Brauchen alternde Dänen früher ein Hörgerät?

Auf den ersten Blick mag die Frage abstrus klingen, aber ich stelle sie trotzdem. Kann es sein, dass älter werdende Dänen schon ein Hörgerät brauchen zu einer Zeit, wo sie es nicht brauchen würden, wenn sie in Deutschland lebten?

Mich bringen Eigenarten der dänischen Sprache darauf. Sie gehört ja zu den am schwächsten artikulierten Sprachen in Europa, in der sehr viele Konsonanten viel weicher als zum Beispiel im Deutschen gesprochen werden.

Ein d zwischen zwei Vokalen zum Beispiel ist gar kein Plosiv mehr, erzeugt keinen Knacklaut, man berührt beim intervokalischen d mit der Zungenspitze weder Gaumen noch Zähne, deshalb klingt das Wort gade (Straße) auch wie gä-e, oder manchmal sogar wie gä.

Bei einem b zwischen zwei Vokalen kommt es auch nicht zum Lippenverschluss, daher klingt Peber (Pfeffer) eher wie peer

Die Mittelseeländische Stadt Ringsted klingt wie Rengste, wenn man fragen will: "Kannst du mir sagen", schreibt man: "kan du sige mig" und spricht, nicht wie noch 1-2 Generationen: Kän du ßije mai, sondern heute heißt das: ke de ßima?. Der Kopenhagener Vorort Hvidovre wird irgendwie We-or (will man ganz deutlich sprechen: We-o-ure, aber das macht niemand) gesprochen. Das Königliche Theater (det kongelige Teater) spricht man: de kongli teädo). Die drittgrößte Stadt des Landes (Odense) spricht man irgendwie so wie Ohnße, ganz erstaunlich wird es bei der jütischen Stadt: Fredericia, die spricht man: Frerixja (gut, das kann man siich noch zusammenreimen)

Viele Wörte mit sehr verschiedenen Bedeutungen können super ähnlich klingen: Bei nähen (sy) Süden (syd) und sieben (syv) ist nur für sehr geübte Ohren ein Unterschied zu erkennen.

Ich denke, für diese feinen phonetischen Unterschiede braucht man ein sehr feines und empfindliches Gehör. Und das braucht man im Dänischen vermutlich mehr als im Deutschen. Daher frage ich mich: Ist es denkbar, dass Dänen in der Tendenz früher ein Hörgerät brauchen, um in Gesprächen noch folgen zu können?

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Warum sprechen viele das Wort Musik falsch/anders aus?

Mir ist es etliche Male aufgefallen, dass manche Leute das Wort „Musik” falsch aussprechen. Vielleicht nicht ganz so falsch, nur auffällig anders.

Das Wort ist eigentlich sehr einfach gestrickt, besteht aus zwei Silben [Mu·sik] und ist an sich auf einfach auszusprechen. Hier in IPA [muˈziːk]. Das Längezeichen (Doppelpunkt) weist drauf, dass der Buchstabe davor etwas länger ausgesprochen werden muss (also sowas wie Mu·siik).

Und genau da ist das Problem. Viele sagen das so, als wäre eigentlich das u lang (also sowas wie Muu·sik) und ich kann das einfach nicht verstehen. Mir fällt das übertrieben oft auf, auch bei Deutschmuttersprachlern. Ich glaube auch nicht, dass das von einem Dialekt kommt, weil ich das von verschiedenen Regionen gehört habe.

Hier zwei Aufnahmen, wie das richtig ausgesprochen wird:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/74/De-at-Musik.ogg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/De-Musik.ogg

Leider habe ich jetzt kein gutes Beispiel gefunden, aber hier ist eine kleine Aufnahme, wie ich meine. Obwohl das in manchen Fällen viel drastischer ist:

https://contribute.dict.cc/?action=audio-history&f=id-902698

Was anderes 82%
Ja das ist mir auch schon mal aufgefallen 18%
Nein das bildest du dir nur ein 0%
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Stumme Buchstaben im Englischen schon immer stumm?

Auch wenn es keine Tonaufzeichnungen von vor hunderten Jahren gibt: Gibt es aus sprachwissenschaftlicher Sicht Gründe für die Annahme, dass vor allem diejenigen englischen Wörter, über deren Aussprache wir uns heute besonders wundern, früher einmal anders klangen?

Halten Anglist*innen es für wahrscheinlich, dass das k in knock oder knight irgendwann mal nicht stumm war, ebenso wie das gh in knight oder in though? Wie könnte es geklungen haben? Wäre es auch denkbar, dass es Zeiten gab, in denen das l in would oder should mal nicht stumm war?

Ist es wahrscheinlich, dass Worcester, Leicester und Bournemouth mal dreisilbig ausgesprochen wurden?

Oder ist es auch alternativ denkbar, dass all die Buchstaben, die einem bei oberflächlicher Betrachtung überflüssig vorkommen, es eben deswegen nicht sind, weil es ihre Funktion nie war, Phoneme abzubilden, sondern irgendetwas anderes?

Es gibt ja im Englischen (wie im geringeren Ausmaß auch im Deutschen) eine ganze Reihe von Situationen, in denen Buchstaben nicht die Funktion haben, 1:1 Phoneme abzubilden, sondern stattdessen die Aussprache einer Nachbarsilbe zu bestimmen: Das e in site bildet nicht direkt ein Phonem ab, sondern seine Funktion ist es, zu bewirken, dass der Buchstabe i nicht als schwaches i (wie in sit), sondern als ai ausgesprochen wird.

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