Urheberrecht – die neusten Beiträge

Eigene Videos mit (russischer) Musik. Wie sieht es mit Urheberrecht aus?

Hallo zusammen,

einige Punkte vorweg:

1. Ich hab meine alten VHS Kassetten digitalisiert, die ca.30 Jahre alt sind.

2. Dazu habe ich einige Stellen, wo viel geredet wird, gemutet und hab an den Stellen russische emotionale Musik hinterlegt, die inhaltlich zu den Videos passt (Kindheit, Heimat, ein lied für Mutter usw.).

3. Ich will diese Videos privat nutzen und kein Geld damit verdienen. Die Videos sollten nur meine Verwandten sehen und ich bzw. enger Kreis.

4. Ich würde die Interpreten natürlich unter meinem Video/ in meinem Video erwähnen und verlinken.

5. Zu Urheberrechte: Die Songs gehen teilweise über 15 Sekunden in meinen Videos.

6. Meine Idee war zuerst die Videos auf youtube hochzuladen und auf privat zu stellen aber selbst da meine ich würde ich Probleme kriegen, weil die Songs a) über 15 Sekunden gehen und b) privat sind. Das bedeutet, nur ich kann die Videos sehen und das macht irgendwie auch wenig Sinn.

6. Die lizenzfreie Musik, die ich im Netz finde ist meist langweiliger Schrott.

7. Ohne Musik sind die Videos um einiges schlechter.

Ich bin wirklich am verzweifeln, dass aus meinem Herzensprojekt nichts wird. Soll ich die Rechteinhaber anschreiben? Das bringt nix, weil sie antworten mir eh nicht. Soll ich die rechte kaufen? Das ist irgendwie auch unmöglich.

8. Auf Geburtstagen, Hochzeiten tanzen Menschen auf yt zu bekannten Liedern. Wäre es nicht dasselbe? Warum kriegen solche Leute keine Urheberrechtsverletzung?

Habt ihr vlt bessere Vorschläge als yt?.

Urheberrecht, Claim, Lizenzrecht, VHS, VHS Kassette, YouTube-Kanal

Musik in Roman einbinden durch Paraphrasieren?

Für mich spielt Musik eine große Rolle, aber ich bin mir bewusst, dass ich nicht einfach reale Lieder ohne Weiteres in meinen Roman einbauen darf.

Meine Recherche hat ergeben, dass ich Künstler ohne Weiteres nennen darf, aber das explizite zitieren der Songtexte nicht. Ich schreibe hier mal einen Beispielbeitrag, wie man es am liebsten ohne Urheberrecht machen würde (aka "alles erlaubt"). Ich habe bewusst die Nutzung in einem düsteren Kontext gewählt, da dort eventuell der Künstler am ehesten sich um Missbrauch seiner Texte sorgen könnte.

Die Frage ist, wie kann ich den Text umschreiben, um sicher gegen urheberrechtliche Ansprüche zu sein? Darf ich es irgendwie paraphrasieren, aber wie? Gebt gerne spontane Beispielsätze. Wie sieht es aus mit Künstlernamen, Name des Songs und eben den Lyrics? Dürfe ich sie auch minimal abändern und einer fiktiven Band zusprechen, um das zu retten?

Über Tipps und ggf. auch ein kleines Feedback zu meinem spontanen Text würde ich mich sehr freuen :)

Bavarian Psycho
Raul hatte es satt. Starren Blickes rauschte er mit seinem wuchtigen, mattschwarzen SUV wie ein deutscher Panzer im Blitzkrieg gegen Polen auf der Autobahn A94 von seiner Heimat, Burghausen, nach München.
Der Subwoofer, den er als teure Maßanfertigung in seinem Dodge Ram 1500 verbaut hatte, lief auf einem Pegel, der auch das Hartplastik der Innenverkleidung seines Großstadtpanzers erzittern lies vor Angst. Die peitschenden Schläge der auf Hi-Hat, das donnernde Wummern des Beckens und die vom tiefen Bass begleiteten kreissägenartigen Gitarrenklänge fühlten sich für ihn nach Katharsis an. Der Song trug den bedeutungsschwangeren Titel "Cease to Exist".
Nicht unbedingt erwartete man diese Art von Musik von einem angepassten Mittdreißiger im maßgeschneiderten, aschgrauen Designeranzug. Doch nur diese Art von gewaltverherrlichender Musik brachte den Mann mit geisterhaft starrer Mine und leerem Blick wieder zur Ruhe, wenn das Blut in ihm wieder hochkochte. Markerschütternder Gutturalgesang, der von Laien nur als Kreischen zu bezeichnen war, skandierte:
"I would drag myself through a mile of broken glass
Just to watch you cease to exist"
Unweigerlich dachte Raul an seinen letzten Vorgesetzten und Mitglied des Aufsichtsrates, Jacques Renault. Diese intriganten Franzosen trieben mit ihren für den deutschen Markt ungeeigneten und maßlos überteuerten Werbekonzepten unseren multinationalen IT-Dienstleister in die roten Zahlen und nun hatte Raul es auszubaden.
Denn ihm galt die undankbare Aufgabe, den niederen Mitarbeitern die Kündigung zu erteilen. Mit all dem Drama, das diese sonst so schleimenden Maden veranstalteten, wenn ihr ehemals sicher erschienener Job in einer Zukunftsbranche auf einmal wie ein Autoreifen platzte. Der Frontmann klagte weiter an:
Lights go out, go to sleep, I hope you never wake up
I want nothing more than to
Destroy the moment in time that you came to life.
Wenn das nur so einfach wäre, hätte Raul liebend gerne seinem Konzern den Dienst erwiesen, Renault von der Erde zu tilgen. Doch leider löste man in der Wirtschaft die Probleme mit bedachten Wörtern, gesprochen jedoch mit gespaltener Zunge.
I'm here to banish you
Now a hex on your life, sent to your death
I'm here to punish you, banish you
"Eddie, du bist ein verdammtes Genie!", sprach der Businessman in sein leeres Großstadtgefährt, während er sich wie ein Straßenrambo fühlte, denn er fuhr durchgängig mit 200 km/h auf der linken Spur, die zu dieser frühen Tageszeit frei wie eine Rennstrecke war. Suicide Silence waren eine Band mit deren Texten er sich schon in der der Mittelstufe identifiziern konnte. Eine Band, die ihn auch durch schwere Zeiten half, wie das erste gebrochene Herz, oder den ersten Jugendarrest.
Eine Bodenwelle holte Raul wieder zurück in seine langweilige Realität als Sklave dieses menschenausbeuterischen Systems zurück. Gleich war er da. Gemächlich parkte er ein in die Tiefgarage seines Firmenhauptsitzes am Sendlinger Tor. Er liebte es, wenn Ende des Songs und der Fahrt perfekt aufeinanderpassten. Just als er sein Auto fachgerecht abstellte erklang das Outro dieses inspirierenden Songs, das da lautete:
I would drag myself through the hell
I would drag myself through the hell
Just to watch you cease to exist
Wer groß sein wollte, musste Irrwitziges tun, dachte sich Raul, als er verdeckt und behutsam sein Wakizashi, ein Kurzschwert der Samurai, nahm und unter seinem Sakko verbarg, während er ausstieg und zum Aufzug aus der Tiefgarage ruhigen Schrittes wanderte. Er spürte ... nichts außer Genugtuung. Raul war bereit, sich seinem zugegebenermaßen etwas geisteskrank gearteten Märtyrerkomplexes zu ergeben. Aber wer in einer kranken Gesellschaft angepasst war, war krank. Nicht andersherum.
Vielleicht konnte er seinen entlassenen Mitarbeitern zumindest etwas Befriedigung verschaffen, wenn er nun die Kaiserpinguine in der obersten Etage schlachten ging.
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Foto bei facebook wegen Urheberrecht gemeldet. Muss ich auf Mail des Benutzerkontos antworten?

Guten Morgen.

meine Fotos werden gerne und viel bei Facebook geteilt, ohne meine Einwilligung und ohne dass ich erwähnt werde.

Da die Bilder Teil meiner beruflichen Tätigkeit sind und ich damit meinen Lebensunterhalt verdiene, kann ich mich nicht darüber freuen. Vor allem nicht, wenn die Benutzer behaupten, sie hätten die Bilder selbst gemacht. Da werden dann auch gerne in den Kommentaren Fragen zur Entstehung des Bildes beantwortet.

Für mich ist das geschäftsschädigend, weil ich die Motive, die auf diversen Facebookseiten rauf und runter geteilt werden nicht mehr wie meine anderen Bilder zum Verkauf anbieten kann.

Kommerzielle Seiten erhalten gelegentlich eine Abmahnung durch meinen Anwalt, private Seiten nicht. Ich melde die dann bei Facebook direkt. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, gibt es von Facebook dann erst eine Verwarnung an den Nutzer und das Bild wird runtergenommen, bei nochmaligem Verstoß gibt es eine Sperre für 30 Tage.

Das sorgt natürlich für Unmut und so kommt es vor, dass ich Mails von den Betreibern der Benutzerkontos erhalte (Mailadresse muss bei der Meldung angegeben werden)..

Entweder sind es wütende Mails, aus dem Affekt heraus geschrieben, oder Mails, in denen ich darum gebeten werde, das Konto wieder freischalten zu lassen (das wäre möglich, aber ganz ehrlich, die Leute können froh sein, dass ich mich “nur” für die Meldung bei Facebook entschieden habe).

Nun meine Frage:

Bin ich irgendwie verpflichtet. Auf diese Mails zu antworten, oder darf ich sie auch ignorieren?

Facebook, Abmahnung, Urheberrecht, Urheberrechtsverletzung

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