CO2 Emissionen Beschichtung?

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Dazu müßtest Du zwei Effekte voneinander trennen. Die Emissionen, die entstehen, bis der Lack fertig drauf ist und die Emissionen, die durch das zusätzliche Gewicht nach der Lackierung im Fahrbetrieb entstehen.

Vorabbemerkung: Beim Lackieren wird kein CO2 in direckter Form emittiert, sondern es werden Emissionen aus anderen Quellenbei der Herstellung und späteren Entsorgung auftreten.

Jetzt wird es kompliziert, da es mehrere unterschiedliche Lacksysteme gibt, die aufgetragen werden können. Der Lack ist im Wesentlichen aus einem Polymeranteil und Pigmenten zusammengesetzt, die mit Lösemitteln verflüssigt worden sind. Bei Acryl-Lacken kommt noch der Emulgator dazu, der die Lacktröpfchen im Wasser verteilt. Es gibt außerdem Zweikomponenten-Lacke, die (fast) ohne Lösemittel auskommen und erst nach dem Auftrag polymerisieren. Zur Herstellung und zum Transport der Einzelkomponenten braucht es Rohstoffe und Energie. Je nach Energiequelle gibt es unterschiedliche CO2-Äquivalente, die emittiert werden.

Am Ende des Lebenszyklus des Fahrzeuges wird es entsorgt. Dann muß der Lack wieder weg, wenn das Metall wieder eingeschmolzen werden soll. Dabei wird er oft verbrannt und emittiert seinen Kohlenstoffanteil als CO2. Pigmente und Füllstoffe bleiben oft als "Asche" zurück.

Während der Betriebsphase trägt eine (zusätzliche) Lackschicht zum Gesamtgewicht des Fahrzeuges bei, das beschleunigt, bewegt und abgebremst werden muß. Das erfordert rein physikalisch betrachtet Energie. Je nach Antriebsart und Energiemix im elektrischen Anteil kommt es zu weiteren, unvermeidlichen Emissionen aufgrund einer zusätzlichen Lackschicht.

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Das Ganze im Einzelnen zu quantifizieren ist eine ziemliche Detektivarbeit. Man könnte damit locker den Umfang einer Dissertation bestreiten.