Software in der Freizeit entwickelt – Wie gehe ich vor, um sie meinem Arbeitgeber anzubieten?
Ich habe in meiner Freizeit eine Software entwickelt, die für die Branche, in der ich arbeite sehr nützlich wäre. Nun möchte ich diese Software meinem Arbeitgeber selbstverständlich zuerst anbieten.
Wie sollte ich vorgehen, um sicherzustellen, dass ich fair behandelt werde und meine Rechte an der Software gewahrt bleiben?
Gibt es bestimmte rechtliche oder vertragliche Aspekte, die ich beachten muss, wenn ich die Software in mein Arbeitsumfeld einbringe, ohne meine eigene Kontrolle darüber zu verlieren oder dafür angemessen bezahlt zu werden?
Es wurden 0 Prozent davon im Unternehmen entwickelt, und ich bin auch nicht als Softwareentwickler oder Ähnliches angestellt.
3 Antworten
Ich habe Deinen Disput mit WeissBrot965 gelesen.
Als Exprogrammierer/-entwickler frage ich mich, welches Vertrauensverhältnis in Eurer Firma herrscht.
Du hast unaufgefordert etwas in Deiner gesetzlichen "Erholungszeit" entwickelt. Soweit ist Dies erstmal rechtlich unproblematisch. Arbeitsrechtlich könnte dies jedoch relevant werden, wenn diese "Nebentätigkeit" einem gewerblichen Zweck dient und dabei mit anderen Regelungen kollidiert:
- dem Arbeitszeitgesetz
- dem Bundesurlaubsgesetz
- der Gefährdung des Hauptarbeitsvertrags
- der Konkurrenz zum Hauptarbeitgeber
- arbeitsvertraglichen Regelungen
Je nachdem wie "böswillig" oder "wohlwollend" Dein Arbeitgeber ist, kann er Deine freiwilligen Überstunden honorieren oder Dir juristisch die Hölle heiß machen. Wenn sich Deine "Freizeitentwicklung" vorwiegend mit dem "Arbeitgegenstand" Deines Arbeitgebers beschäftigt, könnte diese unter Umständen auch mit bereits bestehenden Urheberrechten/Firmeninterna Deines Arbeitgebers kollidieren, dann darfst ohnehin niemand Anderem Deine Schöpfung anbieten.
...Aber malen wir nicht den Teufel an die Wand...
Wenn Du jemandem eine Software anbietest, musst Du diesem den Zweck nahebringen und die Funktion demonstrieren.
Wenn schon der Verwendungszweck geheim ist , versuchst Du die berühmte Katze im Sack zu verkaufen. 😅 Also musst Du Deinem Arbeitgeber zumindest deren potenziellen Nutzen schmackhaft machen. (...und dieser entscheidet ob Deine Schöpfung ihm Vorteile bringt, welche mit dem von Dir erwarteten Honorar vereinbar sind)
Das "Innenleben" Deiner Entwicklung (und deren interne Funktionsweise) musst Du ihm jedoch nicht offenlegen.
ich bin auch nicht als Softwareentwickler oder Ähnliches angestellt.
Wenn Deine "Nebentätigkeit" toleriert und Dein Produkt von Deinem Chef gekauft wird, bist Du natürlich auch , wie jeder selbstständige Softwareentwickler, für den Support Deiner Software verantwortlich... Solange Du die Urheberrechte für Deine Software beanspruchst, bist Du auch für potentiell verusachte Probleme/Ausfälle und für verantwortlich. (...und damit stehst Du wieder arbeitsrechtlich vor der Vereinbarkeit mit Deinem Angestelltenverhältnis)
Ansonsten kannst Du ja einen Kopierschutz und ein eine zeitliche Limitierung, Obfuskation einbauen, um Deine Rechte zu schützen.
Ganz Nebenbei...
Die meisten Hobbyprogrammierer überschätzen die Schöpfungshöhe Ihrer Produkte. Viele der von ihnen verwendeten Codes und Ideen, sind nicht so super einzigartig oder genial, wie sie meinen.
Dabei nehme ich mich selbst nicht aus. 😅 Ich habe beim "basteln im Ruhestand" auch so manchen mitternächtlichen "Heureka"-Moment. Bei näherer Betrachtung war's (am nächsten Morgen) doch eher nur eine Rekombination dessen, was ich irgendwann/irgendwo gelesen/gesehen habe. (Und es gab gute oft Gründe, weshalb andere Entwickler genau diese "geniale Lösung" verworfen haben)
ich sehe ein problem in deiner beschreibung: sie lief noch in keinem unternehmen.
du hast sie scheinbar zuhause entwickelt und deinen eigenen testbedingungen. ob sie im unternehmen auch so läuft, ob sie alle möglichen fälle abdeckt, ob sie von jedem bedienbar ist und ob sie überhaupt nen mehrwert für die firma bringt.... steht alles noch in den sternen.
daher kommt es erstmal auf deine firmenstruktur an - is die firma klein und du kannst direkt zum chef? oder hast du noch abteilungsleiter die eigentlich vor dir stehen? kann der chef sagen "wird gekauft" oder gibts da ne extra einkaufsabteilung?
an deiner stelle würde ich mit deinem direkten vorgesetzten reden und würde dem erklären welches problem deine software löst. wenn er die lösung für gut empfindet frag ob du sie mal nen monat oder 2 in der firma mitlaufen lassen kannst.
und erst dann würde ich über einen verkauf nachdenken. deine firma bekommt se dann zu 50% weils se dir bei der testphase geholfen haben, andere firman bietest se zu dem festpreis an.
Wie gehe ich vor, um sie meinem Arbeitgeber anzubieten?
Sagst Du "Schönen juten Tach, isch möschte Ihnen wat anbieten."
:)