Zählt bei Lehrern die "Haltung" eines Schülers?
Guten Abend,
beruflich bedingt nehme ich jedes Jahr an mehreren Abiturbällen teil.
An einem meinte ein Lehrer sinngemäß, dass Noten nicht nach Sympathie vergeben werden, sondern nur rein objektiv, egal wie jemand aussieht oder wie jemand sich kleidet und wie er politisch ist.
Die "Besten" bzw. Geehrten waren dann durchweg sehr angepasste und mir zum Großteil mitsamt ihrer Familien Leute, bei denen ich - ich kenne die Strukturen dieser Schule und auch die politische "Haltung", die sie ungesagterweise vertritt - jeweils sofort wusste, dass sie genau das machten und taten und die "Haltung" vertraten, die ihren Lehrern "schmeckt" und auch die Familien "gutangesehen bürgerlich" waren und aus dem privaten Umfeld von Rektor und Konrektor. Es fiel mir schon auf.
Im Gegenzug sind z.B. Russlanddeutsche oder eher Emo- und Gothicmäßige oder Kinder von "Arbeitereltern", die mir bekannt sind, kaum hervorgehoben wurden und bei einem Preis, der an einen Russlanddeutschen ging hatte ich den Eindruck, sie hätten ihn einem anderen lieber gegeben, hatten aber keine andere Wahl wegen der eindeutigen Noten und weil er eben die 1,0 hatte.
Kann man sagen, dass Lehrer oft nach Sympathie und Ansehen bzw. "Haltung" bewerten und vorgehen ODER ist das eher eine Empfindung meinerseits, weil ich selber als "Ausländer" aufwuchs und oft diffamiert wurde auch von Lehrern?
Vielleicht ergibt sich ja eine objektive Diskussion mit fundierten Statements und ggf. eigenen Erfahrungen!
4 Antworten
Ich würde dir zustimmen. Lehrer sollten zwar möglichst neutral sein, dennoch sind es auch nur Menschen und somit verhalten sich manche, wie von dir beschrieben. Das ist ganz sicher so, und war es auch immer.
Lehrer meinen oft, dass sie völlig neutral bewerten.
Aber ich kann dir versichern, auch Deutsche, die nicht der Norm entsprechen, fallen oft durchs Raster. Das ging allerdings im Studium so weiter. Das dicke Stipendium und das Auslandssemester bekam der brave, angepasste Bankierssohn, der das locker aus eigener Tasche hätte bezahlen können.
Warum ich meins bekam, ist mir bis heute ein Rätsel.
Anscheinend war das Thema wirklich so außergewöhnlich, dass sie nicht anders konnten.
Bisher kenne ich eigentlich nur Schulen, die besonders stolz darauf sind, wenn ein ausländischer Schüler einen Preis bekommt oder ein sehr gutes Abitur macht. Weil das ja zeigt, dass sie wirklich richtig gute Arbeit machen.
Hier im Ruhrgebiet wird das grade ein bisschen auf die Spitze getrieben. Da werden auch viele durchgeschleppt, nur um die Ausländerquote hoch zu halten.
Die Lehrer haben es inzwischen ausserordentlich schwer!
<Bisher kenne ich eigentlich nur Schulen, die besonders stolz darauf sind, wenn ein ausländischer Schüler einen Preis bekommt oder ein sehr gutes Abitur macht. Weil das ja zeigt, dass sie wirklich richtig gute Arbeit machen.
Hier im Ruhrgebiet wird das grade ein bisschen auf die Spitze getrieben. Da werden auch viele durchgeschleppt, nur um die Ausländerquote hoch zu halten.>
Das sehe ich genauso, weil Ausländer und besonders Islamisten den Kommunen aufgezwängt werden. Die werden nach einem Schlüssel auf die Kommunen verteilt. Die Kommunen bekommen Geld dafür (hier in Heiligenhaus € 12.000 für nur einen Flüchtling). Und leider reicht das Geld dafür nicht aus. Nicht jeder Bürgermeister wehrt sich dagegen. Die Bürgermeister dürfen sich auch nicht wehren, weil sie sonst kein Geld vom Land bekommen. Die Mehrkosten hat dann der fleißige Bürger zu tragen!
Das alles ist sehr erschreckend! 🙈 Ein grundsätzliches Problem ist die Leitung der EU! Und da gibt es diverse Anhänger, die dieses Übel befürworten und weiterhin fleißg mittragen.
Alles soweit okay.
Aber die "oder" Verknüpfung sollte richtiger eine "und/oder" Verknüpfung sein. Dann passt es. Lehrer schauen durch ne Brille und Du auch.
Unser Bildungssystem bietet keine Chancengleichheit. Der Geldbeutel und Bildungshintergrund der Eltern spielt eine entscheidende Rolle beim Bildungserfolg von Kindern. Das haben etliche Studien und Statistiken wieder und wieder eindeutig belegt.
Und natürlich sind auch Lehrkräfte letztendlich Menschen, die in dieser Gesellschaft aufgewachsen sind und sozialisiert wurden. Und diese Gesellschaft ist eben keineswegs eine ohne Rassismus und andere Formen der Diskriminierung.
Lehrkräfte gehören dabei tendenziell schon eher zu den Menschen, die eher bereit sind, eigene Vorurteile wahrzunehmen, zu reflektieren und an sich zu arbeiten. Nicht alle im gleichen Maß, aber tendenziell schon eher und öfter als die breite Masse der Gesellschaft.
Dennoch ist und bleibt es eben menschlich und systemimmanent, dass all diese Mechanismen dazu führen, dass einige Kinder wesentlich größere Chancen auf überdurchschnittliche Ergebnisse in ihrer Schullaufbahn haben als andere. Was man aber auch nicht so interpretieren sollte, dass diesen Kindern diese Ergebnisse einfach so geschenkt wurden! Auch beim privilegierten Kind aus der heilen, finanziell solide aufgestellen, bildungsnahen Familie ohne Migrationshintergrund gehört zu einem 1er-Abitur immer noch eine Menge Arbeit, Fleiß und auch Talent für schulisch-theoretisches Lernen. Privilegien sind eben die Abwesenheit von Nachteilen, nicht mehr und nicht weniger.