Christentum – die neusten Beiträge

Was wissen wir eigentlich über den wahren Glauben und die Lehren der historischen Figur des verstorbenen Wanderpredigers Jesus von Nazareth?

Eigentlich nicht viel. Wir wissen nicht einmal mit der nötigen Sicherheit, ob es einen historischen Jesus überhaupt gab.

Die Anzahl der Quellen über Jesus ist viel niedriger, als die meisten glauben: Es gibt nur eine einzige Quelle für einen historischen Jesus. Paulus berichtet nichts über einen historischen Jesus, sondern über einen himmlischen Jesus.

Dann gibt es das Markusevangelium. Das Matthäusevangelium hat 90% davon abgeschrieben, kann alsoe nur als Plagiat bezeichnet werden und nicht als eine eigenständige Quelle.

Das Lukasevangelium hat aufgrund seiner literarischen Konstruktionsweise zwar nur 50% des Textes direkt und wörtlich übernommen, aber auch damit ist es ein Plagiat.

Das Johannesevangelium kam sehr viel später und erzählt die Geschichte noch einmal neu — und sehr viel anders.

Die Apostelgeschichte vom selben anonymen Autor wir das Lukasevangelium sagt über Jesus — nichts.

Dafür handhabt sie die Geschichte von Paulus so frei, dass man meinen muss, dass der Autor nicht viel über Paulus wusste, sondern sich einen eigenen Paulus erfunden.

Wir haben also letztlich nur eine Quelle: das anonym überlieferte Evangelium, dessen Autor man willkürlich den Namen "Markus" gegeben hat.

Zeitgenössische Berichte sind nicht existent, und selbst wenn man die sog, außerbiblischen Quellen über Jesus nimmt, so kommen die frühesten 70 Jahre später und erzählen uns nichts anderes als das, was Christen am Ende des ersten Jahrhunderts geglaubt haben dürften. Die anderen Schriften wurden frei erfunden und auch viel später datiert, was die Glaubensfanatiker alle widersprechen!

Das Matthäusevangelium weicht um 10% vom Markusevangelium ab, und zwar vor allem an den Stellen, an denen der Autor des ersten Evangeliums Fehler gemacht hat.

Der Evangelist, dem man später den Namen Markus gab, wusste von den Sitten und Gebräuchen der Juden wenig und der Geographie des Landes auch. 

Er beging zahlreiche Fehler, die der Autor des zweiten Evangeliums, dem man willkürlich den Namen "Matthäus" gegeben hat, korrigierte.

Der Autor des Matthäusevangeliums wusste um einiges besser Bescheid, und er hatte eine andere Theologie.

Alles, was im Markusevangelium steht, hat zwei sehr gut bekannte Quellen. Die eine Quelle, die Rahmenhandlung, ist eine Neurerzählung von Homers "Odyssee".

Die andere Quelle sind willkürlich aus dem Alten Testament entnommene Zitate, zu denen eine Geschichte erzählt wird.

Es gibt diverse Stellen, an denen der Markusevangelist eindeutige Hinweise liefert, dass er seine Geschichte erfunden hat. Das sind alles Stellen, an denen er Dinge berichtet, die kein Zeuge gewusst haben könnte.

Den stärksten Hinweis gibt er am Schluss, ein Wink mit dem Zaunpfahl: Dort sagt er, dass die Frauen vom leeren Grab flohen und niemandem etwas davon erzählten.

Woher wusste dann der Evangelist von den Ereignissen? Um das zu tarnen hat später ein eindeutig anderer Autor das lange Ende des Markusevangeliums hinzugefälscht.

Lukas hat noch eine weitere Quelle: Josephus Flavius. Alles, was er an Details zu dem Land der Ereignisse in der Apostelgeschichte schreibt, hat er von Josephus Flavius.

Die Geschichte von dem Prozess von Jesus ist von Josephus Flavius abgeschrieben, es ist eigentlich die Geschichte von Jesus ben Ananias und nicht die des Wanderpredigers Jesus von Nazareth!

Im Grunde genommen, wenn es einen historischen Jesus gab, dann ist das Unterfangen, etwas über ihn wissen wollen in etwa so, als wenn man über das Leben von Arminius etwas erfahren will, indem man die Siegfriedsaga liest.

Arminius ist recht eindeutig das Vorbild für den Germanen Siegfried, aber über sein Leben erfährt man nichts, wenn man die Sagen über Siegfried liest.

Fakt ist dass immer mehr Historiker und auch Theologen zur Ansicht kommen dass Jesus ein Mythos ist!

Für mich als bekennender Atheist war dieser Jesus ursprünglich ein Kritiker, ein Querdenker, ein Reformer, ein Sozialist, Kommunist und Humanist.

Er wollte weder eine neue Religion, noch eine Kirche gründen. Wenn man den Überlieferungen trauen will, dann interpretierte er den alttestamentarischen, grausamen perversen Gott zwar zum einigermasen gütigen Vater um, aber dadurch machte er die Gläubigen auch zu unmündigen Kindern. Das kommt der Bequemlichkeit der meisten und dem Machtstreben einiger Menschen entgegen.

Christentum, Gott, Jesus Christus

Bin ich ein geretteter Christ?

Christen glauben an Jesus und daran das man nur durch ihn erlöst werden kann.Bei uns in der Gemeinde ist sich jeder über den kern des Glaubens einig.

Mir wurde klar und deutlich von vielen Christen gesagt das ich der beste Mensch sein kann den es geben könnte,( nie lügen, nie stehlen, geld spenden usw.) Aber dennoch auf ewig in die Hölle fahre wenn ich Jesus nicht anerkenne.

Aber was ist mit den anderen Sachen?

Es wird diskutiert ob man die Bibel Wort wörtlich und/oder metaphorisch nehmen sollte. Was in meiner Wahrnehmung ja zu ganz unterschiedlichen Lebensweisen führt.

Manch ältere würden sagen mann soll die kinder aus liebe schlagen, denn so steht es geschrieben. Andere halten dies für veraltet und ziehen lieber die Erklärung vor.

Jeder versteht die 10 Gebote doch auch anders für sich selbst oder?

Du sollst nicht töten: gut dann friss kein fleisch und wehre dich nicht bei einem Angriff. Nur ein Beispiel.

Wie alle kinder Gottes sind und bleiben wir Sünder, selbst nach der Bekehrung.

Ich persönlich glaube das es Jesus gegeben hat. Ich glaube das er wie wir alle ein Teil Gottes ist/war. ( Kind Gottes, Gott selbst, Teil von allem, dem Universum, und so weiter) Ich glaube das er eher wie ein Prophet war der versucht uns auf die richtige Spur zu bringen.

Kurz gesagt ich glaube an Jesus. Ich glaube aber nicht an vieles andere was in der Bibel geschrieben steht. Ich verstehe die Bibel mehr metaphorisch und hole mir meine Erkenntnisse wie sie mir passen. Klingt komisch aber anders werde ich mit der Bibel kein Freund.

Aber gut, meine frage ist,

Bin ich laut den Christen und der Bibel ein geretteter Mensch weil ich an Jesus glaube und die Bibel verstehe wie ich sie eben verstehe?

Viele Sünden sind für mich persönlich keine Sünden aber ich glaube an Jesus

Liebe Grüße

Colin

Religion, Jesus, Christentum, Bibel, Christen, Christus, Glaube, Gott, Jesus Christus, Theologie

Hat der sterbliche Wanderprediger Jesus Wunder vollbracht?

In meiner Jugend war ich Zauberkünstler. Damals haben mir viele Leute begeistert von Uri Geller und seinen Wundern erzählt - Ich trat zusammen mit einem Partner auf. Um unser Programm zu verbessern führten wir immer, wenn es ging, eine Zuschauerbefragung unmittelbar nach der Vorstellung durch.

Was ich zu hören bekam - das war unglaublich. Das hatten wir vorgeführt? Nicht das ich wüsste, die Schilderung hatte wenig Ähnlichkeit mit den tatsächlichen Ereignissen. Die Zuschauer hatten Dinge gesehen, die viel fantastischer waren als alles, was wir gezeigt hatten.

Sie erkennen das Muster?

Wenn eine Viertelstunde nach einer Zaubershow die Leute Dinge schilderten, die nicht geschehen waren, total übertrieben, wie ist es dann, wenn noch mehr Zeit vergeht?

Wenn Menschen Dinge sehen, die sie sich nicht erklären können, dann übertreiben sie, und wie.

Später lernte ich die Technik der manipulativen Suggestion - seitdem kann ich die Erinnerung der Zuschauer nachträglich ändern. Aus einem kleinen Trick wird ein ganz großer, weil sich die Leute an Dinge nicht erinnern, die geschehen sind, und sie können sich an Dinge erinnern, die nie passierten.

+×+×+×+÷+

Aber bei Jesus müssen wir nicht einmal annehmen, dass er irgendwelche Tricks oder Wunder gezeigt hat. Es gibt nämlich in den Evangelien keine Wunder, die nicht schon in älteren Quellen anderen Personen zugeschrieben wurden. Ein Beispiel:

Von Pythagoras gibt es eine alte, vorchristliche Erzählung, bei der er Fischer dabei beobachtet, wie sie erfolglos zu fischen versuchen. Er sagt ihnen, dass sie das Netz auf der anderen Seite des Bootes auswerfen sollen - als sie das Netz einholen, ist es voller Fische. Daraufhin erkennen sie ihn.

Er sagt ihnen, ob sie sich auf eine kleine Wette einlassen würden: Wenn er die Zahl der Fische richtig rät, würden sie die Fische dann wieder freilassen? Sie sagten zu, er nannte die Zahl 153. Und in der Tat, es waren 153 Fische, die wieder freigelassen wurden.

Aber Pythagoras, großzügig, wie er war, erstattete den Fischern den Gegenwert der Fische in Gold.

Seitdem kannte man die Zahl 153 unter dem Namen "Zahl der Fische". Wenn man zwei Kreise in einem bestimmten Verhältnis übereinanderlegt, die der Zahl 153 entspricht, und dann einen Teil der Kreise weglässt, was entsteht dann? Das berühmte christliche Fischsymbol, das schon viel früher bekannt war.

Was lesen wir im Johannesevangelium? Nach dem Tod Jesus gehen die Fischer unter den Jüngern ihrer früheren Arbeit nach, sie fischen - erfolglos.

Da kommt ein Fremder zu ihnen und sagt ihnen, sie mögen die Netze nach der anderen Seite auswerfen. Als sie das Netz einholen, ist es voller Fische. Daraufhin erkennen sie ihn: Er ist ihr totgeglaubter Meister.

Aber, der Autor des Johannesevangeliums hätte hier enden sollen, aber erzählt auch den Rest: Jesus erzählt den Fischern, dass sie 153 Fische gefangen hätten.

Statt ihren Meister zu begrüßen, setzen sie sich erst hin und zählen die Fische nach: Es sind 153. Erst danach begrüßen Sie ihren Meister. Was? Ernsthaft? Die haben zunächst nichts besseres zu tun, als die Fische nachzuzählen? Wohl kaum.

In der Geschichte von Pythagoras ergibt das alles einen Sinn, in der Nacherzählung des Johannes jedoch nicht.

Johannes schreibt die anderen Wunder aus einer anderen Quelle ab - Geschichten über Dionysus, lange vorher im Umlauf.

Er schildert sie fast wortwörtlich nach und übernimmt auch die Nummerierung. Aber ein Wunder lässt er weg, behält aber die Nummerierung des Originals bei. So begeht Jesus das erste Wunder, das zweite, das dritte, das fünfte - das vierte hat er weggelassen.

Hat jetzt Jesus die Wunder des Dionysus einfach nachgeahmt - wie kommt dann die komische Zählweise zustande? - oder hat der Johannes die Wunder einfach aus älteren Quellen abgeschrieben und ein bisschen an Jesus angepasst? Die medizinischen Wunder stammen alle von Äskulap, auch hier sind sie älter als das Christenum.

Wir finden das bei allen Wundern Jesus: Es gibt für alle ältere Quellen, und in den Evangelien finden wir eine Nacherzählung, bei der jetzt Jesus der Wundermann ist. Keines der Wunder von Jesus ist originell oder anders.

Keines weicht groß vom Original ab, sogar überflüssige details werden getreu kopiert, wie die Zahl der Fische, selbst wenn es da keinen Sinn ergibt.

Sollte Jesus, um seine Göttlichkeit unter Beweis zu stellen, die Wunder anderer Menschen nachahmen, mit allen Details?

Wir haben aber einen Kronzeugen in den Evangelien dafür, dass Jesus überhaupt keine Wunder beging: ihn selbst. Er sagt, dass er keine Wunder vollführen werde, mehrfach. Wer hat da jetzt gelogen, Jesus oder die Evangelisten?

Religion, Christentum, Glaube, Jesus Christus, Wunder

Kann das Alte Testament auch nur im Entferntesten als zuverlässige historische Quelle betrachtet werden?

Die Antwort der Wissenschaft ist ein klares NEIN. Siehe auch für weitere Informationen das Buch: Finkelstein, Israel, und Neil Asher Silberman. 2006. Keine Posaunen vor Jericho : die archäologische Wahrheit über die Bibel. München: Dt. Taschenbuch-Verl.

Hier beschreiben konservative jüdische Archäologen ihre Sicht auf die Bibel.

Sie erzählen, wie aus ihnen von den Verfechtern des Maximalismus, bei dem man annimmt, dass die Bibel weitgehend historisch akkurat ist, Minimalisten wurden.

Die Minimalisten sagen, dass man dann und nur dann Beschreibungen der Bibel für historisch akkurat halten kann, wenn man dafür harte archäologische Fakten hat.

Diese widersprechen der biblischen Darstellung jedoch in fast allen Fällen.

Es bleibt, bis auf wenige Ausnahmen, wie die Namen von Königen, nicht mehr viel übrig, wenn man nicht mehr die Bibel für eine autoritative Quelle für die Archäologie hält, sondern die Archäologie benutzt, um die Genauigkeit der Bibel abzuschätzen. Man musste letzteres tun, weil sich die Widersprüche der Fakten gegen die Darstellung des AT angehäuft hatten.

Die konservativen Minimalisten halten von den großen Patriarchen der Bibel nur David für historisch, alle anderen sind frei erfunden. Die progressiven Minimalisten halten auch David für eine Erfindung, weil dessen Historizität an einem seidenen Faden hängt, der Interpretation einer stark verwitterten Inschrift auf einer Stele.

Christentum, Bibel, Heilige Schrift

Wieso kommen aus Moscheen oder Kirchen an unterschiedlichen Uhrzeiten jeden Tages noch so Gebetsrufe und oder Kirchenglocken?

Ich meine, in der heutigen Zeit hat jeder Mensch ein Handy bzw. kann sich jederzeit eines Kaufen, heißt auch jene die keines haben können sich eines leisten, sowas kostet keine 5€, auf dem Flohmarkt gibt es die sogar für 1€. Wieso machen die diese Geräusche nicht einfach als Klingeltöne, wenn als Beispiel um 12 Uhr Morgens als auch um 15 Uhr diese Gebetsrufe und oder die Kirchenglocken ertönen, kann jeder Muslime/Christ stattdessen einfach sein Handy Klingelton auf die jeweilige Uhrzeit stellen, mit dem jeweiligen Klingelton. (Gebetsruf/Kirchenglocken) Weiß der Ältere Herr nicht wie das geht in den Einstellungen? Geht er zur nächsten Moschee/Kirche und fragt dort einem Arbeiter wie man sowas einstellt.

Welche Vorteile das hätte? Man stört jene nicht die kein Christ als auch kein Muslime sind, wenn man als Beispiel als Muslime in einem Christlichen Land Lebt, aber jeden Tag um verschiedenste Uhrzeiten die Kirchenglocken ertönen, dann kann das dem Muslimen gegenüber doch irgendwann unangenehm werden, oder auch andersherum, wenn der Christ im Muslimischen Land lebt und aufeinmal Gebetsrufe ertönen, immerhin sollte man jene die es nicht hören wollen nicht zwingen es zu hören, sie aber auch nicht aus dem Gebiet verscheuen müssen, schlimmer noch aus dem Land.

Wieso wird dieses Problem nicht ganz einfach per Handy Klingeltönen umgangen?

Jene Muslime und oder Christen stellen einfach ihre Handyklingeltöne auf die jeweilige Musik ein (Gebetsruf und oder Kirchenglocken)

Und jene die dann sagen das der jeweilige Muslime / Christ doch einfach in sein Land zurückkehren soll, wenn es ihm nicht gefällt:

Es sind Gebetsrufe/Kirchenglocken, alles andere gefällt diesen Menschen in dem Land. Diese Menschen wegen solch einer Kleinigkeit direkt aus dem ganzen Land rausschmeißen zu wollen ist keine Option. Man kann sich anpassen, aber man darf niemanden zwingen etwas akzeptieren zu müssen, besonders wenn man eine andere Glaubensrichtung hat, aber das Land dieser Person ansonsten vollkommen gefällt.

Diese ganzen Gebetsrufe/Kirchenglocken sind meiner Meinung nach allgemein nichtsmehr für das Zweite Jahrtausend, wir sind in der Techno Zeit angekommen, wo man solch Töne garnicht mehr für große Bereiche braucht wie z. B. wenn man Kirchenglocken noch aus 500 Metern hört, sondern man es einfach per Handyklingelton immer bei sich hat, und man es selbst hören kann.

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Waren Christentum/Islam in irgendeiner Weise revolutionär, so dass sie so weit verbreitet wurden?

Nein, beide Religionen haben absolut nichts wirklich Neues geboten, sondern bereits vorhandene Elemente neu kombiniert (Synkretismus).

Außerdem ist es gerade in der Religion so, dass Tradition und Überlieferung eine besondere Rolle spielen.

Viele Religionen sind gegenüber dem Fortschrittsgedanken sehr skeptisch bis rundheraus ablehnend eingestellt. Daher würde etwas wirklich Revolutionäres viele, gerade religiöse Menschen, nicht überzeugen.

Beim Christentum kann man das leicht sehen: Das Christentum kombiniert heidnische Mysterienkulte mit dem jüdischen Monotheismus.

Die Juden haben es abgelehnt, weil es für sie revolutionär bis hin zur Blasphemie war. Die Heiden haben es eher akzeptiert, weil ihnen der Monotheismus nicht fremd und die Mysterienkulte vertraut waren.

Beide, Christentum und Islam, haben sich in erster Linie durch brutale Krieg verbreitet. Europa ist nicht islamisch, weil die Europäer die arabische Invasion abwehren konnten und das Christentum hier schon brutalst etabliert hat!

China und Japan sind nicht christlich, weil sie nie von Christen erobert wurden. Wenn man die Ausbreitung der großen Religionen verstehen will, muss man die Geschichte der Feldzüge und Eroberungen studieren.

Für China war sicher der christliche Monotheismus revolutionär, aber das hat nicht zur Akzeptanz beigetragen, eher im Gegenteil. Fragt man einen Chinesen was er von Jesus und Auferstehung hält, bekommt man wie bei den Juden ein Lächeln ins Gesicht!

Islam, Christentum

Wie revolutionär war das Christentum für seine Zeit?

Das Christentum ist eine synkretistische Religion, die sich aus vorhandenen Ideen zusammensetzt. Nichts im Christentum ist originell oder neu, nur die Mischung ist es — wenn auch weit weniger, als man denkt. Beispiele:

Das Liebesgebot, das also so revolutionär gilt, steht schon im Alten Testament (AT).

Seine Feinde zu lieben wurde schon von Sokrates gefordert.

Sterbende und wieder auferstehende Göttersöhne gibt es im Dutzend, selbst im AT wird einer davon erwähnt: Tammuz. Wir haben aber auch noch Dionysos, Adonis, Remus, Attis …

Unabhängig vom Christentum ist eine sehr ähnliche Religion entstanden, der Zoroastrismus, der einen erheblichen Einfluss auf das Christentum hatte[1].

Alle Jesus zugeschriebenen Wunder stammen entweder von Pythagoras, alle medizinischen Wunder von Äskulap, einiges aus dem AT von Elias, der Rest wurde bei Apollonius von Tyana abgeschrieben.

Große Teile der Lehre von Jesus stammt von kynischen Wanderphilosophen, die damals durch Israel zogen.

Die Rahmengeschichte von Jesus ist eine Neuerzählung der Odyssee. Solche Neuauflagen gab es damals zu Dutzenden, wenn nicht sogar eher zu hunderten.

Die meisten Geschichten um Jesus wurden aus dem AT abgeschrieben und die entsprechenden Textstellen dann als angebliche "Vorhersagen" verkauft.

Die Idee, aus dem Symbolismus der Mysterienreligionen — dem Sterben der Natur im Winter und ihre Auferstehung im Frühjahr — einen Bezug zu einer historischen Person herzustellen stammt vom griechischen Philosophen Eumer, der vertreten hat, dass alle Götter früher Könige oder Helden waren. Das war damals eine Populäre (wenn auch falsche) Theorie, die weit diskutiert wurde und deren Akzeptanz recht groß war.

Der Monotheismus stammt aus dem Judentum, die Trinität orientiert sich an vielen anderen göttlichen Triumviraten.

Die spätere christliche Philosophie hat man bei den Neuplatonikern abgekupfert.

Die Endzeit-Idee eines kommenden Reich Gottes war damals unter diversen jüdischen Gruppen weit verbreitet.

Selbst die Idee, eine neue Religion aus vorhandenen Elementen neu zu entwerfen — Synkretismus — war damals eine Methode, die "en vogue" war.

Was künstlich aufgebauscht wurde waren der Gegensatz zwischen den Lehren von Jesus und denen der Pharisäer. Die Pharisäer wurden künstlich zu den großen Widersachern gemacht, dabei haben auch sie schon vertreten, dass man am Sabbath helfen darf oder, wenn man Hunger hat, Nahrung sich erarbeiten darf. Die Schaffung dieses Gegensatzes war eine literarische Konstruktion, um zu erklären, warum die Juden nicht mehrheitlich zu Christen wurden, und auch, um sich an den Juden deswegen zu rächen.

Eine Idee im Christentum zu finden, die neu oder originell war, gestaltet sich als unglaublich schwer. Wie gesagt, selbst bei der Idee der ewigen Folter in der Hölle habe ich mich wohl geirrt.

Neu war natürlich die Mischung, man hat nicht eine Religion 1:1 abgekupfert. sondern die Elemente von Dutzenden neu kombiniert. Auch hier wurde nicht 1:1 kopiert, das widerspricht der Idee des Synkretismus.

Christentum war eine der vielen damals entstehenden "revolutionär synkretistischen Religionen". Die anderen haben sich nur nicht durchgesetzt und sind wieder verschwunden. Man hat sich mit dem Christentum genau deswegen durchgesetzt, weil, wie christliche Apologeten der damaligen Zeit selbst sagten, man den Heiden ja nichts Neues biete — abgesehen natürlich von der brutalen Gewalt, mit der man sich später zur herrschenden Religion machte.

Vielleicht finden wir nur eine wirklich originäre christliche Idee: nämlich die, die Religion mit Gewalt durchzusetzen. Das hat es vorher nicht gegeben. Liebe predigen und sich mit brutaler Gewalt durchsetzen, das, so könnte man sagen, ist die eigentliche Revolution in der Landschaft der Religionen. Denn das kennt man von anderen Religionen kaum und ansonsten nur noch viel später vom Islam, wenn auch dort in abgemilderter Form. Jedenfalls waren die Christen die ersten, die Ketzer verbrannten. Die Zeit der römischen Christenverfolgung kann man damit nicht vergleichen, weil es da um Steuerfragen ging, die Weigerung der Christen, die Tempelsteuer oder wenigstens eine Ersatzsteuer zu zahlen.

Also das eigentlich revolutionäre am Christentum war die Idee, eine Liebesbotschaft gewaltsam durchzusetzen.

Ich würde mich aber nur milde wundern wenn jetzt Leute kommen und mir nachweisen, dass auch diese Idee nicht wirklich neu war. Ich gestehe also freimütig, dass ich mich auch hier irren könnte.

PS

Ich hatte vertreten, dass die 👍 einzige originelle Idee des Christentums die Hölle ist, aber diese Idee stammt vermutlich doch aus dem Zoroastrismus.

Also sprach Zarathustra (coole Symphonie vom deutschen Strauss)

Christentum, Gott, Jesus Christus

Warum hat Jesus Sklaverei nicht verboten? Hätte das nicht sehr viel Leid erspart? Warum befürwortet die Bibel Sklaverei, macht Sklaven zum Eigentum ihrer Herre?

Ja, eine Ablehnung der Sklaverei hätte viel Leid verhindern können.

Die Leute die hier meinen, dass dies nichts geändert hätte, übersehen die Tatsache, dass durch das Christentum das Los der Sklaven noch viel schlimmer geworden ist!!!

In der Antike konnten sich Sklaven freikaufen, danach waren sie freie Bürger mit allen Rechten — einige hohe Politiker in Rom waren ehemalige Sklaven, das galt nicht als Makel. Kirchensklaven jedoch durften niemals freigelassen werde und sich niemals freikaufen.

Mehr noch, das Christentum verlangte von den Sklaven, sich bedingungslos ihrem Herrn unterzuordnen.

Außerdem hat dieser sterbliche Wanderpredigers Jesus auch gefordert, seinen Nächsten zu lieben. (Glaubt man)

Das wird als eine Kernbotschaft des Christentums angesehen. 

Und? 

Niemand hält sich daran, oder nur sehr wenige. Entwertet das die Botschaft? Wenn man das Beispiel der Sklaverei nimmt, und die Ausreden der Christen, dann ist damit Jesus Botschaft weitgehend wertlos, weil sich ja kaum jemand daran hält — und es war kontraproduktiv von Jesus, das überhaupt zu sagen! 

Zu sagen, dass er nichts ändern konnte, und dass er es deshalb nicht gesagt hat, ist zudem falsch — es stellt die Botschaft von Jesus auf eine Stufe mit beliebigen Äußerungen und besagt, auch wenn Jesus etwas gesagt hat, dann werden sich viele Menschen doch nicht daran halten.

Bereits in der Antike gab es Gegner der Sklaverei, wie die Stoiker und die Epikureer. Die Stoiker haben sich aus allen politischen Belangen herausgehalten und waren daher erfolglos. 

Die Epikureer konnten sich auch nicht durchsetzen. Solon, der Begründer der Demokratie, wollte die Sklaverei ebenfalls abschaffen. Er brauchte aber die Unterstützung des Adels, und er wusste, dass er die niemals erhalten würde, wenn er mit seinen Forderungen zu weit ging. 

Er hoffte, dass die Durchsetzung der Demokratie eines Tages dazu führen würde, die Sklaverei abzuschaffen, und er sollte Recht behalten — er ahnte nur nicht, wie lange das dauern würde. 

Es gab also Leute, lange schon vor Jesus, die sich nicht davon abhalten ließen, dazu ihre Meinung zu sagen, auch wenn sie befürchteten, dass niemand auf sie hörte.

Was Jesus sagt, drückt in jedem Fall den damaligen Zeitgeist aus und geht nicht über ihn hinaus.

Die Botschaft, dass man seinen Nächsten lieben sollte wie sich selbst, steht schon im Alten Testament.

Erst nachdem durch die industrielle Revolution und die Demokratie die Sklaverei abgeschafft worden ist, besann man sich darauf, dass Sklaverei vielleicht doch keine gute Sache ist.

Es wird auch nicht besser, wenn man jetzt so tut, als gäbe es die Sklaverei wie in der Antike, und es sei nichts bewirkt worden.

Wenn man damit die Erfolglosigkeit von Jesus begründen will, dann ist das ein schlechtes Beispiel, denn die noch praktizierte Sklaverei gilt als Verbrechen, das von kriminellen Organisationen betrieben wird, oder von bestimmten Staaten.

Dass man Verbrechen nicht abschafft, indem man bestimmte Praktiken unter Strafe stellt, sollte jedem klar sein.

Sollte man daher, wie die Christen es vorschlagen, wegen der Wirkungslosigkeit solcher Ansagen diese ganz unterlassen?

Was man damit zugibt, indirekt, ist wohl, dass die Botschaft von Jesus in keiner Hinsicht so revolutionär war, wie man gerne behauptet. Seit lieb zueinander, und alles wird gut, war schon damals keine neue Botschaft.

Wer meint, Lohnsklaverei sei dasselbe wie Sklaverei, der übersieht, dass sich hier der Sklave seinen Herrn aussuchen kann, und dass es Möglichkeiten gibt, sich daraus zu befreien — mehr und andere, als es jemals zuvor gab.

Außerdem hat man mehr Rechte als damals, wo ein Sklavenhalter das Leben seiner Sklaven nach Gutdünken auslöschen konnte, oder sie physisch schädigen und bestrafen konnte, nach seiner Willkür und seinem Belieben.

Jesus hätte, wenn er wirklich so vorausschauend gewesen wäre wie ein halber Gott, vieles sagen können, was zukünftiges Leid verhindert, vermindert oder wenigstens gelindert hätte. 

Er hat sich ja auch nicht gescheut, den Reichtum zu verdammen — woraus dann eine der reichsten NGOs entstanden ist auf diesem Planeten. 

Wenn er gewusst hätte, wie wirkungslos das ist, hätte er dann das auch nicht sagen sollen? 

Aber er war ein Kind seiner Zeit, Reichtum wurde damals schon verurteilt, Sklaverei weniger, also verurteilt er den Reichtum, aber nicht die Sklaverei. 

Wo das göttlich sein soll, erschließt sich mir nicht.

Aber es ist halt das Christentum!

Christentum, Gott, Jesus Christus

Gegen welches Gebot verstoßen die Christen am häufigsten?

"Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten".

Ohne ein häufiges Verstoßen gegen dieses Gebot wäre das Christentum nicht einmal entstanden, es ist daher so etwas wie seine Grundlage dieser abrahamitischen Religion!

Man werfe mal einen Blick auf die sog. Paulusbriefe: Diese fangen meist mit einer Briefformel an, die auch in antiken Zeiten niemand verwendet hat, außer vielleicht der Kaiser:

"Ich, Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind: 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!" (Anfang des zweiten Briefs an die Korinther).

Briefe, die so anfangen, sind für gewöhnlich pseudoepigraphisch.

Niemand schreibt seinen Namen mehrfach in einem Brief, es sei denn, man will den Eindruck erwecken, dass da Paulus schreibt.

Man fing auch damals mit einer Grußformel an, und seinen Namen schrieb man ganz am Schluss. Lediglich amtliche Schreiben eines Königs klangen so ähnlich: Ich, Claudius, Kaiser und Gott … (wie, alle vier? Ach so …).

Der Schluss mancher Paulusbriefe ist auch lustig:

"Handschriftlich Paulus"

Man schreibt einen Brief mit der Hand — womit damals auch sonst?

Mit einer christianisierten Schreibmaschine?

... und schreibt dann drunter, dass man man mit eigener Hand den Brief unterschrieben hat, neben seiner handschriftlichen Unterschrift?

Echt jetzt? Lustig das Christentümchen!

Das kann man nur schreiben, wenn es kein handschriftliches Original von Paulus gibt, und man den Eindruck erwecken will, so etwas habe es gegeben, und das hier sei die Abschrift.

Das gibt natürlich, weil man es übertrieben hat, den Umstand preis, dass dieser Brief niemals von Paulus unterschrieben worden sein kann.

Inhaltlich ist es so, dass in dem Brief an die Korinther und vor allem die Römer Probleme der Kirche im 2. Jahrhundert ausführlich behandelt werden. Da ist dann die Rede von Bischöfen und Diakonen, beides Posten, die es erst im 2. Jahrhundert gab.

Von immerhin sieben der 13 Paulusbriefe nimmt man an, sie seien echt, ungeachtet der ganzen inhaltlichen Probleme. Sieh auch Detering, Hermann. 1995. Der gefälschte Paulus: das Urchristentum im Zwielicht. 1. Aufl. Düsseldorf: Patmos. Und: Price, Robert M. 2012. The amazing colossal apostle: the search for the historical Paul. Salt Lake City: Signature Books.

Detering — wie auch Robert Price — gehen davon aus, dass alle Paulusbriefe Fälschungen sind. Das haben die Radikalkritiker schon sehr früh vermutet.

Aber selbst, wenn die Theologen Recht hätten und nur sieben von 13 Briefen wirklich von einem Paulus stammen, der Rest wären Fälschungen. Ja, und so nannte man das auch damals. Man hat also gelogen, um seiner Theologie das Gewicht eines Apostels zu verleihen.

Die frühen Christen hatten also nicht die geringsten Skrupel, andere zu belügen. (Machen es heute genauso) 

Sonst gäbe es das Christentum, wie wir es kennen, nicht. Seitdem hat sich die Situation kaum verändert. In der katholischen Kirche wäre das Vertuschen der Missbrauchsfälle nicht einmal im Ansatz denkbar, wenn Ehrlichkeit zu einer Tugend gehörte, die in der Kirche gepflegt wird.

Tja so sind Christen!

Ach ja, man bedenke was die Christen an Bücher, Wissenschaften usw vernichtet haben um einen Wanderprediger zum Gott hoch zu motzen! Lustig

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Als Christ keine bestimmten Tiere essen?

Im 5. Mose 14:3-20 wird erzählt, welches Fleisch man nicht essen solle, da es unrein und dem Herrn ein Gräul ist.

Esst keine Tiere, die der Herr verabscheut und euch verboten hat! Essen dürft ihr Rinder, Schafe, Ziegen, Hirsche, Gazellen, Rehe, Steinböcke, Antilopen, Wildschafe und Gämsen. Alle Tiere, die wiederkäuen und vollständig gespaltene Hufe oder Pfoten haben, sind für euch erlaubt. Nicht essen sollt ihr Tiere, die zwar wiederkäuen, aber keine ganz gespaltenen Hufe oder Pfoten haben, wie Kamel, Hase und Klippdachs. Sie sind unrein für euch. Dasselbe gilt für das Schwein, das zwar gespaltene Hufe hat, aber nicht wiederkäut. Esst kein Fleisch von solchen unreinen Tieren und berührt auch nicht ihre Kadaver! Von den Tieren im Wasser dürft ihr jedes essen, das Flossen und Schuppen hat. Alle anderen sind unrein für euch. Auch von den Vögeln sollt ihr nur die reinen essen. Nicht essen dürft ihr Gänsegeier, Lämmergeier, Mönchsgeier, Gabelweihe, Königsweihe und alle anderen Arten des Geiers, alle Arten des Raben, Strauß, Falke, Seemöwe, alle Habichtarten, Steinkauz, Ibis, Schleiereule, Wüstenkauz, Aasgeier, Fischeule, Storch, alle Reiherarten, Wiedehopf und Fledermaus. Ihr sollt auch keine geflügelten Insekten essen. All diese Tiere sind unrein für euch. Esst nur Vögel, die rein sind!

Aber in Matthäus 15:11 sagte Jesus:

"Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein."

Wurde die 'Regel' von Mose somit aufgehoben oder war dies auf etwas anderes bezogen?

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Verdanken wir nicht der Aufklärung und deren langen Kampf gegen das Christentum die Leitideen unserer Gesellschaft und politischen Kultur?

Christen behaupten immer, wir verdanken es dem Christentum, der Bibel und deren Moral! Und das ist vollkommen falsch!!!

Christen behaupten viel, wenn der Tag lang ist.

Aber Tatsache ist, dass einige wenige Christen zwar zu den Aufklärern gehört haben, aber das bedeutet nicht, dass Aufklärung je ein christliches Unterfangen gewesen ist.

Als die Aufklärung begann, startete sie als reines Bildungswesen. Man hatte herausgefunden, dass die Antike bereits über ein recht profundes Wissen verfügt hatte.

Man wollte sich dieses Wissen wieder aneignen, dazu musste man Latein und Altgriechisch beherrschen. Deswegen werden Gymnasien, die diese beiden Sprache anbieten, alleine deswegen als „humanistische Gymnasien“ bezeichnet.

Man schätzt, dass durch das Christentum etwa 95 % aller antiken heidnischen Schriften verloren gingen oder vernichtet wurden. Siehe auch Bergmeier, Rolf. Christlich-abendländische Kultur - eine Legende: über die antiken Wurzeln, den verkannten arabischen Beitrag und die Verklärung der Klosterkultur. 1. Aufl. Aschaffenburg: Alibri, 2014.

Die ersten Aufklärer waren Christen, zu einer Zeit, an der man leicht auf einem Scheiterhaufen landen konnte, wenn man etwas gegen das Christentum sagte.

Die ersten Aufklärer wussten auch noch nicht, was sie in Bewegung setzen würden. Einigen wäre es sicher auch gleichgültig gewesen.

Einer der ersten Aufklärer war Michael de Montaigne, ein eklektischer Philosoph, beeinflusst von den Stoikern, Epikureern und den griechischen Skeptizisten.

Er war katholischer Christ, und sein Buch zur Verteidigung eines Theologen namens Raymond Sebond wurde von der katholischen Kirche auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt.

Warum? Weil sich Skeptiker der Religion aus diesem Werk wie aus einem Steinbruch bedienten, um ihre Argumente zu formulieren.

Montaigne starb vier Jahre bevor Giordano Bruno bei lebendigem Leib wegen Ketzerei verbrannt wurde.

Hätte er sich deutlich gegen die katholische Kirche gewandt, sein Schicksal wäre dasselbe gewesen. Ironischerweise bedienten sich später die Reformprotestanten einige seiner Ideen.

Die katholische Kirche, und später die protestantische Kirche, wehrten sich mit allen Kräften gegen den neu entstehenden Humanismus.

Das wurde immer schwerer, weil mit der Reformation der politische Einfluss der Kirchen schwand. Man konnte die Aufklärer nicht mehr einfach verbrennen, wie man das mit den ersten noch gemacht hatte.

Die katholische Kirche hat praktisch jedes Buch der Humanisten und Aufklärer auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt.

So finden wir auf diesem Index die Werke von Kant ebenso wie die von Freud, aber nicht ein Buch wie „Mein Kampf“ von Adolf Hitler.

Kant war ein Schwergewicht der Aufklärung, obwohl Theist, Hitler war ein Schwergewicht des Faschismus. Man sollte sich fragen, warum das Werk eines Aufklärers verboten wird, aber nicht das eines Faschisten?

Die Idee mit dem Index der verbotenen Bücher gab man schließlich auf, 1967, wenn ich mich recht erinnere, weil die Buchhändler damit warben, dass ein Buch von der Kirche verboten sei.

Niemand ist je auf die Idee gekommen, Kant einen „großen Christen“ zu nennen, weil er zur Aufklärung gehörte. Die Kirche hat jede Idee der Aufklärung verneint und bekämpft. Der erste Staat in Europa, in dem Gedankenfreiheit und Religionsfreiheit herrschte, war Preußen unter Friedrich dem Großen — aber der war hochinteligent und bekennender Atheist, was typisch ist zum Unterschied...

Nachdem sich die humanistische Aufklärung flächendeckend durchgesetzt hatte, kam man plötzlich auf die Idee, die Werte der Aufklärung mit dem Label „Christliche Werte“ zu versehen. Man stieg als Trittbrettfahrer auf einen längst fahrenden Zug auf und erklärte sich dann sogleich zum Lokomotivführer.

Kaum jemand weiß, was „christliche Werte“ überhaupt sind, und Christen geben meist die humanistischen Werte als christlich aus.

Ich finde das großartig, dass es den Humanisten gelungen ist, ihre Ideen den Christen als deren Ideen einzureden. Das war einfacher, den Widerstand so zu brechen.

Noch heute sind alle humanistischen Organisationen rein atheistisch. Ich habe viele Vorträge in und für humanistische Organisationen gehalten, dort bin ich noch nie einem begegnet, der an Gott geglaubt hätte. Man ist entweder Christ oder Humanist, aber niemals beides. Die Marxisten und Kommunisten, übrigens, haben dasselbe versucht, und ihre Lehren als „wahrlich humanistisch“ zu bezeichnen. Derselbe Quark in Grün.

Als Hitler an die Macht kam, war seine erste Maßnahme, unter dem "Jubel der frommen verlogenen Christen", sämtliche humanistischen und atheistischen Organisationen zu verbieten. Es gibt nicht eine einzige atheistische oder humanistische Organisation, die nicht im 3. Reich verboten war, und die nach dem Krieg neu gegründet werden musste. 

In der Wikipedia steht nicht ohne Grund: Christliche Werte sind die Werte, die Christen für christlich halten. Das ist eine leere Definition, aber insofern korrekt, als dies die Christen selbst leer glauben.

Religion, Kirche, Geschichte, Christentum, Aufklärung, Glaube, Gott, Philosophie, Theologie, Wahrheit oder Pflicht

Liebe Atheisten, was stört Euch am abrahamitischen Christentum?

Als bekennender böse Atheist, der ständig mit den biblischen Märchen konfrontiert ist, habe ich eine Liste die natürlich nicht vollständig ist erstellt!

Ihr könnt mir natürlich weiter Anregungen schreiben! Bitte die Christen dürfen natürlich auch teilhaben! Atheisten sind ja bekanntlich Humanisten und sozial denkende Menschen!

Jetzt zur Liste:

1. Gott wird einfach als existent vorausgesetzt — trotz aller Fakten und Argumente, die gegen die Existenz des christlichen Gottes sprechen.

Wenn ich dann in einem Einführungsbuch in die Theologie lese: "[Gott] offenbart sich, indem er sich verbirgt"¹ (!) oder wenn behauptet wird, Gott erhöre Gebete, aber "auf seine Art", "nicht wie ein Automat", "nur bei hinreichender Demut" etc. (das heißt, beten oder nicht beten läuft also objektiv doch auf dasselbe hinaus), dann stört mich dieses Unvermögen, Gott einmal infrage zu stellen, tatsächlich.

2. Die jüdisch-christliche Mythologie beruht auf einem leib- und frauenfeindlichen, monistischen Hierarchieschema, das voll und ganz auf Unterordnung hin ausgerichtet ist und keine Komplementarität kennt.

Man beachte etwa, dass die Frau in der Genesis nur Objekt ist; ihre erste Tat als handelndes Subjekt ist der "Sündenfall", für den sie von Gott mit dem Geburtsschmerz und der ausdrücklichen Unterordnung unter den Mann bestraft wird.

Die christliche Trinität (Lachhaft und naiv) ist rein männlich bzw. asexuell: Weiblichkeit und Leiblichkeit sind überhaupt nicht repräsentiert — mit schwerwiegenden Auswirkungen auf das Leben der Gläubigen.

a. Hierzu gehört auch, dass sich die Christen in aller Regel einen "guten", "gerechten" Gott vorstellen, was in keinster Weise mit den Fakten der Welt zu vereinbaren ist.

Die Welt ist nicht so geordnet, wie man es sich von einem einzigenwohlwollenden Gott vorstellen würde; ganz im Gegenteil.Auch hier ist das polytheistische, dualistische Differenzschema einerseits (das auf unhintergehbaren Dualitäten beruht, die zugleich komplementär und konträr zueinanderstehen) oder ein materialistisches Denkschema andererseits (die Natur ist unbeseelt und weder gut noch böse) viel plausibler. —

Und nein, das Leid ist kein "Mysterium". Wenn ich glaube, dass 2+2=5 und dann meine Rechnungen nicht aufgehen, so ist das kein "Mysterium", sondern ich habe falsch geglaubt. Die Rede vom "Mysterium" führt wieder zu Punkt 1.

3. Das frühe Christentum wurde von der christlichen Geschichtsschreibung (die knapp 2000 Jahre währt(e)) extrem verklärt und romantisiert. Zahllose Märtyrerlegenden sind erfunden, die Christenverfolgung wird überproportional dargestellt, und die Verbrechen der antiken Christen spätestens seit der "konstantinischen Wende" werden nicht thematisiert (selbst diejenigen werden nicht mehr thematisiert, auf die die antiken Christen noch stolz waren).² Mich stört hier also einerseits das Vorgehen dieser frühen Christen, andererseits die heutige christliche Sichtweise auf diese Jahrhunderte.

4. Das Christentum erhebt, wie die anderen monotheistischen abrahamitischen Religionen, einen exklusiven Wahrheitsanspruch (ohne ihn auch nur irgendwie belegen oder zumindest argumentieren zu können), was zu sehr viel Unheil geführt hat.

Den polytheistischen Systemen ist ein solches Selbstverständnis fremd, was sie schon von vornherein wesentlich ungefährlicher macht. Im modernen, liberalen Christentum wird dieser Anspruch oft etwas relativiert, was sympathisch und demokratiepolitisch unbedingt notwendig, aber nicht wirklich mit dem eigenen Glauben(sbekenntnis) konsistent ist.

5. Mich stört ferner, dass an öffentlichen Universitäten christliche Theologie gelehrt wird, was einen unfassbaren Anachronismus darstellt, der überhaupt nicht zu rechtfertigen und nur historisch irgendwie "verständlich" ist.

Allerdings betrifft dieser Punkt weniger das Christentum selbst (dass Christen Theologie betreiben, stört mich ebenso wenig wie die Theorie im Wicca-Kult) als die politischen Rahmenbedingungen, die so etwas ermöglichen.

¹ Harald Wagner: Dogmatik. Stuttgart: W. Kohlhammer 2003 (= Studienbücher Theologie 18), S. 231.

² Vgl. dazu: Catherine Nixey: Heiliger Zorn. Wie die frühen Christen die Antike zerstörten. Übersetzt von Cornelius Hartz. München: Deutsche Verlagsanstalt ²2019.

Christentum, Bibel, Gott

Welche Sprache kannte der sterbliche Wanderprediger Jesus von Nazareth?

Welche Sprachen kannte Voldemort? Sicher Englisch, aber welche noch?

So ähnlich mutet diese Frage an. Wenn es einen historischen Jesus gab, so sprach er sicher die lokale Verkehrssprache, also Aramäisch. Alles andere ist reine Spekulation, etwa, dass er Hebräisch sprach, weil er sich in den Synagogen mit Pharisäern stritt: Zur Zeit von Jesus gab es praktisch keine Synagogen in Galiläa — die wurden erst nach der Zerstörung des Tempels gebaut.

Für die alten Juden gab es nur einen Ort, an dem man Gott verehren konnte, das war der Tempel in Jerusalem. In Jerusalem gab es auch die ersten Synagogen, danach wurden einige außerhalb des Landes erbaut, da weit entfernt lebende Juden nicht den jüdischen Tempel besuchen konnten. Für diese brauchte man einen Ersatz.

Gegen Ende des 1. Jahrhunderts, nach der Zerstörung des zentralen Tempels in Jerusalem, und im 2. Jahrhundert erbauten die Pharisäer nach und nach Synagogen in allen Teilen des Landes, um einen Ersatz zu schaffen für den Tempel und das Volk zusammenzuhalten.

Bisher hat man in Galiläa nur ein Gebäude aus dem 1. Jahrhundert gefunden, das eine Synagoge sein könnte — aber das ist umstritten. Synagogen haben immer einen bestimmten Aufbau, deswegen haben Christen das Märchen erfunden, dass man zunächst Privathäuser in Synagogen umgewandelt hat. Belege dafür gibt es selbstverständlich keine, es ist sehr unwahrscheinlich, weil man dafür auch nie archäologische Indizien gefunden hat.

Der Streit mit den Pharisäern in den Synagogen im Evangelium krankt noch an einem zweiten Umstand: Was Jesus da gegen die Pharisäer vertritt, sind deutlich die Positionen der Pharisäer selbst. Für die Pharisäer war der Sabbath für den Menschen da, nicht für Gott, und alles, was Jesus und seinen Jüngern zur Last gelegt war, war in den Augen der Pharisäer gerechtfertigt. Die Evangelisten haben die Pharisäer zu Gegnern von Jesus hochstilisiert, offensichtlich kannten sie deren Theologie nicht.

Viele der Redewendungen, die Jesus verwendet, sind wörtlich aus dem Aramäischen übersetzte Sätze. Das deutet auf ins Griechische übersetzte Quellen aus dem Aramäischen hin, die die Evangelisten gekannt haben.

Wie sich Pontius Pilatus und der arme Wanderguru Jesus unterhalten haben, geht aus den Evangelien nicht hervor. 

Abgesehen davon ist die ganze Szene so unhistorisch, dass sie wohl auf reiner Fantasie beruht. 

Woher hätten die Evangelisten auch den wörtlichen Inhalt einer geheimen Verhandlung kennen sollen? 

Pontius Pilatus war ein gebildeter Römer, daher sprach er mit Sicherheit Lateinisch und Griechisch. Ob er auch Aramäisch oder Hebräisch gesprochen hat ist eher unwahrscheinlich.

Christentum, Bibel, Jesus Christus

Ist das erste der 10 Gebote (du sollst keine anderen Götter haben neben mir) nicht extrem diktatorisch?

In der Tat. Wenn man "Glauben" (Akzeptanz einer Behauptung ohne Beweise) zu einer Tugend erklärt, dann ist es ziemlich frech, Leute dafür zu verurteilen, dass sie nicht in gewünschtem Sinne glauben.

(Auch Gebot 2 und 3 sind eigenartig)

Es wird ja gerne behauptet, die zehn Gebote seien irgendwie die Grundlage unserer Gesellschaft.

Aber ein Gebot, dass man nur an den einen Gott glauben darf, verstößt ganz klar gegen unsere Verfassung.

Die basiert auf dem Humanismus, der Religionsfreiheit garantiert. Ob ich nun an keinen, einen Gott, oder viele Götter glaube, wie die Christen ist eine Angelegenheit, über die der Staat keine Gebote erlassen darf.

Ein entsprechendes Gesetz würde das Verfassungsgericht sofort kassieren. Schlimm genug, dass sich Gesetze in Präambeln auf einen Gott berufen. Aber das gilt noch nicht als Verfassungsbruch, weil es nicht direkt in den Gesetzen steht und kein Glauben geboten wird. Da sehen dann Juristen keinen Widerspruch zum Gebot der Religionsfreiheit in den Gesetzen.

Es wird auch gerne behauptet, es gäbe keinen Zwang im Glauben. Angesichts des ersten Gebotes ist das natürlich Quatsch. Übrigens, das Gebot bezieht sich nur auf Juden. Das ist alleine ihre Angelegenheit, da kann kein Nicht-Jude mitreden.

Glauben zu gebieten ist eine Art von Gedanken-Diktatur — es wird vorgeschrieben, was man zu denken hat.

Das ist für einen vernünftigen Menschen inakzeptabel. Gläubige wiederum würden auch lautstark und vehement protestieren, wenn man ihnen vorschreiben würde, sie hätten an keinen Gott oder mehrere Götter zu glauben.

Anderen wollen sie das schon gerne vorschreiben, das nennt man "doppelte Moral".

In der Sowjetunion gab es mal das (ungeschriebene) Gebot, nicht an Gott zu glauben. Das nannte man zu recht "diktatorisch".

Wenn Christen hier für ihren Glauben das nicht so nennen, nun, dann nennt man das "doppelte Moral".

Christentum, Bibel, Gott

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