Wie konnte es gesellschaftlich so weit kommen, dass trotz des Wissens um die Folgen von Bewegungsmangel immer weniger Menschen ausreichend Sport treiben?
In den letzten Jahren hat sich das Problem des Übergewichts in Deutschland zunehmend verschärft. Statistiken zeigen, dass immer mehr Menschen von Übergewicht oder Adipositas betroffen sind, und dieser Trend erstreckt sich besorgniserregend auch auf Kinder und Jugendliche. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sind mittlerweile etwa 53 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland übergewichtig, und rund ein Viertel leidet an Adipositas.
Besonders alarmierend ist die Entwicklung bei Kindern. Studien belegen, dass etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland übergewichtig sind, und fast 6 Prozent gelten als adipös. Diese Zahlen haben sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich erhöht. Es zeigt sich, dass Bewegungsmangel, ungesunde Ernährungsgewohnheiten und veränderte Lebensumstände zu diesem Anstieg beitragen. Die Folgen von Übergewicht in jungen Jahren sind oft gravierend, da es nicht nur das Risiko für gesundheitliche Probleme im Kindesalter erhöht, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, im Erwachsenenalter weiterhin übergewichtig zu bleiben.
Gesundheitsexperten warnen seit langem vor den langfristigen Konsequenzen dieser Entwicklung, da Übergewicht und Adipositas mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verbunden sind, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Gelenkbeschwerden. Trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen und Präventionsmaßnahmen bleibt der Anstieg der Übergewichts- und Adipositasraten in der deutschen Bevölkerung ein drängendes Problem.
Quellen:
- Robert Koch-Institut (RKI): “Gesundheitsberichterstattung des Bundes – Übergewicht und Adipositas in Deutschland.” Aktuelle Berichte zeigen regelmäßig die Entwicklungen von Übergewicht und Adipositas in Deutschland auf, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen.
- Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG): Die Gesellschaft veröffentlicht wissenschaftliche Studien und Berichte, die den Anstieg von Übergewicht und Adipositas in Deutschland thematisieren.
- KiGGS-Studie (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland): Diese Studie des RKI zeigt, wie sich der Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen entwickelt, einschließlich der steigenden Raten von Übergewicht.
- World Health Organization (WHO) – European Region: Die WHO hat Berichte veröffentlicht, die den europaweiten Trend von Übergewicht und Adipositas beschreiben, mit spezifischen Daten für Deutschland.
Diese Quellen bieten aktuelle Daten und Analysen zur Übergewichtsentwicklung in Deutschland.
16 Antworten
Digitalisierung: Wir hängen fast nur noch am Bildschirm und bewegen uns weniger.
Preise/Finanzen: Gesundes Essen ist (verhältnissmäßig) teurer. Je nach Verdienst kann nicht jeder regelmäßig gesund/ausgewogen kochen und muss auf "ungesündere" Lebensmittel zurückgreifen.
Das kann man so nicht stehen lassen...
Es ist wohl eher die mangelnde Digitalisierung!
Zur Digitalisierung gehört eben auch Prävention, Aufklärung und vor allem, dass sie für alle gleichermaßen zugänglich ist. Wir sehen in anderen Ländern, die uns um Längen voraus sind, dass die Menschen immer dünner werden. Also genau das Gegenteil.
Das liegt daran, dass zu dem Thema eben auch Ausgleich und Gesundheit gehört!
Bewegungsmangel ist ein soziologisches und gesellschaftliches Dilemma, das häufig mit einer ungesunden und nährstoffarmen (industriell verarbeiteten) Ernährung einhergeht.
Betrachten wir den durchschnittlichen BMI in China, Japan, Korea usw. und deren technologischen Fortschritt und dann unseren, so nähern wir uns im Vergleich immer mehr Amerika an.
WolfVonShinraDas sehe ich genauso, auch denkt jeder, ach ich werde schon nicht krank, mir passiert nichts.
"Teurer ist gutes Essen nicht, im Gegenteil."
Das stimmt nicht und wird durch zahlreiche Studien immer wieder widerlegt.
Industriell verarbeitete, in Massen produzierte, nährstoffarme, cholesterinreiche, gesättigte Produkte, Convenience usw. (alles ungesund) sind immer billiger als frische, nährstoffreiche, unverarbeitete und vitaminreiche Erzeugnisse.
Gesunde Ernährung ist IMMER teurer...
Digitalisierung: Wir hängen fast nur noch am Bildschirm und bewegen uns weniger.
Auch Personen die sich viel bewegen können dick sein. Einfach weil sie mehr essen.
Natürlich. Aber wären wir mehr draußen wäre zumindest die Chance auf Übergewicht geringer. Heißt natürlich nicht das es damit automatisch ausgeschlossen ist
Und müssten wir unser Essen erst jagen wären wir auch dünner. Ein Grund mehr auf Steinzeit - Diät (Paelo) umzusteigen.
Warum kommt es trotz besseren Wissens zu "Raucherbeinen" und "Säuferleber"? Manche Menschen können verdrängen und suchen den Weg des vermeintlich geringsten Widerstandes! Manchen fällt es leichter einem akuten Verlangen nachzugeben als an mögliche Folgen in Tagen, Monaten oder Jahren zu denken!
Adipositas und Bewegungsmangel sind vor allem Symptome für eine viel furchtbarere Krankheit: die Menschen in Deutschland leiden vor allem an Depression, und das lähmt die Energie, um Sport zu treiben, jeder hat eine Belastungsgrenze.
Die Faulheit siegt und wird vom Handy massiv gesponsort...
Zudem hat man früher deutlich mehr selbst gemacht und weniger Fertigfutter mit übermäßig hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt gegessen.
Das Wissen ist da, wenn da nicht der innere Schweinehund wäre ...
Teurer ist gutes Essen nicht, im Gegenteil. Die Kinder wissen nur nicht mehr, wie man kocht oder wollen sich die Arbeit nicht machen.