Hallo zusammen, ich (33) habe eine Frage zu einem ganz speziellen Szenario und vor allem danach ob jemand exakt dieses oder ein ähnliches Szenario auch kennt.
Mein Vater ist Alkoholiker, meine (mittlerweile Ex-Frau) hat ebenfalls immer wieder mal viel getrunken, ich weiß jetzt nicht ob sie bereits Alkoholikerin war, aber zum Schluss unserer Beziehung war sie sicher 1x in der Woche betrunken und zwar mit zB 6 Bier, oder einer Flasche Wein.
Wie gesagt, mittlerweile bin ich geschieden und habe eine wahnsinnig nette Partnerin (seit 3,5 Jahren) mit der ich so gut wie jeden Gedanken teile. Ich habe ihr sehr bald gesagt, dass ich bzgl Alkohol ein Trauma habe und dass sie bzgl dessen mit mir vorsichtig umgehen soll.
Selbst hat sie einen aus meiner Sicht wirklich guten Umgang damit gefunden (sie ist 25). Sie trinkt selten nur ungeplant etwas - also das typische "gehen wir noch kurz auf ein Getränk" kommt praktisch nicht vor.
Auch zuhause trinkt sie nicht zB mal so nebenbei ein Achterl oder so, sondern höchstens dann wenn zB mal Freunde da sind und sie gemeinsam ein oder 2 Gläser trinken.
Es ist aber trotzdem so, dass mir der Umgang damit schwer fällt, wenn meine Freundin etwas trinkt. Ich denke dann davor darüber nach, währenddessen, und auch danach. Das sind mittlerweile sehr konkrete Gedanken. Wir reden auch jedes Mal wenn sie etwas getrunken hat, am nächsten Tag darüber wie ich mich dabei gefühlt habe, bzw auch wie es für sie war.
Ich hoffe das ist mal einiges an Kontext.
Hat jemand eine ähnliche Konstellation mit einer ähnlichen Vorgeschichte?
Ich will natürlich auf keinen Fall, dass sie wegen mir gar nichts mehr trinkt, das ist auch nicht die Lösung. Mittlerweile habe ich auch schon ziemlich akzeptiert dass meine Gefühle so sind wie sie sind. Sie war sogar so lieb und hat mit mir genau zu dem Thema (wie gesagt, unsere Beziehung ist wirklich der Wahnsinn) einige Paartherapie-Sitzungen gemacht.
Weiters habe ich dann selber noch einige Therapie-Sitzungen zu dem Thema gemacht.
Zu mir kurz noch:
Ich habe bis 29 so gut wie keinen Alkohol getrunken, bzw war bis dorthin nicht betrunken. Um den Umgang mit Alkohol dann zu ändern/mein Gefühl besser zu machen, machten wir verschiedene Experimente wo ich etwas trank, wir beide etwas tranken, etc.
Der Umgang an sich ist auch schon viel besser geworden, wenn meine Freundin zB jetzt ein Glas Wein trinkt, weiß ich das nichts passiert und deshalb die Beziehung nicht zu Bruch geht. Aber wenn sie dann doch einmal betrunken ist (kommt vlt alle 2 Monate mal vor, und dabei bin ich nur alle 4-6 Monate, weil es sich so ergibt), habe ich schon noch immer ein mulmiges Gefühl bzw muss dann eben über verschiedene Situationen nachdenken..
Sorry für den laaangen Text und danke für eure Antworten? :)