Ist die Auferstehung Jesu eine historische Tatsache?
Ich diskutiere nun seit mehreren Tagen mit einem Nutzer, der den Kreationismus verteidigt.
Seine letzte Behauptung war, dass die Auferstehung Jesu eine Tatsache ist, sie ist belegt und bewiesen.
Ist das so?
83 Stimmen
18 Antworten
Seine letzte Behauptung war, dass die Auferstehung Jesu eine Tatsache ist, sie ist belegt und bewiesen.
Was nicht reproduzierbar und unabhängig beobachtbar ist, kann auch nicht bewiesen werden.
Als eine historische Tatsache kann man jedoch betrachten, dass seine Nachfolger*innen ganz fest davon überzeugt waren, dass ihnen ihr verstorbener Meister kurze Zeit nach der Kreuzigung nochmal begegnet ist.
Und tatsächlich, für meinen Glauben an den Auferstandenen reicht das aus.
Hast Du mich hier 👇 missverstanden?
für meinen Glauben an den Auferstandenen reicht das aus.
Der Auferstehungsglaube entstand wohl aus einer gewissen Enttäuschung heraus, dass die von Jesus verkündete Gottesherrschaft ausblieb. So projizierte man nach seinem Tod die Naherwartung Jesu auf Jesus selbst.
Wie Bultmann sagte: der Verkünder wurde zum Verkündeten.
Nur wenn man die jüdischen Schriften nach der Steinbruchmethode missbraucht.
Ich höre gewisse Kritik heraus, aber einige Prophezeiungen sind wirklich stark, andere ja, da kann man vielleicht sich darüber streiten, Licht ✨ und Liebe 😺
Eine Tatsache ist in der Wissenschaft etwas, das durch empirische Beobachtungen und wiederholbare Experimente belegt werden kann. Wo ist die Quelle zu diesen Vorgängen?
Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Auferstehung ein übernatürliches Ereignis, das außerhalb der Reichweite wissenschaftlicher Erklärungen liegt. Die Wissenschaft beschäftigt sich mit Phänomenen, die mit den Sinnen wahrnehmbar sind und mit den Methoden der Naturwissenschaft überprüfbar sind. Die Auferstehung ist ein religiöser Glaube, der sich nicht mit wissenschaftlichen Methoden beweisen oder widerlegen lässt.
Glaube und Wissenschaft haben unterschiedliche Zugangsweisen zur Wirklichkeit. Während die Wissenschaft nach natürlichen Erklärungen sucht, basiert der Glaube auf Überzeugungen, die nicht zwingend empirisch nachweisbar sein müssen.
LG aus Tel Aviv
Viele bringen es nicht fertig, das voneinander zu trennen. Deswegen kommt es dabei immer wieder zu Mißverständnissen.
Es geht hier nicht um Naturwissenschaft, sondern um Geschichtswissenschaft. Hat David oder Salomo gelebt? Wenn Ja, woher wissen wir das? Solche Fragen müssen beantwortbar sein. Und dieselben Methoden werden für historische Personen angewenet. Auch für Jesus.
Nein, ist es logischerweise nicht. Das sein Grab damals leer aufgefunden wurde kann durchaus möglich gewesen sein aber auch da können die angeblichen Zeugen auch ganz einfach in die Irre geführt worden sein. Dafür gibt es auch ganz logische Erklärungen, man hat ihnen einfach die falsche Stelle gezeigt oder die Überreste vor ihnen versteckt. Es gab schon damals hinterlistige Menschen die ihre Macht über andere ausführen wollten. Die gibt es leider heute auch noch zur genüge so wie dieser Sektentyp hier Prozess wegen Volksverhetzung gegen evangelischen Pastor Latzel (youtube.com)
Meine Vermutung wäre, so an der Story mit dem Grab überhaupt etwas dran ist, dass Jesus Gefolgsleute sein Scheitern nicht verkraften konnten.
Daraufhin ließen sie seine Leiche verschwinden und verkündeten "hey, er ist wieder da, er ist nicht gescheitert, das war alles Teil seines Plans!"
Naja er hat ja sogar jetzt noch 2000 Jahre später Religionsanhänger und es ist sehr wahrscheinlich das auch Menschen Visionen von ihm hatten. Der berühmteste Nachtodkontakt der Welt sozusagen.
Nein. Das lässt sich gleich gut belegen, wie die Teilung des Mondes durch Allah.
Auch bei Jesus selbst ist die Beweislage dünn. Gibt einige Probleme für einen Historiker:
- Jesus ist nicht plausibel (er kann zaubern und hat keinen menschlichen Vater)
- nur einseitige Quellen: außerbiblisch gibt es keine Zeitzeugen, geschweige Augenzeugen.
- es gibt nur Tradition: absichtlich erstellte Schriften, um seine Wunder und Existenz zu bezeugen (theologische Propaganda). Aber keinen Überrest (zufällig übriggebliebenes)
- alle vier Evangelien sind anonym
- Die drei Synoptiker behaupten nicht mal, dass sie Augenzeugen ist. Bei Johannes ist es mehr als fraglich.
- außerbiblische Berichte sind nur Randnotizen und Jahrzehnte nach der Kreuzigung geschrieben. In denen nicht erwähnt wird, woher die Information stammt.
Und der sogenannte historische Jesus ist nicht der Jesus aus der Bibel: dieser Jesus wurde entmythologisiert.
Wenn es reicht, dass irgendjemand etwas aufschreibt und behauptet, dann ist die Teilung des Mondes belegt (Koran/Ahadith) und die Existenz von Einhörnern historisch belegt: zB Ktesias von Knidos berichtet von ihnen. Und Strabon, Claudius Aelianus und Plinius der Jüngere:
An equine form of the unicorn was mentioned by the ancient Greeks in accounts of natural history by various writers, including Ctesias, Strabo, Pliny the Younger, Aelian[2] and Cosmas Indicopleustes.
https://en.wikipedia.org/wiki/Unicorn#History
Die Evangelien sind theologische Werke. Sie wollen Glauben und nicht historische Tatsachen vermitteln und sie berichten nur das, was theologisch notwendig ist. Es gibt also nur Informationen von einer Seite: das ist so, als hätten wir nur das, was Russia-TV oder Trump über etwas berichtet. Kann stimmen, muss aber nicht.
Das älteste außerbiblische Dokument ist von Flavius Josephus: das Testimonium Flavianum von 93 n.Chr. Also etwa 60 Jahre nach der Kreuzigung (außerbiblische Zeitzeugen gibt es also nicht).
Und dieses wurde von Christen manipuliert:
Weitgehend Konsens ist, dass der jetzt vorliegende Text durch christliche Zusätze nachträglich erweitert (interpoliert) worden ist.
Origenes las einen älteren Text, Eusebius von Caesarea dagegen den christlich bearbeiteten Text.
Sehr umstritten ist weiterhin, was Josephus an dieser Stelle ursprünglich schrieb.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Testimonium_Flavianum
Tacitus hat germanische Götter beschrieben: existieren deshalb germanische Götter?
Ey danke für deine neutrale und respektvolle Aussage :)
Ich kann dich sehr gut verstehen, weil es mir auch mal so ging. Mittlerweile habe ich aber Jesus kennengelernt und weiß, dass es ihn gibt - mag sich vielleicht komplett absurt anhlren, aber ich ermutige dich, dass für dich selbst zu prüfen ✌️