Was haltet ihr von "geistigen Eigentum"?
Ideen entsprechen haargenau der Definition von sogenannten öffentlichen Gütern:
Öffentliche Güter zeichnen sich durch zwei unterschiedliche Aspekte aus: Nichtausschließbarkeit und nichtrivalisierender Konsum. „Nichtausschließbarkeit“ bedeutet, dass die Kosten, die entstehen, wenn Nichtzahler von den Vorteilen des Gutes oder der Dienstleistung ausgeschlossen werden, untragbar sind.
Und nichtrivalisierender Konsum bedeutet, dass der Konsum eines Konsumenten den Konsum anderer nicht behindert. Ein klares Beispiel: Wenn ich einen Stern anschaue, hindert das andere nicht daran, denselben Stern zu sehen.
Außerdem können Eigentumsansprüche nur dann entstehen wenn eine bestimmte Sache knapp bzw begrenzt sind, was bei Ideen nicht der Fall ist. Also wieso klammern wir uns so sehr an ein Konzept was unser Entwicklung eigentlich nur im Weg steht?
4 Antworten
Intellektuelles "Eigentum" ist wie von dir beschrieben keine valide Form von Eigentum sondern ein Versuch Ideen zu monopolisieren
Eigentlich ist das Angebot seine Idee allen offen zeigen zu können, in einer Art und Weise, dass sie jeder nachbauen kann wenn er möchte. Im Gegenzug erhält man eine kostenpflichtiges (!), zeitlich (!) und lokal (!) begrenztes Monopol.
Und warum sollte eine technische Lehre kein Eigentum sein? Es wurde durch geistige Arbeit und durch teils hohen Kosten geschaffen.
Hallo YunKnow,
ich glaube du hast nicht wirklich begriffen, was "geistiges Eigentum" ist.
(1) Der Grundgedanke ist, dafür dass man seine (techische) Lehre offenlegt und diese für eine verständlich ist, bekommt er Inhaber dieser Lehre ein zeitlich begrenztes Monopol. Ansonsten würde Firmen ihre Technologien geheim halten müssen, was den technischen Fortschritt hemmen würde.
(2) Geistiges Eigentum ist in der Regel sehr stark auf eine bestimmte Lehre eingeschränkt, die neu und nicht naheliegend bzw. verwechselbar ähnlich ist.
Das ist aber schlicht falsch.
Ohne geistiges Eigentum wie Patente, würde jeder technologische Fortschritt als Betriebsgeheimnis gehütet werden. Ein wissenschaftlicher Austausch wäre unmöglich. Weiterhin wäre es extrem risikobehaftet in Entwicklung und Forschung zu investieren.
Wo wär das Problem? Eine Firma darf tun und lassen was sie will. Falsch wäre es hingegen mit Gewalt gegen andere vorzugehen die Versuche ein eigenes Unternehmen zu gründen. Risiko behaftet wäre es nichts zu tun, denn nur dann verliert man gewinn. IP laws und Patente sind kriminell.
Dann kommt wissenschaftlicher und technologischer Fortschritt praktisch zum erliegen. Heute ist jede Weiterentwicklung für jeden Interessierten einsehbar, ohne Patente wird alles geheim gehalten. Dann gibt es keinen Austausch mehr. Dann wird Wissen monopolisiert und nicht mehr Allgemeingut.
Du hast nicht wirklich Ahnung, wie viel F&E kostet oder? Erst Jahre nach einer Markteinführung ist i.d.R. der "Point Even" erreicht, also der Punkt, wenn man mit einer Entwicklung in die Gewinnzone kommt. Ohne Schutz vor Nachbauten, welche die Entwicklungskosten nicht wieder einspielen müssen, lohnt eine Weiterentwicklung nur in kleinsten Schritten, wenn überhaupt.
IP laws und Patente sind kriminell.
Das kann nur jemand sagen, der sich nicht damit auskennt. Kennst du überhaupt die Voraussetzungen für ein Patent?
Dann kommt wissenschaftlicher und technologischer Fortschritt praktisch zum erliegen. Heute ist jede Weiterentwicklung für jeden Interessierten einsehbar, ohne Patente wird alles geheim gehalten. Dann gibt es keinen Austausch mehr. Dann wird Wissen monopolisiert und nicht mehr Allgemeingut.
Patente verhindern diese monopolisierung nicht, sondern ist die monopolisierung. In einer freien Welt gäbe es genau zwei Gruppen. Jene die sich nicht trauen das Risiko einzugehen und kein Erfolg haben und jene die das Risiko eingehen und erfolgreich sein werden. Patente verhindern das Ideen Allgemeingüter sind, aber da sie es nunmal sind ist die Schlussfolgerung das Patente falsch sind logisch.
Dem ist nicht so, u.a. weil
(1) F&E kostet viel Geld - ohne Patentschutz wird eine Markteinführung wesentlich teurer weil man nur in einem sehr kurzen Zeitraum die Investitionen wieder reinholen kann, bevor es Nachbauten gibt, welche die Entwicklung nicht bezahlen mussten. Damit lohnen sich dann nur noch wenige Investitionen.
(2) Patente legen wissen für alle zugänglich offen und verhindern damit auch Monopole. Ohne Patente würde Wissen gehortet und geheim gehalten. Allein deswegen ist deine Schlussfolgerung alles andere als logisch.
(3) Patente sind lokal und zeitlich begrenzt - und damit auch der Monopoleffekt. Nach Ablauf werden sie Allgemeingüter
(4) Patente schützen insb. kleinere Betriebe von großen Konkurrenten. Die Produkte schnell und billig kopieren können und kleinere Unternehmen damit ausstechen.
Du hast die Grundlagen des Patentwesens schlicht nicht begriffen. Weder kennst du die Voraussetzungen für ein Schutzrecht noch die Effekte auf die Wirtschaft.
Ich denke, auch geistiges Eigentum sollte begrenzt sein. Ein Patent auf eine echt technische fortschrittliche Lösung ist ein Anreiz für neue Forschung. Und auch ein Buch, ein Film oder ein Song, den Leute gerne möchten, hat einen echten Warenwert. Der soll natürlich dem Interpreten oder Autor auch ausgezahlt werden.
Man kann Eigentum an einem Produkt haben nicht aber ander dahinterstehenden Idee. Patente etc verhindern durch die systematische monopolisierung Fortschritt anstatt es zu fördern.
Wie verhindert denn ein Patent deiner Meinung nach Fortschritt?
Genau das sehe ich anders. Patente zu entwickeln, kostet Geld. Niemand wird das tun, wenn er keinen Vorteil davon hat.
Niemand wird das tun, wenn er keinen Vorteil davon hat
... und diese Entwicklungen dann auch noch öffentlich für jeden zugänglich machen, damit jeder sie im Internet einsehen kann.
Ich finde das Konzept des GE sehr gut.
Weil ich grundsätzlich das Konzept des Privateigentums schätze und dein Vorschlag für mich schon Kommunismus ist, der bekämpft werden muss.
Außerdem hast du überhaupt keine Möglichkeiten. Wenn er daraus kein Geld ziehen kann, hat er eben keine Idee.
Geistiges Eigentum ist grundsätzlich Antikapitalistisch.
Ok, was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?
Geistiges Eigentum fördert Innovation nicht sondern verhindert diese Systematisch durch die monopolisierung dieser. Wie ich oben bereits gezeigt habe kann der Eigentumsbegriff auf Ideen nicht zutreffen.