Von Blicken, Hoffnung und einem klaren Nein.
Hey Leute,
ich (m/16, 10. Klasse) möchte hier einfach mal meine Geschichte teilen vielleicht hilft es mir, mit allem besser klarzukommen. Es geht um ein Mädchen aus meiner Stufe, Anastasia. Ich schreibe das auch mit dem Gedanken, dass sie es vielleicht mal liest. Und das ist okay. Denn sie war, ist, ein besonderes Mädchen.
Vor ca. 4 Monaten ist sie mir zum ersten Mal richtig aufgefallen. Sie war nie die Lauteste, aber genau das hat mich fasziniert: ihre ruhige, zurückhaltende Art, wie respektvoll sie mit anderen umgeht, ihr Blick, ihre Ausstrahlung. Und ja, ich fand sie wunderschön – aber es war nicht nur das Äußere. Sie wirkte auf mich wie jemand, der Charakter hat. Eine, die nicht jedem gleich alles zeigt, sondern jemand, der Tiefe hat.
Ich habe sie oft angeschaut. Nicht aufdringlich ich wollte sie einfach verstehen, sie kennenlernen.... Mit der Zeit hatte ich das Gefühl, dass da was zurückkam....sehr viel sogar. Unsere Blicke kreuzten sich öfter, sie wirkte manchmal nervös in meiner Nähe; Ihre Haltung änderte sich, die spielte öfters an ihren Haaren und an ihre Kette . Es waren viele kleine Momente sie drehte sich manchmal leicht zu mir, schaute kurz rüber und das jeden Tag...ich wusste, dass ich nicht "Zufall" gewesen war. Ich wollte nichts hineininterpretieren. Aber ich tat es trotzdem. Ich bin ehrlich: Sie war mein Antrieb, zur Schule zu gehen. Ihre bloße Anwesenheit hat mir Kraft gegeben. In Zeiten, wo es mir mental nicht gut ging, war sie ein Lichtpunkt ohne es zu wissen.
Ich fing an, mehr auf mich zu achten. Wurde aktiver, sportlicher, präsenter. Nicht um jemand anderes zu sein, sondern mich mehr zu zeigen. Ich habe mich verändert, nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich aber im positiven Sinne. Sie hat in mir etwas ausgelöst.🤲🏻
Dann kam der Tag, der alles verändert hat (Ich wusste, dass bald Ferien sind...deswegen musste ich handeln, ich wollte es hoffentlich machen, dass ich sie näher kennenzulernen möchte):der 4. Juli 2025. Unsere letzte gemeinsame Schulstunde vor den Projekttagen(Wir haben unterschiedliche Projekte, deswegen seh ich sie wenn überhaupt erst wieder bei der Zeugnisverteilung =Letzter Schultag). Aber der Musikunterricht somit die letzte Stunde... Ich saß schräg vor ihr. Ich schaute sie oft an...und sie schaute zurück...aber ungewöhnlich oft, bis zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass diese Blicke anscheinend abweisend gemeint waren. Unsere Blicke trafen sich mehrmals. Es war ehrlich. Nervös. Echt...auch hier war unsere Körpersprache anders...ich war nervös und sie auch...sie wirkte verlegen aber trotzdem drehte sie sich um und schaute zu mir. Selbst mein Freund, der neben mir saß, hat es bemerkt. Über Monate hinweg hab ich viel gesehen, wie sie meine Körpersprache kopiert hat(unbewusst)sei es im Unterricht, auf der Klassenfahrt, beim Stehen.In diesem Moment wusste ich: Ich muss es tun. Ich muss ihr schreiben. Ich brauche diese Klarheit,weil ich dieses Gefühl in mir selbst reinpresse und es mich innerlich kaputt macht.
Also schrieb ich ihr am nächsten Tag eine Nachricht. Eine ehrliche. Kein Liebesgeständnis, sondern einfach das, was ich empfand: Dass ich sie bemerkt habe. Dass ich sie näher kennenlernen möchte. Ohne Druck. Ohne Erwartungen. Nur echt. Es fiel mir nicht leicht, aber ich tat es für mich...ich weiß dass ich nicht ewig warten kann. Ich dachte, ihre Anzeichen wären ein "Grünes Licht" dieses Selbstvertrauen hab ich auch nur ihr zu verdanken,vorallem der 4.Juli Freitag. Ich dachte wirklich, dass zwischen uns etwas war,was man nicht beschreiben kann.
Und das war ihre Antwort:
„Hey, es ist echt mutig von dir, dass du mir das so offen geschrieben hast. Leider kann ich jedoch deine Gefühle nicht erwidern, und von meiner Seite ist da kein Interesse. Ich wollte dir einfach nichts vormachen oder falsche Hoffnungen geben. Trotzdem danke dir für deine Offenheit.“
Das tat weh. Sehr sogar. Nicht, weil ich dachte, dass sie mich „nehmen müsste“, sondern weil ich wirklich geglaubt hatte, dass da vielleicht etwas war. Ich habe Tränen vergossen, ja. Weil ich mir über Monate etwas aufgebaut hatte. Ich hatte Visionen, Träume, Hoffnungen. All das ist in einem Moment verpufft.
Ich frage mich bis heute: Wenn sie mich wirklich nicht mochte warum gab es dann so viele Zeichen?Warum hat sie mich so oft angeschaut?Warum hat sich das alles echt angefühlt?Warum ignorierte sie mich nicht, sondern über Monate Hinweg die Zeichen..sie hat jedes Mal zu mir hingeschaut und umgedreht weil ich hinter ihr lief bevor wir die Schule verlassen haben.
Trotz allem: Ich bereue es nicht. Denn ich war ehrlich. Ich habe mein Herz geöffnet. Und auch wenn es weh tut ich habe mir selbst Klarheit geschenkt. Ich war ehrlich. Und das war ich mir selbst schuldig.
Anastasia, falls du das je liest: Danke. Danke, dass du da warst. Du warst meine stille Motivation, mein Lichtblick. Und auch wenn wir nie sprechen werden ich werde dich nicht vergessen. Nicht wegen der Ablehnung. Sondern wegen dem, was du in mir ausgelöst hast.
Jerome.