Leider hast Du meine gestrige Nachfrage nicht beantwortet, ob in den 978 € auch die Nebenkosten enthalten sind. Die Nebenkosten bei einer Eigentumswohnung setzen sich zusammen aus Grundsteuer, die Ihr direkt an die Kommune zu zahlen habt und das Hausgeld, das an die Verwaltung zu zahlen ist und auch die Instandhaltungsrücklage enthält.
Deiner jetzigen Frage entnehme ich also, dass zu den 978 € Miete auch noch die 90 € an Hausgeld von Deiner Mutter monatlich gezahlt wird. Also insgesamt 1068 €.
Das ist für sie monatlich zunächst in etwa so viel, wie sie für die bisherige Wohnung gezahlt hat, die deutlich größer war, aber im Dachgeschoss. Nun wohnt sie (demnächst) auf kleinerer Fläche, aber im Erdgeschoß, worüber sie offenbar äußerst dankbar ist.
Sie zahlt, wenn ich mich von gestern her richtig erinnere, eine Miete, die zwar deutlich über dem Niveau der Stadt liegt, aber auch von anderen ohne Weiteres gezahlt würde. Insofern ist die Miete nicht 45 % über dem Marktniveau, in dem vermutlich auch viele alte Bestandsmietverträge eingerechnet sind, sondern sie zahlt das, was derzeit üblicherweise bei Euch bei Neuvermietung bezahlt wird. Insofern ist das schon korrekt.
Da Ihr die Wohnung als Kapitalanlage gekauft habt, ist es in Ordnung und von Deiner Mutter auch gewollt, dass Ihr mit den Mieteinnahmen die Abzahlung, also Zins und Tilgung decken könnt. Da musst Du kein schlechtes Gewissen haben.
Dass sie jetzt auch noch die monatliche Vorauszahlung an die Hausverwaltung übernimmt, ist insofern kein Problem, weil Ihr im nächstes Jahr, wenn Ihr die Abrechnung von Hausverwaltung bekommt, auch eine Jahresabrechnung mit Deiner Mutter macht.
In der Jahresabrechnung sind die umlegbaren Betriebskosten aufgeführt und getrennt davon die Verwaltungskosten und die Instandhaltungsrücklage. Es wird sich also ein positives Guthaben für Deine Mutter ergeben, das Ihr dann an sie auszahlt. Völlig normaler Vorgang. Danach könntet Ihr überlegen, ob Ihr den monatlichen Vorauszahlungsbetrag anpasst, also z. B. etwas reduziert.
Lass es so laufen, wie Deine Mutter das jetzt will und wie Dein Mann das auch als gut findet. Falls Du das Gefühl hast, Deine Mutter zahlt zu viel, dann denk daran, es kommen Geburtstage und Weihnachten und vielleicht viele andere Gelegenheiten, in denen Ihr zeigen könnt, wie sehr Ihr die zuvor kommende Art Deiner Mutter schätzt. Wenn Sie Euch auf diese Weise bei der Kapitalanlage hilft, wird sie das Gleiche oder Ähnliches vielleicht auch mal für die noch jüngere Schwester tun. Es bleibt doch irgendwie innerhalb der Familie und da ist es doch gut, wenn man sich gegenseitig helfen kann.