Unfallverursacher schwer herzkrank. Angeben?

Guten Abend,

mir ist heute jemand in mein Auto gefahren, die Schuldfrage ist geklärt - der Verursacher hat es auch zugegeben. Viel ist nicht passiert, ein klassischer Versicherungsfall. Der Mann hat mich einfach übersehen gehabt, verletzt ist keiner.

Der Mann ist über 80 Jahre alt. Ich kenne ihn eher vom Sehen. Er wirkte aber sehr schwach und es ist am Ort wohl bekannt, dass er mehrere schwere Herz-Operationen in den letzten Jahren hinter sich hatte und starke Medikamente nimmt. Die Polizisten waren von außerhalb; mir hat diese Information mit dem Herz und den Medikamenten erst hinterher ein Bekannter gesagt, der das sicher sagen kann - das waren Kollegen, die kennen sich seit 60 Jahren. Ich frage mich, ob so jemand dann überhaupt noch fahren soll.

Meine Freundin, die dabei war und ursprünglich aus dem Krankenpflegebereich kommt meinte, der sei nur bedingt zurechnungsfähig gewesen; es musste sogar der Sohn des Mannes kommen, weil er so Angst hatte. Polizei war wie gesagt da.

Sollte man der Versicherung (wäre meine eigene, ich habe da morgen den Termin, um den Vorfall anzumelden und eine Schadensnummer zu holen) das mitteilen?

Ich will dem nicht weh tun, aber wenn er mich schon übersieht auf übersichtlicher offener Straße, will ich nicht, dass er beim nächsten Mal einen Menschen "übersieht". Ist ein Gewissenskonflikt, ich bitte um Hilfe.

Danke und Grüße!

Auto, Autounfall, Krankheit, Gesundheit und Medizin, Herzkrankheit, Fahrtauglichkeit, Fahrtüchtigkeit, Autounfall - Versicherung
Hilfe für alte Dame (Depressionen)?

Guten Tag,

ich habe große Probleme mit einer Bekannten und erhoffe mir Hilfe. Es ist eine ältere alleinstehende Dame ziemlich ohne Verwandte und Freunde; sie hat es versäumt, sich einen Freundeskreis aufzubauen und hat eher Bekannte, von denen ich einer bin.

Sie ist Mitte 70 und ruft den ganzen Tag bis nachts solange wechselweise ihre Bekannten an, bis einer rangeht und nötigt diese, vorbei zu schauen. Sie droht stets damit, sich umzubringen und äußert Unzufriedenheit mit ihrem Leben sowie den Wunsch, nicht mehr zu leben und fügt an, dabei nachzuhelfen.

Wenn man dann sagt, dass man das nicht hören will, lenkt sie ein, sie wolle sich ja eigentlich gar nicht umbringen, aber man solle sie doch bitte besuchen kommen, damit sie sich nichts antut. Ich bekomme oft zu hören, ich sei früher netter gewesen, als ich "noch kein so reicher Mann" gewesen sei und habe mehr Zeit gehabt. Ich empfinde das als Druckmittel. Der Lebensgefährte ist letztes Jahr schon ausgezogen, weil er es nicht mehr ausgehalten hat.

Es klingt stark nach Depressionen und sie tut mir leid, aber sie geht auf nichts ein und wird teils beleidigend. Alle sind blöd, alle sind böse, keiner hat Zeit, alle arbeiten und früher war alles besser, sagt sie. Wenn ich ihr dann sage, dass ich nicht fast zwei Stunden zu ihr fahren kann (früher waren wir Nachbarn Tür an Tür - da ging ich oft hin - und gesund war sie eine tolle Nachbarin!) stößt das nicht auf Verständnis, ich bekomme nur zu hören, reich und unsozial geworden zu sein.

Inzwischen gehe ich schon gar nicht mehr groß ans Telefon, weiß aber nicht mehr, was ich machen kann. Alle Ratschläge (Altenwerk, Treffpunkte, Seelsorge usw.) sind vergebens und werden abgeschmettert, der Hausarzt nehme sie nicht mehr ernst und sie fällt allen Leuten zur Last mit ihren Drohungen und Ankündigungen. Ich kann ihr auch aus Zeitgründen leider nicht helfen und habe fast ein schlechtes Gewissen, aber eigene familiäre Baustellen.

Derzeit mache ich mir keine Sorgen wegen ihr, aber es müsste ihr jemand wirklich helfen. Was kann man hier eigentlich noch machen?

Danke & Grüße!

Verhalten, Freundschaft, Telefon, Angst, Psychologie, Depression, Nachbarschaft, Psyche, Seelsorge, Selbstmord
Wem soll man eher glauben?

Guten Tag,

in meinem Bekanntenkreis gibt es verschiedene Meinungen über eine Person, die vor Ort als sehr streitbar gilt und in meinen Augen religiös-fanatisch ist, bzw. merkwürdige Treffen abhält, die in eine sektenartige Richtung fließen.

Die Meinungen gehen stark auseinander; zwei sehr belesene, erfahrene, gebildete und weltoffene Männer an die 90 und deren Gattinnen sind vernichtender Ansichten über den Mann und seine Veranstaltungen, weigern sich auch, damit weiter zu tun zu haben und "kündigten" die Bekanntschaft zu dieser Person. Beide Männer schätze ich als Wegbegleiter und Ratgeber sehr, sie sind noch sehr fit und rüstig, ihre Frauen ebenfalls. Sie halten den Mann und seine Familie für gefährlich. Einer der Herren war Bürgermeister, der andere Fabrikant.

Eine Person um die 70, ebenfalls belesen, gewandt und gebildet, aber mäßig weltoffen und teils in der Vergangenheit lebend bzw. die Vergangenheit glorifizierend, beurteilt die beiden älteren Ehepaare - obwohl sie sie angeblich mag - als halb verwirrt und bezichtigt sie durch die Blume als unglaubwürdig. Sie sagt, der "Religiös-Fanatische" sei überfromm und speziell, aber ungefährlich.

Wem soll man eher glauben?

Ich kenne den "Religiös-Fanatischen" persönlich zu wenig bzw. vor mir hat er Angst, weil ich bei der Lokalzeitung arbeite und er traut mir nicht, ich kenne ihn aber von einigen Gesprächen und halte ihn zumindest für fanatisch und verschroben, ebenso seine Familie. Vor Ort gilt die Familie als nicht integriert und sonderbar; es sind Zugezogene, die sich für ihre "Geheimtreffen" die Leute auswählen. Mich hat mal einer mitnehmen wollen, bevor ich jedoch absagen konnte, sagte er ab, weil ich aufgrund meiner Berufstätigkeit nicht erwünscht sei.

Danke und Grüße!

Religion, Verhalten, Freundschaft, Menschen, Psychologie, Fanatismus, Gesellschaft, Glaube, Menschenkenntnis, Sekte, fanatiker, weltoffenheit
Muss ein Lehrer vorbildhaft sein?

Guten Abend,

ich beschäftige mich zur Zeit mit einem Klassentreffen, zu dem auch Lehrer kommen. Es kommt auch derjenige, von dem ich am meisten gelernt habe, gerade menschlich.

Er war kein "Vorbild-Lehrer"; er rauchte stark auch vor Schülern; es war bekannt, dass er sehr oft in Gaststätten unterwegs war; er stand dazu, Techno-Musik zu hören, fuhr einen dicken BMW, ätzte gern gegen andere Lehrer und den evangelischen Pfarrer (nicht ganz ohne Grund - er war der einzige, der sich das traute). In der Freizeit traf man ihn oft in Kneipen, Gaststätten und dort an, wo Techno-Musik gespielt wurde, obwohl er schon über 50 war. Wir haben ihn oft getroffen und er war immer cool. Er trug nicht sehr gepflegte Outfits, oft so einen alten Zweireiher, roch meist deutlich nach Rauch. Er stammte aus der DDR, ging offen damit um, sprach Sächsisch - er fiel an der (westdeutschen) Schule stark auf.

Er kommt auch, ist mittlerweile über 70, hat sofort zugesagt. Freue mich total, weil ich mit ihm damals schon das beste Verhältnis hatte. Wir haben zur Zeit viel Kontakt.

Er war als Lehrer immer nett, er hörte zu, er war der beliebteste Lehrer an der Schule - er war für uns als Jugendliche immer da, er hat uns ernst genommen, auch wenn's Krach mit der Freundin gab oder so was. Er war nicht falsch, er war direkt - er war einfach cool. Er konnte bei jeder TV-Serie mitreden und kannte Sunshine Live, der Aufkleber war auf seinem Auto zu sehen - es war aber nicht peinlich und angebiedert. Aber Eltern mokierten sich, weil er "kein Vorbild" sei ... der Lehrer, der ein Ossi ist und in der Kneipe hockt.

Dass er unser Klassenlehrer der 9./10. Klasse war und eine ganz junge Lehrerin, die damals 25 war, die Stellvertreterin (kommt auch^^) war mit das Beste, was passieren konnte - er war im Nachhinein der Lehrer, von dem ich menschlich am meisten gelernt habe, z.B. über Toleranz, Offenheit, Ehrlichkeit und andere Werte.

Auf das Klassentreffen freut er sich total und reist extra aus Sachsen an, wo er nach der Pensionierung wieder hingezogen ist.

Deswegen wollte ich mal ganz direkt fragen - muss ein Lehrer vorbildhaft sein, was zeichnet einen Lehrer aus und wie erklären sich die Spuren, die dieser eine Lehrer hinterlassen hat?

Danke und Grüße!

Schule, Menschen, Bildung, Unterricht, Schüler, Psychologie, Klassentreffen, Lehrer, Vorbild, Vorbildfunktion
Helfen und geholfen werden (Familie)?

Guten Abend,

an sich habe ich zu meiner Mutter kein schlechtes Verhältnis. Wir wohnen nicht weit voneinander.

Es gibt aber ein Problem: Sie verlässt sich in vielem voll auf mich und betont auch immer, wie wichtig ihr das sei - es wird auch indirekt erwartet, dass ich immer da bin, wenn sie Hilfe braucht oder jemanden zum Reden. Es wird auch vorausgesetzt, dass ich immer erreichbar bin.

Wenn ich allerdings - wie heute - selbst Hilfe brauche, wird entweder nicht aufs Handy geschaut (ich sehe es ja an "zuletzt online" - meist sagt sie dann, das Handy war aus) oder ich werde abgefertigt oder es werden WhatsApps nicht beantwortet oder kommen dumme, lapidare Sprüche, teilweise auch Vorwürfe. Heute hätte ich eigentlich nur jemanden gebraucht, der mal kurz zuhört und mir einen Rat gibt, aber es kamen nur dumme Sprüche und ich wurde - leider wie immer in solchen Fällen - abgewürgt nach dem Motto, alles halb so schlimm, ich kann dir auch nicht helfen, gehe morgen woanders hin und lass mich jetzt in Ruhe.

Wenn ich manchmal was gesagt habe, wurde mir gedroht bzw. wurde ich insofern verhöhnt nach dem Motto ... wenn deine ganzen Kunden, Freunde und Kollegen usw. wüssten, wie DU zu deiner Mutter bist.

Andererseits bin ich für sie so ein Entertainer, Organisator, die Schreibkraft, der Autoschrauber, Rhetoriker, Lebensratgeber, Erklärbär und Verwaltungschef, ich habe ihr erst heute mittag noch mal schnellschnellschnell einen Brief für irgendeine Behörde müssen, weil sie mich drum bat und nicht wusste, wie sie es machen soll. Ich habe immer gern geholfen, aber es ist dumm, wenn nichts zurück kommt.

Inzwischen wird mir das zu blöd - ich bin vom Typ her aber keiner, der auf den Tisch klopft, zumal man bei ihr emotional aufpassen muss. Wie kann ich ihr beibringen, dass sie in Zukunft nicht mehr mit meiner Hilfe und meinem "Zuhören" usw. rechnen kann, wenn sie mich mehr oder weniger ignoriert oder nur dumme Sprüche kommen? Normalerweise kriege ich so was hin, sie hat aber diverse Probleme mit sich und man muss sehr aufpassen. Ich fühle mich nur noch ausgenutzt, will ihr auch nicht wehtun.

Danke und Grüße!

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