Dein Frust ist in manchen Aspekten verständlich, aber du liegst in mehreren Punkten komplett daneben.
Du redest davon, dass du “sachliche Diskussionen” führen willst, schreibst aber im selben Atemzug, dass du “mindernden Respekt” für Gläubige hast und sie “Fantasten” nennst. Das ist keine Basis für Diskussion – das ist Verachtung. Und wer von oben herab redet, braucht sich nicht wundern, wenn er auf Granit beißt.
Du kritisierst religiöse Menschen für Dogmatismus, während du selbst knallhart dogmatisch auf deinem unbeweisbaren atheistischen Standpunkt sitzt. Du forderst Beweise, als ob Religion jemals im Labor validiert werden wollte. Sie bewegt sich auf einer völlig anderen Ebene; nämlich der existenziellen, emotionalen, philosophischen. Der Punkt ist nicht, ob ein Gott “beweisbar” ist, sondern was Menschen durch den Glauben empfinden und gewinnen, wie sie damit Sinn, Moral, Hoffnung oder Gemeinschaft erleben. Und das kannst du nicht einfach als “Märchenmentalität” abtun, ohne komplett am Thema vorbeizuschlittern.
Dann dein Argument mit dem Geburtsort: ja, Religion ist oft kulturell geprägt. Aber das ist keine “Ausrede”, sondern ein Hinweis darauf, wie tief Glaube in Identität und Gesellschaft verwurzelt ist. Und viele Menschen reflektieren ihren Glauben und entscheiden sich bewusst dafür; das sind keine willenlosen Mitläufer. Nur weil manche oberflächlich glauben, wird nicht gleich jede Form von Religion bedeutungslos.
Dass du “die Beherrschung verlierst”, zeigt eher, dass du dich rein persönlich im Ego getriggert fühlst, wenn jemand überzeugt glaubt. Das deutet stark darauf hin, dass du innere Konflikte erlebst, Zorn und Neid empfindest, und dein Ego in Gefahr siehst; ansonsten würde es dich nicht so persönlich berühren. Frag dich mal: Warum trifft es dich eigentlich so tief? Fühlst du dich provoziert, weil andere in etwas Sinn sehen, das du ablehnst oder nicht verstehst? Weil du selbst keinen tieferen Sinn im Leben finden kannst? Weil sie Antworten haben, wo du keine hast?
Wenn du echten Dialog willst, brauchst du Respekt. Nicht für die Ideen, wenn sie dir nicht gefallen, aber für die Menschen, die sie vertreten. Wenn du das nicht kannst oder willst, dann red wenigstens nicht heuchlerisch davon, dass du “nüchtern und sachlich” diskutieren willst. Sonst bist du einfach nur das atheistische Spiegelbild dessen, was du kritisierst.
Möglicherweise könnte es dir im Leben weiterhelfen, dich mal mit der christlichen Botschaft der Nächstenliebe und Demut auseinanderzusetzen. Du wärst überrascht, was passiert, wenn du anderen Menschen so begegnest, wie du es dir selbst von anderen wünscht ("Goldene Regel" von Jesus).