Meinung des Tages: Immer mehr Unfälle werden durch Senioren verursacht - sollte es in Deutschland eine Fahrtauglichkeitsprüfung im Alter geben?
(Bild mit KI erstellt)
Der Straßenverkehr ist hektisch, an manchen Stellen unübersichtlich und nicht nur für Fahranfänger eine Herausforderung. Neue Auswertungen zeigen: Vor allem bei älteren Autofahrern kommt es in den letzten Jahren zu einem Anstieg an selbst verursachten schweren Autounfällen - in der Diskussion steht deshalb wieder die Frage, ob ab einem gewissen Alter eine Fahrtauglichkeitsprüfung auch in Deutschland eingeführt werden sollte..
Vergleich zu anderen Ländern
Die Schweiz hat anders als Deutschland eingeführt, dass ab dem Alter von 75 alle zwei Jahre eine medizinische Kontrolluntersuchung durchgeführt werden muss. In den Niederlanden gilt ebenfalls das Schwellenalter von 75, hier muss alle fünf Jahre eine ärztliche Untersuchung durchgeführt werden.
In Tschechien gilt ab dem Alter von 60 eine verpflichtende medizinische Untersuchung alle fünf Jahre, mit zunehmenden Alter wird das Intervall kürzer. In Frankreich gibt es keine Pflicht zu einer Untersuchung, jedoch ist hier aktuell eine politische Diskussion im Gange. In Österreich gibt es ebenfalls keine Pflichtuntersuchungen, aber eine Empfehlung für freiwillige Checks.
Zahlen zu Unfällen
Erfreulicherweise ist die Zahl der beteiligten Autofahrern bei schweren Unfällen seit 2013 um ganze zwölf Prozent zurückgegangen - auf 303.800. Der Trend bei Fahrern über 75 hingegen ist entgegengesetzt: 21.500 Fahrer in diesem Alter sind 2023 in Unfälle mit Toten und Verletzten verwickelt gewesen - im Vergleich zu 2013 ist dies ein Anstieg von 26 Prozent.
Gründe für den Anstieg
Einer der naheliegendsten Gründe für die zunehmende Verwicklung in schwere Autounfälle von Menschen über 75 ist die Tatsache, dass die Gesellschaft altert - und mit ihnen die Besitzer von Führerscheinen. 2015 gab es 2,5 Millionen Führerscheinbesitzer über 75, 2024 waren es fast 5,9 Millionen. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, in Unfälle verwickelt zu sein. Allerdings wird der entsprechenden Fahrergruppe auch vorgeworfen, beispielsweise häufiger die Vorfahrt zu missachten als jüngere Fahrer es tun. 2023 verursachten drei von vier beteiligten Autofahrern über 75 den Unfall selbst. In 16.468 Fällen galten sie als Hauptverursacher - im Vergleich zu 2013 ist das ein Plus von 28 Prozent. Versicherer sehen, dass ab 75 das Risiko für Unfälle massiv steigt - sie erklären das dadurch, dass Aufmerksamkeit, Reaktionsvermögen und die Konzentration nachlassen.
Unsere Fragen an Euch:
- Was denkt Ihr über das Vorgehen in anderen Ländern?
- Wenn es zu einer Prüfung in Deutschland kommen sollte, wie sollte diese aussehen und ab welchem Alter wäre sie angebracht?
- Merkt Ihr selbst bei Euch einen Unterschied im Fahrverhalten im Vergleich zu früher (unabhängig davon, ob Ihr bereits ü75 seid)?
Wir freuen uns auf Eure Antworten!Viele Grüße
Euer gutefrage Team
201 Stimmen
85 Antworten
Die allermeisten schweren Unfälle werden von Fahranfängern verursacht.
Überhöte Geschwindigkeit, riskante Manöver, Alkohol/Drogeneinfluß und Sorglosigkeit sind meist die Ursachen.
Bevor man den Senioren den Schein wegnimmt weil die jemand die Vorfahrt genommen haben oder einen Blechschaden verursacht haben sollte man eine PS Begrenzung für Führerscheinanfänger und ein Tempolimit einführen.
Lasst die Alten fahren, die Unfälle welche diese verursachen sind selten gravierend.
Wenn das Risiko Seitens der Alten ein Blechschaden ist und das Risiko bei den Jungen tödliche Unfälle dann nehme ich den Blechschaden gerne in Kauf.
In meiner Stadt ist vor kurzem ein Rentner mit ca 100kmh durch den Friedhof (!!) gejagt.
Das war kein Blechschaden mehr udn das hätte aerh leicht daneben gehen können.
Vielleicht hat er gedacht der Tod ist hinter ihm her... ich mein, is ja nicht so abwegig.....
Spaß beiseite, ja auch Geisterfahrer auf der Autobahn sind oft ältere Menschen.
Mit sowas ist natürlich nicht zu spaßen. Ich kenne auch die wirklichen Statistiken nicht.
Bei den wirklichen Statistiken sollte nicht nur berücksichtigt werden, wie wenige Führerscheinbesitzer im Altern noch fahren und wie wenige Kilometer sie fahren.
Und schon sind die Alten gefährlicher als Fahranfänger.
Naja, dass bei einem Unfall auf dem Friedhof Tote involviert sind, ist ja jetzt nicht unbedingt tragisch.
Das sind aber die absoluten Ausnahmen. Was man im Münchner Straßenverkehr jeden Tag sieht, sind in der Regel keine Senioren...
Vielleicht. Die Frage ist aber nicht das, sondern warum man blinde, taube und lahme Menschen fahren lassen sollte. Für mich wird da mehr als sinnvoll auf die Vernunft von Menschen appelliert. Für mich wurde es einfach in der StVO vergessen.
du vergisst das ältere aber die Erfahrung besitzen und daher keine auflagen brauchen,das besorgt eben das Leben. Und dann sollte man Alt definieren. Ich bin davon überzeugt das diese Statistiken getürkt sind um Gesetze rauszubringen die Ältere weiterhin diskriminieren und aus dem Verkehr ziehen wollen. Ich habe soviele jüngere im Laufe des Lebens gefragt warum sie dieses und jenes jetzt machen beim fahren....antwort....."Weil ich es so gelernt habe". Erstaunlich das diese Person schon 15 Jahre den Schein hatte und starrköpfig wie ein Anfänger fuhr. Viele vergessen das man das richtige Autofahren im Leben lernt und nicht nur in der Fahrschule. Ich werde niemals mit der Nachbarin wieder mitfahren,fährt seid 50 Jahren auto und macht niemals Radio an. Grund....es lenkt ab. Ich würde behaupten der Grund ist starrköpfigkeit und Verkrampftheit.....
Dazu muss man an keiner Statistik drehen sondern einfach nur logisch denken.
Der Körper baut einfach mit dem Alter ab. Das ist eine Tatsache und keine Idee um irgendwelche Alten zu diskriminieren. Und dementsprechend ist irgendwann nicht mehr gegeben, dass diese Person in der Lage ist beispielsweise ein Kfz zu steuern.
sicher,der körper baut ab. aber schon wenn der staat auf diese gesundheitliche Beeinträchtigung setzt und die Versicherungen aufgrund "mangelnder Fähigkeit" hochschraubt,dann ist das diskriminierung den älteren gegenüber,dabei bleibe ich. Irgendwann nicht mehr gegeben......es gibt welche die fahren mit 90 mit quitschenden Reifen vom Hof. Andere hingegen können mit 25 nicht mal auf der Autobahn die spur wechseln ohne eine Unfall zu bauen.
Was spricht gegen eine PS-Begrenzung, ein Tempolimit und Fahrtauglichkeitsprüfungen?
Ich unterstütze alle drei Maßnahmen.
Eine Betrachtung der Statistik ohne Abgleich mit der Realität.
Fahranfänger werden gute Fahrer, aber alte Menschen werden immer schlechtere Fahrer.
Und PS-Begrenzung? Viele junge Menschen sind aufs Auto der Familie angewiesen. Und wenn der Wagen mehr PS hat als dir lieb ist, was dann?
Dann bleiben die Fahranfänger mangels Fahrerfahrung Fahranfänger.
Und komm bitte nicht mit "dann kauft man sich halt noch ein zweites Auto" an.
BTW: Wenn Tempolimit Unfälle vermeiden, dann könnte man sie doch auch für alle einführen, oder?
Die Eingeführten Tempolimits haben doch für alle eine Gültigkeit. Aber daran halten sich halt nur wenige.
Eben. Jeder hat ein Tempolimit, bei manchen gilt halt das im Fahrzeugschein.
Hier zeigt sich, dass Statistiken manipulativ ausgeschlachtet werden können.
Die Zahl der Verkehrsteilnehmer über 75 hat sich mehr als verdoppelt. Die Unfallzahlen sind aber nur um 26 bzw 28 % gestiegen.
Pro Verkehrsteilnehmer ist demnach das Risiko eines Unfalls deutlich gesunken. Der Artikel jedoch versucht, uns etwas anderes zu erzählen.
Gänzlich verschwiegen wird auch, dass die Hauptrisikogruppe nicht Senioren, sondern Fahranfänger sind.
Nun stellt sich mir die Frage, was das Ziel dieser Manipulation ist und wer der Urheber ist.
Interessant ist, wie viele sich an dem Thema abarbeiten und die Manipulation in der Fragestellung gar nicht bemerkt haben.
Danke, das dachte ich auch. Die Relation ist entscheidend und zeigt ein anderes Bild, als der Ersteller hier Malt.
Fahranfänger sind gefährlicher, da sie i.d.R schneller unterwegs sind als ältere Menschen, d.h. die Unfallursache ist bei den beiden Personenegruppen eine andere, was sich dann auch in der Wirkung zeigt.
Das Problem ist weniger die Fahrtauglichkeit Personen jenseits der 60, sondern die immer komplizierter werdenden und in den Verkehr eingreifenden Autos. Da piepst und blinkt irgendwas, es brüllt einen etwas an, wenn man überholt wird, irgendwelche Stimmen quaken einen voll, es wird ungefragt in voller Fahrt gebremst oder eingelenkt und tausende riesige Bildschirme zeigen viele bunte Bildchen.
Um heute noch ein Auto zu führen, müsste man einen Pilotenschein machen.
Darum können die heutigen ja auch nicht mehr richtig autofahren. Denn das hat man in den 80igern gelernt,Autos ohne Technik,man konnte im winter durch die Kurven driften und das Fahren auch im winter lernen. Würde man heute die moderne Technik abschalten können,so würde mancher nicht mal 20km zur arbeit kommen.
Wenn wir haben hier im Winter mal richtig schön Schnee haben und ich dann mit meinem Fahrrad oder auch zu Fuss irgendwo hingehe fällt mir auch immer wieder auf das etwa 90% der Autofahrer/innen über Nacht vergessen haben wie man Autofährt.
Ganz genau. Ich gehöre auch schon zu den Senioren und ich hab mir mit Absicht ein Auto gekauft, dass diese ganze Technik nicht hat. Damit wäre ich vollkommen überfordert, wenn es ständig piept und blinkt und was weiß ich alles für Manöver macht. Ja wir haben noch gelernt, ohne diese ganzen Technik am Auto zu fahren. Deswegen sind Senioren meist im Straßenverkehr auch vorsichtigerr - die verlassen sich nicht auf die ganzen Assistenten
18 Jahren
Ich auch. Alle drei Jahre wurde ich als Taxifahrer in den 80ern auf Tauglichkeit überprüft. Zu Recht. Beim dritten Mal wurde festgestellt, dass ich eine Brille brauche, was mir mir gar nicht aufgefallen war.
Die meisten Unfälle machen statistisch die Jungen.
Ja, auch Alte machen mal Fehler. Aber die meisten können ihre Fähigkeiten schon einschätzen.
Meine Oma fuhr als erstes nicht mehr in der Nacht, dann nicht mehr in Großstädten, irgendwann nicht mehr Autobahnen, aber in ihrem Umfeld ging es bis ins hohe Alter und zwar sehr gut. Es ist fraglich, ob sie so einen Test noch bestanden hätte, aber sie machte halt das, was sie sich noch zutraute.
Bei meiner Mutter ging es zeitlich sogar früher los, sie fuhr auch immer weniger Gebiete.
Beide wären ohne Auto aufgeschmissen gewesen, da halt mittlerweile auch gehbehindert, waren warscheinlich echt nicht mehr uneingeschränkt fahrtauglich, aber gingen trotzdem immer auf Nummer sicher.
Und das ist die Regel!
Aber schon alleine die Statistik spricht dagegen, daß Alte mehr Unfälle machen. Sonst hätten das die Versicherungsgesellschaften das schon lange eingepreist und der Versicherungsbeitrag würde ab einem bestimmten Alter steigen. Dioe Versicherungen preisen alles ein.
Dem kann ich mich nur anschließen. Geht meiner Oma auch so. Das was sie sich nicht mehr zutraut lässt sie. Zum Arzt oder zum einkaufen ist kein Problem. Auch Landstraßen nicht. Autobahnen und fremde Großstädte fährt sie nicht mehr.
WArum soll man alten Leuten das bisschen Freiheit nehmen? Die meisten sind so vernünftig und fahren noch das was sie können.
Und die Unfälle sind oft auch weniger schwer als jene die junge sich überschätzenden Fahrer bauen
Dafür haben aber gerade junge Menschen enorme Auflagen. Probezeit etc.
Alte Menschen haben dahingehend keine Auflagen und sind eine immer größer werdende Risiko Gruppe.