„Nicht kinderfreundlich“ – Realität bei Erziehung in Deutschland
Kinder und Jugendliche in Deutschland fühlen sich im öffentlichen Raum unerwünscht, zeigt der neue Teilhabeatlas. Warum das den Arche-Gründer sehr besorgt.
Kinder und Jugendliche suchen häufig vergeblich nach Räumen, in denen sie sich mit Gleichaltrigen aufhalten und sich ausprobieren können, zeigt der „Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche“ vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der Wüstenrot Stiftung. Sie fühlen sich im öffentlichen Raum teilweise unerwünscht, weil manche Erwachsene sie als Störfaktor betrachten. Die Bedürfnisse der Jugendlichen werden bei der Planung öffentlicher Räume nicht immer ausreichend mitgedacht.
Dieses Problem zeige eine bittere Realität bei der Erziehung in Deutschland: „Wir sind einfach nicht kinderfreundlich“,sagt der Arche-Gründer Bernd Siggelkow BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. „Es gibt immer weniger Angebote, die jungen Menschen Perspektiven geben – seien es Freiflächen, Jugendclubs oder Sportvereine. Vor allem kostenfreie Angebote fehlen. Das führt dazu, dass viele Jugendliche ihre Freizeit nicht sinnvoll gestalten können und ihnen ein Gefühl von Mitbestimmung fehlt.“
Zu wenig Teilhabe bei Jugendlichen: „Jugendkriminalität ist unglaublich gestiegen“Wie der „Teilhabeatlas“ zeigt, wünschen sich junge Menschen in Deutschland auch an Schulen mehr Möglichkeiten zur Mitbestimmung und Teilhabe. Siggelkow weiß, wie wichtig das ist. „Wenn Jugendliche keine Perspektiven haben, nimmt die Gewaltbereitschaft zu. Das zeigt auch die Kriminalstatistik: Die Jugendkriminalität ist unglaublich gestiegen, nicht nur wegen Migration, wie es ja viel diskutiert wurde, sondern weil viele Jugendliche perspektivlos sind“, sagt der Arche-Gründer.
Wie die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2024 zeigt, nahm die Gewaltkriminalität von Kindern um 11,3 Prozent und Jugendlichen um 3,8 Prozent zu. In der PKS heißt es dazu, dass es bei Jugendlichen Hinweise auf eine „steigende Verbreitung psychischer Belastungen“ gebe. Siggelkow besorgt das. Er sieht einen Grund dafür darin, dass altersgerechte öffentlichen Plätzen, die frei zugänglich sind, fehlten.
„Wenn sich eine Gruppe Jugendlicher vor einem Geschäft lautstark aufhält, sind die Inhaber genervt. Stehen sie vor einem Wohnhaus, stören sie die Anwohner. Sind Kinder in der Wohnung laut, stören sie die Nachbarn. An diesem Verhalten zeigt sich die Kinderunfreundlichkeit unserer Gesellschaft“, sagt er BuzzFeed News Deutschland. „Es gibt einfach nicht genug Platz für junge Menschen, weil die Städte immer dichter bebaut werden.“
Jugendlichen in die Stadtplanung miteinzubeziehen, hält der Arche-Gründer (ebenso wie einen bezahlbaren Führerschein) für „wichtig“. Es brauche Umfragen an den Schulen,
um wirklich den „Nerv der Jugendlichen zu treffen“. Manchmal reiche eben kein 0815-Spielplatz:„Wir haben immer mehr junge Menschen, die skaten, klettern oder andere Sportarten ausprobieren wollen. Wenn man Kinder und Jugendliche in die Planung einbezieht, könnte man ihre Rückzugräume um einiges attraktiver machen.“
Was denkt ihr darüber?7 Antworten
Wir haben so viele Gemeinde- und Jugendgemeinschaftshäuser, fast in jedem Stadtteil. Das Angebot ist da. Aber auch die werden kriminelles generell Problemverhalten nicht dulden.
Ich denke daher nicht, dass man das Problem alleine damit erschlagen kann. Viele Probleme werden durch die Eltern bzw. mangelnde Erziehung verursacht. Manche Eltern leben ihre Kultur oder Nationalität so, als wären alle andere weniger wert. Das ist doch ein Nährboden für respektloses Verhalten anderen Menschen gegenüber.
Und bevor jemand motzt: ich meine damit keineswegs nur Ausländer. Es gibt genug Deutsche, die ihren Kindern Hass vorleben.
Ich denke, wir müssen in der Schule mehr tun, wenn es die Eltern nicht machen. Mehr Toleranz lehren und vorleben.
Das erwarte ich auch nicht. Aber die Schule ist der einzige Ort, der mir dazu einfällt. Dort gibt es Pädagogen und sie sollten das (ebenfalls) tun. Wir können immerhin nicht kontrollieren, was bei jemandem daheim abläuft oder was da vorgelebt wird.
Ja, genau so ist es. Ich bin Erzieher und bekomme das aus erster Hand mit. Für ganz kleine Kinder, gibt es eigentlich noch genug Angebote, je größer die Kinder werden, wenn sie dann Teenager sind, dann wird es richtig schwer.
Also in der Nachbargemeinde wurden wirklich Audiosysteme auf den Sportplatz angebracht...aber nicht für Musik, sondern um einen Ton auszuspielen den nur junge Leute hören, und der diese dann stört. Mit keiner Denkt ich erfinde das, packe ich mal einen Link rein, das es diesen Ton wirklich gibt. Nur ging es hierbei halt nicht darum das die Jugendlichen Vandalen waren, sondern man wollte sie daran hindern den öffentlichen Sportplatz zu belegen
https://www.antivandalismus.de/
Und ja, das Jugendliche die keine Alternativen haben, die in einer Anomie leben, ohne die Möglichkeit sich gesund zu entfalten, das genau solche Jugendliche ehr in die Kriminalität abdriften, das ist seit den 60iger Jahren schon bekannt.
Was hat man früher als Jugendlicher gemacht, man hat sich mit Freunden auf Partys getroffen, hat Alkohol getrunken. Ab und zu ist man mit den Eltern weggefahren oder ist in den Freizeitpark. Mehr an Angebot gab es nicht, obwohl Köln keine Kleinstadt war.
Als Jugendlicher geht man nicht mehr in den Zoo oder treibt sich auf Spielplätzen rum. Wenn man nicht feiern wollte, wie mein Bruder, zockt der jeden Tag und hat wenig Freunde.
Die Mädels gingen vielleicht noch Reiten.
Aber genau das ist doch der Punkt. Es gab keine Angebote und deswegen wurde auch nicht viel anderes gemacht, als das was du beschreibst. Genau das ist der Punkt. Wir haben hier ein Jugendkaffee und das geht alle zwei Monate zum Kletterpark, dadurch haben nun viele Jugendliche Spaß am Klettern entwickelt und wir gucken, das wir eine Kletterwand anschaffen mit dem nachgegangen werden kann.
Wir waren in der freiwilligen Feuerwehr und haben auch mal andere Wachen besucht oder auf Messen gegangen. Bier ist immer reichlich geflossen.
Reichlich gibt es das bei uns nicht, aber ihn Maßen und richtigen Alter darf man bei uns auch mal ein Fläschen genießen
Darauf hatte niemand geachtet auf Partys. Mit 14 war es normal das man Bier trinkt. Hat auch niemand geachtet wie viel man trinkt. Dann kotzt man halt…
Gut das sich die Zeiten ändern und man sich weiter entwickelt, das kann ich dazu nur sagen.
Wohl wahr und geschadet hatte es auch niemanden. An den Interessen von heutigen Jugendlichen hat sich scheinbar auch wenig geändert.
Doch ich denke das soviel unkontrollierter Konsum von Alkohol sehr schadet. Und es ist auch Messbar das die heutigen Jugendlichen viel weniger Rauchen und Trinken
Heute trinke ich auch weniger Alkohol, im Gegensatz zu früher. Langfristig schadet Alkohol schon. In Köln ist die Partyszene sehr groß. Es gehen auch immer mehr Menschen auf Volksfeste.
Das bestreite ich nicht, das hat aber auch nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun
dem stimme ich zu.
ohne geld kann man kaum noch was mit kindern machen, was über den spielplatz hinausgeht.
für jugendliche gibts erst recht kaum was.
in z.b. frankfurt sind die freibäder und tlw. die museen gratis, das ist schon mal was. da könnte man aber deutschlandweit viel mehr machen.
Ich bin oft mit der Nichte unterwegs. Alleine für ein Zoo-Besuch mit Essen, ist man schon fast 100 € los und da hat man den Zoo-Shop noch gar nicht besucht. Etwas Erschwinglicher sind Indoorspielplätze.
Freizeitparks sind da noch teurer. Beim Europa Park denkt man, das ist mit Übernachtung. Das können sich viele Familien heute nicht mehr leisten.
es fehlt auch einfach an aufenthaltsräumen. wenn man 3,4 kumpels hat mit denen man sich treffen möchte, weiß man gar nicht wohin. die eltern wollen nicht so viele kinder daheim haben und auf der straße ist es ja genau so wie beschrieben. im sommer kann man ja auch sonst wo hocken, aber im winter ist es richtig doof.
Es gab zu meiner Zeit Jugendhorte. Da sind viele nach der Schule hin. Ein Freund hatte ein Partykeller, wo wir uns aber nur an Wochenenden aufhielten. Sonst war man zuhause oder hat auf der Straße rumgelungert.
ja und genau das ist ja heute das problem. man "lungert" auf der straße rum, trinkt vlt noch und macht dann scheiße.
Es hat doch fast jeder Jugendliche eine elterliche Wohnung, in der er andere Jugendliche treffen kann. So lief das früher, da kam man beim Freund zum Spielen vorbei und es brauchte keine Spezialangebote.
Das andere sind Vereine. Sport, Musik, Kirche, Feuerwehr, Rettungsdienste, Karneval... Viele suchen händeringend Nachwuchs, hätten auch genug Platz, aber kaum einer will sich zeitlich binden und zu etwas verpflichten. Nur den Nutzen mitzunehmen geht halt nicht.
Ansonsten sind Jugendliche im öffentlichen Raum willkommen, wenn sie sich benehmen. Wer sich nicht benimmt, ist, ganz unabhängig vom Alter, nirgendwo ein gern gesehener Gast.
Wenn Jugendliche keine Perspektiven haben, nimmt die Gewaltbereitschaft zu
Es ist andersherum: gewaltbereite Jugendliche stehen ihrer Chancenauswertung selbst im Weg. Keiner braucht Schläger und Nachwuchs-Kriminelle. Wozu auch?
Die Frage die ich mir da stelle wäre:
Wann fanden sich Kinder denn je Mals nicht unerwünscht und was braucht es damit sich Kinder erwünscht fühlen?
die 2e Frage ist einfach Akzeptanz fürt die Existenz die man nunmal haben wollte, immerhin kriegt man Kinder bei uns relativ bewusst seit einigen Jahren und Liebe und Erklärungen und Freiheit.
Das mit dem Kinder kriegen bewusst stimmt nur bedingt.
auch kann man natürlich Eltern oder Elternteile haben die es im Nachhinein bereuen Eltern geworden zu sein aber auch Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen d in versetzen Art können es sehr schwer haben.
Dann gibt es natürlich noch Waisenkinder und Unmengen von Kindern die Erwartungen von ihren Eltern nicht erfüllen können.
und Unmengen von Kindern die Erwartungen von ihren Eltern nicht erfüllen können.
und egnau das ist eben keine freiheit oder erziehung für kinder kinder müssen nichts leisten sondern leben
Naja, so würde ich das auch nicht sagen. Es geht auch darum dass sie zu überlebenfähigen, möglichst gesellschaftsfähigen Menschen werden.
und das: du kannst sein wer du willst, kann auch ganz schön überfordernd sein. Neben dem Weg zur Erkenntnis dass man dann doch nur so weit man selbst sein kann, wie weit es die Gesellschaft zulässt.
Eckst du an triffst du auf Widerstand.
ja überlebensfähig ist nicht leistunsgfähig der körper ist nicht auf leistung gebaut, man muss sich schon an das Regelwerk des Körpers halten.
Würdest du dir für dein Kind ein Bürgergeldleben im Plattenbau ohne jegliche Perspektive mit 4 Kindern im Schlepptau wünschen?
oder würdest du dann doch eher auf Leistung in der Schule pochen, gerade in Fächern in denen es hapert?
Hier sagtest du ja, „Erwartungen erfüllen immer schlecht.“
ich meine das eine mutter in einer Gesellschaft ein recht auf Wohnraum haben sollte ohne extra Arbeit ^^ wen wir sozial denken wollten.
Ein Recht auf Wohnraum?
Ja, wie auch Rollstuhlfahrer, Rentner oder allgemein Körperlich eingeschränkte Menschen
wen wir sozial denken wollten, müsste jeder einen minimum Wohnraum haben können allerdings müsste es so gestaltet sein dass zb die ganzen Anlagen für Wasser Strom ect oder auch Renovierungen dennoch durchführbar sind daher müsste man das Geldsystem mit umstrukturieren so dass es auchn Sinn macht als Tauschmittel.
Aber ebenso müsste man am Ende irgendwo beschränken da sich Menschen auch nicht unendlich ausbreiten können der Planet ist bald voll. Bei eingeschränkten Menschen die bekommen sehr oft vergünstigungen eben weil sie eingeschränkt sind und wir sozial.
Das müsste wenn dann global geschehen, sonst funktioniert es nicht. Dafür müssten alle Länder dieser Welt erstmal finanziell auf dem selben Niveau ankommen.
Ist anteilig richtig, du kannst aber zb mal sowas wie den Taily Stick nachlesen war eine der zinsfreien Währungen gabs auch ned sehr lange, war mal in Großbritanien aktiv damals wurde Großbritanien zur Weltmacht.
Diese Strange und seltsam gruselige Geschichte die als Krimi und Thriller verkauft wird?
wieso krimi? taily sticks waren einfach nur mal ne Währung das waren holzstöcker
ja genau weil es tatsächlich kerben waren die man einschnitze um es als währung zu nutzen.
Ein Kerbholz, auch Kerbstock, Zählholz oder Zählstab genannt, ist eine frühzeitliche und mittelalterliche Zählliste; es diente meist dazu, Schuldverhältnisse fälschungssicher zu dokumentieren.
Ein geeignetes längliches Brettchen oder ein Stock wurde mit Symbolen markiert. Anschließend wurde das Holz längs gespalten oder geteilt, so dass Schuldner und Gläubiger die an der Trennstelle zusammenpassenden Einritzungen auf ihrer Stockhälfte dokumentiert fanden. Meist erhielt der Gläubiger das längere Teilstück. Wieder zusammengefügt zeigte sich, ob die beiden Hälften zusammengehörten oder ob eine Hälfte nachträglich manipuliert worden war. Bei einem erneuten Zusammenlegen konnten bei Bedarf auch weitere Markierungen angebracht werden. Außer Holz wurden zum Beispiel Knochen, und diese wohl schon seit der Altsteinzeit(Ishango-Knochen), verwendet. An einem bestimmten Termin (Zahltag) wurde das Kerbholz präsentiert, mit dem Gegenstück verglichen und der Schuldner zur Zahlung aufgefordert.
Quelle: Wikipedia
Schulen können nicht alles auffangen was zu Hause nicht gut läuft