Sollten wir als Gesellschaft die Mittelschicht weniger steuerlich belasten?

Ja 100%
Nein 0%

26 Stimmen

7 Antworten

Ja

Natürlich. Die Mittelschicht ist das Rückgrat einer Gesellschaft.

Wird aber nicht passieren.

Es gibt kein Zurück. Die Ränder werden stärker.


Pravid333 
Beitragsersteller
 17.08.2025, 12:13

Absolut

Ja

Steuersenkungen sind vorteilhafter als eine Erhöhung des Mindestlohns.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Steuerobersekretäranwärter/ Finanzbeamter

Gentleman711  17.08.2025, 13:05

eher doch ein Steuerfreibetrag erhöhen, um die Steuer,- und Abgabenlast real zu reduzieren. Mindestlohnerhöhung führt nur zu einer steigenden Preisspirale, und ist nur Augenwischerei für einen kurzen Moment.

Ja

Die Mittelschicht wird sonst kaputt gehen.

Ob man es nun wahr haben will oder nicht, muss man die Leistungen, die man über die Steuer erhält, in irgendeiner Weise weiterhin gegenfinanzieren. Entweder durch steuerliche Umverteilung von unten nach oben, oder es wird gar nicht mehr steuerlich finanziert/subventioniert und der mündige Bürger darf diese Leistungen dann gänzlich von seinem Netto bezahlen. Da sind ganz viele Leistungen dabei, die man als selbstverständlich wahrnimmt. Es geht nicht immer nur um Bürgergeld. Nahezu ein jeder Cent Steuer fließt in die unmittelbare Daseinsvorsorge.

Die vom Staat angebotene Daseinsvorsorge umschließt in der Regel Leistungen, die jedem Bürger gleichermaßen von Bedeutung sind. Entfällt die staatliche Daseinsvorsorge, besteht das Bedürfnis an diesen Leistungen weiterhin. Diese Leistungen werden weiterhin nachgefragt. Der Name auf der Rechnung hat sich bloß verändert.

Es ist keine Floskel, dass die aktuelle deutsche und europäische politische Situation unter der Fuchtel der Wirtschaftslobbyisten stehen. Den staatlichen Institutionen werden die verfügbaren Geldmittel immer weiter begrenzt (Schuldenregeln, Steuerentlastungen), in einer Welt wo die Preise für alle Beteiligten steigen und sich die Warenkörbe stetig erweitern. Man muss mit einem künstlich verknappten Budget immer mehr Märkte/Produkte/Dienstleistungen bedienen. Als sich die IT in den 90er/00er Jahren durchgesetzt hat, war es ein zusätzlicher Posten im Warenkorb, der nicht durch Verteilung gegenfinanziert werden kann. Mit KI entsteht nun ein neuer Posten, der nicht durch Verteilung gegenfinanziert werden kann. Der Staat soll ohne Mehreinnahme immer mehr bauen und immer mehr Dienstleistungen abdecken.

Besonders absurd ist, dass man dem Staat seine Geldschöpfungsfähigkeit aberkennt. Man will Geld als etwas darstellen, was im Boden wächst, etwas, was knapp ist. Das Geld und Staat unmittelbar miteinander verknüpft ist und dass das Eine ohne das Andere gar nicht funktioniert, wird gekonnt verschleiert, mit dem Ziel den Staat immer kleiner zu machen.

Ja

Ja, das wäre begrüßenswert, ist jedoch eine Illusion. Seit Jahrzehnten stellt die Mittelschicht nicht mehr das Rückgrat der Gesellschaft dar, sondern die Melkkuh der Selbigen. Die Mittelschicht ist schwer zu lenken, da sie eine gewisse Autonomie, Selbstbewusstsein und Bildung besitzt, was die politischen Parteien vor einige Herausforderungen stellt. Gleichzeitig ist die Mittelschicht unverzichtbar als Finanzier (der keine Fragen stellt) der ausgefallensten Ideologischen Ideen der jeweiligen Regierung. Aus diesem Grund wird die Mittelschicht an ihrer Erweiterung/Aufstieg gehindert bzw. auf die bestehende Größe gehalten, um bestehende Machtpotentiale der politischen Spieler nicht in Frage zu stellen.