Hi, ich weiß nicht, ob ich die Einzige bin, die das hat, oder ob es dafür einen Namen gibt, aber wie der Titel bereits sagt, denke ich wirklich den ganzen Tag über komplexe bzw. nicht erklärbare Dinge nach. Zum Beispiel: Was ist der Ursprung unseres Bewusstseins? Wie können wir uns sicher sein, dass andere Wesen subjektiv erleben?
Oder: Moral wurde ja von Menschen erfunden und verändert sich von Kultur zu Kultur, also ist sie relativ. Kann man dann objektiv entscheiden, was richtig und was falsch ist? Und wer definiert überhaupt, was richtig und falsch ist? Wenn ich zum Beispiel von jemandem bedroht werde, der vier Menschen getötet hat – ist es dann richtig oder falsch, ihn zu töten?
Oder: Gibt es überhaupt eine wahre Realität? Menschen, die an Gott glauben, stellen ihn immer als unschuldig und unantastbar gut dar, aber er tötet – und zwar jeden von uns irgendwann, entweder durch die Zeit oder durch andere Umstände. Ist das dann gut? Und finden wir Mord nur deshalb so verwerflich, weil es göttliches Verhalten imitiert?
Ich hätte noch viel, viel mehr solcher Fragen…
Ist das eine Krankheit? Je mehr ich darüber nachdenke und je mehr ich dann auch dazu nachlese – in Büchern oder im Internet – desto mehr Fragen kommen auf. Dann bekomme ich sozusagen einen „Knoten“ im Kopf, kann an nichts anderes mehr denken und bekomme manchmal auch Kopfschmerzen. Ist das eine Krankheit? Brauche ich Medikamente oder so? Gibt es einen Namen dafür?
Warum haben andere Menschen das nicht? Wenn ich anderen versuche zu erklären, über was ich immer nachdenke, verstehen sie nie, was ich meine. Sie können mir die Fragen auch nicht beantworten, aber es beschäftigt sie anscheinend überhaupt nicht. Bin ich das Problem oder sind es die anderen?
P.S.: Ich hatte das irgendwie schon immer, also dieses exzessive Nachdenken. Allerdings kommt es mir so vor, dass es mit der Zeit immer mehr wird. Je älter ich werde und je mehr ich lerne oder weiß, desto mehr Fragen kommen auf. Es wird nicht weniger, sondern mehr.