Findet ihr auch, dass sich in den Anforderungen der Berufsfeuerwehren an die Bewerber etwas ändern muss?

Zur Sache: Regelmäßig schreiben Berufsfeuerwehren Stellen aus. Nur finde ich persönlich die Anforderungen viel zu hoch. Klar braucht ein Feuerwehrmann eine gute Kondition, Ausdauer und sollte auch gesundheitlich weitestgehend fit sein. Das sollte soweit ja auch klar und verständlich sein.

  • Nur ist es wirklich notwendig, ein Deutsches Sportabzeichen in mindestens Silber im Bewerbungsjahr abgeschlossen zu haben?
  • Warum werden Menschen, die nach einer erfolgreichen OP beschwerdefrei leben, nicht genommen?
  • Wieso dürfen Menschen mit sehr gut behandelbaren chronischen Erkrankungen wie z. B. diverse Rheumaarten oder Morbus Crohn (diese bricht bei manchen nur einmal im Leben aus und dann nie wieder) keine Feuerwehrleute werden, schließlich leben auch diese sehr oft beschwerdefrei oder haben nur geringfügige, eigentlich für den Feuerwehrdienst nicht relevante Einschränkungen. 
  • Warum muss der Sporttest der Berufsfeuerwehren der härteste sein, den wir in Deutschland haben (intensiver und härter als von Bundeswehr, Polizei, Zoll, etc. (Spezialkräfte ausgenommen))? Schließlich muss kein Feuerwehrmann später Klimmzüge oder Liegestütze können. Den 3000 m-Lauf finde ich ja, der Ausdauer wegen, ganz in Ordnung.
  • Warum darf ein Feuerwehrmann keine schlechten Zähne haben?
  • Warum darf ein Berufsfeuerwehrmann (ja eigentlich Beamter im feuerwehrtechnischen Dienst) bei Einstellung keine Brille tragen? Es gibt nicht ohne Grund Maskenbrillen.

Mir ist klar, dass das Ganze auch viel mit der Berufung in ein Beamtenverhältnis zu tun hat und der Staat einfach keine unnötigen Mehrkosten möchte. Auf der anderen Seite sehe ich die Feuerwehren, die dringendst Personal suchen, eigentlich auch genügend Bewerber haben, aber aufgrund solcher Dinge nur einen geringen Bruchteil dieser einstellen können.

Kann man nicht einfach das Auswahlverfahren auf die wirklich feuerwehrrelevanten Tätigkeiten reduzieren? Und auch bei Vorerkrankungen genauer hinsehen, ob diese wirklich den Feuerwehrdienst einschränken?

Ich beziehe mich hier auf die Stellenausschreibung der Berufsfeuerwehr Dresden: https://www.dresden.de/de/rathaus/aemter-und-einrichtungen/unternehmen/feuerwehr/ausbildung/brandmeister.php

Ich bin selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr und weiß, was die Arbeit in der Feuerwehr bedeutet. Ich kenne auch einige, die jung und körperlich topfit sind (teilweise sogar regelmäßig Sport treiben) und es trotzdem nicht durch den Sporttest der Berufsfeuerwehr geschafft haben. Das macht mich sauer.

Viele Grüße

PJWorkers

Bewerbung, Feuerwehr, Ausbildung, Ausgrenzung, Eignungstest, eignungsuntersuchung, Sporttest
Verhalten - bei Feueralarm in einem mehrstöckigem Krankenhaus - gefährlich oder angemessen?

Feueralam in einem mehrstöckigem Krankenhaus mit Brandschutz-Abschnitten

Mir wurde folgendes zugetragen (erzählt in der Ich-perspektive):

Der erste Weg nach dem der Alarm anging war der zum Tableau, wo der Alarm-Ort angezeigt wird. Nach der Richtlinie solle man sich vergewissern ob der Brand echt ist und ob ein Maßnahme erforderlich ist (Personenschutz, Interner Notruf).
Der Alarm brüllt, eine verbale Kommunikation ist nicht möglich. Bei der Pforte erhält man keine Information. Auch anrufen geht nicht weil die Pforte einen Anrufplan durchsetzt. Somit war ich dort wohl fehl am Platz. Ich ging unwissend zurück.
Beim Nachlesen auf dem Tableau vernahm ich nun den genauen Ort, dort begab ich mich hin, vielleicht kann ich helfen. Vor Ort jedoch ist keine Panik, kein Rauch und kein Feuer.
Das Personal vom 2.OG vor Ort sagte eher beiläufig (weil am Telefon) es gäbe kein Brand bzw. kein richtiges Feuer. Somit konnte ich wieder beruhigt zurück auf meine Station. Als die Feuerwehr eintraf, es dauerte etwas 10-15 Minuten, konnte ich bald von den Feuerwehr-Menschen auf dem Rettungsweg-Außengestell hören wie die Gefahr vorüber sei. Der Alarm war nach etwa 25 Minuten aus.
Die Pforte sagte auf Nachfrage zu dem Fall folgendes: Es war doch ein Brand aber keine Infos über die Ausmaße. Das heißt, ich wog mich in Falscher-Sicherheit obwohl es wirklich gebrannt habe. Vermutlich jedoch nur ein kleiner Brand.
Pforte sagt auch auf Nachfrage zu einem Verhaltenskodex:
„Du bleibst in deinem Abschnitt und schaust auf das Tableau. Löschen sowieso nicht, das wäre viel zu gefährlich. An der Pforte werden auch keine Fragen beantwortet, wenn da alle fragen würden, wir müssen ja telefonieren, den Chef, Hausmeister anrufen etc."
Ein Feuerwehrmann sagt mir einst „wenn mehrere Alarm-Herde losgehen dann wird es gefährlich weil der Brand sich ausbreitet, man könne am Tableau die Meldungen durchblättern". Doch ich bleibe im Abschnitt und schaue auf das Tableau und leite ggf. Maßnahmen zur Evakuierung ein.
Die Klinik hat besagte Brandabschnitte mit schweren Feuerschutz-Türen. Bei dem Alarm haben sich die Türen nicht geschlossen. Man solle auf die Feuerwehr warten.
Es klingt für mich ungewöhnlich, bei einem echten Brand im Brandabschnitt zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass die anderen das Problem regeln, zumindest wenn das Personal das Feuer und die Maßnahmen bewältigen kann. Ansonsten müssen das Personal und Patienten in Gefahr warten bis die Feuerwehr eintrifft. Obwohl ich theoretisch ein paar Minuten hätte um zu helfen. Was ja trotzdem total Situationsabhängig wäre.
Das heißt alle anderen Stationen wissen von der Echtheit des Feueralarms mit Handlungsbedarf, wie Evakuierung, spätestens dann wenn Sie von der Feuerwehr Bescheid bekommen und müssen auf die Sicherheit des Brandschutzabschnittes vertrauen.
Im Ernstfall halte ich das auf meinem aktuellen Wissensstand für gefährlich keine Informtionen zu erhalten und zu warten während das Feuer nicht wartet.

Wie interpretiert ihr diese Geschichte?

Sicherheit, Feuerwehr, Feuer, Brandschutz, Krankenhaus, Rettungsdienst

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