Sollten Autos abgeschafft werden?

48 Antworten

Und was macht der Rest der Welt?Richtig...uns auslachen


T4serFace 
Beitragsersteller
 30.10.2024, 15:40

In welchem Kontext meinst du das? Wenn es um die Infrastruktur des ÖPNVs geht, da siehts in den USA deutlich schlechter aus, als bei uns.

T4serFace 
Beitragsersteller
 30.10.2024, 15:43
@Mariomadda69

Also man würde über uns lachen, wenn die gesamte Bevölkerung mit dem ÖPNV fährt? Denke ich nicht. Norwegen und Schweden sind da Vorreiter. Über die lacht niemand.

TheMonkfood  30.10.2024, 15:49
@T4serFace

Die ganze Welt lacht schon wegen der stillgelegten AKWs und den tausenden Windrädchen in der Landschaft und über unsere dadurch bedingten Horror-Energiepreise. Was denkst du, wie die lachen , wenn in Deutschland keine Autos mehr fahren?

Ich selbst käme ohne Auto gar nicht zur Arbeit.

T4serFace 
Beitragsersteller
 30.10.2024, 15:53
@TheMonkfood

56% des Stromverbrauchs in Deutschland werden inzwischen durch erneuerbare Energien abgedeckt. Darüber kann man sich doch freuen. Die AfD und CDU sind die Einzigen, die das für Quatsch halten und am liebsten für ewig die Kohlekraftwerke laufen lassen würden.

TheMonkfood  30.10.2024, 16:02
@T4serFace
Darüber kann man sich doch freuen.

Klar. Und dass unsere Industrie und unsere Wirtschaft grad wegen hoher Energiepreise in den Keller gehen, ist natürlich auch sehr erfreulich...

AKWs find ich auch klasse

Autofan12345  01.11.2024, 19:18
@T4serFace

Was er damit meint: Deutschland hat viele große und bekannte Autohersteller und für das ist Deutschland auch bekannt. Wenn in Deutschland Autos "abgeschafft" werden würden, was würde dann mit den Autoherstellern passieren? Eine große Einnahmequelle geht für dieses Land dann verloren. Dann würden sich die anderen Länder denken: "Das Land mit den vielen Autoherstellern verbietet Autos...?!"

5432112345  03.12.2024, 09:50
@T4serFace

Es geht nicht um die Abdeckung, sondern den Preis. Ja, erneuerbarer Strom ist günstig, nur nicht mehr dann, wenn man ihn zu einer anderen Zeit oder anderswo benötigt als er produziert wird.

Stromtrassen, Speicher, intelligente Netze, etc. pp. sind Dinge, die wir nicht wegen Atom-, Gas- und Kohlestrom ausbauen müssen, sondern explizit um die erneuerbaren überhaupt sinnvoll nutzen zu können. Folgekosten die einfach verallgemeinert werden - aber wehe bei Atomstrom vergisst irgendwer die Beseitigungsmaßnahmen in 200 Jahren einzurechnen...

Das wird niemals funktionieren, da der aktuelle Trend auch ein ganz anderer ist.

In den ganzen Deutschen Großstädten ( Berlin, Hamburg, München etc.) hast Du bereits eine sehr gute Infrastruktur, bekommst aber nahezu keinen Wohnraum.

Ich kenne niemanden, der die letzten 5 Jahre aus meinem Freundes- und Verwandtenkreis IN eine größere Stadt gezogen ist. Die laufen alle weg und suchen sich doppelt so große Wohnungen oder Doppelhaushälften 30km außerhalb, die sogar günstiger sind (wie vergleichbarer Wohnraum z.B. direkt in Hamburg) .

Und die Mehrheit aller Deutschen wohnen eben nicht in großen Städten >250.000 Einwohnern, sondern in der Vorstadtprovinz , den Dörfern und kleinen Städten, die nicht einmal Bahnhöfe haben.

D.h. damit dein Plan ansatzweise aufginge, müsste auch noch jedes so kleine Kaff in Mecklenburg-Vorpommern, im Bayrischen Wald oder in Sachen so gut vernetzt sein, das dort mindestens jede Stunde ein Bus fahren würde und zumindestens in Städten ab 10.000 Einwohnern auch ein Bahnhof existiert.

Das wäre Utopie.

Nur ein kleines Beispiel ... ich wohne nur 7!! km von Hamburg entfernt, benötige aber mit dem ÖPNV 2 Stunden!! zu meinem Arbeitsplatz in Hamburg Langenhorn, der 22km entfernt ist.

Fahre ich mir dem Auto, bin ich in 30Min. da.

Das Auto wird deswegen auch in Zukunft für die meisten Deutschen Pendler alternativlos bleiben, da das Steckennetz des ÖPNV einfach gruselig ist.

Es geht hier nicht einmal darum, das "häufiger" etwas fahren muss, sondern es müssten 6-7x so viele Netzte errichtet werden wie aktuell, die auch kleine Dörfer, Gemeinden und Städte mit einbindet.


Hi123754  03.12.2024, 09:42

Hamburg ist das Problem mit den Brücken und über die Elbe zu kommen ist aber für beide Verkehrsmittel ne Problem 2 Bahnen und 2 Brücken würden die Mobilität für viele Teile enorm verbessern

medmonk  30.10.2024, 18:37
Nur ein kleines Beispiel ... ich wohne nur 7!! km von Hamburg entfernt, benötige aber mit dem ÖPNV 2 Stunden!! 

Kenne ich und war bei mir nicht anders. Ebenfalls eine Strecke von 7-9 km, für die ich mit dem ÖPNV knapp drei Stunden hätte einplanen müssen. Mit dem eigenen PKW oder Dienstwagen waren es jedoch keine 10 Minuten an Fahrtzeit.

Was viele auch vergessen, dass nicht jeder irgendwo im Stadtzentrum von 7 - 17 Uhr in einem Büro arbeitet. Die Industriegebiete werden ebenfalls kaum oder gar nicht mit dem ÖPNV abgedeckt. Vor allem nicht für Mitarbeiter in Schichtbetrieben.

Selbst wenn der ÖPNV da ist, scheitern es oft auch an dessen Zuverlässigkeit. Mir nützt kein ÖPNV, wenn von 10 Fahrten die Hälfte ausfällt oder sich eine Stunde und mehr verspätet. Zuletzt für knapp drei Stunden am Bahnhof gestrandet.

Ich kenne niemanden, der die letzten 5 Jahre aus meinem Freundes- und Verwandtenkreis IN eine größere Stadt gezogen ist. 

Bis Anfang-Mitte meiner 20er kurzeitig mit dem Gedanken gespielt habe in eine größere Stadt umzuziehen. Rückblickend betrachtet bin ich froh darüber, dass ich es damals nicht gemacht habe. Stattdessen die Arbeit ins Home-Office geholt.

Ich bin ganz bei dir und nicht davon ausgehe, dass die Nutzung von privaten Fahrzeuge signifikant zurückgehen wird. Selbst der „Hype” um das 45-Euro-Ticket nur deshalb höher war, weil es passend zur Urlaubszeit eingeführt wurde.

LG medmonk

T4serFace 
Beitragsersteller
 30.10.2024, 16:29

Bei mir ist es genau so 😅 Ich wohne 20 km von Dresden entfernt, wo ich studiere. Mit dem Auto bin ich in 30 Minuten da, mit Bus und Bahn in 1h 30min. 2 Stunden für 7km klingt aber wirklich krass! Da wärst du ja sogar zu Fuß schneller 🤣

Firmian  02.11.2024, 12:03
@T4serFace

Stimmt, 7 km in zwei Stunden ist normales, etwas schnelleres Gehtempo. Bei sportlichem Laufen 40 Minuten oder so....

Wobei 30 Minuten mit dem Auto jetzt auch nicht so der Hit ist, 14 km/h Reisegeschwindigkeit...

Individuelle Mobilität ist eine höchst nützliche Errungenschaft.

Das Ziel sollte nicht sein, sie komplett abzuschaffen, sondern sie so zu steuern, dass ihre Nachteile (Umwelt, Platzverbrauch etc.) möglichst weit vermindert werden: Weniger, sparsamer, umweltfreundlicher.

Eins ist klar: In den Städten muss sie weniger werden. Der Platzverbrauch für den viel zu stark gestiegenen PKW-Bestand ist nicht mehr zu rechtfertigen. Städte sind mittlerweile für die Autos da, nicht mehr für die Menschen, die da leben.

Auf dem Land dagegen ist individuelle Mobilität unverzichtbar, wenn man die Landbevölkerung nicht in eine Isolation wie vor 100 Jahren verbannen will.


Achwasweissich  01.11.2024, 19:33

Sogar schlimmer als vor 100 Jahren, da hatte jede Kuhpläcke noch einen eigenen Bahnhof. Heute bräuchte ich für die Strecke, die meine Oma täglich zur Arbeit fuhr, in rund 20 Minuten etwa 4 Stunden weil es weder Bahnhof noch Gleise gibt, die wurden weggemacht.

5432112345  03.12.2024, 10:15

Den Platzbedarf der Menschen hat man mit der Zeit vertikal gelöst. Sie wohnen halt nicht mehr nebeneinander, sondern übereinander. Diese Wandlung hat das Auto nur bedingt geschafft. In Neubauten mit Tiefgarage kein Problem, aber bei Altbauten sieht es da schon anders aus. In einem Reihenhaus wohnen vielleicht 8 Parteien, die im schnitt 1,5 Autos besitzen, also 12 Fahrzeuge. Vorm Haus an der Straße haben aber vielleicht 4 Autos Platz. Dass die Nebenstraßen mit Autos vollgestopft sind ist kein Wunder. Und dann vernichtet man mal eben an der kompletten Straße die Hälfte der Parkplätze für einen Radweg, der 3x am Tag benutzt wird.

tevau  03.12.2024, 10:43
@5432112345

Womit begründest Du einen Anspruch von Autobesitzern, darauf, dass sie auf öffentlicher Fläche vor ihrem Haus ihr Auto abstellen können müssen?

5432112345  03.12.2024, 11:18
@tevau

Wie bei so vielen Dingen, aus der Notwendigkeit. Kannst ja mal versuchen den Leuten nur noch ein Auto pro Wohnung zuzulassen. Da werden einige Wohnungen frei - entweder weil sie nicht auf das 2. Auto verzichten wollen oder weil sie sich nach Verlust des Arbeitsplatzes die Wohnung nicht mehr leisten können.

tevau  03.12.2024, 12:20
@5432112345
Wie bei so vielen Dingen, aus der Notwendigkeit. 

Auch eine Notwendigkeit kann man nicht auf die Allgemeinheit abladen. Und die Notwendigkeit ist relativ. Was haben die Menschen denn nur früher gemacht, als es pro Familie nur ein Auto gab - wenn überhaupt?

Da werden einige Wohnungen frei

Ja, wenn eine Wohnung nicht zu meinem Bedarf passt, muss ich mir eben eine andere suchen. Frei bleibt die Wohnung bei der Wohnungsknappheit sicher nicht -es wird sich jemand finden, der gar kein (ggfs. zweites) Auto hat oder braucht oder bereit ist, es ein paar Straßen weiter abzustellen.

weil sie nicht auf das 2. Auto verzichten wollen 

Das Wollen klingt jetzt nicht gerade nach Notwendigkeit. Und dafür soll die Allgemeinheit Platz opfern?

Wenn die Abstellfläche in meiner Wohnung zu klein ist, muss ich mir entweder eine größere Wohnung suchen, das Zeugs wegschmeißen oder bei Freunden unterbringen oder einen Lagerraum anmieten - jedenfalls selbst eine Lösung finden. Aber nicht mein Problem auf Kosten der Allgemeinheit lösen und Container auf die Straße stellen und meinen Kram da rein packen.

oder weil sie sich nach Verlust des Arbeitsplatzes die Wohnung nicht mehr leisten können.

Dann brauchen sie auch das zweite Auto nicht mehr. Und dort, wo Parkraum knapp ist, ist in der Regel auch der ÖPNV gut ausgebaut.

Immer diese sozialen Notfälle, die vorgeschoben werden, damit manche Leute ihre persönlichen Eigeninteressen durchsetzen.

Da könnte man auch gegenargumentieren: Weil parkende Autos einen Radweg verhindern, müssen Radfahrer zwischen 40Tonnern auf der Straße fahren und ihr Leben riskieren...

5432112345  03.12.2024, 13:15
@tevau
Auch eine Notwendigkeit kann man nicht auf die Allgemeinheit abladen. Und die Notwendigkeit ist relativ. Was haben die Menschen denn nur früher gemacht, als es pro Familie nur ein Auto gab - wenn überhaupt?

Was haben die Menschen nur früher gemacht? Als man die Lehmhütten nicht übereinander stapeln konnte? Schlechte Logik auf die du hier hinaus willst.

Mal abgesehen davon, dass früher, als Familien nur ein Auto hatten, auch nur einer in der Familie einen Job hatte.

Ja, wenn eine Wohnung nicht zu meinem Bedarf passt, muss ich mir eben eine andere suchen.

Ok, dann lass uns doch wieder einfache Holzhütten bauen. Viel Platz für Autos. Wenn's dir nicht passt kannst du ja wegziehen.

Aber nicht mein Problem auf Kosten der Allgemeinheit lösen und Container auf die Straße stellen und meinen Kram da rein packen.

Wenn du ein Problem hast, dass 9 andere nicht haben, dann ist das dein Problem. Wenn 9 Leute ein Problem haben, dass du nicht hast, dann ist das trotzdem ein allgemeines Problem.

Dann brauchen sie auch das zweite Auto nicht mehr. Und dort, wo Parkraum knapp ist, ist in der Regel auch der ÖPNV gut ausgebaut.

Sie brauchen es nicht mehr, weil sie es sowieso verlieren - ein Zirkelschluss.
Zeig mir das Wohngebiet in dem in der 30er Zone überhaupt irgendwas hält. Mit Glück hat man an der nächsten Hauptstraße eine Haltestelle und mit viel Glück ist das eine Hauptverkehrsader wo mehr als 2 Linien fahren. "Gut ausgebaut" wäre mindestens, dass letzteres überall zutreffen würde.

Immer diese sozialen Notfälle, die vorgeschoben werden, damit manche Leute ihre persönlichen Eigeninteressen durchsetzen.

Nö, es geht um die Eigeninteressen eines ausreichend großen Bevölkerungsteils.

Da könnte man auch gegenargumentieren: Weil parkende Autos einen Radweg verhindern, müssen Radfahrer zwischen 40Tonnern auf der Straße fahren und ihr Leben riskieren...

Warum nutzen sie denn nicht den gut ausgebauten ÖPNV? Oder ist der nur gut genug wenn andere auf ihn ausweichen sollen?

Und um das ganze etwas sachlicher auszudrücken: Dabei müssen die Interessen abgewogen werden. Außerdem könnte man versuchen generell Platz zu schaffen. Ein Radweg muss nicht immer auf und neben der Straße verlaufen.

tevau  03.12.2024, 15:19
@5432112345
Was haben die Menschen nur früher gemacht? Als man die Lehmhütten

Ich rede davon, dass sich die Zahl der zugelassenen Autos in Deutschland z.B. seit 1985 verdoppelt hat. Und 1985 hat man nicht in Lehmhütten gelebt.

auch nur einer in der Familie einen Job hatte

Eben, es hat den Menschen gereicht. Ein Job, ein Auto, und eine Reise pro Jahr. Ging auch. Und damals wie heute könnten - gerade in den dichtbesiedelten Orten - die meisten Menschen mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren.

Die Leute sollen gerne nach höherem Wohlstand streben und sich sonstwieviele Autos anschaffen. Aber bitte die Kosten dafür nicht der Allgemeinheit überlassen und den Anspruch haben, dass die Gemeinde dafür Platz reserviert.

Zeig mir das Wohngebiet in dem in der 30er Zone überhaupt irgendwas hält. 

Zeig mir den Ort in dichtbesiedeltem Gebiet, von dem aus man länger als sagen wir 10 Minuten zu Fuß zur nächsten Haltestelle braucht.

Und: Die Zahl der Haltestellen ist in den städtischen Gebieten seit 1985 sicher nicht gesunken.

es geht um die Eigeninteressen eines ausreichend großen Bevölkerungsteils

Ja, Du meinst jetzt das Interesse der Bequemlichkeit. Aber nicht das Interesse an der Überwindung von Unzumutbarkeiten wie z.B. für Behinderte.

Wieviele Berufspendler sitzen alleine in ihrem Auto, verstopfen 60 Minuten am Tag die Straßen und weitere 23 Stunden den öffentlichen Raum? Wieviele Autos werden gar nicht täglich zur Arbeit benötigt? Warum wurden früher die Schulkinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den Öffis zur Schule gelassen, müssen heute aber von Helikoptermama mit dem Zweitauto chauffiert werden?

In diesen Blechlawinen ersticken unsere Städte doch.

Warum nutzen sie (Radfahrer) denn nicht den gut ausgebauten ÖPNV?

Warum sollten sie? Würden sie ja machen, wenn es für sie besser wäre. Dafür besteht aber keine Notwendigkeit (im Gegenteil) , denn von Fahrrädern geht weder ein wesentliches Platzproblem noch ein anderes Umweltproblem aus.

Falls Du Deine Frage als Forderung gemeint hast: Willst Du dafür plädieren, Radfahrer aus dem Verkehrsraum zu verbannen, damit die Leute ihre Zweitautos kostenlos öffentlich abstellen können.

Dabei müssen die Interessen abgewogen werden.

Da stimme ich Dir zu. Und bei dieser Abwägung sollten wir alle mal versuchen, jenseits unserer liebgewonnenen Gewohnheiten mal die Situation in unseren Städten mit dem Auge des Außenstehende zu betrachten, vielleicht mit der Lebensqualität in den Städten vor 30 Jahren vergleichen und dann überlegen, ob wir da auf dem richtigen Weg sind. Für wen ist der öffentliche Raum eigentlich da? Für Anwohner oder für Autos? Sind es wirklich nur die anderen Autos, die das Problem verursachen?

Was mit 20 Millionen Autos noch ging, geht mit 40 Millionen eben nicht mehr. Noch in den 90er Jahren konnte man auch seine innerstädtischen Ziele fast immer gut mit dem Auto erreichen und hat ohne größere Probleme sein Auto abstellen können.

5432112345  03.12.2024, 16:37
@tevau
Ich rede davon, dass sich die Zahl der zugelassenen Autos in Deutschland z.B. seit 1985 verdoppelt hat. Und 1985 hat man nicht in Lehmhütten gelebt.

Stimmt. Frauen sind unabhängiger geworden und brauchen nun ein eigenes Fahrzeug...

Die Leute sollen gerne nach höherem Wohlstand streben

Ein eigenes Fahrzeug ist zwar auch Wohlstand, aber vor allem ist es Freiheit.

Zeig mir den Ort in dichtbesiedeltem Gebiet, von dem aus man länger als sagen wir 10 Minuten zu Fuß zur nächsten Haltestelle braucht.

10 min? 5 sind zu viel. Vor allem wenn man dann noch nicht mal dahin fahren kann wo man hin will, sondern erstmal zur nächsten Umstiegsmöglichkeit muss.

Und: Die Zahl der Haltestellen ist in den städtischen Gebieten seit 1985 sicher nicht gesunken.

Aber auch nicht signifikant gestiegen. Die Straßenbahnlinie die mir am nächsten liegt existiert seit über 100 Jahren. Die Haltestellen sind zwar vielleicht mal ein wenig gewandert und die Bahn fährt da heute öfter lang, aber mehr ist da nicht passiert. Dazu noch ein paar Bushaltestellen die es damals vielleicht auch noch nicht gab.

Der ÖPNV war nie als Konkurrenz zum Individualverkehr gedacht. Er sollte Menschen ohne eigene Mobilitätslösung helfen von A nach B zu kommen.

Wieviele Berufspendler sitzen alleine in ihrem Auto, verstopfen 60 Minuten am Tag die Straßen und weitere 23 Stunden den öffentlichen Raum?

Viele. Und es besteht ein großes Interesse aus verschiedenen Richtungen, dass der Arbeitsmarkt dadurch auch weiterhin flexibel bleibt.

In diesen Blechlawinen ersticken unsere Städte doch.

Weil die Verkehrswege genauso überlastet sind.

Warum sollten sie?

Eben, warum sollten also die Autofahrer?

Und bei dieser Abwägung sollten wir alle mal versuchen, jenseits unserer liebgewonnenen Gewohnheiten mal die Situation in unseren Städten mit dem Auge des Außenstehende zu betrachten, vielleicht mit der Lebensqualität in den Städten vor 30 Jahren vergleichen und dann überlegen, ob wir da auf dem richtigen Weg sind.

Da hast du Recht.

Für wen ist der öffentliche Raum eigentlich da? Für Anwohner oder für Autos? Sind es wirklich nur die anderen Autos, die das Problem verursachen?

Natürlich für alle, nicht nur für Anwohner. Aber wie reguliert man? Wem verbietet man das Auto und wem nicht? Oder lässt man das Problem ungelöst und nimmt hin, dass die Luftqualität nicht besser wird in dem die Fahrzeuge ständig im verkehr stehen bleiben und im Wohngebiet erstmal 15min um die Blocks fahren um einen Parkplatz zu finden. Ich habe schon von körperlichen Auseinandersetzungen gehört, weil einer dem anderen den Parkplatz "weggenommen" hat. Zugeparkte Abbiegespuren u. ä. sind Standard. Wenn man den Druck nicht raus nimmt, dann sucht sich der Druck irgendwann das Ventil woanders.

tevau  03.12.2024, 17:10
@5432112345
Stimmt. Frauen sind unabhängiger geworden und brauchen nun ein eigenes Fahrzeug...

Und Männer müssen das mal einsehen und das Familienauto der Frau überlassen, statt ein zweites anzuschaffen.

Ein eigenes Fahrzeug ist zwar auch Wohlstand, aber vor allem ist es Freiheit.

Ein Fahrrad ist es auch. Und die Freiheit des einen darf nicht zulasten der Freiheit der anderen gehen, oder? Genau das ist das Problem: Jeder sieht nur sich und seine Bedürfnisse, die anderen sind egal. 10 qm Fläche im Wert von locker mal 10.000 Euro verlangen Autofahrer für sich.

5 (Minuten Fußweg zur Haltestelle) sind zu viel. 

Sein Auto kann man auch nicht immer in 5 Minuten Reichweite von der Haustür parken.

Der ÖPNV war nie als Konkurrenz zum Individualverkehr gedacht.

Er ist es aber definitiv.

Er sollte Menschen ohne eigene Mobilitätslösung helfen von A nach B zu kommen.

Ja, und wer eben mangels Parkmöglichkeit keine eigene Mobilitätslösung hat, hat dann eben den ÖPNV.

Weil die Verkehrswege genauso überlastet sind.

Soll das gerade ein Plädoyer für den ÖPNV sein?

Eben, warum sollten also die Autofahrer (den gut ausgebauten ÖPNV nutzen)?

Weil sie dann kein Problem mehr mit einem Auto haben, für das sie keinen Parkplatz haben.

Wem verbietet man das Auto und wem nicht? 

Niemandem verbietet man das Auto. Jeder muss selber entscheiden, ob ein Auto für ihn das Richtige ist. Aber er kann nicht verlangen, dass die Gesellschaft alles dafür tut, dass ein Auto das Richtige für ihn ist, und vorrangig ihm Parkraum beschaffen muss.

ständig im verkehr stehen bleiben und im Wohngebiet erstmal 15min um die Blocks fahren um einen Parkplatz zu finden. 

Kluge Menschen passen sich an die Umstände an und schaffen dann ein Auto ab. Tun in den Großstädten schon viele. Dann wird noch weniger Luft verpestet. Besser, als auch noch die Radfahrer aufs Auto verdrängen.

Wie gesagt. 20 Millionen zusätzliche Autos seit 1985. Logisch bekommen die irgendwann Platzprobleme, und die Infrastruktur kann da gar nicht mitwachsen.

Wenn man den Druck nicht raus nimmt, dann sucht sich der Druck irgendwann das Ventil woanders.

Zum Beispiel beim Umstieg auf ÖPNV, Carsharing, Fahrrad. Immer mehr Autos sorgen auch für immer mehr Druck.

5432112345  04.12.2024, 10:00
@tevau
Und Männer müssen das mal einsehen und das Familienauto der Frau überlassen, statt ein zweites anzuschaffen.

Geht schlecht, wenn man es gleichzeitig braucht.

Und die Freiheit des einen darf nicht zulasten der Freiheit der anderen gehen, oder?

Das sagt man so. Aber so einfach ist es selten.

Sein Auto kann man auch nicht immer in 5 Minuten Reichweite von der Haustür parken.

Meistens schon. Und wenn nicht kommt man damit am Ende trotzdem direkt ans Ziel.

Er ist es aber definitiv.

Dazu müsste er dem Individuum einen Vorteil bieten. Dass die Menschen lieber all die Probleme mit dem Auto auf sich nehmen als den ÖPNV zu nutzen zeigt doch schon, dass er nicht attraktiv ist.

Ja, und wer eben mangels Parkmöglichkeit keine eigene Mobilitätslösung hat, hat dann eben den ÖPNV.

Wer Mangels Radweg keine eigene Lösung hat, hat dann eben den ÖPNV. Diese Art der Argumentation kann man auf alles und jeden Umlegen.

Weil sie dann kein Problem mehr mit einem Auto haben, für das sie keinen Parkplatz haben.

So wie die Radfahrer dann kein Rad mehr brauchen, für dass sie keinen Radweg haben. Man könnte auch Wohnhäuser abreißen um dort Parkhäuser zu bauen. Wer keine Wohnung mehr hat, braucht dann weder Parkplatz noch Radweg...
Diese Form der Argumentation ist einfach nicht zielführend.

Niemandem verbietet man das Auto.

Man müsste es aber regeln, sonst bleibts halt Wilder Westen und niemand ist zufrieden.

Aber er kann nicht verlangen, dass die Gesellschaft alles dafür tut, dass ein Auto das Richtige für ihn ist, und vorrangig ihm Parkraum beschaffen muss.

"Er" nicht. Wenn "er" aber Teil einer ausreichen großen Menge ist, dann tut die Gesellschaft dass was "er" und "viele andere" wollen.

Wenn bei dir der Strom ausfällt, dann ist das dein Problem. Wenn es bei der halben Stadt passiert dann wird sich die Gesellschaft dieses Problems annehmen. Du brauchst hier nicht so zu tun als würde Parkplatzmangel nur eine Person betreffen.

Kluge Menschen passen sich an die Umstände an und schaffen dann ein Auto ab.

Deshalb sieht man die ganzen Ingenieure, Ärzte und Anwälte immer mit dem Fahrrad und nie in riesigen SUVs...

Logisch bekommen die irgendwann Platzprobleme, und die Infrastruktur kann da gar nicht mitwachsen.

Wie bei so vielen Dingen wurde es in den meisten Fällen einfach nur verschlafen. Und selbst wenn es nicht ginge, dann müsste man eben die Anzahl der Fahrzeuge begrenzen - wo wir wieder bei dem Punkt wären, wer dann auf sein Fahrzeug verzichten muss. Gar keine Regelung sorgt am Ende weder für eine sinnvolle Verteilung der Mobilitätsmöglichkeiten noch für eine Entlastung.

Zum Beispiel beim Umstieg auf ÖPNV, Carsharing, Fahrrad. Immer mehr Autos sorgen auch für immer mehr Druck.

Sicherlich steigen ein paar um. Aber der Druck wird eben immer konstant hoch sein. So entlastet man das System ganz sicher nicht.

tevau  04.12.2024, 16:26
@5432112345
Geht schlecht, wenn man es gleichzeitig braucht.

Ja, dann müssen die eben auch mal 10 min zum nächsten Parkplatz laufen. Oder umziehen. Oder doch dem sehr gut ausgebauten ÖPNV nutzen. Es ist doch deren Problem, für das sie selber eine Lösung finden müssen, ohne dass gleich nach Mama Staat geschrien wird.

nicht immer in 5 Minuten Reichweite von der Haustür parken

Meistens ist kein Widerspruch zu "nicht immer".

Und wenn nicht kommt man damit am Ende trotzdem direkt ans Ziel.

Genauso wie mit Öffis.

Dass die Menschen lieber all die Probleme mit dem Auto auf sich nehmen als den ÖPNV zu nutzen zeigt doch schon, dass er nicht attraktiv ist.

Wo ist dann Dein Problem? Ausgerechnet das umweltbelastende und platzverschwendende Auto zulasten anderer Verkehrsmittel und der Lebensqualität in den Städten noch attraktiver machen?

Wer Mangels Radweg keine eigene Lösung hat, hat dann eben den ÖPNV.

Völlig richtig. Oder das Auto, Muss dann aber auch mit den Nachteilen leben, die es gibt, und das ist vor allem der Platzmangel. Und nicht jammern, dass die Zahl der Parkplätze nicht mit der Zahl der Autos mitwächst.

Mal sehen, wann die ersten Autofahrer verlangen, dass doch andere Autofahrer verboten werden, damit man besser vorankommt.

Deshalb sieht man die ganzen Ingenieure, Ärzte und Anwälte immer mit dem Fahrrad und nie in riesigen SUVs...

Sollen sie doch gerne, aber für deren Interesse muss die Bereitstellung von Parkplätzen sicher nicht alles alles andere dominieren.

Abgesehen davon: Diese Berufsgruppen sind eher seltener Laternenparker, und ich schätze, dass unter diesen Berufsgruppen der Anteil der Radfahrer höher ist als unter Fabrikarbeitern.

Wie bei so vielen Dingen wurde es in den meisten Fällen einfach nur verschlafen.

Und hat welche Maßnahmen konkret versäumt? Steuermilliarden für kostenlose Parkhäuser in Wohngebieten?

Was man versäumt hat, ist die absolute Fokussierung auf das Auto in der Nachkriegszeit rechtzeitig zu korrigieren und die Stadtplanung menschenfreundlicher zu machen. Genau das passiert jetzt endlich, und es ist nur klar, dass diejenigen, die ihre Privilegien verlieren, jammern.

wer dann auf sein Fahrzeug verzichten muss.

Jeder, dem die Staus und die Parkplatzsuche zu nervig sind.

müsste man eben die Anzahl der Fahrzeuge begrenzen... Regelung 

Gute Idee. Jeder bekommt so etwas wie Bedarfspunkte (Erreichbarkeit der Arbeitsstelle, Gehbehinderung und andere Ursachen, warum man ein Auto wirklich braucht). Festlegung der Zahl der Autos in einem bestimmten Abschnitt (Zulassungsbezirk, Wohnviertel), dann Vergabe dieser Anzahl der Zulassungslizenzen an die Menschen mit den meisten Bedarfspunkten.

Das ist wohl kein Beitrag zur Reduzierung von Regelungswut und Bürokratie. Und alle, die einfach nur aus Bequemlichkeit Auto fahren und keine Lizenz bekommen, jammern erst recht herum.

So entlastet man das System ganz sicher nicht.

Sondern wie? Entlasten wird man das System jedenfalls nicht dadurch, dass man ausgerechnet der Variante (Auto), die den Druck verursacht, auch noch anreizt.

5432112345  05.12.2024, 08:07
@tevau
dem sehr gut ausgebauten ÖPNV

"Minimal" ist nicht "sehr gut".

Meistens ist kein Widerspruch zu "nicht immer".

Im Kontext schon, denn wenn du mit "nicht immer" lediglich einen seltenen Ausnahmefall gemeint haben solltest, wäre dein Argument an sich schon Quatsch.
Nur weil man "nicht immer" Wasser drinken kann, heißt das noch lange nicht, dass man jetzt komplett darauf verzichten kann/sollte.

Genauso wie mit Öffis.

Umsteigen und Schlangenlinien mit 20x Halten ist nicht "direkt".

Mal sehen, wann die ersten Autofahrer verlangen, dass doch andere Autofahrer verboten werden, damit man besser vorankommt.

Nicht mitbekommen? In irgend einer Stadt wurde doch schon "testweise" die Busspur für Elektroautos freigegeben. Klar, man will E-Autos bevorzugen - blöd nur dass es Umwelt und Gesundheit absolut nicht hilft. Für die Schadstoffreduzierung müsste man die Verbrenner so flüssig wie möglich durch den Verkehr bekommen - beim E-Auto macht es keinen Unterschied ob es rollt oder im Stau steht. Mit Hinblick darauf, wer sich ein E-Auto üblicherweise leisten kann wurde diese Aktion auch relativ schnell als unsozial abgestempelt.

Sollen sie doch gerne,

Es war lediglich das Gegenargument zu der Behauptung, dass intelligente Menschen sich anpassen und deshalb mit dem ÖPNV fahren würden. Tun sie offensichtlich nicht.

Und hat welche Maßnahmen konkret versäumt? Steuermilliarden für kostenlose Parkhäuser in Wohngebieten?

Das wäre die Lösung um es jetzt wieder auszubügeln. Baurechtliche Auflagen, Förderungen und die Berücksichtigung in der Stadtplanung hätten für das gröbste auch schon ausgereicht.

Was man versäumt hat, ist die absolute Fokussierung auf das Auto in der Nachkriegszeit rechtzeitig zu korrigieren und die Stadtplanung menschenfreundlicher zu machen.

Auch das wäre ein Weg gewesen und auch das wurde verschlafen.

Genau das passiert jetzt endlich, und es ist nur klar, dass diejenigen, die ihre Privilegien verlieren, jammern.

So wie diejenigen Jammern, die neue haben wollen. Gejammert wird immer.

Jeder, dem die Staus und die Parkplatzsuche zu nervig sind.

Dann ändert sich auch nichts. Eher werden die Straßen zugeparkt als das jemand sein Fahrzeug abgibt. Stau und Parkplatzmangel sind scheinbar immer noch die besser Alternative als der "sehr gut" ausgebaute ÖPNV.

Gute Idee. [...] Das ist wohl kein Beitrag zur Reduzierung von Regelungswut und Bürokratie. Und alle, die einfach nur aus Bequemlichkeit Auto fahren und keine Lizenz bekommen, jammern erst recht herum.

Ja, irgendwie so. Um die Bürokratie zu reduzieren könnte man auch ein Fahrzeug pro Haushalt zulassen + Härtefallregelungen. Oder der Pkw wird nochmal in zwei Fahrzeugklassen unterteilt und die größere bekommt nur eine Zulassung, wenn man einen ausreichend großen Privatparkplatz nachweisen kann.

Sondern wie? Entlasten wird man das System jedenfalls nicht dadurch, dass man ausgerechnet der Variante (Auto), die den Druck verursacht, auch noch anreizt.

Doch, denn der Druck steigt nicht unbegrenzt. Der Durchschnittshaushalt wird sich auch dann keine 4 Autos anschaffen, wenn er 4 Parkmöglichkeiten hätte.

Aber ja, andere Wege gibt es auch. Nur muss man diese beschreiten bevor man den Leuten das Auto wegnimmt. Der ÖPNV muss erstmal ordentlich ausgebaut sein. (ich mach dazu nochmal einen extra Kommentar.)

5432112345  05.12.2024, 08:26
@tevau

Zum "sehr gut" ausgebauten ÖPNV:

Ich fahre mit dem Auto am Tag ca. 1,5h, die gleiche Strecke inkl. Wartezeiten und Laufwege mit dem ÖPNV würde ca. 4h in Anspruch nehmen.

  1. Ich könnte am Tag 2h zusätzlich im Stau stehen/ Parkplatz suchen und wäre immer noch schneller als der ÖPNV.
  2. Abzüglich Arbeit 8h und Schlaf 6h bleiben mir mit dem Auto vom Tag noch 8,5h. Mit dem ÖPNV nur noch 6h. Das sind 30% Verlust von meiner Freizeit und auf das Jahr gerechnet eine unglaubliche Zeitverschwendung.

So oder so ähnlich läuft der ÖPNV für jeden, bei dem Wohnung und Arbeitsplatz nicht zufällig an einer günstigen Anbindung liegen.

Mit dem Gedanken einer Mobilitätsgrundversorgung sind die ÖPNV-Netze meiste sternförmig aufgebaut. Da sorgt zwar für eine kostengünstige Abdeckung großer Flächen, aber eben nicht für einen schnellen Transport. Selbst wenn Bus und Bahn im 1min-Takt fahren würden. Sie fahren dann trotzdem erstmal zum nächsten Knotenpunkt wo man Umsteigen muss. Sie halten trotzdem alle 500m. Sie fahren trotzdem Umwege, weil da auch noch irgendwas mit abgedeckt werden muss.

Der ÖPNV muss viel engmaschiger und dezentraler werden. Das Konzept der "Linien" müsste aufgebrochen werden. Kleinere Busse, die in alle Richtungen fahren. Expressbeförderung zwischen Knotenpunkten ohne die Haltestellen dazwischen zu bedienen. Das darf dann auch gerne mehr/extra Kosten - dafür spart man dann ja am Auto. Wer sich das nicht leisten kann, hat dann ja immer noch die Grundversorgungslinien. (So wie IC/ICE eben auch nicht vom Deutschlandticket abgedeckt werden. Kostet mehr, geht dafür auch schneller.)

5432112345  05.12.2024, 08:55
@tevau

Nachtrag: Physikalisch möglich wäre es mich auf dem bestehenden Straßen- und Schienennetz, mit Bus und Bahn, in unter 30min von und zu meinem Arbeitsplatz zu befördern. Nur würde man bei dieser Verbindung dann nur eine handvoll Fahrgäste bedienen und man bräuchte viel mehr solcher Verbindungen um alle anderen eben auch abzudecken. Und das kostet Geld, weshalb auch kein Kompromiss bei 1h oder 2h gemacht wird, sondern bei 4h.

Der Zielkonflikt besteht am Ende aus: geringe Kosten vs. viele Fahrgäste vs. Geschwindigkeit
Man kann günstig und schnell sein, dann aber nur für wenige.
Man kann günstig, viele befördern, dann aber nicht schnell.
Und man kann schnell viele befördern, dann aber nicht günstig.

Und so lange der ÖPNV nicht viel mehr kosten darf und trotzdem die Masse flächendeckend bedienen soll, wird er eben nicht schnell sein und damit eben auch nicht den Individualverkehr gleichwertig ersetzen können.

tevau  09.12.2024, 12:49
@5432112345
Ich fahre mit dem Auto am Tag ca. 1,5h, die gleiche Strecke inkl. Wartezeiten und Laufwege mit dem ÖPNV würde ca. 4h in Anspruch nehmen.

Das ist aber nicht der Normalfall. Und nochmal: Eine grundsätzliche Regel kann sich nicht an einzelnen Extremfällen orientieren.

sind die ÖPNV-Netze meist sternförmig aufgebaut.

Und auch die Pendlerströme auf den Straßen verlaufen zum überwiegenden Teil morgens sternförmig ins Zentrum hinein, abends hinaus.

Selbst wenn Bus und Bahn im 1min-Takt fahren würden. Sie fahren dann trotzdem erstmal zum nächsten Knotenpunkt wo man Umsteigen muss. Sie halten trotzdem alle 500m. Sie fahren trotzdem Umwege, weil da auch noch irgendwas mit abgedeckt werden muss.

Das ist alles richtig, aber trotzdem ist der Individualverkehr nicht unbedingt schneller. S-Bahnen erreichen Geschwindigkeiten bis zu 80km/h, haben statt vieler Ampeln wenige Haltesignale und selten Staus. Busspuren und Bus-priorisierende Ampelschaltungen lassen Busse oft an den Autoschlangen vorbeifahren.

Der ÖPNV muss viel engmaschiger und dezentraler werden.

Außerhalb der Großstädte gebe ich Dir absolut recht. Und das ist genau das Gegenteil dessen, worum sich diese Diskussion hier entbrannt hat: Soll man die Ressourcen dafür einsetzen, in den ohnehin dichtgepackten Wohngebieten dem Parkraum Vorrang zu geben.

Nein. Dann müsste ich Bürgergeld beantragen und mein Haus verkaufen, weil ich nicht mehr zur Arbeit komme. Dann fahr ich doch lieber Auto


MichaelSAL74  30.10.2024, 16:00

ach das ist doch egal. nur ein kleiner Preis dafür, daß Du den Planeten im Alleingang rettest und sich der Rest der Menschheit über uns Deutsche lustig machen

TheMonkfood  30.10.2024, 16:05
@MichaelSAL74

Ja scheiss drauf. Morgen kündige ich meinen Job, verkaufe meine beiden Autos und mein Haus und lass es mir in einer vom Staat bezahlten Mietwohnung gut gehen. Wie war ich doch so doof in den letzten 35 Jahren

tevau  30.10.2024, 17:08
@MichaelSAL74
daß Du den Planeten im Alleingang rettest

Was soll ideses Unsinns-Argument? Keiner verlangt das. Das ist nur ein Abwehrmärchen von denen, die die Notwendigkieten unserer Zeit nicht wharhaben wollen.

der Rest der Menschheit über uns Deutsche lustig machen

Komm mal runter. Wir Deutschen sind nicht das Zentrum der Welt. Sondern ein Teil dieser Welt. Und müssen ebenso einen Beitrag zur Eindämmung der Klimafolgen wie alle anderen auch leisten.

Für Minderwertigkeitskomplexe ist hier kein Platz. Und niemand lacht über uns. Sondern schüttelt höchstens den Kopf, dass wir uns als einziges Land den Unsinn unbeschränkten Tempos leisten und nichtmal das als Beitrag zur CO2-Senkung gebacken bekommen.

MichaelSAL74  30.10.2024, 17:13
@tevau

Was muckst Du denn auf? Themonkfood hats gerafft und Du nicht...

Brauchen wir also nicht weiter drüber zu diskutieren

Bild zum Beitrag

Das ist doch gar nicht machbar. Wie soll ich denn mit den ÖPNV meine Musikanlage (Bild) bei einem Auftritt als Square Dance Caller transportieren? Da bräuchte ich zwei kräftige Helfer.

Ich fahre wirklich so viel ÖPNV wie möglich und so wenig PKW wie nötig. Aber manchmal geht es nicht anders. Es gibt auch immer noch Orte, die in den Schwachverkehrszeiten nur unzureichend oder sogar überhaupt nicht durch den ÖPNV bedient werden.

 - (Technik, Politik, Geld)

dvdfan  30.10.2024, 16:17

Lastenfahrrad. 😉

😁 War nur Spaß.

Ich möchte auch nicht aufs Auto verzichten.

Wolli1960  01.11.2024, 15:04
@dvdfan

Na klar, 40 km bis Heinsberg oder 70 km bis Köln. Das schaffe ich körprelich nicht mal annähernd.

dvdfan  01.11.2024, 18:57
@Wolli1960

Da gibts bestimmt genug Mitglieder, die das täglich dreimal radeln.

Zumindest im Kommentar. In Echt natürlich nicht.