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Störe ich einen Toten mit meinem Besuch?

In der Frage die ich vor dieser gestellt habe, habe ich über meinen Klassenkameraden erzählt der sich leider das Leben genommen hat.

Nun war ich heute mit einer sehr guten Freundin (die gleichzeitig mit seiner Schwester in eine Klasse geht und auch mit ihr befreundet ist) auf dem Friedhof und wir haben Kerzen gebracht.

Danach saßen wir auf einer Bank paar Meter von seinem Grab und haben uns über die ganze Situation unterhalten. Ich bin zwischenzeitlich kurz den Müll aus meiner Jackentasche wegwerfen gegangen und habe dabei bemerkt das meine Kerze aus war (die von meiner Freundin aber nicht), also hab ich sie wieder angezündet.

Als wir gehen wollten und noch mal Tschüss sagen gegangen sind hat der Wind meine Kerze vor mir ausgeblasen und ich hab es in dem Moment aber wie ein Spiel wahrgenommen, also habe ich die Kerze wieder angezündet und gekichtert wärend ich zu ihm meinte das ich weiß das er sich grad einen Spaß drauß macht. Doch dann ging sie einfach wieder aus wärend die andere in bester Ordnung war und sogar mehr in Windrichtung stand.

Also habe ich den Windschutzring von der Kerze die ich ihm letztes Wochenende gebracht habe (die aber immernoch gebrannt hat tatsächlich) aufgesetzt und nochmal die Kerze angezündet und ihn freundlich lachend, wie unter Kollegen, gebeten sie doch jetzt an zu lassen und dann blieb sie auch an.

Jetzt habe ich das Gefühl das ich zu viel darüber nachgedacht habe und hab jetzt bisschen Angst dass ich ihn vielleicht zu oft besuche. Ich war ihn letzte Woche Mittwoch, Freitag & eben heute besuchen und habe immer eine Kerze mitgebracht.

Die erste ist normal abgebrannt, die zweite brennt immernoch (weil sie zwischenzeitlich aus war, weil es geregnet hatte aber sein Vater meinte er hat sie wieder angezündet) und eben heute das.

Ich war alle 3 Male mit unterschiedlichen Leuten da noch dazu, aber er hatte nie Streit mit irgendjemanden von denen.

Übrigens habe ich mich am Freitag mit seinem Vater um sein Grab gekümmert, mit ihm Blumen gepflanzt & Fliesen verteilt auf die man Kerzen stellen kann. Noch meinte ich er könnte ihm nach Gelegenheit seine lieblingsblumen über die Stelle wo sein Herz ist einzupflanzen, was er auch getan hat wie ich heute gesehen habe.

Allgemein habe ich immer ein "positives" Gefühl nachdem ich ihm Kerzen bringe und heute nach den Spielchen hatte ich auch eins.

Hab ich mich da zu tief reingedacht oder kann es tatsächlich sein das er sich entweder freut das ich ihn besuche oder eben Zeichen setzten will das es genug ist?

Trauer, Tod, Kerzen

Ist es angemessen, wenn bei einer Trauerrede die Kinder und Enkel des Schwiegersohns als Trauernde aufgezählt werden, der anwesende Bruder aber nicht?

Ich war gestern auf einer Beerdigung, bei der ein Pfarrer die Trauerrede hielt.

Er hatte zuvor mit der Tochter des Verstorbenen besprochen, was gesagt werden soll.

In der Rede des Pfarrers wurde dann das Leben des Verstorbenen erzählt und aufgeführt, wer alles um ihn trauert.

Dies waren seine Frau, sein Sohn und seine Tochter. Beide sind kinderlos.

Seine Tochter ist jedoch verheiratet und deren Mann hat aus erster Ehe mehrere Kinder und Enkel, die seiner 2. Frau sehr nahe stehen und als Enkel "angenommen" wurden, was auch okay ist.

Sie ist da auch sehr engagiert und kümmert sich extrem um die Kinder. Dass einer davon mittlerweile erwachsem ist und nicht mehr oft zu Besuch kommt, ist für sie extrem hart.

Für ihren verstorbenen Vater waren diese Kinder ein netter Besuch, er hatte aber auch zu seinen Nichten und dem Neffen und auch zu seinem jüngeren Bruder engen Kontakt, besonders, nachdem seine Schwester deutlich vor ihm verstorben ist. Er hatte dort viel beim Renovieren geholfen und die Kinder seiner verstorbenen Schwester haben ihn auch besucht und dort angerufen.

Diese waren, ebenso wie der Bruder des Verstorbenen, auf der Beerdigung anwesend.

Die Tochter des Verstorbenen hatte mit dem Pfarrer die Trauerrede besprochen und wollte diese kurz haben.

Deshalb wurden die verstorbene Schwester, Nichten und Neffe und der Bruder des Verstorbenen aus der Rede gekickt, es wurden aber umfangreich die angeheirateren "Enkel und Urenkel" erwähnt, die der Tochter deutlich näher stehen als dem Verstorbenen.

Ich hatte den Eindruck, dass es zwar eine freundschaftliche Verbindung zu der angeheirateten Familie gab, mit den "echten Verwandten" hatte er aber deutlich persönlichere Gespräche, erzählte viel aus seiner alten Heimat, Kriegszeiten und den jungen Jahren der Verwandten und tauschte sich gerne aus.

So saßen die nicht erwähnten wirklich trauernd da, während die vermeintlichen Enkel und Urenkel recht unbeeindruckt da saßen und die Urenkel fröhlich hopsend umher liefen.

Der Bruder des Verstorbenen wurde begrüßt und danach links liegen gelassen, weil die Tochter des Verstorbeben ihn nicht leiden kann.

Es ist klar, dass man in einer Trauerrede nicht jeden erwähnen kann, aber ich finde, wenn man schon detailliert über dessen Leben, Beruf und die Kriegszeit, die Vertreibung und Wohnortwechsel erzählt, hätte man doch zumindest Bruder und Schwester erwähnen können.

Die Nichten und den Neffen vielleicht nicht unbedingt, aber dann gehören angeheiratete Verwandte aus der ersten Ehe des Schwiegersohnes auch nicht unbedingt hinein, oder?

Die Tochter des Verstorbenen geht ohnehin sehr unterschiedlich mit Angehörigen um. Mit einer Cousine pflegt sie einen sehr engen Umgang, die andere und ihre Patentante wurden damals gar nicht über ihre Hochzeit informiert. Sie hat sich aber oft bei ihrer Tante über ihre Mutter ausgeweint und auch an deren Sterbebett gesessen.

Auch hat sie ihre Cousine, die sie nicht beachtet und die nichts von der Hochzeit wusste, als diese schwer krank war, ständig kontaktiert und alles Gute gewünscht... und als sie gesund wurde, wieder fallen lassen.

Dann sich auf einer Feier wieder den ganzen Abend nur mit ihr unterhalten.

Also alles sehr willkürlich. Streit gab es nicht.

Eure Meinung dazu, dass ihre abgeheirateten Enkel in der Rede mehrmals erwähnt wurden und die Geschwister des Toten nicht?

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