Ich finde keine Ausbildung?
Ich bin David und habe im Jahr 2022 mein Abitur gemacht und finde seitdem einfach keine Ausbildung. Ich bin jetzt schon bald 20.
Ich möchte unbedingt Bankkaufmann, Immobilienkaufmann oder Versicherungskaufmann lernen weil mich das interessiert und ich auch den passenden Abschluss (Abitur mit 1,3) habe.
In dem Ort wo ich hier lebe kennt sich jeder aber ich kenne niemanden. Die Banken und andere Arbeitgeber kennen sich alle untereinander und man bekommt hier eigentlich gar keine Chance wenn man nicht schon jemanden aus der Familie hat der da gerarbeitet hat, das ist auch immer das erste gewesen was die gefragt haben und wenn ja welche Stellung die Person gehabt hatte. Typisch Dorf. Auch ein Praktikum bekomme ich nicht.
Ich bin verzweifelt und mir geht es mental damit nicht gut das ich mit 20 noch keine Ausbildung habe, wie schlimm ist das? Die Jobhilfe hat alle meine Bewerbungen und Unterlagen unterstützt und die sind perfekt. Daran kann es nicht liegen.
Ich kann mit den Fahrmitteln die es hier gibt ungefähr 30-40km außerhalb noch abdecken aber dort findet man keine Ausbildungen. Weg ziehen könnte ich mir aktuell gar nicht leisten und weiter raus würde mich mein gesamtes Ausbildungsgehalt kosten (Wartung, Benzin, etc.)
Ich bin verzweifelt und weiß nicht was ich tun soll, wie schlimm ist das in meinem Alter noch keine Ausbildung zu haben? Studieren möchte ich erst später, das wollte ich eigentlich nach der Ausbildung machen damit ich Sicherheit habe falls das schief geht.
4 Antworten
Für Deinen Berufswunsch müßtest Du Dein Ärschle bewegen und umziehen; das ist, je nach Ansprüchen, finanzierbar. In größeren Städten benötigst Du keinen Pkw, hast also die Kosten nicht. Anfänglich reicht auch eine WG oder ein Zimmer. Ich habe z. B. auch Möbel über Kleinanzeigen günstig erworben bzw. wurden sie mir teils geschenkt. Qualifiziertes Personal wird immer gesucht.
Dringender werden solche Leute, wie Du, aber auch woanders gebraucht. In jedem Betrieb wird irgendwie irgendwas verwaltet.
Das ist jetzt keine besonders innovative Idee, aber mache doch einfach ein FSJ oder etwas Ähnliches. Das macht Deinen Kopf frei, gibt Dir Zeit nachzudenken und Dich ggf. zu bewerben. Man lernt neue Dinge kennen und anders zu betrachten. Ich wollte z.B. bis zum Abitur immer Physik studieren und dann kam alles ganz anders.
Lasse Dir Zeit und verfalle nicht in Stress, solange Dir Deine Eltern keinen Druck machen. Wenn Du nichts findest, dann ist das nun jetzt mal so. Durch Stress wird's nicht besser. Ich verstehe das mit dem Lebensunterhalt und mit dem eigenen Geld, usw. ging mir damals ja auch so. Nach dem Abi mit 19 habe ich ein FSJ gemacht udn dann musste ich noch knapp zwei Jahre Zivildienst machen. Damm war ich 22. Ich habe in der Zwischenzeit meine Lebensperspektiven verändert, einer Freundin kennengelernt und dann Erziehungswissenschaft und Psychologie usw. studiert. War jetzt viele Jahre Leiter eines Sozialpsychiatrischen Dienstes. Es musste wohl so sein und Physik wollte mich nicht :-) Ich denke dass es gar keine Zufälle im Leben gibt. Mach Dir keine Sorgen um meine Kommas, da fehlen sicher auch welche.... hahaha. Ein Jahr früher oder später macht in Deinem Alter echt noch keinen Unterschied. Das wist Du später mal merken. Zumal die Lebensarbeitszeit ja steigen wird.
Ich habe nichts dagegen wenn Du mir weiter Fragen stellst, wenn Du magst.
Weiter weg eine Ausbildung suchen und pendeln
Duales Studium?!
Berufswahl ändern
Doch *nur* studieren
Wichtig ist, komm in die Gänge!
Sinnvoll für Dich und die Gemeinschaft wäre die Ausbildung in einem handwerklichen Beruf. Verwaltungskram will man nur zu gerne machen, weil man da immer schön den Popo auf dem warmen Stuhl hat.
Aber irgendjemand muss den Laden am Laufen halten und manuelle Arbeit verrichten. Zuoberst sind da die lebensnotwendigen Dinge zu nennen: Essen, Trinken, Krankenversorgung, Behausung. Wer pflegt die Landschaft, ohne die wir keine funktionierende Flora und Fauna haben?
Danach erst kann man sich um den ganzen Luxus kümmern.
Vor allem wirst du da mehr verdienen. Bei uns verdienen die Kundendiensttechniker (Kälteanlagenbau) nach einigen Jahren fast genau so viel wie ein Ingenieur. Kaufmann hört sich vielleicht toll an, aber so etwas gibt es zur Genüge
Das Problem ist, dass bei mir alles handwerkliche nicht funktioniert und ich eine Persönlichkeit bin die unglücklich wird wenn sie ihren Kopf nicht benutzen kann. Außerdem kann ich mit Werkzeug nichts anfangen, warum sollte ich mich auf einen Beruf bewerben der mit meinen Fähigkeiten und Kompetenzen gar nichts zu tun hat und mit dem ich so weit nur Negativerfahrungen hatte? Den Beruf würde ich nach einem Jahr schmeißen und dann habe ich jemanden der es besser gekonnt hätte den Ausbildungsplatz weggenommen, das hat der Gemeinschaft dann auch nichts gebracht.
Sinnvoll für Dich und die Gemeinschaft wäre die Ausbildung in einem handwerklichen Beruf. Verwaltungskram will man nur zu gerne machen, weil man da immer schön den Popo auf dem warmen Stuhl hat.
Sorry, Handwerk wäre das letzte das ich machen könnte, weil ich im Beruf Mathe etc. brauche, da ich darin gut bin. Ich bekomme nicht mal ein Regal zusammen gebaut, traurig ist aber so
dann suche dir einen technischen Beruf. MINT-Leute werden händeringend gesucht.
Auch im Handwerk gibt es Verwaltung, denn jedes Personal muss bezahlt werden. Handwerk ist mit Sicherheit extrem viel wichtiger als das Verwalten von leerstehenden Gebäuden, von denen es ohnehin schon viel zu viele gibt.
Was machst du jetzt? Das Problem ist, dass ich schon bald 20 bin und noch immer keinen eigenen Lebensunterhalt verdiene. Ich denke das kommt schlecht an