Wenn ihr 1919 die Weimarer Verfassung ändern könntet was hättet ihr verändert?

5 Antworten

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Fällt mir ehrlich gesagt nichts ein.

Die Verfassung war nicht, dass Problem der WR. Die in der Praxis auftretende Instabilität wäre auch mit einer völlig anderen "liberal-bürgerlichen" Verfassung aufgetreten und hätte sie (die WR) zu Fall gebracht. In so fern, zumindest aus meiner Sicht, unnötig da groß Gedankenspiele drüber zu veranstalten, was man hätte ändern können.

Aber ich will niemandem den Spaß verderben. Also nix gegen die Frage an sich. Nur meine Ansicht. :D


IanGaepit  23.02.2025, 10:35

Danke für den Stern.

tanztrainer1  16.02.2025, 12:44

Und wie drei der Artikel der Weimarer Verfassung das Problem waren.

Ein weiteres Problem war, dass man ausgerechnet jemanden zum Reichspräsidenten wählte, der absolut kein Demokrat war, sondern sich die Monarchie zurückgewünscht hätte.

Paul von Hindenburg war quasi der Anfang vom Ende.

Hauptsächlich die Artikel 25, 48 und 53 grundlegend geändert, damit man die Demokratie nicht hätte aushebeln können.

Schon in ihrem ersten Proseminar über die Zwischenkriegszeit lernen Geschichtsstudenten ein leicht zu merkendes Bonmot: „25 48 53 – unter dieser Nummer erreichen Sie das Ende der Weimarer Republik.“

Die drei tödlichen Fehler der Weimarer Verfassung!

https://www.welt.de/geschichte/article198259345/Weimarer-Republik-Die-drei-toedlichen-Fehler-der-Verfassung.html#:~:text=Schon%20in%20ihrem%20ersten%20Proseminar,nat%C3%BCrlich%20schon%20fast%20nicht%20mehr.

(Wenn ich es gedurft hätte, hätte ich unter Anderem gern Geschichte auf Lehramt studiert!)

Eine Ewigkeitsgarantie eingebaut und die Grundrechte geschützt.

Ich hätte stattdessen die Spartakisten unterstützt.

Wären sie nicht verraten worden, hätte das ohne zu übertreiben die gesamte Weltgeschichte danach zum positiven Verändert. Eine Verhinderung der Nazis und des 2. WK mit eingeschlossen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie, Orientalistik & Biologie-Studium

Ich3001692 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 16:17

Was sind Spartakisten?

leChatNoir267  16.02.2025, 17:31
@Ich3001692

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Novemberrevolution

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Spartakusbund

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kommunistische_Partei_Deutschlands

Sie haben sich nach Spartakus benannt, dem berühmten Sklaven und Gladiator, der den großen Sklavenaufstand im alten Roms anführte.

Im Januar 1919 erhob sich die revolutionäre Arbeiterklasse in Berlin, um den Kapitalismus zu stürzen und eine sozialistische Rätedemokratie zu errichten. Inspiriert von der Oktoberrevolution in Russland, organisierten der Spartakusbund und andere linke Kräfte den bewaffneten Widerstand gegen die von der SPD geführte Regierung, die sich längst als Handlangerin der rechten Antidemokraten entpuppt hatte. Der unmittelbare Anlass war die Entlassung des linken Polizeipräsidenten Emil Eichhorn, doch dahinter stand der tiefere Konflikt zwischen der revolutionären Bewegung und der sozialdemokratischen Verratspolitik. Während hunderttausende Arbeiter streikten, Fabriken besetzten und die Macht in ihre Hände nehmen wollten, und das geschah deutschlandweit, entschied sich die SPD, anstatt mit den Revolutionären die neue Gesellschaft aufzubauen, für ein Bündnis mit den reaktionären, rechtsextremen Freikorps, den Schlägertrupps der alten kaiserlichen Elite.

Öffentlich gaben sie sich zunächst noch als Unterstützer der aufgebrachten Massen aus, aber im Hintergrund machten sie einen Pakt mit den Rechtsextremen.

Unter dem berüchtigten Befehl von Gustav Noske wurden diese militarisierten Einheiten auf die Aufständischen losgelassen. Mit unvorstellbarer Brutalität schlugen sie die Revolution nieder, massakrierten Arbeiter und ermordeten schließlich Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. JJanuar. Sie entführten die beiden Nachts, schossen Rosa in den Kopf und warfen sie in einen Nebenkanal der Spree, Karl töteten sie kurz darauf. Dieser feige Mord an den führenden Köpfen der Bewegung markierte den endgültigen Sieg der Konterrevolution. Die Bourgeoisie konnte aufatmen, der Kapitalismus blieb bestehen – und mit ihm all die Schrecken, die in den folgenden Jahrzehnten über Deutschland und die Welt hereinbrachen.

Das Land stand damals so kurz 🤏🏼 vor einer freiheitlich sozialistischen Revolution.

Hätte die Revolution gesiegt, wäre die Geschichte eine andere. Da Rosa Luxemburg eine Kritikerin Lenins war, wäre sie ein Gegenentwurf zur sowjetischen Zentralisierung gewesen. Eine basisdemokratische, dezentrale, kollektive Rätedemokratie.

Auch Hitler und der 2. Weltkrieg wären so verhindert worden. Es ist nicht übtertrieben zu sagen, dass das die gesamte Weltgeschichte zum positiven gelenkt hätte und die Welt heute zu großen Teilen spätsozialistisch wäre. Denn auch der kalte Krieg wäre ganz anders verlaufen.

Stattdessen ebnete die SPD mit ihrem Verrat den Weg für die Reaktion. Die Weimarer Republik, die sie mit aller Gewalt verteidigt hatte, zerfiel wenige Jahre später unter den Angriffen der Rechten, und die Kräfte, die 1919 noch hätten siegen können, wurden zerschlagen.

Aufgrund des kaltblütigen Verrats der SPD und ihrem Mordbefehl gegen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, gibt es heute unter Linken immer noch den bekannten Spruch:

"Wer hat uns verraten...? Die Sozialdemokraten!"

Die Zukunft hätte eine andere sein können, wenn die Sozialdemokratie nicht ihr wahres Gesicht gezeigt und den Kapitalismus gerettet hätte. Doch die Geschichte ist nicht vorbei. Die Ideen von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht leben weiter – in jedem Kampf gegen Ausbeutung, in jedem Aufstand gegen Unterdrückung, in jeder Hoffnung auf eine bessere Welt.

https://youtu.be/KzXYlM5y_0k?si=jL1f-mgCgU3vsW3C

https://youtu.be/O6aaGaNcVpY?si=xzU4UGXiqjnVHaXA

https://youtu.be/kP5VQClZlOg?si=LuF080DTwS-ykyGH

https://youtu.be/4vSfnJ1_FME?si=2AUAXLvtx8owE2aq

Eine parlamentarische Monarchie behalten, so wie Ebert es wollte, um gemäßigte Konservative einzubinden.