Also ich gehe das Video mal in Punkten durch und gib meine Ansicht dazu ab:
Hier stimme ich Popp tatsächlich zu. Die aktuellen Schulden und Aufrüstungspläne dienen dem Zweck einen militärisch Industriellen Komplex zu fördern, der weder einen Nutzen für die Menschen in den DE hat noch wirklich existiert. Auch dafür, dass er wenigstens in einem Nebensatz anerkennt, dass die Abkehr von der Austerität sinnvoll ist um potentiell internen Konsum anzukurbeln (wenn das Geld nicht ins Militär) fließt würde ich ihm anrechnen, auch wenn er späterer dahingehend für das Gegenteil argumentieren wird.
- Wahlannulierung und Fall gegen Merz wegen "Wählertäuschung."
Da kommt er schon deutlich schlechter weg. Er macht keine ernsthaften juristische Argumente, wieso er so etwas rechtlich als gegeben sieht. Viel mehr beschwert er sich darüber, dass die Justiz zu politisch abhängig ist. Für gewöhnlich eine Strategie wenn man im besten Fall ein sehr schwaches rechtliches Argument hat, aber auch nicht das Gericht sondern viel mehr die "Zuschauer" überzeugen will.
Summa summarum hier reden er höchst wahrscheinlich Unsinn.
- Wie die deutsche Wirtschaft ruiniert wurde.
Tatsächlich wollte Richard Nixion und seine Regierung in den 70er Jahre, ähnlich wie Trump heute, das Handelsdefizit der USA mit anderen Nationen auch Deutschland umkehren und die USA wieder in eine Exportnation umwandeln. So ist es durchaus möglich, dass in den 80er Jahren, wie es Popp sagt, deutsche Unternehmen gezwungen waren, ihre Betriebsgeheimnisse beim Export in die USA offen zu legen.
Was Popp halt völlig verkennt, in der Realität, ist das eher fehlgeschlagen, die USA haben seit den 80ern deutlich mehr Deindustrialisierung als Deutschland. Diese Betriebsgeheimnisse wurden in der Praxis nie, im Gegensatz zur Darstellung Popps genutzt um z.B. Konkurrenzprodukte auf den Markt zu bringen, die deutsche Wirtschaft untergraben hätten.
Ich denke Popp nutzt dieses Argument als Ablenkung, um das Versagen der Wirtschaft auf die Politik abzuwälzen. Das eigentlich Problem war letztlich mehr, dass immer mehr Kosten gedrückt (sowohl Lohn, als auch Material usw.) wurden, um auf Exportmärkten insbesondere in den 90ern mit der aufkommenden Konkurrenz China konkurieren zu können. Das ist etwas was sowohl die Konzerne, als auch die Mittelständische Betriebe betrieben haben.
Popp argumentiert im Kern Trump stehe aufgrund der hohen Staatsverschuldung der USA "mit dem Rücken zur Wand." Was Popp verkennt, dass das obwohl er sich als starker Kritiker des Finanzsystems gibt, hohe Staatsschulden für die USA weitestgehend irrelevant sind, da durch den Doller als globale Leitwährung quasi unbegrenztes Finanzkapital aus dem Ausland in die USA fließt.
In der Praxis sieht man das auch daran, dass die Trump Regierung trotz des angeblichen Sparwillens aktuell das Patagon Budgete auf 1 Trillion, das höchste Budget das es je gab erhöhen möchte. Der "Sparwille" ist viel mehr ein vorgeschobenes Argument um durch "Institutionen" wie Doge, dass Steuergeld insbesondere in die Tech Industrie umzuverteilen. Das ist auch der Grund wieso Bazos, Zuck und Co. auf einmal auf kuschelkurs mit Donald Trump gegangen sind.
- Steuersenkungen und Exportwirtschaft.
Obwohl Popp von einem "Umdenken" spricht, möchte er eigentlich vielmehr das bisherige deutsche Wirtschaftsmodell, nämlich die austaritätsgeprägte Exportwirtschaft in den "Overdrive" Schalten. Der Staat soll lediglich dafür sorgen, dass Export für die deutschen Unternehmen so billig wie möglich wird. Das kann zunächst kurzfristig durch Steuersenkungen erreicht werden. Allerdings wird, wie oben schon angesprochen ein festhalten an diesem Modell über kurz oder lang auch wieder zu Qualitätsreduktionen und Lohnverlust führen. Ich würde ihn hier sogar beschuldigen den "Eliten" einen Dienst damit zu erweisen.
Eine tatsächlich zukunftfähiges Modell, dass eben nicht der Wirtschaftselite, sondern tatsächlich dem Bürger und Arbeitnehmer dient würde ich darin sehen, Strukturell von der Exportwirtschaft Abstand zu nehmen und sich auf die internen Märkte zu fokussieren:
Weg von "Exportismus," hin zu interner Marktorientierung. Es ist dahingehend nichts gegen kurzfristige Steuersenkungen (für Arbeitnehmer) einzuwenden um den internen Konsum anzukurbeln. Aber auf Dauer wäre ein solches, deutlich sinnvolleres Wirtschaftsmodell nur mit konstanten Lohnsteigerungen zu machen. Das tangiert natürlich die Profite der Unternehmer, was diesen offensichtlich nicht gefallen wird. Aber irgendwann gibt es nun mal keine Steuern mehr die man Senken kann. Wenn wir die weitere Verarmung des Bürgers aufhalten wollen, ist weiter wie bisher nur mit weniger Steuern keine Lösung, wie es Popp will eigentlich überhaupt nicht die Lösung.
Gut, das waren jetzt 35 min. des Videos und mir geht ein wenig die Zeit aus. Hoffe ich konnte dir weiter helfen.