Sollte man daraus Konsequenzen ziehen?
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Immer mehr ältere Menschen am Steuer sind nach Auswertung der Versicherer in schwere Unfälle auf Straßen in Deutschland verwickelt.
2023 waren 21.500 Autofahrer im Alter von 75 Jahren und älter an Verkehrsunfällen mit Toten und Verletzten beteiligt gewesen. Das sei im Vergleich zu 2013 ein Anstieg um 26 Prozent, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft mit.
Quelle: https://www.gmx.net/magazine/auto/alt-autofahren-unfallzahlen-sprechen-sprache-40925128
7 Antworten
Ja, aber nicht in Form pauschaler Diskriminierung älterer Menschen.
Vielmehr sollten alle Autofahrer in bestimmten Abständen (1-2 Jahre) einen Test absolvieren müssen, der aufzeigt, ob sie noch fahrtüchtig sind.
Das würde uns sicherlich auch von vielen jüngeren Menschen am Steuer befreien, die eigentlich nicht geeignet sind ein Auto zu fahren.
Es werden alle irgendwann mal alt, sofern sie nicht frühzeitig sterben, demzufolge ist das mit der Diskriminierung so eine Sache. Dass Reaktionsvermögen und Orientierungsleistung mit dem Alter kontinuierlich nachlassen, ist eine Binse. Deswegen schon 50jährige zu testen, erscheint aber übertrieben.
Verwickelt heißt ja nicht schuldig.
Der Punkt wird in dem verlinkten Text geklärt. "Laut Auswertung der Versicherer verursachten 2023 drei von vier Beteiligten ab 75 Jahren den Unfall selbst (77 Prozent). In 16.468 Fällen seien sie Hauptverursacher gewesen, ein Plus von 28 Prozent gegenüber 2013."
Mit 80 Jahren fahre ich jährlich noch 15.000 Km. Ich habe nichts gegen Konsequenzen wie z.B. Hör-, Seh- und Reaktionstest.
Die Zahl ist auch deshalb so hoch, weil sich die Zahl der älteren Fahrer verdoppelt hat.
Meine Ehefrau fuhr bis zu ihrem Schlaganfall vor drei Jahren auf ihr bekannten Strecken sehr sicher. Eine beliebige Langstrecke hätte ich ihr aber nicht mehr zugetraut. Das dürfte bei vielen Senioren so sein.
Offenbar ist der Anteil der über 75-jährigen, die an Unfällen mit Toten beteiligt waren, deshalb gestiegen, weil so viele unter 18-jährige am Steuer sitzen. Denn statistisch ist der Anteil der über 75jährigen an Verkehrsunfällen mit Personenschaden geringer als der der jüngeren. Nämlich 14 % der Gesamtbevölkerung.
Die Gesamtbevölkerung ist da eher irrelevant, von Belang wäre, wie hoch ist der Anteil dieser Altersgruppe an den aktiven Autofahrern. Aber selbst wenn man den Anteil an der Bevölkerung als Maßstab verwendet, wäre die Rate hoch, keine 14% der Bevölkerung sind 75 und älter. Ein anderer Teilnehmer wies allerdings darauf hin, dass sich die 14% Anteil an den Unfällen auf die Altersgruppe 65+ bezieht, nicht 75+.
Es geht zudem um Unfälle mit Personenschaden.....und die 14 % beziehen sich auf Unfallbeteiligte über 65, nicht Gesamtbevölkerung, sorry!!!
Wer regelmäßig zum Hausarzt geht und Check-ups macht, wird ab 70 auch regelmäßig getestet (bzw. befragt, was wie gut noch geht). Da sollte dann auch auffallen, wenn jemand nicht mehr so ganz fit im Kopf ist.
Andere sollten selber merken, wenn sie nicht mehr fahren sollten.... aber es hätte sicher keiner was dagegen, einen Test zu entwickeln, den jeder Autofahrer freiwillig machen sollte, und zwar in jeder Altersklasse.
Mein Mann ist 72, der fährt seit er 18 ist, ununterbrochen, auch lange Strecken. Bisher unfallfrei (aber okay, als der Fahranfänger war, gab es nicht den Verkehr wie jetzt). Unser Sohn (40) dagegen hatte bereits 3 Unfälle... allerdings ohne Personenschaden.
Die hausärztliche Untersuchung ist keine Diagnostik der Fahreignung (soweit ich weiß). Und selbst wenn ein Arzt Bedenken hegt und dies auch dem Probanden mitteilt, so ist das rechtlich nicht bindend. Ü70 oder Ü75 ist natürlich keineswegs automatisch ein Indiz für mangelnde Fahreignung. Es gibt unzweifelhaft einen schleichenden Abbau, der sich aber oft durch Erfahrung und angepassten Fahrstil kompensieren lässt. Nur nicht bei allen, in allen Situationen, für alle Zeit. Meines Erachtens sind verbindliche Fahreignungstests ab einem festzulegenden Alter eine erforderliche Einrichtung, zumal im Zeitalter zunehmender Quoten alter Fahrer. Dass die Beurteilungsmaßstäbe dann eventuell unangemessen lax oder unangemessen streng ausfallen könnten, würde dann zu diskutieren sein.
Man sollte als erstes darauf schauen, um wieviel Prozent die Zahl von Autofahrenden Ü75 in diesem Zeitraum gestiegen ist.
Was sagt denn der Lobbyverband dazu?
Ich finde Ihren Beitrag, mal als Abwechslung bei diesem Thema, vernünftig und ruhig durchdacht.
Meine Mutter fährt mit 80 ganz ordentlich und meidet zunehmend Fahrten, bei denen sie erkennt, dass sie ihr Leistungsvermögen überstrapazieren könnten. Aber Frauen sind da vielleicht sowieso anders (im Schnitt; nicht alle).