Hexenverbrennung im Mittelalter und Kirche Zusammenhang?

Hallo, der Titel ist eventuell etwas irreführend aber ich habe eine komplexere Frage, als dass ich diese ein einem Satz zusammenfassen könnte. Es geht wie gesagt um Hexenverbrennung im Mittelalter.

Ein paar Info vorab: Ich bin seit einigen Jahren (gläubiger) Christ und besuche zur Zeit eine technische Berufsschule, zu deren Lehrplan auch eine doppelstündige Geschichtseinheit gehört, in dem aktuell das Mittelalter behandelt wird. Meine Lehrerin im Fach, auch wenn recht freundlich, hat, unschwer zu erkennen, keine große Begeisterung für den christlichen Glauben übrig, was selbstverständlich nicht mein Kritikpunkt sein soll. Das ist mir wichtig klarzustellen.

Es geht vielmehr darum, dass diese Ablehnung auf überwiegend subtile Weise ihren Weg in den Unterricht findet, was doch vorallem beim Thema Kirchenhistorik zum Problem wird. Zumindest sehe ich es als ein Problem an, die Taten der Kirche mit den christlichen Überzeugung, so wie sie in der Bibel stehen, gleichzusetzen. Beziehungsweise wenn keine Differenzierung zwischen Kirche und Glaube existiert und höchst verwerfliche, menschenunwürdige Geschehnisse und Denkweisen als "christlich" bezeichnet werden, dann läuft etwas falsch. Des Weiteren fällt es stark auf, wie die Idee vom Glaube an einen Gott in jeglicher Form, im Unterricht als rückständig und überholt charakterisiert wird.

Ich habe, wenn es möglich war, kleinere Falschauffassungen und historische Mythen korrigiert, doch nun soll morgen das Thema der Hexenverbrennung aufgegriffen werden und das übersteigt leider mein Wissengebiet. Jedoch weiß ich, dass es sich dabei um ein sehr komplexes Angelegenheit handelt, weshalb es meine größte Befürchtung ist, dass das Thema nicht im angebrachten Maße aufgegriffen werden wird, und teilweise dazu dienen wird, das Christentum weiter in Verruf zu bringen.

Hier kommt nun meine Frage: Ich lege Wert darauf, selbst nicht von Dingen zu sprechen, die man nicht im Genaueren versteht, beziehungsweise die Verbreitung von Halbwissen zu unterstützen. Deshalb möchte ich mich in der verbleibenden Zeit, so gut es geht, über die wichtigsten Punkte informieren und benötige dazu Eure Hilfe. Die Bibelstelle im Buch Exodus weiß ich zu erklären, mir ist als also möglich, zu beweisen, dass die Bibel die Verfolgung/Verbrennung nicht angewiesen hat. Zu den eigentlichen Geschehnissen im Mittelalter weiß ich allerdings weniger. Wenn ich hiernach zumindest ein paar Punkte genauer kennen würde, wäre das schon ein enormer Erfolg für diesen Post.

Wenn Ihr eine Vermutung habt, welche genauen Punkte morgen zur Sprache kommen könnten, die historisch falsch sind oder oft verdreht werden, bitte lasst es mich wissen (eventuell ja aus eigener Erfahrung). Ich würde es sehr schätzen, würde mir jemand genauer erklären, was es genau war, wofür die Menschen damals genau angeklagt wurden. Was Taten sie, was als Hexerei wahrgenommen wurde (abgesehen von den größtenteils überholten/widerlegten Klassikern wie: "waren einfach Frauen", "hatten rotes Haar" oder "kannten sich mit Kräutern aus", auch wenn das in einigen Fällen womöglich die Begründung war).

Ich möchte ebenfalls die Hexenverfolgung unter keinen Umständen rechtfertigen, nur für den Fall, dass es in den Kommentaren dazu kommen sollte, dass einige dies versuchen, oder meine Absichten falsch rübergekommen sind. Ich bitte darum, nicht Eure eigenen Meinung im Kommentarbereich zum Ausdruck bringen zu wollen, sondern Euch voll und ganz auf Fakten zu beschränkt. Mir geht es hierbei im die freie Wahl meiner Klassenkameraden für ihren Glauben, ohne eventuell manipulative wirkende Einflüsse von außen.

Ein solches Thema sollte nicht einseitig besprochen werden.

P.S.: Beim erneuten Durchlesen meines Textes fiel mir auf, dass man in einige Zeilen einen Hauch von Arroganz hineininterpretieren könnte, falls das der Fall sein sollte, tut es mir ausdrücklich Leid. Es war nicht meine Absicht das Stereotype des scheinheiligen Christen zu bedienen. Und ich bin mit Sicherheit nicht so fromm, wie es meine Formulierung implizieren. Vielleicht denke ich aber auch viel zu viel darüber nach... :)

Geschichte, Christentum, Bibel, Hexenverfolgung, Mittelalter, Neuzeit, Theologie, Hexenverbrennung, Hexenprozesse
Philosophiestudium anders als erwartet.

Ich hab Philosophie jetzt im Nebenfach angefangen zu studieren und muss sagen, dass ich irgendwie vielleicht die falschen Erwartungen hatte oder einfach nicht so gemacht bin für diese Art des Lernens.

Derzeit höre ich Logik und Philosophie der Neuzeit. Logik macht mir relativ Spaß, das systematische gefällt mir, auch wenn manchmal sehr seltsame Fragen dabei aufkommen z.B. "Ist 'Sherlock Holmes bekam den Nobelpreis in 1950.' eine Aussage?" und dann wir 10 Minuten diskutiert, ob wir bei fiktiven Personen überhaupt sagen können, dass der Satz Sinn ergeben könnte, geschweige denn, ob das dann überprüfbar ist. Aber es ist systematisch und konkret abarbeitbar.

Mein größeres Problem ist die Philosophie die Neuzeit, da wird einfach nur mit Begriffen und schwammigen Sprüchen um sich geworfen. Rationalismus, Empirismus, transzendalphilosophie ... Bei Descartes, den wir lesen ging es dann darum, dass wir im Grunde alles anzweifeln müssen (die Meditationen) und im Tutorium haben wir Absatz für Absatz darüber diskutiert, das Descartes damit gemeint haben könnte und ob das überhaupt sinnvoll ist.

Ich befürchte, mit dem Nebenfach - sofern ich überhaupt durch alle Klausuren komme, weil das Wissen so wage ist, dass ich es kaum konkret lernen kann, dass nicht wirklich ne Kompetenz dahinter bleibt.

Gibt es einfach Denkstrukturen, für die ein Philosophiestudium ungeeignet ist?

Studium, Gefühle, Psychologie, Kant, Lektüre, Nationalismus, Neuzeit, Philosophie, Descartes, Empirismus

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