Könntet ihr jemanden ernst nehmen, der sowas macht?

Habe einen Bekannten, der kürzlich mit zu Besuch war zum Burger-Essen. Da er vegan lebt, habe ich für ihn extra Patties aus Erbsenprotein gekauft und nicht wie für die anderen Freunde aus Hackfleisch.

Als ich ihm stolz seinen veganen Burger präsentierte, fragt er mich "Was sind denn das für Brötchen?". Also zeige ich ihm die Verpackung. Er wies mich dann darauf hin, dass da bei den Zutaten Milch steht und er daher die Brötchen nicht essen kann.

Ich sagte "Sorry, das muss man auch erstmal wissen." Und er drauf: "Ja, alle Leute denken, Brötchen seien unbedenklich, aber in Wahrheit sind die meisten Brötchen nicht vegan, weil da Milch oder Buttermilch drin ist, auch wenns nur ein Esslöffel ist."

Also hat er dann die Brötchen vom Teller geschoben und jeden kleinsten Brötchen-Krümel, der mit seinem veganen Laibchen in Berührung gekommen war, mit dem Finger raus gepickt und entfernt.

Er meinte dann noch "Keine Angst, ich esse das Patty und den Salat trotzdem, bin da eh nicht so"

Meine Frau war davon tierisch genervt und hätte ihn am liebsten rausgeworfen, sie hat weniger Verständnis für Veganismus als ich.

Was dann aber selbst mich verwundert hat war, als er später erzählt hat, dass er im Sommer in die USA fliegt und dort einen Roadtrip durch die Nationalparks im Westen macht. Unter anderem will er sich Las Vegas und den Grand Canyon ansehen.

Wir haben erst kürzlich eine Doku darüber gesehen, wie sehr die Indigenen in den USA unter dem Grand Canyon-Tourismus leiden und was für ein Moloch aus Geld, Konsum und Sex Las Vegas ist. Und die USA sind ja nun nicht gerade für ihren kleinen ökologischen Fußabdruck bekannt, und Fernreisen stehen ebenfalls in der Kritik.

Wie passt das zusammen, dass einer so eine Reise macht, aber dann ein Brötchen nicht isst, weil da ein Esslöffel Kuhmilch drinnen ist?

Umweltschutz, Klimaschutz, Ethik, Gesellschaft, Moral, Sozialleben, Veganismus
Was denkt ihr darüber, dass Pflanzen schreien, wenn sie gestresst sind oder verletzt werden?

Ich habe eben entsprechend eine Antwort eines Veganers kommentiert, der „Nicht-konform-gehen mit dem Veganismus“ als moralisch verwerflich ansieht, weil die Tiere wegen dem Fleisch-, Milch- und Eikonsum der Menschen leiden. Darum geht es hier nicht.

Mich interessiert die moralische Reichweite, anderen Lebewesen Schaden zuzufügen, um sich zu ernähren. Und mich interessiert eher eine philosophische Betrachtung.

Nun leiden auch Pflanzen darunter, wenn man sie nicht gießt oder ihnen die Blätter und Früchte abreißt, denn Pflanzen schreien auch, wenn sie gestresst sind oder verletzt werden, siehe https://www.mdr.de/wissen/laute-pflanzenwelt-pflanzen-schreien-erzeugen-geraeusche-bei-stress-100~amp.html und https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2023/04/koennen-pflanzen-schreien-gerausche-stress/amp 

Wie schaut es da aus? Gibt es neben den Frutariern (ernähren sich nur von selbst abgefallenen Früchten ohne Pflanzen zu beschädigen) noch andere, die mit dem Wissen über ihre Ernährung anders denken oder zumindest ins Grübeln kommen, wenn die von dem Pflanzenleid erfahren haben?

Ist eher eine philosophische Betrachtung zum Feiertag :) also bitte nicht so ernst nehmen. Und ja, mir ist klar, dass wahrscheinlich 99% der Menschen sterben müssten, wenn sich alle plötzlich nur noch frutarisch ernähren würden - wie gesagt, philosophisch, nicht realitätsnah/ -tauglich betrachtet.

Ich bin Mischköstler - Pflanzenleid ist (mir) egal 53%
Ich bin Vegetarier - da kommen mir jetzt auch Bedenken 12%
Ich bin Vegetarier - Pflanzenleid ist (mir) egal 12%
Ich bin Mischköstler - jetzt komme ich ins Grübeln 12%
Ich bin Veganer - da habe ich jetzt auch Bedenken 6%
Ich bin Veganer - Pflanzenleid ist (mir) egal 6%
Ich bin Frutarier - somit berücksichtige ich das Pflanzenleid 0%
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Reisanbau in Brandenburg, findet ihr das gut?

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2023/05/reis-aus-brandenburg-.html

Nein, wir sind nicht im tropischen Kambodscha, in Guangdong oder im indischen Bihar, wir sind in Brandenburg, auf dem fast 53° Breitengrad, mitten in Deutschland, denn wo einst Sümpfe ausgetrocknet und dann in Karpfenteiche verwandelt wurden, soll jetzt Reis gedeihen.

Die in vielen Sorten aufgefächerte, gemäßigt-subtropische Grasart ist schon seit Jahrhunderten Bestandteil deutscher und europäischer Küchen, doch anbauen wollte sie niemand, viel zu kalt die Sommer im arktischen vorindustriellen Mitteleuropa.

Dank des Klimawandels ändert sich das, nun sind vernünftige Sommer keine Ausnahme, sondern eine beständige Regel, 30°C kein fernes Urlaubsphänomen, sondern teils monatelange Realität und damit auch die Reife des Reises überhaupt möglich.

Wie findet ihr es, wenn euer Reis für euer indisches Curry bald aus Brandenburg kommt, statt aus Rajasthan?

Finde ich gut, DE sollte den Klimawandel nutzen 56%
Finde ich schlecht, das ganze ist ökologisch katastrophal 25%
Find ich schlecht,die Flächen lassen sich besser nutzen/gestalten 13%
Finde ich gut, De sollte unabhängiger werden 6%
Finde ich schlecht, der Klimawandel sollte keine Vorteile haben 0%
Finde ich gut, bin gespannt, ob er anders schmeckt 0%
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