Wird das Gebet im technischen Zeitalter verschwinden? Falls ja, wie bewertet ihr das?
5 Antworten
Es wird wohl alle Zeitalter im menschlichen Dasein überstehen.
Ich würde vielmehr sagen, dass sich das Gottesbild verändert.
Auf der rationalen Stufe (woraus ja auch der technologische Fortschritt hervorgegangen ist) konnte die spirituelle Intelligenz nicht gehalten werden. Z.B. gibt es keine christliche Psychologie oder Philosophie, und nur die Theologie kann der Rationalität keine Grundlage bieten. Der traditionelle, mythische Gott, der immer der Adressat der Gebete gewesen ist, wurde folglich für tot erklärt.
Das bedeutet aber nicht, dass es im Menschen nichts mehr gäbe, das sucht und das es nach mehr verlangt. Es kommt immer mehr zu einer Betonung der Immanenz, also dass etwas Göttliches in jedem Menschen schlummert. Dann verwendet man natürlich nicht mehr das klassische Gebet, sondern macht vielleicht einen Meditations- oder Kontemplationskurs...
wie bewertet ihr das?
Wenn die spirituelle Suche völlig zum Erliegen kommt, ist das natürlich nicht gut. Aber dass andere Formen die traditionellen ablösen, daran ist nichts Schlechtes.
Ja, das ist ein typisches Spannungsfeld, dass zwischen Ost und West aufgemacht wird, Selbsterlösung vs. Erlösung durch Gott/Christus. Ich denke, die praktische Wahrheit ist, man braucht beides. Wenn Du Dich nicht anstrengst, kommst Du nirgendwohin. Aber ganz allein geht es im inneren Feld auch nicht, es braucht auch Gnade. Gesegnet der Mensch, bei dem beides im Gleichgewicht ist!
Nein, es wird natürlich nicht verschwinden.
Ich bete zu Gott, egal wie technisch es um mich herum ist. Das eine schließt das andere nicht aus.
Gläubige werden weiterhin beten, weil Gott kein Whatsapp nutzt und kein Telefon hat.
Klingt nach einer Art Selbsterlösung. Etwas Ähnliches verspricht ja auch die Technik