Nach dem Tod unserer alten Hündin, haben wir uns vor einiger Zeit dazu entschieden, einen neuen Hund anzuschaffen. Der gesamten Familie war dabei bewusst, dass das neue Mitglied wohl nicht so brav und perfekt, wie das alte werden würde, da unsere Boxerhündin einen sehr angenehmen und "leicht erziehbaren" Charakter hatte. Aber das Ganze ist dann, doch schwerer geworden, als erwartet.
Für uns war "Komm" schon immer ein wichtiges Grundkommando, dass von klein auf auch fleißig geübt wurde. Eine Weile klappte das auch sehr gut und Problemlos. Aber irgendwie blieb es nicht dabei. Mit ca 6 Monaten bekam unsere Hündin plötzlich einen eigenen Kopf, und alles war spannender, als im Garten, oder nah beim Frauchen zu bleiben. Sie begann wegzurennen. Anfangs fand sie "nur" ihren Weg aus dem Garten heraus, später stürzte sie sich auch beim Gassi gehen einfach in eine andere Richtung. Sehr zum Ärger anderer Hundebesitzer und Spaziergänger, die dann einen völlig verspielten, wilden Hund an der Backe hatten, bis die Besitzerin es dann endluch schaffte, irgendwie ihren Hund einzufangen. Eine äußerst unangenehme Situation.
Später wurde sie noch frecher, brach in fremde Gärten ein und schlüpfte noch spät Abends aus der Tür, um einen stundenlangen Streifzug zu unternehmen, von dem sie nicht zurückkommen wollte. An einen ordentluchen Rückruf war nichtmehr zu denken, und einen schnellen Hund einzufangen, der alles tut, um nicht an die Leine zu müssen, ist schwerer als erwartet.
Wir haben schon so vieles versucht, und wissen auch garnicht so recht, was wir falsch machen. Sie wird belohnt, wenn ein Rückruf erfolgreich ist, nie bestraft, und wenn sie irgendwann von selbst zurückkehrt ignorieren wir das einfach. Wir haben schon in der Hundeschule und auf diversen Internertseiten nach Hilfe gesucht, aber jetzt ist undere Hündin bals ein Jahr alt, und kann nichtmehr von der Leine gelassen werden, aus Angst, dass sie einfach verschwindet, um einem fremden Hund hinterherlaufen.
Die Kinder trauen sich nichtmehr, Gassi zu gehen, aus Angst vor Ärger mit den Nachbarn. Meiner Mutter ist dann vor einigen Wochen das erste Mal der Kragen geplatzt. Sie hat den Hund, der sich dann endlich dazu entschieden hatte, zurückzukommen, gepackt und für den Rest des Tages in die Box gesperrt. Ich habe ihr versucht zu erklären, dass sie dann doch erst recht nicht wieder kommmen wird, wenn sie weiß, dass es Ärger gibt, aber sie wollte nicht hören, und hat diese Bestrafung inzwischen zu einem festen Ritual werden lassen.
Es kann auch nicht daran liegen, dass sie nicht genug Auslauf bekommt. Drei Stunden täglich sind fast immer drin, und wir bemühen uns immer, auch die vier Stunden voll zu bekommen. Aber alles wird irgendwie nur schlimmer. Wir können sie keinen Moment mehr aus den Augen lassen, nichtmal zum spielen mit einem anderen Hund die Leine entfernen, und inzwischen rennt sie sogar in völlig unbekannter Umgebung davon!(Sie jagt nicht,findet Wild total uninteressant)
Kann jemand helfen?