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Das richtige mindset zum Thema Essen finden?

Hi :)

ich schreibe hier als Betroffener. Ich war Magersüchtig, in 2 Kliniken und dachte meinen Weg rausgeschafft zu haben. 2 Jahre hat es gedauert bis sich mein Körper wieder relativ erholt hat, ich wieder ein Sättigungsgefühl hatte und ohne Hungergefühl aufgewacht bin. Seit ca 1 Jahr würde ich mich als relativ gesund bezeichnen. Ich esse genug und auch wieder alles was mir schmeckt.

Ich kann essen gehen und eine Pizza bestellen ohne mich danach freiwillig zu übergeben. Auch wenn ich wieder besser esse und ein gesundes Gewicht erreicht habe: Die Hintergedanken verschwinden einfach nicht.

Ich habe ein schlechtes Gewissen, nachdem ich große Mahlzeiten oder ungesunde Snacks gegessen habe. Ich habe dann ein unglaubliches Völlegefühl in mir und fühle mich aufgedunsen. Es kribbelt teilweise auch unangenehm an meinen „dicken“ Stellen, was wohl Einbildung ist. Als ob ich das fett fühlen könnte. Auch kann ich nicht aufhören mich im Spiegel anzuschauen. Mir gefällt mein Körper meistens nicht.

Ich habe schon sehr viel geschafft und Tage, an denen ich sehr gelassen bin. Aber das ist einfach nicht dauerhaft. Obwohl ich es nicht mehr schaffe so wenig zu essen, gerne esse und genug wiege kann ich so gut wie nie ohne Hintergedanken essen.

haben Sie einen Tipp für mich, den ich anwenden und verinnerlichen kann? Essen nimmt einen viel zu großen Teil meines Lebens ein. Es ist mein Highlight. Ich kann es nicht mehr kontrollieren wie früher und liebe leckeres Essen. Gleichzeitig hasse ich es im Nachhinein.

Ich hoffe so persönliche fragen sind in Ordnung. Das Thema holt einen immer wieder ein, auch wenn man standhaft bleibt. Im Kopf bleibt irgendwie so eine Art Restgefühl.

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Denkt ihr, dass ich richtig gehandelt habe ( ich habe ein Versprechen zurückgezogen )?

Ich las auf einer bestimmten Seite auf Facebook ein Inserat einer Frau, die behauptete, kein Geld mehr zu haben und weder für ihr Kleinkind, noch für ihre zwei Katzen noch für sich selbst etwas zu essen zu haben.

Ich bot ihr an, ihr 50,-€ zu schenken, die sie bei mir ( genau gesagt an der Bushaltestelle ) abholen müßte. Sie schrieb nett und freundlich, bedankte sich und schrieb, sie holt das Geld am Dienstag ab. An ihrer Stelle wäre ich sofort gekommen.

Ihr hatten schon mehrere Menschen geschrieben, bevor ich ihr schrieb. Viele boten ihr ein paar Lebensmittel an und ein Mann schrieb, er würde mit ihr in einen Supermarkt in ihrer Nähe gehen und den Einkauf bezahlen.

Heute schrieb ich ihn und fragte, ob er ihr vielleicht sehr viel gekauft hat, sodaß sie 2, 3 Wochen gar nichts benötigt, oder ob sie sich gar nicht gemeldet hat, oder, oder…………Er antwortete mir, dass sie sich nicht bei ihm gemeldet hat.

Er war der erste, der ihr schrieb und für mich stellt sich die Frage, weshalb sie nicht noch am selben Tag mit ihm einkaufen gegangen ist oder zumindest geantwortet hat.

Ich ließ mir das dann durch den Kopf gehen und schrieb ihr, dass ich mein Angebot zurückziehe, da sie sich nicht bei dem Mann gemeldet hat, der mit ihr einkaufen gehen wollte.

Nun weiß ich nicht so recht, ob ich richtig gehandelt habe, denn ich hatte ja zuerst etwas versprochen, was ich dann nicht eingehalten habe.

Was denkt ihr?

Genau richtig gemacht 30%
Hätte von vornherein kein Geld, nur Lebensmittel, anbieten sollen 30%
Hätte von vornherein gar keine Hilfe anbieten sollen 30%
Anders und zwar 10%
Hätte zuerst den Mann fragen sollen, was bei rausgekommen ist 0%
Hätte trotzdem das Geld geben müssen 0%
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