Meinung des Tages: Lohnzahlung für ersten Krankheitstag abschaffen - wie bewertet Ihr diesen Vorschlag?
Allianz-Chef Oliver Bäte schlägt vor, den Karenztag wieder einzuführen. Kranke Arbeitnehmer hätten am ersten Tag der Krankheit somit keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung. Doch der Vorschlag stieß auf viel Kritik...
Umstrittener Vorschlag des Allianz-Chefs
Angesichts des hohen Krankenstands in Deutschland plädierte der Chef des Versicherungskonzerns Allianz, Oliver Bäte, jüngst dafür, den Karenztag bei Krankmeldungen wieder einzuführen. Arbeitnehmer in Deutschland sind aktuell ca. 20 Tage pro Jahr krank. Innerhalb der EU sind es durchschnittlich lediglich acht Krankheitstage.
Der Karenztag
Hierzulande wurde der Karenztag in den 1970ern abgeschafft. Seitdem erfolgt die Lohnfortzahlung ab dem ersten Tag einer Erkrankung. Bei Wiedereinführung des Karenztages hätte der Arbeitnehmer beim ersten Tag der Erkrankung keinen Anspruch auf Geld.
Zahlreiche Unternehmerverbände sowie Oliver Bäte fordern vehement die Wiedereinführung, um so einem systematischen Blaumachen entgegenwirken und die Kosten im Gesundheitssystem wieder senken zu können.
Reaktionen
Die Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier, bezeichnete den Vorschlag als "eine echte Unverschämtheit". Das DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel reagierte ebenfalls irritiert und warnte davor, dass derartige Vorschläge "noch mehr Beschäftigte dazu bringen, krank zu arbeiten".
Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil stellte sich vehement gegen die Forderungen des Allianz-Chefs. Heil warnte davor, "krank gemeldete unter den Generalverdacht des Blaumachens" zu stellen und betonte, dass "die Deutschen [ . ] keine Drückeberger und Faulenzer" seien.
Unsere Fragen an Euch:
- Was haltet Ihr von dem Vorschlag des Allianz-Chefs?
- Denkt Ihr, dass die Wiedereinführung des Karenztages den Krankenstand beeinflussen könnte?
- Welche Folgen hätte ein solcher Karenztag auf die Arbeitsmoral - und motivation?
- Wie erklärt Ihr Euch den im europäischen Vergleich hohen Krankenstand in Deutschland?
Wir freuen uns auf Eure Antworten.
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
307 Stimmen
111 Antworten
Zwei Möglichkeiten:
entweder kommen die Leute einfach krank zur Arbeit und sind unproduktiv oder stecken andere an
oder… die 1tages-Krankmeldungen weiten sich auf 3tages-Krankmeldungen aus und somit wird der Krankenstand künstlich erhöht
ich Werte der Herr Allianz-Chef geht sicher zwei Wochen nichtarbeit3n, wenn er nur bissl Schnupfen hat, soll sich mal an seiner eigenen Nase erst greifen
davon mal ab… der Mensch braucht Erholung und kurierzeit bei Erkrankung, raffen die Chefs heutzutage noch weniger als noch vor 20-25J…
Bei solchen Leuten sieht die Arbeit halt auch anders aus: Meeting hier, Geschäftsessen da, Geschäftsreise im Privatjet... Zuhause hat man Haushälter und Hausmeister, die alles für einen erledigen, etc... Da verliert man logischerweise das Gefühl fürs Leben eines Normalbürgers.
der Mensch braucht Erholung und kurierzeit bei Erkrankung
das ist ein kontroverses Thema. Erstens ist nicht jede Erkrankung gleich, zweitens muss sich nicht jede Erholungsphase mit jeder beruflichen Tätigkeit überschneiden und drittens Verläuft nicht jede Krankheit bei jedem Erkrankten gleich.
Durchaus. Und manchmal reicht nen Tag im bett durchaus aus um wieder auf die beine zu kommen. Der aber einem dann ganz schön sauer aufstossen wird wenns nen unbezahlter urlaubstag ist....
nur leider darf man im Urlaub nicht krank sein. Gesundheit kann man sich eben nicht erkaufen. Außerdem ist man nicht alleine auf der Welt. Ob für den finanziellen Ausgleich vom Betroffenen selbst gesorgt wird oder im Kollektiv sollte unterm Strich egal sein. Je komplexer wir die Verhältnisse gestalten, desto anfälliger sind sie für Korruption.
Ich bin selbstständig, das heißt, bei mir ist auch der 10te und der 11te Tag einkommensfrei … was soll ich sagen, klar der Verdienstausfall ist doof, aber die Situation hat auch was Befreiendes: Niemand stellt in Frage, dass ich krank bin, ich muss mich gegenüber niemanden rechtfertigen, wenn ich der Meinung bin, nicht arbeiten zu können …
In der Diskussion kommt aber eine Sache viel zu kurz: Der sprunghafte Anstieg der Krankmeldungen hat nur wenig mit höherem Krankenstand zu tun. Ein erheblicher Anteil liegt auch daran, dass mit der Umstellung auf elektronische Krankschreibung heute JEDE Krankmeldung bei den Krankkassen erfasst wird. Früher wurde sie nur erfasst, wenn man den Durchschlag vom „gelben Schein“ auch eingereicht hat … habe ich in 20 Jahren abhängiger Beschäftigung glaube ich genau einmal gemacht, weil nicht ganz klar war, ob da ne Langzeiterkrankung draus wird und da wollte ich nicht erst bei der Lohnfortzahlung übern Hof geschissen kommen ..
Die Statistiken, die derzeit zum Krankenstand im letzten Jahr im Umlauf sind, stammen von den Krankenkassen. Die typischen Ein-Tages-Ausfälle sind da gar nicht dabei, aber die gibt es eben auch zu Hauf. Häufig an Montagen nach einem Wochenende, das die Mitarbeiter eigentlich zur Erholung und nicht zum Krankwerden nutzen sollten. Da fragt man sich dann natürlich schon oft, wie wahr eine Krankmeldung wirklich ist, zumal sich das kein Arzt angeschaut hat.
Solche 1-Tages-Meldungen würden dann oft wegfallen und Montagskrankheit, die auf überzogenen Party- und Alkoholgenuss am Wochenende zurück zu führen ist, ist nicht ansteckend.
Wer wirklich krank ist, würde bei dieser Regelung die nötige Erholung auf jeden Fall gerne mit einem geringen Verdienstausfall bezahlen und falls jemand wiederholt krank wird, wahrscheinlich noch mehr darauf schauen, wie man Krankheitsursachen besser vermeiden kann.
Selbst wenn die Mehrzahl solcher 1 Tages Meldungen davon käme, dass die Leute einen Kater haben: Möchtest du wirklich, dass diese damit auf Arbeit kommen und beispielsweise schwere Maschinen bedienen, weil sie nicht auf das Geld verzichten wollen?
Und nein, du wirst es nicht verhindern können dass Leute trinken.
Wer wirklich krank ist, würde bei dieser Regelung die nötige Erholung auf jeden Fall gerne mit einem geringen Verdienstausfall bezahlen und falls jemand wiederholt krank wird, wahrscheinlich noch mehr darauf schauen, wie man Krankheitsursachen besser vermeiden kann.
Wie vermeidet eine Frau mit heftigen Schmerzen und Krämpfen während der Periode denn bitte die Ursache? Psychisch Kranke Leute? Chronische Krankheiten?
Wie verhindere ich als Typ 1 Diabetiker im Sommer 100% dass das Insulin zu warm wird?
Häufig an Montagen nach einem Wochenende, das die Mitarbeiter eigentlich zur Erholung und nicht zum Krankwerden nutzen sollten.
Ach komisch: Du sagst selbst, dass es dazu keine Aufzeichnungen gibt aber du weißt ganz genau, wann die Leute sich mal für einen Tag krank melden?! Ich bin letztes Jahr auch mehrfach mal 1-2 Tage krank gewesen, das war fast immer Di-Do.
Und ist schon sehr frech von den MAs, dass die am Wochenende einfach Krank werden, was?! Pfui!
Häufig an Montagen nach einem Wochenende, das die Mitarbeiter eigentlich zur Erholung und nicht zum Krankwerden nutzen sollten.
Es ist aber leider oft so, dass der Infekt dann ausbricht, wenn kein Stress, sondern Entspannung vorhanden ist - also am Wochenende...
Ich werde zum Beispiel oft pünktlich zum Urlaubsbeginn krank. Weil dann der Stress abfällt...
Zu den Leuten mit Kater:
Wenn die Leute wissen, dass ein Kater, den man sich am Wochenende womöglich für viel Geld geholt hat, am Montag nochmal Geld kostet, dann wird das Wochenende oder zumindest der Sonntag wieder mehr dazu genutzt, sich zu regenerieren und nicht diese Phase auf den Montag zu schieben. Dann reduziert sich auch das Maschinen-Problem. Ich muss nicht verhindern, dass die Leute trinken. Darauf müssen sie schon selbst kommen.
Regelschmerzen bei Frauen, ebenso das Thema chronische Krankheiten ließen sich auf andere Art lösen. Dazu habe ich an anderer Stelle schon geschrieben.
Psychisch kranke Leute? Auch dafür würde sich wohl eine Lösung finden.
Diabetiker: Millionen von Diabetes 1-Patienten treiben die Krankheitsstatistik in die Höhe? Abgesehen davon dass ein Typ 1-Diabeter mit dem Wärmeproblem dafür wohl eine Lösung finden kann, um die ich mich nicht kümmern muss, gäbe es wohl auch hierfür, analog "Chronisch Kranke" eine Möglichkeit.
Dein Arbeitgeber wird Deine Krankheiten zu schätzen wissen. Er wird Dich kennen und er wird anerkennen, wenn Du tatsächlich krank bist und die Krankheitszeiten begrenzt halten kannst.
Bei den Wochenend-Erkrankten geht es nicht um die, die vielleicht 1x im Jahr genau das haben, sondern um die, die sehr oft, also z. B. jeden zweiten oder jeden dritten Montag auf diese Weise ausfallen. Ja, die gibt es tatsächlich! Und zurecht Pfui!
Wenn das bei Dir wirklich häufiger vorkommt, solltest Du vielleicht mal überlegen, wie Du Dein Immunsystem stärken kannst.
Das hat nichts mit Immunsystem stärken zu tun! Ich arbeite mit Menschen, die ich auch dann betreuen muss, wenn sie krank sind! Da wird mir ins Gesicht gehustet, die Schmoddernase am Kuscheltier abgewischt, was mir dann ins Gesicht gestreckt wird, da umarmt mich die Bewohnerin mit dem Nähe-Distanz-Problem auch dann, wenn sie selber mit Fieber ins Bett gehört, ect.pp.
Es ist nunmal ein Fakt, dass Menschen, die im sozialen Bereich beschäftigt, einem höheren Risiko ausgesetzt sind, krank zu werden, weil sie nun mal auch am kranken Menschen arbeiten!
Das ist Dein persönlicher Hintergrund und ich erkenne durchaus, dass jemand der sehr eng mit Menschen zu tun hat, ein anderes, weit größeres Problem mit Infektionen hat, als jemand, der z. B. eine Maschine bedient oder in einem Einzelbüro arbeitet.
Und genau deswegen ist es schwierig, pauschal ein schwaches Immunsystem zu unterstellen bzw. zu fordern, dass man das Immunsystem stärken kann.
Denn klar, kann ich mein Immunsystem stärken. Das hilft aber auch nur in einem geringem Maße, wenn ich regelmäßig mit erkrankten BewohnerInnen zu tun habe.
Voriges Jahr im Herbst ging in der Gruppe Magen-Darm rum. Wir sind 10 Mitarbeitende. Wir haben uns alle bei den BewohnerInnen angesteckt. Selbst der Kollege, der nicht einmal Corona bekommen hatte, fiel einige Tage aus.
Wenn die Leute wissen, dass ein Kater [...]
Nö, dass wird dafür sorgen, dass die Menschen, die sich den Ausfall nicht leisten können und verkatert auf Arbeit kommen statt sich den Tag zu erholen. Damit wird das Problem nicht "gelöst", es wird erst geschaffen.
ließen sich auf andere Art lösen
Auch dafür würde sich wohl eine Lösung finden.
wohl eine Lösung finden kann
Mit anderen Worten, du kannst es nicht beantworten? Ich frage nicht OB es eine Lösung gibt. Du sagst es wird Leute dazu bringen noch mehr darauf zu achten die Ursachen zu vermeiden und ich möchte von dir ganz konkret hören, wie das bitte aussehen soll wenn wir beispielsweise von chronischen/autoimmunen oder psychischen Erkrankungen reden.
"Da wird sich schon was finden" ist eine ziemlich besch... eidene Einstellung wenn du forderst, dass Menschen bei Krankheit weniger Geld bekommen und du gerade diese Menschen damit gekonnt f***st.
Ich werde hier jetzt auch nicht näher auf den Strohmann "Millionen von Diabetikern" eingehen. Wenn du nicht verstehst, dass man mit einer Ketoazidose nicht unbedingt arbeitsfähig ist, ist das dein Problem.
Zum Montagskater: Menschen, die zur Arbeit kommen, obwohl sie früher an solchen Montagen nicht gekommen wären, werden sehr schnell erkennen, dass es so auch nicht geht. Sie werden mehr und mehr dazu übergehen, sich am Sonntag für die neue Arbeitswoche zu erholen, anstatt sich an diesem Tag auch noch zu zu dröhnen. Da wird kein Problem geschaffen, sondern gelöst.
Ansonsten habe ich Dir schon geschrieben, dass ich an anderer Stelle einen Vorschlag zur Lösung für chronisch Kranke gemacht habe und da kann man dann auch Diabetiker mit rein nehmen. Such selber.
werden sehr schnell erkennen, dass es so auch nicht geht
Da kennst du aber ganz andere Leute als ich. Aber das scheint bei dir ja generell ein Muster zu sein: Du hast deine Meinung und alles was nicht darunter fällt ist die Schuld der Person und es wird sich schon irgendwas finden.
Vorschlag zur Lösung für chronisch Kranke gemacht habe
Die da wäre? Ich werde bestimmt nicht nach Blödsinn suchen, nur weil du nicht in der Lage bist anständig auf Fragen einzugehen.
Ausgerechnet Du schreibst was von Anstand? Niemand wird mich hier zwingen, etwas zweimal zu schreiben. Du auch nicht. Wenn Du sowieso schon davon ausgehst, dass es nur Blödsinn sein kann, dann lass es ruhig sein. Wer so voreingenommen ist, dem nützt ein Beitrag, der gegen seine eigenen Ansichten sein könnte, sowieso nichts.
Du schreibst was von Anstand?
Nö, aber davon anständig auf Fragen einzugehen. Aka ordentlich, aka überhaupt eine Antwort zu geben.
Wer so voreingenommen ist
Hat nichts mit Voreingenommen zu tun wenn ich deine Kommentare sehe und davon ausgehen muss, dass da nichts gutes kommen kann. Aber stärke ruhig dein Immunsystem und finde "irgendeine Lösung" wenn es dich glücklich macht 😁
Krank ist krank, würde der Tag nicht mehr gezahlt, schleppten sich die Leute eben krank zur Arbeit und der Krankenstand würde noch höher steigen. Großartig.
Außerdem ist es absurd, tausende Arbeitnehmer für ihren Gesundheitszustand zu bestrafen, weil es eine Hand voll Blaumacher gibt.
Wer nur einen Tag krank ist, der ist in zu vielen Fällen nicht wirklich krank, denk mal drüber nach! Wer richtig krank ist, ansteckend krank(!), der ist es ganz sicherlich für deutlich mehr als einen Tag krank!
Unnötig, es sind in der deutlichen Mehrzahl Männer, die den einen Tag ausnutzen ;-)
Zudem schrieb ich: "ist in zu vielen Fällen nicht wirklich krank"!
Wie schon hier an anderer Stelle geschrieben, uns geht es Versorgungsmäßig deutlich besser als den Arbeitnehmern der meisten anderen Industrieländer!
Dafür sind wir aber zum Ausgleich die Besten, wenn es ms nörgeln geht. ;-)
Die superguten Zeiten in Deutschland sind vorbei, DAS ist die Realität!
Nochmals auch für dich, ich schrieb: "ist in zu vielen Fällen nicht wirklich krank"
Natürlich gibt es ernsthafte Beschwerden, welche evt nur einen Tag andauern. Das kann man aber mit der Krankschreibung ab dem ersten Tag regeln und mit "gelben Schein" kann es dann Lohnfortzahlung geben. Da wär ich absolut dabei.
Blos das mit den "Schein freien" Karenztagen wird offensichtlich zu sehr ausgenutzt, darum geht es.
Ist übrigens auch meine persönliche Beobachtung, dass etliche Kollegen einfach mal mit "Ich bin dann heut mal krank" einen Sofa-Tag einlegen.
Noch mal, uns geht es zu gut, unser Anspruchsdenken ist zu sehr gewachsen.
Natürlich gibt es ernsthafte Beschwerden, welche evt nur einen Tag andauern. Das kann man aber mit der Krankschreibung ab dem ersten Tag regeln und mit "gelben Schein" kann es dann Lohnfortzahlung geben.
Eben nicht! Bäte will ja, dass alle Arbeitnehmer am ersten Tag keine Lohnfortzahlung bekommen, egal ob mit oder ohne gelben Schein, und egal, wie lange die Krankschreibung dauert.
Nochmals auch für dich, ich schrieb: "ist in zu vielen Fällen nicht wirklich krank"
Ja und danach schriebst du, dass jemand der "richtig krank" ist, auch länger als einen Tag krank ist. DARAUF war mein Kommentar bezogen! Denn man kann auch richtig krank sein und trotzdem nur einen Tag ausfallen...
Unnötig, es sind in der deutlichen Mehrzahl Männer, die den einen Tag ausnutzen ;-)
Nicht unnötig, denn es werden diejenigen bestraft, die nicht faulenzen. Chronische Blaumacher sind eine Minderheit.
Zudem schrieb ich: "ist in zu vielen Fällen nicht wirklich krank"!
Ebenso unerheblich. Arbeitsunfähig ist arbeitsunfähig, darüber hast du nicht zu urteilen.
Wie schon hier an anderer Stelle geschrieben, uns geht es Versorgungsmäßig deutlich besser als den Arbeitnehmern der meisten anderen Industrieländer!
Auch hier: Unerheblich. Es geht nicht um andere Industrieländer, zumal die meisten deutlich sozialer sind.
Die superguten Zeiten in Deutschland sind vorbei, DAS ist die Realität!
Völlig unerheblich. 🤷🏼
Das kann man aber mit der Krankschreibung ab dem ersten Tag regeln und mit "gelben Schein" kann es dann Lohnfortzahlung geben. Da wär ich absolut dabei.
Du hattest sicher noch nie eine Migräne und die Schmerzen von Endometriose (kann ich auch nicht, auch wenn ich weiß, wie sich die Periode anfühlt, aber das ist um ein Vielfaches schlimmer) kannst du dir ebenfalls nicht vorstellen. Damit schleppst du dich nicht Arzt um dort sechs Stunden im Wartezimmer zu sitzen für den gelben Zettel.
Wer richtig krank ist, ansteckend krank(!),
"krank" heisst nicht nur "Erkältung"!
Man ist auch krank, wenn man z.B. Rückenschmerzen hat, sowas kann auch nach einem Tag schon wieder stark besser sein, weil man sich z.B. nur beim schlafen "verlegen" hat und/oder sich einen Nerv eingeklemmt oder sonst was, vor allem bei körperlicher Arbeit kann man dann aber trotzdem den einen Tag nicht arbeiten oder würde sich sie Sache verschlimmern wenn man sich trotzdem zur Arbeit schleppt weil man nun mal auf das Geld angewiesen ist!
Ausserdem darf man nicht vergessen, dass man auch einen Tag krank ist, wenn man am Freitag krank ist, dann hat man aber noch 2 weitere Tage um sich auszukurieren, ist also tatsächlich eigentlich 3 Tage lang krank, was aber nur einen Tag relevant für den Arbeitgeber ist
Ausserdem darf man nicht vergessen, dass man auch einen Tag krank ist, wenn man am Freitag krank ist, dann hat man aber noch 2 weitere Tage um sich auszukurieren, ist also tatsächlich eigentlich 3 Tage lang krank, was aber nur einen Tag relevant für den Arbeitgeber ist
Das kommt allerdings stark auf den Job an. Wer so wie ich im Schichtdienst tätig ist, für den sind auch Samstag & Sonntag Arbeitstage für die eine AU benötigt werden. Bei meinem AG gibt es daher die Regelung, dass es bis zu 3 Tage KoB (Krank ohne Bescheinigung) geben kann, damit man sich in einem solchen Fall nicht noch Freitag zum Arzt schleppen muss, sondern erst Montags, wenn es dann immer noch nicht besser ist.
Es gibt dermaßen viele mögliche Szenarien, die einen einzelnen Fehltag aus gesundheitlichen Gründen rechtfertigen, sodass spieltheoretisch die allermeisten Fälle als krankheitsbedingt anzuerkennen sind.
Das ist bullshit. Mir hat nen tag im bett. Schon durchaus öfter einiges gebracht. Weil ich an dem Tag entsprechend Symptome habe. Oder auch fieber habe. (bzw bekommen werden.)
Die dann aber nach nem Tag im bett durchaus wieder in ordnung sind.
Auch kann man mit schonungsphasen im beginn einer krankheit durchaus längere erholungsphasen vermeiden.
es geht nich um den einen Tag, wer krank ist, hat immer einen ersten Tag...
es geht darum, dass viele, die jetzt mit ersten Grippesymtomen zum Arzt gehen, sich dann erst zum Arzt schleppen, wenn es gar nicht mehr geht und bis dahin möglicherweise die halbe Belegschaft ausgerottet haben
Hier geht es einfach nur wieder ums Geld. Anstatt mal ernsthaft zu schauen warum die Menschen immer mehr krank werden, wird ihnen dann auch noch zusätzlich Geld weggenommen. Man kann nicht automatisch immer davon ausgehen, dass die Leute "blau" machen. Für diesen Verdacht gibt es ganz andere Instrumente wie beispielsweise die Vorstellung bei einem Amtsarzt auf Weisung des Arbeitgebers.
Stattdessen, wenn es schon sowas sein MUSS, würde ich lieber die Attestpflicht ab dem ersten Tag der Krankheit wieder einführen. In Zeiten von Telemedizin ist das ein Aufwand von 10 Minuten sich krankschreiben zu lassen, wenn man wirklich krank ist und daheim bleiben müsste.
Der Vorschlag geht völlig an der Praxis vorbei. Wer ernsthaft krank ist und eine, zwei oder drei Wochen am Stück krankheitsbedingt ausfällt, hat kein Problem, das nachzuweisen und wenn so etwas öfters vorkommt, wird man sowieso mit dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin reden, um heraus zu finden, was man tun könnte, um die Situation für ihn oder für sie künftig zu verbessern.
Vielmehr geht es um die Mitarbeiter, die hie und da immer mal wieder einen oder zwei Tage ausfallen oder sich alle paar Wochen mal "bis zum Ende der Woche" krank schreiben lassen. Dieses Verhalten steckt auch Kollegen an und dann steigt der Krankenstand an. Bei denen hilft auch kein Amtsarzt, denn der stellt dann fest, ok, Mitarbeiter war nach seiner Schilderung krank, ist jetzt aber wieder gesund und künftig ist kein weiterer Ausfall zu erwarten. Da hat man außer zusätzlichen Kosten auch nichts erreicht.
Eine Attestpflicht einzuführen, wo das Gesundheitswesen ohnehin schon uberlastet ist, ist doch vollkommen absurd.
Es steht den Arbeitgebern bereits frei ein Attest ab dem 1. Tag zu fordern. Sie dazu zu zwingen, wäre absurd und schadet Arbeitgebern, Arbeitnehmern und auch dem Gesundheitssystem.
In Zeiten von Telemedizin ist das ein Aufwand von 10 Minuten sich krankschreiben zu lassen
das ist nicht zu ende gedacht.
Mag schon sein, dass das in manchen fällen so "einfach" ist, praktisch sieht die Sache aber vollkommen anders aus.
1. ist das ein zusätzlicher Aufwand für die Ärzte, die ohnehin schon stark ausgelastet sind, vor allem in Stoßzeiten wenn Erlältungen etc. "Saison" haben.
2. der Aufwand ist nicht nur 10 Minuten, denn man muss da auch erst mal schauen ob man einen Arzt findet der das anbietet, und die Vorstellung dass man da einfach mal anruft und der dann sofort Zeit hat oder sowas ist vollkommen absurd. Man sitzt bei einem Arzt da nicht umsonst zusammen mit 10 anderen (oder mehr) oft eine Stunde im Wartezimmer bis man dran kommt! Und der Arzt hat dann eben den Mehraufwand so dass es nochmal länger dauert wenn man schon ab dem 1. Tag eine Krankschreibung brauchen sollte
bei z.B. Teleclinic sind AUs für bis zu 3 Tage meistens überhaupt kein Problem. Die jeweiligen Ärzte bieten das deutschlandweit freiwillig an, nach einem kurzen Gespräch telefonisch oder per Videocall wird die AU übermittelt. Die meisten Kassen übernahmen die gesamten Gebühren.
Was ist denn ein Amtsarzt und was hat dieser mit normalen Arbeitnehmern zutun?
Wenn ein Arbeitnehmer zu oft fehlt und der Arbeitgeber Zweifel daran hat, kann er in manchen Fällen ein Gutachten über den MDK beauftragen. Das ist dann meistens als "Amtsarzt" gemeint. Er untersucht den Arbeitnehmer erneut und bestätigt entweder die Arbeitsunfähigkeit oder widerlegt sie. Daraus resultieren können dann natürlich verschiedene Ansprüche des Arbeitgebers am Arbeitnehmer.
Da kriegt der Arbeitnehmer dann einen Brief, dass der Arbeitgeber eine amtsärztliche Untersuchung beauftragt hat, da bekommt man dann gleich seinen Termin und wo man hingehen muss.
Ich kenne den medizinischen Dienst.
Mit einem Amtsarzt hat das aber in der Regel nichts zutun.
Ein Amtsarzt untersucht eine Person auf ihre körperliche Gesundheit und überprüft hierbei ob er für Job XY geeignet ist.
Bspw Anzutreffen bei der Polizei oder der Bundeswehr.
ja, das machen die auch. Aber sie können genauso von Arbeitgebern beauftragt werden im Rahmen ihrer gesetzlichen Vorgaben diesen zu untersuchen, wenn der Verdacht besteht er macht öfter "blau" oder ist vielleicht im Laufe der Jahre auch gar nicht mehr für den Job gesundheitlich geeignet. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür sind aber sehr eng. In der Regel kann der Arbeitgeber das nur, wenn es wiederholte Vorfälle gibt, meistens über einen langen Zeitraum.
Ein weiterer Vorstoß der Arbeitgeber um Kosten zu sparen und Beschäftigte unter Druck zu setzen.
So bessert sich Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft der Angestellten sicherlich nicht.
Genau, die Flukation wird in den Betrieben steigen die das dann tatsächlich machen.
Das soll die Antwort auf einen Facharbeitermangel sein?
Ich prüfe erst einmal alle Versicherungen und die von der Allianz werden zeitnah gekündigt. Wer gegen mich ist, der bekommt auch kein Geld...
Es wurde doch früher schon gesagt das es sich eher lohnt Aktionär der Allianz zu sein als Versicherungsnehmer (oder jetzt eben auch Angestellter) zu sein. 🙈
Es geht darum, dass es in den letzten Jahren sehr viele Krankheitszustände gab. (ob Corona auch mitgezählt wurde?), und dass die Krankenkassen seit Jahren pleite sind.
Ich hatte schon mit dem Gedanken gspielt, wegen dem bei meiner KFZ Versicherung nicht vorhandenen Telematik Tarif zur Allianz zu wechseln, hat sich für mich aber nun erledigt.
Die Antwort auf den verbreiteten Facharbeitermangel geben die Arbeitnehmer in den letzten Jahren vermehrt selbst, aber das wird sich auch bald wieder ändern.
Die Antwort lautet, ich bleib mal daheim, denn der Chef braucht mich. Er kann nicht auf mich verzichten. Die Angst, die Arbeit zu verlieren, wenn man öfters krank ist, haben viele mittlerweile abgelegt.
Aber unsere Regierung ist gerade dabei, den Facharbeitermangel erfolgreich zu bekämpfen. Das bedeutet, die Zeiten werden sich auch wieder ändern. (Achtung, Satire!)
Die Angst, die Arbeit zu verlieren, wenn man öfters krank ist, haben viele mittlerweile abgelegt.
Und diese Angst müssen wir dringend wieder herstellen, damit sich auch bloß alle kaputt machen auf der Arbeit, gell?!
Manche Leute hören sich selbst nicht mehr zu, anders ist das alles nicht mehr zu erklären.
Es geht doch gar nicht darum, Angst zu erzeugen, sondern es geht um eine Änderung der Einstellung zur Arbeit. Das Verhalten nach dem Motto, "der Chef ist sowieso auf mich angewiesen", muss wieder abgelegt werden zu Gunsten des Verhaltens "ich habe einen Vertrag und den werde ich gewissenhaft erfüllen".
wir hätten nicht so viel Mangel, wenn die Fachleute nicht so oft wegen Krankheit ausfallen würden
Wenn sie aber permanent überlastet sind weil es den Mangel gibt, werden sie auch öfters krank. Das ist beim Bezug von Bürgergeld schwer zu erkennen, aber glaube mir.
Ich war fast 40 Jahre permanent überlastet. Aber weil das Leben anderer Menschen an meiner Arbeit hing, habe ich fast jedes Kranksein vermieden. Natürlich haben Infekte auch keinen Bogen um mich gemacht. Dann hat man sich paar Tabletten eingeworfen und trotzdem zur Arbeit gequält (war noch vor Corona).
In der Pflege bringst du andere um wenn du krank zur Arbeit kommst...
Das glaube ich tatsächlich nicht. Solche Typen arbeiten 20h am Tag an 365 Tagen im Jahr. Darum verstehen die auch gar nicht, wie Leute es wagen können, eine Trennung von Job und Privatleben zu halten oder erstmal gesund werden zu wollen.