Dorfleben – die neusten Beiträge

Wie wirkt sich das auf eine Frau aus, wenn erst ihre beste Freundin Mutter wird und dann über die Jahre der gesamte Freundeskreis schwanger wird, nur sie nicht?

Eine Bekannte hat eigentlich einen großen Freundinnenkreis mit 2 Freundinnen, die ihre "Besties" sind.

Alle ihrer 4 oder engsten Freundinnen sind Arbeitskollegginen im selben Beruf.

Als die erste Mutter wurde, durfte sie Patentante werden und engagierte sich sehr.

In der Freizeit traf sie sich nach dem Kob oft mit allen Freundinnen und machte in der Stadt Mädelsabende mit viel Gin und Fun.

Nun sind alle davon liiert, sie selber hat auch geheiratet.

Alle ihrer 3 bisher kinderlosen Freundinnen werden aktuell Mutter und sind aus dem Job ausgestiegen.

Das Weggehen und Partymachen fällt auch aus, da die Freundinnen nicht mehr Alkohol trinken und auch nicht bis nachts draußen bleiben.

Das heisst, die 4 Freundinnen, die bis vor Kurzem noch da waren und Party machten, stehen dafür nicht mehr zur Verfügung und fehlen auch auf der Arbeit als Pausenunterhaltung.

Hinzu kommt, dass meine Bekannte Endometriose hat und ihr Ehemann Probleme mit Depressionen hat, so dass eine eigene Schwangerschaft, auch wenn gewünscht, aktuell irgendwie schwierig ist.

Sie ist vor vielen Jahren aus einer Kleinstadt in eine Metropole gezogen und hat das Leben dort sichtlich genossen.

Nun, nach der Hochzeit, baut sie mit ihrem Mann in einem Dorf ein schönes Haus mit Garten, der aber dieses Jahr noch gar nicht fertig geworden ist.

Das heisst, die Freundinnen haben weniger Zeit, die Lieblingskolleginnen sind weg, die Großstadt ist weg und die Endometriose erschwert ihre Schwangerschaft.

Ihr Mann hat mehr mit sich zu tun und wurde auch schon von anderen auf Datingplatrformen gesehen, wovon sie nichts weiß.

Zudem erfordert ihr Vater im Heimatort zunehmend Pflege und ihre Restfamilie lebt dort.

Sie und Ihr Mann haben beide zunehmend an Gewicht zugenommen und er ist häufig mit Dorfkumpels unterwegs, baut an einer Autowerkstatt und fährt mit dem Trecker durch die Gegend.

Ist die Veränderung in Punkto Mädelsfreundschaft und Priorität im Leben von Freundinnen, mit denen man bisher viel zu tun hatte (auch auf der Arbeit) ein großer Einschnitt oder lässt sich sowas gut kompensieren?

Ist der Wegzug aus der Stadt und das unfertige, nicht nutzbare Grundstück zu Hause dann ein erschwerender Faktor oder ist das aktuell eher eine schwierige Situation und bedarf Unterstützung?

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Ich finde keine Ausbildung?

Ich bin David und habe im Jahr 2022 mein Abitur gemacht und finde seitdem einfach keine Ausbildung. Ich bin jetzt schon bald 20.

Ich möchte unbedingt Bankkaufmann, Immobilienkaufmann oder Versicherungskaufmann lernen weil mich das interessiert und ich auch den passenden Abschluss (Abitur mit 1,3) habe.

In dem Ort wo ich hier lebe kennt sich jeder aber ich kenne niemanden. Die Banken und andere Arbeitgeber kennen sich alle untereinander und man bekommt hier eigentlich gar keine Chance wenn man nicht schon jemanden aus der Familie hat der da gerarbeitet hat, das ist auch immer das erste gewesen was die gefragt haben und wenn ja welche Stellung die Person gehabt hatte. Typisch Dorf. Auch ein Praktikum bekomme ich nicht.

Ich bin verzweifelt und mir geht es mental damit nicht gut das ich mit 20 noch keine Ausbildung habe, wie schlimm ist das? Die Jobhilfe hat alle meine Bewerbungen und Unterlagen unterstützt und die sind perfekt. Daran kann es nicht liegen.

Ich kann mit den Fahrmitteln die es hier gibt ungefähr 30-40km außerhalb noch abdecken aber dort findet man keine Ausbildungen. Weg ziehen könnte ich mir aktuell gar nicht leisten und weiter raus würde mich mein gesamtes Ausbildungsgehalt kosten (Wartung, Benzin, etc.)

Ich bin verzweifelt und weiß nicht was ich tun soll, wie schlimm ist das in meinem Alter noch keine Ausbildung zu haben? Studieren möchte ich erst später, das wollte ich eigentlich nach der Ausbildung machen damit ich Sicherheit habe falls das schief geht.

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Dorfkind fällt in der Stadt negativ auf, was tun?

Zwei Buben (5 und 8 Jahre alt) haben bislang mit ihren Eltern auf einem kleinen Dorf gelebt und ziehen in die benachbarte Kreisstadt (das Dorf ist eine Eingemeindung). Vom Wesen her sind sie typische Dorfkinder im positiven Sinn.

Der Achtjährige besucht dort die zweite Klasse und besuchte vorher dort den Kindergarten, sein Umfeld ist dort vertraut. In der neuen Nachbarschaft fällt er allerdings den Erwachsenen auf: Er gilt nicht als frech, aber als "zu distanzlos", weil er nicht "Sie" sagt (aber er grüßt freundlich!), er sei nicht angepasst genug, weil er gern z.B. mit Wasser spielt und viel Fahrrad fährt, andererseits gilt er ihnen als zu ungesellig, weil die Familie nicht viel von Vereinen hält und der Junge weder Fußball im Verein spielt noch sonst was - er hat das nie kennen gelernt, weil er privat immer nur seinen Bruder hatte. Die beiden Jungs haben ein sehr enges Verhältnis und sind unzertrennlich.

In der Schule hat er keine Probleme, ist einer der Besten, hat Anschluss, wird gelobt, gilt als zuverlässig und aufgeweckt. Er ist weiterhin mit den anderen "Dorfkindern" in der Klasse.

Mit den neuen Nachbarskindern und deren Eltern kommt er gut zurecht, aber ältere Erwachsene maßregeln ihn oft und sehen die Schuld zum Teil bei den Eltern. Er wird auch z.B. angehalten, wenn er mit dem Fahrrad fährt und freundlich "hallo Nachbar" ruft und von älteren Leuten zurechtgewiesen bis ausgeschimpft - nicht dass er was kaputt macht, aber er wird als störend wahrgenommen.

Wie kann man die Situation in der Nachbarschaft lösen? Ist da was zu machen oder ist davon auszugehen, dass der Bub "ruhiger" bzw. weniger "dörflich" und "städtischer" wird - oder dürften sich die Nachbarn mit der Zeit beruhigen?

Oder wäre es eventuell besser, wenn die Familie zurück aufs Dorf zieht, wo es nie solche Probleme gab?

Gesprächsversuche der Eltern mit den (älteren) Nachbarn brachten bisher wenig. Es geht schon ein gutes Jahr.

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Warum muss ein junger Mensch "demütig" sein?

Guten Abend,

ich bin zwar keiner, der Geld zum Fenster rauswirft oder Völlerei pflegt, aber was ich haben will, das gönne ich mir, zumal ich früher auf sehr vieles verzichten musste, die damals schon selbstverständlich gewesen sind. Deswegen gönne ich mir manches, denn wir leben nur einmal - und das eine Mal kann sehr schnell zuende sein...

Ich denke aber manchmal an meine Vergangenheit zurück. Wo ich herkomme, mussten Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene "geduckt und demütig" sein und sich objektiv dafür entschuldigen, überhaupt am Leben zu sein.

Mir wurde früher oft gesagt "aber Junge, sei demütig, sei demütig, sonst bläst dir bald ein eisiger Wind ins Gesicht, lass dir's sagen, wirst schon sehen, sei demütig, demütig". Der Satz ist in dem Wortlaut auch gefallen. Egal ob es eine Armbanduhr war, die ich mir gekauft hatte oder ein T-Shirt oder später ein Handy und ein gebrauchtes Auto - es war nichts "demütig" genug und es wurde immer prophezeiht, dass einem bald "ein eisiger Wind ins Gesicht blasen wird" und es einem "bald nicht mehr so gut geht", weil man nicht demütig genug sei und es einem nicht zustehe, eine Uhr für 100 Euro zu tragen oder einen gebrauchten 190er-Mercedes zu fahren, obwohl das eine alte Karre war, oder in Urlaub zu gehen für zwei Wochen.

Andererseits waren genau die, die von uns erforderten "demütig" zu sein stets diejenigen, die selbst ein großes Eigenheim hatten, BMW und Mercedes fuhren, sich alles rausnahmen und immer auf Statussymbolik aus gewesen sind, Garten inklusive, teure Möbel, teure Fernseher, man war ja jemand und "kein armer Schlucker" - das waren in der Regel Sudetendeutsche, um 1930 herum geboren, die "demütiges Verhalten" erwarteten und das genaue Gegenteil darstellten, sich über alles und jeden lustig machten und sich ergötzten an allen, denen es nicht so gut ging wie ihnen selber, obwohl man in der Kirche immer so fromm tat.

  • Was reitet solche Leute zu einer solchen Doppelmoral und warum muss ein junger Mensch "demütig" sein?
  • Macht ihn das leichter beeinflussbar oder hilft es einem komplexbeladenen Milieu dabei, sich der Jugend überlegen zu fühlen oder dafür zu sorgen, dass man den eigenen Vorsprung sichert?
  • Was versprechen sich solche Leute davon, anderen "Demut" vorzuschreiben?
  • Und wird das Wort "demütig" hier überhaupt im passenden Wortsinn genutzt?

Mich lässt das manchmal, wenn ich nachdenke, nach 30 Jahren noch nicht los, weil es mir so ambivalent vorkommt.

Danke & Grüße!

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Meinung des Tages: Stadt“flucht“ als Lösung für die Wohnungsnot?

Bauministerin Geywitz wollte eigentlich neue Wohnungen bauen. Denn: eine bezahlbare Wohnung in einer Großstadt zu finden, das kann eine massive Herausforderung sein. Doch nun hat sie eine neue Idee. Sie will versuchen, Menschen dazu zu bewegen, aufs Land oder in kleinere Städte zu ziehen.

Wohnungsnot und -leerstand

In Deutschland stehen knapp zwei Millionen Wohnungen leer, allerdings eben nicht in Großstädten und Metropolregionen. Hier besteht ein riesiger Wohnungsbedarf. Geywitz erklärte, dass eine Strategie gegen diesen Leerstand vorgelegt werden soll.

Die Bauministerin hat schon letztes Jahr dafür geworben, aufs Land zu ziehen. Ihrer Aussage nach sei der ländliche Raum besonders für Familien attraktiv, da er eine hohe Lebensqualität bieten würde.

Fehlende Angebote als Problem

Aber was nutzt das Landleben abseits des Großstadtlärms, wenn es vor Ort keine Angebote gibt? Das Problem sieht auch Elisabeth Kaiser vom Bauministerium. Um das Leben auf dem Land attraktiver gestalten zu können, bedarf es einiger Voraussetzungen. Etwa die Möglichkeit auf mobiles Arbeiten, aber auch eine funktionierende und angemessene Infrastruktur, um die Mobilität zu verbessern. Aber auch eine soziale Infrastruktur muss vorhanden sein – beispielsweise durch Kitas und Schulen.

Derzeit werden in Deutschland mehr Wohnungen gebraucht als entstehen. Die Ampel nahm sich vor, pro Jahr 400.000 neue Wohnungen zu bauen – als Vergleich: letztes Jahr wurden bundesweit 295.000 Wohnungen fertig.

Grabow als Beispielort

Wo Grabow jetzt genau liegt, dürften wiederum wenige wissen. Es ist eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern und er hat einen großen Vorteil, denn hier hält etwa der Regionalexpress vor Ort. Ungefähr 10.000 Menschen wohnen dort vor Ort, aber die Stadt ist dennoch leer. Junge Menschen sind überwiegend gegangen, die Alten geblieben.

Melissa Maldonado hat den Versuch gewagt. Eigentlich kommt sie aus New York und hat in Berlin gewohnt. Probeweise ist sie für fünf Monate nach Grabow gezogen. Und zwar zu einer älteren Dame, die mit 87 Jahren alleine in einem riesigen Bürgerhaus wohnt.

Maldonado sieht hier einen Vorteil für beide Seiten: Den Austausch zwischen den Generationen und das Teilen. Die Alten haben den Platz, die Jungen unterstützen beispielsweise dafür bei der Hausarbeit oder auch im Garten. Allerdings sieht sie auch, dass der Leerstand, beispielsweise bei gastronomischen Angeboten oder anderen Lokalitäten, ein Problem ist. Es gibt schlichtweg kein Angebot und dadurch kein reges Leben in der Kleinstadt – wenn mehr Menschen dort dauerhaft wohnen sollten, so sei es nötig, dass in Grabow mehr Leben einzieht.

Sprachlosigkeit bei der Union

Der baupolitische Sprecher der Union, Jan Marco Luczak erklärte, dass der Vorschlag ihn sprachlos gemacht hätte. In der Antwort der Bauministerin findet er keine sinnvollen Schlüsse, im Gegenteil, er erteilt dem Vorschlag eine glatte Absage und erläuterte, wenn dies die Antwort auf die Wohnungsbaukrise sei, so könne man das Bauministerium ebenso direkt abschaffen. Weiter betont er, dass die Ministerin lediglich von ihrem eigenen Versagen ablenken würde – nämlich eben davon, dass nicht, wie eigentlich versprochen, jährlich 400.000 Wohnungen gebaut werden.

Die Union spricht sich dafür aus, dass Bauen in Deutschland wieder günstig gemacht werden müsse, sodass Wohnungen entstehen können, die sich am Ende die Menschen auch leisten können.

Unsere Fragen an Euch:

  • Habt Ihr persönlich Erfahrungen mit dem schwierigen Wohnungsmarkt in Deutschland?
  • Lebt Ihr in einer Großstadt, Kleinstadt oder auf dem Land?
  • Würdet Ihr in eine Kleinstadt oder aufs Land ziehen, bzw. wenn Ihr dort bereits lebt, sprecht Ihr euch für mehr Zuzug aus?
  • Findet Ihr den Vorschlag der Bauministerin sinnvoll oder stimmt Ihr eher Luczak zu?
  • Was müsste alles konkret getan werden, um das Landleben attraktiver zu gestalten? Ist hier am Ende vielleicht sogar mehr zu tun als „nur“ beim Bau der versprochenen Wohnungen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten und wünschen Euch einen guten Start ins Wochenende.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen

https://www.tagesschau.de/inland/geywitz-umzug-land-101.htmlhttps://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/geywitz-wohnungsnot-100.html

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