Existenz Mensch seit 6000 Jahren aus biblischer Sicht?

20 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, anhand biblischer Stammbäume ergibt sich ein Erdalter von 6000 Jahren. Sollten diese nicht ganz vollständig sein, könnte man das auch noch auf bis zu 10.000 Jahre strecken. Deshalb wird oft von 6.000-10.000 Jahren gesprochen.

da es zahlreiche archäologische Funde gibt, die das Alter des Menschen auf der Erde deutlich älter datieren.

Diese Alter werden radiometrisch errechnet und wir Kreationisten erkennen radiometrische Datierungsmethoden nicht als zuverlässig an. Ich führe das hier nicht weiter aus, aber hier ein paar Links, wenn es dich interessiert.

Ich möchte den Fokus auf einen anderen Befund legen, der ein junges Menschheitsalter nahelegt. Die Daten zum Bevölkerungswachstum und die Menge an gefundenen Steinwerkzeugen passen nicht zu Millionen Jahren:

Für die Altsteinzeit (2 Mio Jahre - 10.000 Jahre vor unserer Zeit) wurde ein Bevölkerungswachstum von nur 0,0004% errechnet. - also nahezu 0. Zum Ende der Altsteinzeit und in der Jungsteinzeit kam es im Nahen Osten und in der übrigen Welt aber zu einer deutlichen Beschleunigung des Bevölkerungswachstums. Da stellt sich natürlich die Frage, warum die Bevölkerung während einer so langen Zeitspanne quasie nicht gewachsen ist.

Die Anthropologin Pennington sagt dazu: „In Anbetracht unserer Reproduktionsmöglichkeit und Überlebensfähigkeit unter schlechten Bedingungen ist es rätselhaft, dass wir (Menschen) so wenige (an Zahl) während einer so langen Zeit unserer Geschichte waren.“

Ein Lösungsvorschlag von Naturalisten ist, dass die Menschen damals wenig Nahrung zur Verfügung hatten.

Da die Menschen in der Altsteinzeit als Jäger und Sammler(Freibeuter) lebten, sind Vergleiche zu heutigen Freibeutern hilfreich. Die Körpergröße eignet sich dazu gut. Der westliche Mensch ist hat eine sehr große durchschnittliche Körpergröße, der Grund dafür ist die gute Nahrungsversorgung.

Die phillipinischen Agta(Freibeuter) haben eine durchschnittliche Körpergröße von 1,48m. Die Ache in Paraguay sind nachrungstechnisch besser versorgt und sind tatsächlich im Schnitt 8cm größer - 1,56m. Wir sehen also, dass die Körpergröße ein Indikator für das Nahrungsangebot ist.

Die Menschen der Altsteinzeit gehörten zu den größten Menschen überhaupt. Somit kann man sicher davon ausgehen, dass sie Nahrungstechnisch eine gute Lebensgrundlage hatten. Nahrungsknappheit ist also keine plausible Lösung.

Ein weiterer Lösungsvorschlag sind regelmäßige Bevölkerungszusammenbrüche. Demnach gab es (hypothetisch) regelmäßig intensive und weltweite Populationszusammenbrüche.

Aber auch wenn man von einer geringen Gesamtgeburtenrate von 6 und einer Überlebensrate bis ins Erwachsenenalter von 50% ausgeht, wären ca. alle 50 Jahre Bevölkerungszusammenbrüche um bis zu 60% nötig gewesen, damit insgesamt ein Nullwachstum auftritt.

So ein Massensterben hätte sich in einer 2 Millionen Jahre dauernden Menschheitsgeschichte etwa 40.000 mal wiederholen müssen. Das wurde aber nie beobachtet und ist in einer wenig besiedelten Welt ohne Kriege, Epidemien und weltweitem Nahrungsmangel auch nicht wahrscheinlich.

Kriege, Epidemien und weltweiter Nahrungsmangel wären plausible Erklärungen, wenn die damaligen Menschen auf engem Raum zusammengelebt hätten. Das geht jedoch weder aus den Bevölkerungszahlen, noch aus der Verteilung archäologischer Funde hervor. Zudem müssten 40.000 Massensterben auch archäologisch bemerkbar sein, was aber nicht zutrifft.

Also auch dieser Lösungsansatz läuft ins Leere.

Ein weiterer Vorschlag ist kulturbedingte Selbstdezimierung. Dazu zitiere ich einen Artikel von hier:

"Ein anderer Erklärungsversuch besteht in der Hypothese, die Menschen in der Altsteinzeit hätten ihren Zuwachs aufgrund kultureller Gegebenheiten beispielsweise durch Kindstötungen selbst reguliert. Dafür gibt es aber keinerlei Anhaltspunkte, weder in Form archäologischer Funde noch in Form von Kenntnissen der altsteinzeitlichen Kultur, die ein derartiges Verhalten nachweisen oder begründen könnten. Die bewusste Kontrolle des Wachstums mit der Zielsetzung eines äußerst geringen Wertes ist zudem extrem kompliziert. Denn die Gefahr, bei einem solchen Versuch auszusterben ist bei geringer Individuenzahl und in der Isolation hoch. So kann ein unerwarteter Überschuss eines Geschlechts innerhalb einer Population schnell zu deren Ende führen. Die einzige Möglichkeit, in dieser Situation einer Geschlechterschwankung zu entgehen, besteht im regelmäßigen und kontinuierlichen Personenaustausch verschiedener Gruppen. Regelmäßige Begegnungen und Vermischungen gerade zu Beginn der Altsteinzeit sind aber nicht nachgewiesen. Im Gegenteil: Anhand der Verbreitung von Artefakten kann nachvollzogen werden, dass die Menschen nur kurze Strecken zurücklegten und sich verhältnismäßig selten trafen (vgl. Abb. 358).

Kuhn & Stiner (2001) schreiben dazu: „Die Mittelpaläolithiker lebten in kleinen Gruppen weit verteilt und waren nicht Teil von größeren Netzwerken wie die heute lebenden Freibeuter. Mittelpaläolithiker hatten wenig Kontakt mit den Nachbarn und wenn, dann war dieser Kontakt loser als bei den rezenten Menschen.“

Es spricht also nichts dafür, dass es Selbstdezimierungen der Menschheit gab. Sie wäre auch nicht so präzise auf niedrigem Bevölkerungsniveau durchführbar gewesen."

Fruchtbarkeitsmindernde Krankheiten sind der letzte mir bekannte Lösungsansatz. Dazu zitiere ich wieder aus dem erwähnten Artikel:

"Bei den verhältnismäßig hohen Überlebensraten der altsteinzeitlichen Wildbeuter vermindert sich die Bevölkerung erst, wenn die Geburtenrate deutlich unter 4 sinkt. Die bereits zitierte Anthropologin Pennington schlägt deshalb vor, den Grund für minimale Geburtsraten in einer damaligen Vielzahl von Geschlechtskrankheiten und fruchtbarkeitsmindernden Infektionskrankheiten zu suchen:

„Viele Autoren glauben, dass Erkrankungen, die die Fruchtbarkeit stark erniedrigen, ein zu junges Phänomen sind, um die Reproduktion in unserer Geschichte stark beeinflusst haben zu können. Aber auch wenn man die niedrigsten Jäger-Sammler-Überlebensraten annimmt, kann man angesichts der niedrigen Wachstumsraten (in der Altsteinzeit) nicht ohne solche Erkrankungen auskommen.“

Pennington selbst formuliert demgegenüber in diesem Zitat bereits den Einwand, dass solche Krankheiten bekanntermaßen ein sehr junges Phänomen sind. Außerdem können sie nur in bestimmten Gesellschaften mit besonderen sexuellen Praktiken Fuß fassen.

Die Epidemien wären eigenartigerweise genau zum Ende der Altsteinzeit rapide verschwunden, obwohl die Bedingungen für eine große Verbreitung erst in dieser Zeit mit der Einführung von Landwirtschaft, dem Bau von Städten und dem damit verbundenem engerem Zusammenleben und der Prostitution in ausreichendem Maße gegeben waren. Fruchtbarkeitsmindernde Krankheiten kommen also als Grund für das geringe Bevölkerungswachstum ebenfalls nicht in Frage."

_________________

Die Erklärungsversuche aus naturalistischer Sicht sind nicht wirklich plausibel. Doch wie sieht die Lösung aus Schöpfungsperspektive aus?

Das Problem mit dem Nullwachstum löst sich auf, wenn man die Menschheitsgeschichte auf maximal 10.000 Jahre kürzt. So könnte ein unrealistisch geringes Bevölkerungswachstum gegen ein natürliches und exponentielles Wachstum ersetzt werden.

Dazu passen archäologische Funde: Denn für 2 Mio. Jahre Menscheitsgeschichte wurden viel zu wenige Steinwerkzeuge und Besiedlungsspuren gefunden. Sie passen aber zu einer kürzeren Menscheitsgeschichte. Ausführlich wird das in diesem Artikel behandelt.

Wie sollte man die Bibel in diesem Punkt lesen

Als Christ sollte die Bibel immer die höhere Autorität haben. Versuche nicht die Bibelauslegung an wissenschaftliche Theorien anzupassen. Wissenschaftliche Erkenntnisse können gemäß naturwissenschaftlicher Methode jederzeit durch weitere Forschung widerlegt werden. Wissenschaft ist immer der neueste Stand des Irrtums.

Nur Gott und Sein Wort bleibt unverändert. Wenn es also einen Widerspruch zwischen dem sich ständig ändernden Stand der Wissenschaft und Gottes Wort gibt, sollte ein Christ Gottes Wort mehr vertrauen.

Im übrigen gibt es auch gute wissenschaftliche Argumente für Schöpfung und gegen Evolution. Schau dir doch einfach mal schöpfungswissenschaftliche Seiten an:

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen :)

Lg

Woher ich das weiß:Hobby – Befasse mich autodidaktisch mit Schöpfung / Evolution.

Wie sollte man die Bibel in diesem Punkt lesen, ohne gleich die gesamte literarische Auslegungsweise der Bibel infrage zu stellen?

Lese es mit dem Gewissen, dass die Schreiber der Schöpfungsgeschichte einfache Menschen waren, die nur die Gabe des Schreibens hatten. Sie schrieben das auf was ihnen an Info oder Geschichte zu jener Zeit zur Verfügung standen und meist schrieben sie das auf, was ihnen am Lagerfeuer weiter gegeben wurde. Es waren simple Schreiber. Es waren keine

Wissenschaftler
Archäologen
Astronomen
Physiker
Historiker
Mathematiker
Biologen
Anthropologen

Es waren simple Leute ohne besonderes weiteres Wissen. Obwohl auch wenn etwas durcheinander dennoch Dinge der Schöpfungsgeschichte rein von der Reihenfolge logisch erscheinen. Nur wenige Dinge sind verdreht. Des weiteren kommt oft ja aber die Steinzeit.
Gott gab Adam und Eva nach dem Sündenfall Kleidung aus Fell und schmiss sie aus dem Paradies, denn sie sollten von dem Leben, was der karge Boden ihnen gab - Wumms - Steinzeit

Dinos? Auch kein Problem. Es wird von Ungeheuern in der Tiefe geschrieben in der Bibel. Und es wird von Riesen geschrieben. Was meinst du, was einfache Menschen damals dachten, wenn sie auf Dinoknochen stießen? Wenn wir heute noch welche finden haben sie damals auch welche gefunden. Einfache Menschen ohne wissenschaftlichen Hintergrund kennen Knochen vom Essen her, also von Tieren. Und sie kennen Knochen vom Menschen selbst. Wenn so ein einfacher Mensch von damals Dinoknochen fand, was meinst du dachte er davon? Riesen und Ungeheuer aus der Tiefe. Und genau das sind Dinge die in der Bibel vorkommen.


einfachmitalles 
Beitragsersteller
 23.04.2025, 10:11

interessanter Gedanke. Wenn man davon ausgeht, dass Mose von Gott inspiriert war müsste man fragen, ob Gott ihm falsche Informationen gegeben hat oder ob er die Informationen falsch verstanden hat

Mayahuel  23.04.2025, 10:02
 Es waren simple Leute ohne besonderes weiteres Wissen

Und genau das ist das Problem.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Ich denk mir immer (ich bin wahrhaft kein Wissenschaftler ;)) ): auch die Wissenschaft hat sich schon häufig geirrt. Ich bin 100 pro überzeugt davon, dass Adam und Eva die ersten und einzigen Menschen waren. Sonst würde die Geschichte keinen Sinn machen und sie ist sehr wichtig für alles, was aus ihr folgte, einschließlich der Stammbaum bis hin zu Christus.

Letzlich weiß ich es auch nicht und es interessiert mich auch nicht. Für mich ist nur wichtig, dass die Geschichte von Adam und Eva eben eine wahre ist und sie für uns heute eine sehr wichtige Bedeutung hat.

Manchmal ist es auch ok, nicht alles zu wissen. Schau dir die Welt an - alles wissen hat nicht dazu geführt, dass der Mensch in der Lage ist, im Frieden mit seinen Mitmenschen zu leben. Der Glaube befähigt genau dazu und deshalb ist es wichtiger auf die Weisheit Gottes zu bauen als auf die von Menschen.

Liebe Grüße

Wie sollte man die Bibel in diesem Punkt lesen, ohne gleich die gesamte literarische Auslegungsweise der Bibel infrage zu stellen?

Das ist leider nicht möglich. Man schafft es nicht eine göttliche Inspiration der Bibel bis in die Wahl der Worte anzunehmen und gleichzeitig alles, was wir in der Schöpfung finden was ihr widerspricht, unter einen Hut zu bringen.

In solchen Fällen finde ich aber interessant, dass den Autoren selbst klar war, dass wir Gottes Werk in der Schöpfung sehen können, alles was wir sehen zeugt von ihm: „Alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen; 17 und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn.“ Kol 1,16f
„Der Himmel erzählt die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewölbe verkündet seiner Hände Werk.“ Ps 19,2
„Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut“ Röm 1,20

Wenn uns seine Schöpfung also erzählt dass die Erde und die Menschheit älter ist als man es aus alten Texten errechnen kann, dann hat die Schöpfung der Bibel zufolge die höhere Autorität. Denn darin können wir die Göttlichkeit Gottes schauen! Etwas vergleichbares sagt die Bibel über die Bibel nicht.