Warum werden Juden gehasst? Ich habe wirklich sehr sehr viel über Antisemitismus gelesen. Aber so richtig klar ist es mir trotz allem nicht geworden :-(( ?

11 Antworten

Vermutlich, weil das Judentum die Menschheit fremdbestimmt in "Juden" und "Nichtjuden" einteilt. Anders, als im Islam und Christentum entscheiden nicht die Sorgeberechtigten oder Menschen selbst, sondern die mütterlichen Vorfahren, ob man dazugehört oder nicht.

Während sich Völker, Phänotypen und Kulturen mischen können bzw. ineinander aufgehen, kann sich das Judentum nicht mischen, da die Definition primär matrilinear ist. Biologische Abstammungen dagegen sind immer patrilinear + matrilinear und mischen sich, das Judentum betont immer die jüdische Abstammung. Dadurch bleibt es immer exklusiv, es lebt von der Dokumentation und dem Beweis untereinander, es zu sein.

Das Judentum kann nur vergessen werden. Da es keine reale Abstammung ist, sieht man es nicht. Konsequentes Nichtouting auch vor den eigenen Kindern, alle Nachweise löschen, wenn das gelingt, war es nie gewesen.

Die wahre Abstammung führt übrigens nicht wahrscheinlicher zu den biblischen Israeliten, als bei Griechen, Palästinenser oder anderen nichtjüdischen Völkern. Das biblische Israel definierte seine Mitglieder per Beschneidung und bei Frauen über den Vater oder Ehemann, aber definitiv nicht matrilinear!

Wer hasst Juden? Das sollte sich wohl seit Jahren erledigt haben. Woran erkennt man überhaupt einen Juden? Das sind Menschen wie du und ich. Sie wohnen in aller Herren Länder und wahrscheinlich auch in meiner Nachbarschaft. Habe das noch nie verstanden. Im Osten war es kein Thema und da glaubte auch kaum einer aus meinem Bekanntenkreis an irgend einen Gott.

Halte die gegenwärtige Stimmung zum großen Teil für importiert aus dem Iran. Sie trifft auf Menschen, die mit ihrer persönlichen Lage unzufrieden sind. Das ist meiner Meinung nach der inzwischen weit geöffneten Schere zwischen arm und reich geschuldet. Und der Zögerlichkeit der Politik, wenn es um klare Regeln geht. Es wird zu viel geduldet und das regt die Menschen auf.

SillySindy 
Fragesteller
 09.11.2023, 23:21
Wer hasst Juden? Das sollte sich wohl seit Jahren erledigt haben.

Oh, du hast tatsächlich seit über vier Wochen keinerlei Nachrichten gehört?

Kann das sein?

Seltsam.

(Und auch schon seit den Jahrzehnten und Jahrhunderten zuvor gab es Judenhass. In welcher Welt lebst du?)

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BenniXYZ  10.11.2023, 20:33
@SillySindy

In meiner Welt habe ich von Judenhass wenig bemerkt. Aber klar, das Thema ist aktuell der Aufhänger aller Jurnalisten. Die beruhigen sich auch wieder, wenn sie eine andere Sau durchs Dorf treiben können. Damit will ich jetzt nicht den Judenhass relativieren. Nie wieder ist ein klares Versprechen und wird von den meisten Menschen auch so gelebt.

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Studycus  10.04.2024, 02:22

Im Osten war das kein Thema, weil das Judentum auf einem sehr sehr schlimmen Wege verschwand und der Kommunismus die restliche Idee davon unterdrückt hat. Daher gab es weder groß Menschen, die als "jüdisch" zugeordnet wurden, noch Hass dagegen, da hast du Recht!

Du hast auch völlig Recht, dass die jüdische Abstammung selbst Glaube ist und lediglich besteht, weil die Menschen diese seit einigen Jahrhunderten dokumentieren und das anschließend behaupten.

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Ganz einfach:

Laut der Geschichte, welche man uns versucht, im Schulunterricht einzutrichtern, wird dem jüdischen Volk die Schuld am Tode eines Herrn Jesus von Nazareth gegeben.

Das ist eine Lüge. Sollte es einen Menschen namens Jesus von Nazareth gegeben haben, und sollte er für das, was er den Menschen erzählt hat, zu seinem Tode geführt haben, so sind die Römischen Besatzungstruppen schuld an seinem Tod.

Denn eines darf man nicht vergessen: Jesus von Nazareth WAR SELBST JUDE!

Aber leider wurde diese Lüge in den vergangenen zweitausend Jahren von der römisch-katholischen Kirche (und später auch von der islamischen Kirche) fleissig gepflegt, niemals dementiert und heute immer noch jedem Kommunionskind mit auf den Weg gegeben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!
Claud18  20.03.2024, 08:57

Wird das heute noch verbreitet? Das wäre ja schlimm. Vor allem, weil Jesus selbst Jude war.

In der Bibel steht, dass Pilatus, der römische Statthalter, Jesus freilassen wollte, die Juden aber verlangten, ihn zu kreuzigen, da er ein Gotteslästerer sei. Daraufhin wurde er von der römischen Besatzungsmacht ans Kreuz geschlagen.

Später las ich einmal von einem jüdischen Schriftsteller (war es Phillipp Roth oder Imre Kertész - das weiß ich nicht mehr), dem in seiner Kindheit ein christlicher Klassenkamerad vorhielt: "Ihr habt unseren Herrn Christus ans Kreuz geschlagen!" Da fragte er zurück: "Warst du dabei?" "Nein". "Ich auch nicht". Damit war der Fall für lange Zeit erledigt.

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Skyphargos950  05.04.2024, 15:31

Jesus war kein Jude, und Jesus wurde von den Juden zur Kreuzigung ausgewählt. Pontius Pilates wollte diesen Freigeben

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Studycus  10.04.2024, 02:26

Nein, es hat damit zu tun, dass das heutige rabbinische Judentum alle Menschen matrilinear in Juden und Nichtjuden fremdbestimmt einteilt!
Anders, als im Islam und Christentum entscheiden nicht die Sorgeberechtigten oder Menschen selbst, sondern die mütterlichen Vorfahren, ob man dazugehört oder nicht.

Während sich Völker, Phänotypen und Kulturen mischen können bzw. ineinander aufgehen, kann sich das Judentum nicht mischen, da die Definition primär nur matrilinear und damit unendlich ist. Das Judentum betont immer die jüdische Abstammung. Dadurch bleibt es immer exklusiv, es lebt von der Dokumentation und dem Beweis untereinander, es zu sein. Es ist Religion.

Laut Shlomo Sand stammen Juden nicht von den Stamm Judä unter den Israeliten ab, es ist sogar so, dass teilweise manche Nichtjuden dagegen wahrscheinlicher davon abstammen.

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Das übliche, das Menschen dazu antreibt, "Böses" zu tun.

Geiz, Machtstreben, verschmähte Liebe, Geldgier, mangelndes Selbstbewusstsein...

Die Juden waren vom Königreich Israel (Zeit von Jesus) bis zum heutigen Staat Israel in allen Ländern eine Minderheit. Minderheiten eignen sich immer als Sündenböcke und Feindbilder. Letzteres gut sichtbar im 2. Weltkrieg.

Man hängte ihnen an, sie wären die Verursacher von Krankheiten wie die Pest, machte sie für Unwetter verantwortlich, bezeichnete sie als Gottesmörder (paradox, weil Jesus selber Jude war und die Christen nur dank seinem Tod gerettet werden), man nahm gerne Geld von ihnen an (Zwang zum Geldverleihen im Mittelalter) und gab es ihnen dann nicht zurück....

Vor dem 2. Weltkrieg waren die Männer von Josef Goebbels sehr aktiv, damit der Judenabneigung immer grösser wurde. Das begann schon in der Schule.

Die Autorin des Buches „Daniel, mein jüdischer Bruder“ erzählt, dass sie als Schülerin der 1. Klasse in der Schule ein Buch durchnahmen mit dem Titel „Der Giftpilz – ein Stürmerbuch für Jung und Alt“. Darin waren Juden mit betont hässlichen Gesichtern abgebildet. Sie hatten hervorquellende Augen, dicke, krumme Nasen und die Männer trugen struppige Vollbärte. Sie zeigen alle einen hinterhältigen und verschlagenen Gesichtsausdruck. Ihr Körperhaltung waren gekrümmt und einige hatten einen Buckel.

 Im Weiteren erzählt die Autorin, dass die Lehrerin ein grosses Plakat zeigte, auf der ein angeblicher Judenjunge dargestellt war. Der Junge hatte ein hässliches Gesicht, schmuddelige Kleider und struppiges Jahr. Er sei ein Dieb, sagte die Leherin, und würde aufrührerische Reden gegen gute, „arische“ Menschen führen. So wie er seien alle Judenkinder, man müsse sich vor ihnen in Acht nehmen. Die Schülerin wagte gegen eine solche Darstellung zu protestieren. Sie sagte, die Juden, die sie kenne, die würden diesem Bild nicht entsprechen. Darauf bekamen sie und ihre Eltern ziemliche Probleme.

Heute kommt der Hass auf Juden vor allem von den Muslimen. Die unterscheiden nicht zwischen Israelis und Juden weltweit.

Der historische Hintergrund liegt im "alleinigen wahren Gott" begründet.
Womit es nicht 3 verschiedene sein können.
Den blutrünstigen und rächenden Gott des Alten Testaments (jüdisch), den liebenden und verzeihenden des Neuen Testaments (christlich), oder Allah (muslimisch).

Der biblische Hintergrund, abrahamitische Religionen, eben dort Abraham.
Der hatte 2 Söhne, Israel und Ismael, die waren einander spinnefeind.
Abraham kam daher auf die Idee, die beiden zu trennen.
Er entsandte Ismael nach Osten, diesen zu missionieren, Israel nach Westen dort zu missionieren.
Genau dort, wo sich beide Religionen treffen, rumst es, in alter Feindschaft.

Fehlt noch die Dritte im Bunde, die Christen, mit ihrer eigenen Erzählung.
Judas hieß er, der Verräter der Jesus an die Römer auslieferte, "den, den ich Küsse der ist es".
Kurz um die Juden hätten Christus ans Kreuz geliefert.

Unter Ungläubigen kursiert eine eigene Erzählung.
Demnach soll eben Gott ehedem Moses nicht 10, sondern 15 Gebote in Stein gemeißelt haben.
Aus Platzgründen auf 3 Steinen.
Moses hatte aber nur 2 Hände, weshalb der Tollpatsch nur 2 Steine, eben die 10 Gebote transportieren konnte.
Seither wartet die Menschheit auf die göttliche Eingebung.

Einfacher wird es nicht.

SillySindy 
Fragesteller
 09.11.2023, 23:15
Der historische Hintergrund liegt im "alleinigen wahren Gott" begründet.

Und welcher all dieser Götter ist denn nun der "alleinige wahre"? 

Und worauf gründet sich deine Meinung? 

(Denn du weißt ja sicherlich, dass es sich dabei nur um eine "Meinung" handeln kann?)

Den blutrünstigen und rächenden Gott des Alten Testaments (jüdisch),

Naja, nicht nur jüdisch. Denn genau dieser Gott ist ja auch der Gott des Christentums.

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soisses  09.11.2023, 23:47
@SillySindy

Und welcher all dieser Götter ist denn nun der "alleinige wahre"?

Eben darauf begründet sich der Streit.

Und worauf gründet sich deine Meinung?

Wenn ist die Geschichte so gelaufen, wie sie verlaufen ist.
An der Story hatte sich schon Echnaton versucht, mit seinem Gott Aton.
Sehr zum Mißfallen der Priester.

Naja, nicht nur jüdisch. Denn genau dieser Gott ist ja auch der Gott des Christentums.

Welche von diesen?
Die Katholiken, die Orthodoxen (Polen, Russen, Bulgaren, Griechen u.a.m.) oder die Protestanten?
Die Katholiken erheben den Anspruch gar die einzigen mit dem Anspruch weltweiter alleiniger Bedeutung, nebst Papst.

Die Orthodoxen haben ihren eigenen Guru.
Die Protestanten sind Neutestamentler, mit eigener Deutung.
In Wittenberg (Lutherstadt) steht gar 'ne Kirche, mit Skulpturen an der Fassade (die "Judensau" darstellend).

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Bodesurry  10.11.2023, 09:08
die Christen, mit ihrer eigenen Erzählung.

Die Christen waren zu Beginn der Bewegung fast nur Juden. Sie wurden einfach so bezeichnet, weil sie der Lehre der verstorbenen Juden Jesus nachfolgten.

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Bodesurry  10.11.2023, 09:10
 blutrünstigen und rächenden Gott des Alten Testaments (jüdisch)

Da kennt wieder jemand das Alte Testament nicht. Nur ein Beispiel: Das wichtigste Gebot von Jesus - Liebe deinen Nächsten wie dich selbst - gab es schon im Alten Testament.

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Claud18  20.03.2024, 08:41

@soisses

Du vergisst, dass Ismael der Sohn einer ägyptischen Sklavin war. Deshalb wurden er und seine Mutter nach Ägypten zurückgeschickt, als Ismael begann, seinen Halbbruder Isaak zu schikanieren. Nur Isaak sollte das versprochene Erbe bekommen. Gott versprach jedoch, auch Ismael zu einem großen Volk zu machen und rettete ihn und seine Mutter in der Wüste vor dem Verdursten. So wurde Isaak der Stammvater der Juden und Ismael der Stammvater der Araber.

So die Bibel, der Koran kam erst ca. 600 Jahre später.

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