Hallo liebe Community,
ich bin zum 31.03.22 ordentlich gekündigt worden und habe mich dementsprechend vor ein paar Monaten erst Arbeitssuchend und Anfang des Monats Arbeitslos gemeldet. Ich wollte diese Gelegenheit nutzen um mich zum Softwareentwickler weiterzubilden / umzuschulen. Hab dafür lange und sehr ausführlich Infos und Angebote der Weiterbildungsmaßnahmen auf den Webportalen ( z.B. Kursnet ) der Agentur für Arbeit zusammengetragen.
Hatte auch schon Kontakt zu einer Weiterbildungseinrichtung aufgenommen und mir dort die Sache mit den Bildungsgutscheinen, AZAV und TÜV Zertifizierungen erklären lassen. Im Anschluss habe ich noch ein paarmal mit der Agentur für Arbeit telefoniert und mich weiter erkundigt was ich alles für mein erstes Beratungsgespräch mit dem für mich zuständigen Sachbearbeiter vorbereiten und parat haben sollte.
Ich hatte dann eine prallgefüllte Mappe mit Infos zu der Weiterbildung, einen Ausdruck der Bitkom - also dem Bundesdigitalverband - mit den allein bis Februar unbesetzten ca. 90.000 Stellen, dem Ausdruck und Broschüren des Bildungsangebotes von deren eigener Arbeitsagenturwebseite und noch einiges mehr. Ich hab mich wirklich gründlich informiert und dachte ich hätte auf alles ne Antwort, aber als ich dann zum Gespräch kam und schildern sollte was ich mir denn so vorgenommen und überlegt habe, hieß es nur kurz und knapp:
"Das kann ich Ihnen gleich sagen, dass das nicht geht... Da müssten sie schon über den ärztlichen Dienst bescheinigt kriegen, dass sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren alten Beruf nicht mehr ausüben könnten!"
Ein weiteres Argument vom Berater war noch dass in diese IT-Berufe schwer zu vermitteln sei, da u.a. die Nachfrage ja nicht so hoch sei (...)
Auch wenn mir ständig das Wort abgeschnitten wurde habe ich freundlich versucht zu erklären, dass das Gegenteil der Fakt ist und ich sogar Informationsmaterial dabei hätte um das zu belegen, aber hatte absolut keine Chance. Man wollte sich nichts anhören und erst recht nicht ansehen.
Ich hab dann nachgefragt warum man diese Bedingung so nirgendwo in den Weiterbildungsangeboten und deren Eingangsvoraussetzungen der Agentur für Arbeit finden kann. Die Antwort:
"Da kann ja nun nicht ALLES drinstehen. Stellen Sie sich mal vor was wir da sonst alles reinschreiben müssten!?"
Jetzt soll ich mich sobald alle Anträge und Unterlagen nach Wochen da und bearbeitet sind, deren ärztlichen Dienst vorstellen, da ich obwohl ich es in der Form nicht vorhatte, wenns nach dem Berater geht nur auf ein entsprechendes Ergebnis wegen meines Bandscheibenvorfalls den ich vor zwei Jahren hatte hoffen kann.
Ein weiterer netter Satz am Schluss war noch: "Es kommt hier nunmal nicht darauf an was Sie sich wünschen".
Wie seht Ihr das? Kann das wirklich sein, dass man für so eine Weiterbildung quasi Berufsunfähig für den alten Job gestempelt werden muss? Dazu passen weder die anderen Gespräche die ich hatte, noch die Infos auf deren Webseite.
Freue mich über eure Meinungen