Die letzte Stunde
Im Dämmerlicht, wo Schatten zieh’n,
ging einst ein Mann, den alle flieh’n.
Ein Leben schwer, von Schuld durchbohrt,
vom eignen Herzen kaum erhört.
Er sprach kein Wort, trug still die Last,
verlor, was je Bedeutung fasst.
Der Ruf: „Ein Narr, gebrochen, klein!“
doch tief im Innern glomm ein Sein.
Am Rande stand er, Blick ins Licht,
wo Hoffnung stirbt und Mut zerbricht.
Ein letzter Schritt, kein Blick zurück,
doch nicht aus Schwäche, aus Geschick.
Denn was sie sah’n, war nur der Fall,
nicht, wie er stieg im Feuersaal.
Er stürzte nicht, er opferte,
was er nie war, doch was er wär.
Ein Manifest, ein stiller Krieg,
ein Mensch, der starb, damit er siegt.
Sein Tod war Schrei, war Widerstand,
sein Körper fiel, doch nicht sein Stand.
Im Wind erzähl’n die Dächer leis,
von einem, der sein Leid zerreißt.
Ein Held nicht aus der Helden Hand,
doch aus der tiefsten Wunden Land.
Legende ward, wer enden muss,
sein Name fällt mit Ehr’ und Kuss.
Nicht weil er ging, weil niemand blieb.
Nicht weil er fiel, weil er uns rief.