Antisemitismus: Glaubt Ihr Gil Ofarim?

Der Musiker Gil Ofarim ist nach eigenen Angaben aus einem Leipziger Hotel geworfen worden, weil er einen Davidstern getragen habe. Ofarim äußerte sich dazu wie folgt::

„Ich bin gerade sprachlos“, schildert der Musiker und Sohn der israelischen Musik-Legende Abi Ofarim (†2018) die Situation. An der Rezeption sei eine riesige Schlange gewesen, weil der Computer nicht funktioniert habe. „Kann passieren, alles gut“, betont Ofarim.
Auch er habe am Montagabend angestanden, doch immer wieder seien andere vorgelassen worden. Angeblich um die Schlange zu entzerren, so die Begründung des Hotel-Mitarbeiters – den Ofarim „Herr W.“ nennt.
„Und da ruft irgendeiner aus der Ecke: 'Pack deinen Stern ein'. Und da sagt der Herr W.: 'Packen Sie Ihren Stern ein.‘“ Erst dann dürfe er einchecken ... (...)
Das Hotelpersonal schildert gegenüber BILD die Situation etwas anders: Herr W. (Name d. Red. bekannt) habe drei Gäste vorgelassen. Ofarim wurde wütend, es sei zu „einem Wortgefecht“ gekommen. Daraufhin wurde er gebeten, das Hotel zu verlassen.​

Mir kommt Ofarims Geschichte allerdings etwas komisch vor:

  • Warum sollte ein Mitarbeiter seinen Job gefährden, indem er sich so verhält?
  • Laut Ofarim gibt es für die Äußerung des Hotel-Mitarbeiters auch keine Zeugen. Wenn jedoch jemand "Pack deinen Stern ein!" gerufen hat, müsste es jedoch zumindest dafür Zeugen geben. Das scheint jedoch nicht der Fall zu sein:

Die beiden beschuldigten Mitarbeiter sind zudem polizeilich bisher nicht in Erscheinung getreten, einer davon hat inzwischen Strafanzeige wegen Verleumdung gegen Ofarim gestellt:

Mich wundert zudem, dass Ofarim bisher keine Strafanzeige erstattet hat. Es könnte meines Erachtens auch sein, dass da ein Musiker mit Star-Allüren durchgedreht ist, weil mehrere Gäste vorgelassen wurden und er das (zu Unrecht) auf die Existenz seines Davidsterns bezogen hat.

Haltet Ihr Gil Ofarim für glaubwürdig?

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Ich glaube ihm. 40%
Ich glaube ihm nicht. 38%
Ich bin mir unsicher. 23%
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Warum wird oftmals der Eindruck vermittelt, die Ostdeutschen wollen die DDR wieder haben?

Nostalgische Ostdeutsche, die der DDR hinterher weinen, die DDR Fahne im Schrebergarten haben und gegen die Bundeskanzlerin hetzen - so ist angeblich der typische Ostdeutsche.

Wir hatten jetzt über das Wochenende einen Betriebsausflug nach Dresden und gerade unsere beiden Pfarrer sind dort mit sehr vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Und wir haben KEINEN EINZIGEN getroffen, der der DDR eine Träne hinterher weint. Dabei entsteht - auch hier Forum - oftmals der Eindruck, dass die Ostdeutschen lieber heute als morgen die Mauer wieder hochziehen wollen. Wenn zum Beispiel ein Politiker in Bamberg oder Lüneburg sich um die deutsche Kultur sorgen macht, wird das gar nicht so wahrgenommen. Sagt das gleiche aber ein Politiker in Meißen oder Zwickau, dann steht es in allen Zeitungen.

Dieses vermeintlich ostdeutsche Gejammere ist uns in Dresden jedenfalls zu keinem Zeitpunkt begegnet.

Natürlich ist es im Osten, oder zumindest in Sachsen, oft konservativer. Fastfoodketten oder ausländische Imbissbuden findet man seltener. Es wird großen Wert auf die deutsche Kultur gelegt. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, kann ja jeder für sich entscheiden. Aber es ist doch legitim, wenn nicht jede Stadt Berlin sein will. Bürgerlich mit PEGIDA gleichzusetzen, ist aber völliger Schwachsinn.

Es gibt in Dresden Spinner, es gibt aber auch in Frankfurt und Köln Spinner. Unser Besuch in Dresden hat mir jedenfalls gezeigt, dass vieles, was über den Osten - oder zumindest über Sachsen - gesagt wird, so nicht immer stimmt. Vielleicht ist es ja einfach auch zu verführerisch, den wachsenden Rassismus in Deutschland den Sachsen in die Schuhe zu schieben.

Oder um es anders zu sagen, wer nicht bunt sein will, ist nicht gleich braun.

Ist zumindest meine Meinung. Wie denkt ihr darüber?

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"Diskriminierung" gegenüber Sachsen/Ostdeutschen?

Hallo,

sry dass ich so whine, aber ich muss das einfach mal loswerden... mich als nach 2000 geborene stört es extrem, dass Sachsen und generell Ostdeutschen pauschal vorgeworfen wird, rassistisch zu sein, AfD zu wählen und Rechtsextremismus zu bagatellisieren.

Mir ist bewusst, dass wir hier ein riesengroßes Problem mit Nazis haben und dass es so nicht weitergehen kann. Die Wahlzahlen sprechen Bände. Nur, ich weiß nicht ob Leute verstehen dass diese Wähler und Pegida-Demonstranten allergrößtenteils Ü40 sind und die jüngere Generation weder was damit zu tun hat noch was dafür kann...

Es gibt auch in ostdeutschen Städten viele, auch starke linke Szenen, Antifa-Bewegung ist auch hier total vertreten (z.B. Leipzig-Connewitz)... es ist nicht alles schlecht.... es gibt so so viele die gegen Nazis vorgehen!
Es wünscht sich auch nicht jeder Ostdeutsche die DDR zurück (auch wenn es einige Verrückte gibt) und es gibt so so viele die Björn Höcke verachten... in meiner Schule z.B. bekommen wir absolut nie Rechtspropaganda zu hören sondern damit wird absolut super umgegangen!

Auch total schlimm finde ich das Vorurteil, dass man hier generell nicht an Karriere und Geldverdienen interessiert ist, sondern mit wenig zufrieden ist. Die Zustände in den Ossi-Städten wie Chemnitz und Halle sind absolut desolat und zum Fürchten und glaubt mir, die wenigstens möchten das akzeptieren - ich spreche von der jüngeren Generation...

als linker, weltoffener junger Mensch muss ich sagen dass mich derartige Aussagen langsam wirklich treffen "drecs Osten ihr seid alle nazis und schon immer gewesen"... sowas tut weh... Ich weiß nicht, ob manche Menschen, die das sagen, sich dessen überhaupt bewusst sind... Ich hoffe dass es dem Osten irgendwann mal gelingt, ein besseres Bild nach außen abzugeben obwohl ich hoffentlich auch ganz bald hier weg bin.

Wir sind nicht alle arm, faul und rechts. Danke.musste ich einfach mal loswerden.

Falls du dich auch bei solchen Vorurteilen wiedererkennst - warum glaubst du, dass diese der Wahrheit entsprechen?

Deutschland, Politik, Psychologie, Ostdeutschland, Rechtsextremismus, Sachsen, Philosophie und Gesellschaft

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