Wieso wurden Juden früher gehasst?

5 Antworten

Die Judenfeindschaft ist keine Erfindung der Partei oder Adolf Hitlers, sie hat in Deutschland und Europa eine lange Tradition. Seit dem Mittelalter wird die Feindschaft gegen Juden religiös begründet, Juden werden für den Tod von Jesus verantwortlich gemacht. Im 19. Jahrhundert bildet sich eine scheinbar wissenschaftliche Rassenlehre heraus und der Begriff Antisemitismus wird geprägt. Dahinter steckt die Behauptung, dass semitische Völker (zu denen die Juden gehören) anderen Völkern unterlegen seien und somit auch als Fremdkörper und Schädlinge angesehen. Schon vor dem ersten Weltkrieg entstehen Parteien, die eine weitgehende Ausgrenzung der Juden befürworten. Der Antisemitismus ist in großen Teilen der Bevölkerung verbreitet, auch unter Intellektuellen. Statt den Ursachen nachzugehen, werden tatsächliche oder vermeintliche Probleme der Gesellschaft vornehmlich den Juden angelastet, die auf diese Weise als Sündenböcke herhalten müssen. Das gilt vor allem für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, als die völkische Rechte den Juden die Niederlage von 1918 und die Novemberrevolution anlastet. Wenn von "Novemberverbrechern" die Rede ist, dann sind in erster Linie Juden, Marxisten und Freimaurer gemeint. Aus dieser fanatischen und reaktionären Haltung entsteht eine fundamentale Gegnerschaft zur Weimarer Republik die als "Judenrepublik" diffamiert wird. Juden gelten als minderwertig aber gefährliche Feinde, die die "Arier" in einer "Weltverschwörung" bedrohen und es sind diese Einstellungen die der politische Nährboden für Adolf Hitler und seine Nationalsozialisten sind.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus
Bodesurry  02.07.2022, 12:59

Du hast recht, die "Tradition" des Judenhasses ist alt. Sie reicht ins Mittelalter und davor:

Ein französischer Mönch schrieb 1135 über die Juden:

 "… Unter allen Nationen verstreut, ohne König oder weltliche Fürsten, werden die Juden mit schweren Steuern bedrückt.

 Das Leben der Juden ist ihren grimmigsten Feinden anvertraut. Selbst im Schlaf werden sie von Schreckensträumen nicht verlassen. Wenn sie zum nächstgelegenen Ort reisen wollen, müssen sie mit hohen Geldsummen den Schutz der christlichen Fürsten erkaufen, die in Wahrheit ihren Tod wünschen, um ihren Nachlass an sich zu reißen.

 Äcker und Weinberge dürfen sie nicht besitzen. Also bleibt ihnen als Erwerb nur das Zinsgeschäft und dieses macht sie wieder bei den Christen verhasst …" (Quelle www.planet-schule.de)

1

Das Fremde wird immer kritisch gesehen, kam es zu Pandemien wie Pest und Cholera, beschuldigte man gerne die ,,Zugereisten" oder ,,nicht Einheimischen", da vieles für die Menschen nicht erklärlich war. Dann musste immer einer Schuld sein. Die Kirche unterstützte das auch noch, denn die ,,Juden haben Jesus umgebracht" - so verband man es noch mit dem Nützlichen, denn die Kirche konnte ihren Reichtum durch Übernahme des jüdischen Besitzes mehren.

Woher ich das weiß:Hobby – Geschichtskenner
Bodesurry  02.07.2022, 12:58

Menschen aus der Kirche waren es dann jedoch auch, die sich öffentlich für die Juden eingesetzt haben. 1/3 aller Pfarrer, die Bekennende Kirche, hat sich gegen die Gesetze der Nazis gegen die Juden gewandt.

Kein Berufsverband hat sich für seine jüdischen Mitglieder eingesetzt.

1

Weil es ideal war, Minderheiten für etwas verantwortlich zu machen, dass man sich nicht erklären konnte. Zum Beispiel die Pest.

Im Mittelalter zwang man die Juden dazu Geldwechseler zu werden. Denn nur diesen und ein paar weniger andere Berufe durften sie ausüben. Den Christen war es, wegen dem Zinsverbot, nicht erlaubt. Geld nahmen die Christen von den Juden gerne. Wenn es um die Rückzahlung ging, dann gab es eine Menge Möglichkeiten, dies zu verweigern. Eine davon war, den Juden etwas anzuhängen.

Paradox ist auch der Vorwurf, die Juden wären Gottesmörder. Mörder am Juden Jesus. Dabei gibt es nur Errettung, wenn Jesus wirklich am Kreuz gestorben ist.

Dann immer wieder die abstrusesten Verschwörungstheorien.

Um die Jahrhundertwende war es dann vor allem der Neid und die Missgunst auf Juden, welche es zu etwas gebracht hatten.

Vor und während dem 2. Weltkrieg haben dann Goebbels und seine Männer "sehr gute" Arbeit geleistet. Das negative Bild über Juden wurde immer und immer wieder auf diversteste Art gezeichnet und in den Köpfen der Menschen verankert. Manch einer hat sich an der Versteigerung von Wertsachen ermordeter Juden bereichert. Manch einer zu einem Spottpreis deren Häuser oder Firmen "gekauft". Da war es gut, man hatte für sein Gewissen eine Begründung.

Solche Schulbildung wirkt zum Teil auch heute noch:

Ein Mädchen der 1. Klasse erzählt im Buch „Daniel, mein jüdischer Bruder“, dass sie in der Schule ein Buch durchnahmen mit dem Titel „Der Giftpilz – ein Stürmerbuch für Jung und Alt“. Darin waren Juden mit betont hässlichen Gesichtern abgebildet. Sie hatten hervorquellende Augen, dicke, krumme Nasen und die Männer trugen struppige Vollbärte. Sie zeigen alle einen hinterhältigen und verschlagenen Gesichtsausdruck. Ihr Körperhaltung waren gekrümmt und einige hatten einen Buckel.

Im weiteren erzählt die Autorin, dass die Lehrerin ein grosses Plakat zeigte, auf der ein angeblicher Judenjunge dargestellt war. Der Junge hatte ein hässliches Gesicht, schmuddelige Kleider und struppiges Jahr. Er sei ein Dieb, sagte die Leherin, und würde aufrührerische Reden gegen gute, „arische“ Menschen führen. So wie er seien alle Judenkinder, man müsse sich vor ihnen in Acht nehmen. 

Die Schülerin wehrte sich, sie kenne andere Juden. Da bekamen sie und ihre Eltern grosse Probleme.

Hawajaeger  02.07.2022, 13:59

Laut Bibel machte Jesus den Juden den Vorwurf die Propheten getötet zu haben

0
Bodesurry  02.07.2022, 14:04
@Hawajaeger

Nicht DEN Juden, was Du als Muslim gerne sehen würdest. Es geht um Pharisäer.

1

„Wenn es den Juden nicht gäbe, der Antisemit würde ihn erfinden.“ – Jean-Paul Sartre (1905-1980)

Wieso wurden Juden früher gehasst?

Ist heute noch so bei Manchen.

Eine Überlieferung aus dem „Kitāb al-fitan“ (Nr. 82), einem Hadith von Abu Huraira:

Die Stunde wird nicht schlagen, bis die Muslime die Juden bekämpfen und töten, sodass die Juden sich hinter Steinen und Bäume verstecken. Die Steine oder Bäume sagen jedoch: O, Muslim! O, Diener Gottes, ein Jude versteckt sich hinter mir. Komm und töte ihn!

Eine Sure aus dem Koran:

Sure 5:60: [Allah selbst ist der, der straft:]  Soll ich euch über die belehren, deren Lohn bei Allah noch schlimmer ist als das? Es sind jene, die Allah verflucht hat und denen Er zürnt und aus denen Er Affen, Schweine und Götzendiener gemacht hat.
Mirahu 
Fragesteller
 02.07.2022, 12:31

Wieso diese Sure aus dem Quran da rein Bringen ?
Ich wollte das mit der früheren Zeit mit Adolf (Katholiker) wissen. Aber danke, Ich finde diese Quelle interessant genug.

0
Roentghen  02.07.2022, 12:54
@Mirahu

Du hast "früher" geschrieben. Da paßt der Koran.

1
Mirahu 
Fragesteller
 02.07.2022, 12:59
@Roentghen

Genauer kann Ich leider nicht sein, sorry.

1
ananas52  13.10.2022, 00:04

Es ist falsch zu verstehen, dass die Juden nach dem Islam wie zur Zeit von Hitler beispielsweise verfolgt werden müssen. Oder terroristische Anschläge auf unschuldige Juden erlaubt sind nach dem Islam.

0