Meinung des Tages: Bildschirmzeit deutscher Kinder laut OECD besonders hoch - wie viel Zeit am Handy ist Eurer Meinung nach okay?
(Bild mit KI erstellt)
Besonders hohe Bildschirmzeit in Deutschland
Hierzulande verbringen Kinder und Jugendliche deutlich mehr Zeit am Bildschirm als Gleichaltrige in anderen OECD-Ländern. Besonders 15-Jährige stechen mit durchschnittlich 48 Stunden Bildschirmzeit pro Woche hervor; das entspricht fast sieben Stunden täglich. Fast 75% der Jugendlichen nutzen digitale Medien an Schultagen mehr als zwei Stunden zur Unterhaltung, obwohl Gesundheitsexperten höchstens zwei Stunden empfehlen. Bereits Kinder im Grundschulalter überschreiten diese Grenze deutlich.
Die zunehmende Nutzung begann bereits vor der Pandemie, wurde jedoch durch diese immens stark beschleunigt.
Gesundheitliche Folgen
Zu hoher Medienkonsum steht laut OECD-Studie im Verdacht, die mentale Gesundheit von Jugendlichen negativ zu beeinflussen. Hierbei mehren sich Hinweise auf Zusammenhänge mit Depressionen, Angstzuständen, Schlafproblemen, Einsamkeit und einem gestörten Körperbild – insbesondere bei Mädchen.
Mediennutzung am Abend wirkt sich zudem nachweislich negativ auf die Schlafqualität aus. Experten wie der Kinderschutzbund warnen zusätzlich vor einer reduzierten Konzentrationsfähigkeit und einer beeinträchtigten kognitiven Entwicklung bei übermäßigem Konsum.
Bildschirmzeit sinnvoll nutzen
Studien betonen, dass nicht jede Bildschirmzeit per se negativ ist. Digitale Medien können auch zur Bildung und sozialen Teilhabe beitragen – insbesondere E-Books oder Lern-Apps. Diese Chancen werden tendenziell stärker von Mädchen und sozial bessergestellten Jugendlichen genutzt.
Experten fordern klare Rahmenbedingungen: bessere Medienbildung, regulierte Inhalte, Schutzmaßnahmen und analoge Ausgleichsangebote. Ein generelles Verbot digitaler Medien sei weder realistisch noch sinnvoll.
Unsere Fragen an Euch:
- Wie viel Bildschirmzeit pro Tag sind Eurer Meinung nach für Kinder oder Erwachsene okay?
- Wie kann man die Chancen digitaler Medien sinnvoll nutzen, ohne die Risiken zu ignorieren?
- Ist ein „digitaler Entzug“ Eurer Meinung nach realistisch oder brauchen wir neue Wege im Umgang mit digitalen Medien?
- Welche langfristigen Folgen könnten wir gesellschaftlich erleben, wenn sich die hohen Bildschirmzeiten fortsetzen?
Wir freuen uns auf Eure Beiträge.
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
38 Antworten
Ich würde das vom jeweiligen Kind / Jugendlichen abhängig machen.
Es gibt Kinder, die sogar nach der Schule das Bedürfnis haben, sich weiterhin mit anderen zu treffen.
Auf der anderen Seite sind Kinder / Jugendliche, die in ihrer Freizeit sich von Sozialkontakten erholen müssen, weil es sie in der Schule schon (mehr als genug) stresst.
Je jünger das Kind, umso mehr sollte die digitale Medienzeit begleitet werden.
Von "nur XY Stunden" halte ich nichts.
Es muss genügen Alternatives im Leben passieren und die Inhalte sind wichtig.
Bei Kindern muss man auf jeden Fall wissen, was passiert und ihnen nicht die freie Kontrolle über das Medium geben.
Wie viel Bildschirmzeit pro Tag sind Eurer Meinung nach für Kinder oder Erwachsene okay?
Es kommt nicht auf die Zeit an sondern auf den Inhalt an und ob das Kind/der Teenager mit dem Inhalt umgehen kann bzw wie seine sozialöe/gesellschaftliche/familiäre Situation ist.
Wie kann man die Chancen digitaler Medien sinnvoll nutzen, ohne die Risiken zu ignorieren?
In dem man sie vernünftig nutzt. Das selbe wie bei TV, Videospielen und allem anderen auch. Kinder und Jugendliche sind aber nicht in der Lage zu unterscheiden und sind noch viel zu beeinflussbar um damit alleine umgehen zu können.
Ist ein „digitaler Entzug“ Eurer Meinung nach realistisch oder brauchen wir neue Wege im Umgang mit digitalen Medien?
Ich sehe nicht wie wir das wirklich regulieren können, ich denke auch das sich niemand wirklich mit den Tech/Internet Giganten anlegen wird.
Eigenverantwortung ist gefragt. Die Eltern sind gefragt... sie müssen ein Kind mit so viel Entscheidungsfindung, Selbstvertrauen und Kompetenz ausstatten das sie mit dem da draußen klar kommen.
Das ist die einzige Möglichkeit, aber da siehts sehr sehr finster aus.
Welche langfristigen Folgen könnten wir gesellschaftlich erleben, wenn sich die hohen Bildschirmzeiten fortsetzen?
Die erleben wir doch jetzt schon.
Wir degenerieren, die Gesellschaft spaltet sich, Informationskompetenz verschwindet, Diskurse verrohen, Fake News greifen um sich, Gewalt und Pornographie lassen bereits Kinder abstumpfen.
Die Geister die ich rief, ich werd sie nicht mehr los.
- Wie viel Bildschirmzeit pro Tag sind Eurer Meinung nach für Kinder oder Erwachsene okay?
- Das kommt in meinen Augen auch sehr auf das jeweilige Kind und den Jugendlichen an. Ebenso kommt es drauf an, welche Inhalte konsumiert werden. Kann ich also nicht allgemein beantworten.
- Wie kann man die Chancen digitaler Medien sinnvoll nutzen, ohne die Risiken zu ignorieren?
- So gut wie garnicht. Wichtig ist in diesem Sinne eine gute Aufklärung, ein langsames Heranführen und ein entsprechendes "Vorleben" seitens der Eltern.
- Ist ein „digitaler Entzug“ Eurer Meinung nach realistisch oder brauchen wir neue Wege im Umgang mit digitalen Medien?
- Entzug ist der vollkommen falsche Weg, da es das Problem zukünftig nur verschlimmert.
- Welche langfristigen Folgen könnten wir gesellschaftlich erleben, wenn sich die hohen Bildschirmzeiten fortsetzen?
- Extreme Desinformation und noch mangelndere persönliche Kommunikation. Hohes Suchtpotential und Umstellung des Lebens auf diese Sucht.
Meine Jugendzeit waren die 60er und 70er, alles top. Ich empfinde den heutigen, normalen Standard als sehr langweilig und unattraktiv.
Jeder lebt nur vor sich hin, keiner hat irgendwelche Ideen, die vorher tollen Urlaubsorte werden von unzähligen Touristen überflutet, was die dortigen Preise in die Höhe treibt, die Diskotheken von früher waren um vieles besser, seine Lieblingsbands konnte man sich noch für 20 DM live anschauen.
Wir waren frei, und konnten machen was wir wollen.
Unser damaliger Lehrer sagte beim letzten Klassentreffen, nachdem wir aus der Schule kamen, wechselte er zur Schule der mittleren Reife, und er war erstaunt, dass wir früher schon besser waren als angehende Mittelschüler und sogar Studenten.
Das sollte einem zu denken geben.
Heute geboren zu werden.... nein, besser nicht. Die Zukunft bietet sicher noch vieles, was wir gerne noch erlebt hätten, aber das ganze Drumherum, nein, das ist nicht mehr so schön und lebenswert wie damals.