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Was bleibt von der Welt, wenn man Gott radikal streicht – und kommt dann endlich die Wahrheit zum Vorschein?

Ein transzendenter Gott – verstanden als ein außerhalb von Raum, Zeit, Materie, Energie und Kausalität existierendes Wesen – widerspricht in seinem Wesen jeder methodischen, mathematisch-physikalischen oder biologischen Erklärbarkeit. Es ist kein Zufall, dass in keiner naturwissenschaftlichen Formel, in keiner Gleichung, in keiner evolutionären Theorie ein Platz für Gott vorgesehen ist. Nicht weil man ihn vergessen hätte – sondern weil er, logisch betrachtet, exkludiert ist.

Glaube ich an einen transzendenten Gott? Nein. Warum? Weil kein einziges Konzept der modernen Wissenschaft seine Existenz voraussetzt oder von ihr profitiert. Ist das schlimm? Auch nein. Es ist schlicht die logische Konsequenz, wenn man die Regeln der empirischen Welt ernst nimmt. Gott ist, so wie er meist gedacht wird, nicht nur unbeweisbar – er ist epistemisch leer. Er erklärt nichts, was nicht ohne ihn besser erklärbar wäre.

Nehmen wir die Quantenphysik. Das vielleicht geheimnisvollste, zugleich aber bestverifizierte Modell unseres physikalischen Weltverständnisses. Die Quantenmechanik beschreibt die Welt in Form von Zustandsvektoren im Hilbertraum, die sich durch unitäre Operatoren entwickeln. Beobachtung? Führt zum Kollaps. Aber ein Gott? Kommt nicht vor. Weder in Schrödingers Gleichung noch in der Quantenfeldtheorie. Und selbst Interpretationen wie die Viele-Welten- oder die Bohm’sche Mechanik, die über das Messproblem hinausgehen, benötigen keine transzendente Instanz. Die Wahrscheinlichkeit eines Elektrons, durch eine Doppelspaltanordnung zu interferieren, ist nicht „gewollt“ – sie ist berechnet.

In der Biologie? Dasselbe Bild. Die darwinistische Evolutionstheorie basiert auf Variation, Selektion und Vererbung. Gencode, Mutation, Replikation – alles natürliche, kontingente Prozesse. Wo soll Gott da eingreifen? Als stiller Optimierer? Als moralischer Dirigent des Gens? Die Evolution ist grausam, ineffizient, voller Blindleistungen. Wenn das göttlich sein soll, wäre es ein Gott, der an trial-and-error glaubt. Nein – auch hier: kein Bedarf.

Und in der Mathematik? Dort ist es am deutlichsten: Die Mathematik ist – wie Kurt Gödel zeigte – ein in sich konsistentes, aber unvollständiges System. Ihre Wahrheitssätze existieren nicht im Himmel, sondern im Raum logischer Beziehungen. Gott ist kein Axiom, kein Operator, kein Definitionsbereich. Es gibt kein Theorem, das seine Existenz impliziert. Auch nicht in der Mengenlehre. Auch nicht in der Kategorie der Topoi.

Aber wenden wir uns nicht nur dem Argument zu, sondern auch dem Gefühl: Was geschieht, wenn man Gott aus dem Denkgebäude streicht? Wird die Welt ärmer, kälter, leerer? Das Gegenteil ist der Fall. Denn das Staunen bleibt. Es verliert nur seine naive Projektion. Die kosmische Hintergrundstrahlung, die mit 2,725 K das Echo des Urknalls trägt, ist nicht weniger erhaben, nur weil kein Gott sie verursacht hat. Der genetische Code, der in vier Basen eine unendliche Vielfalt erzeugt, ist nicht weniger magisch, nur weil er das Ergebnis chemischer Evolution ist.

Die Wahrheit ist: Die Welt wird tiefer, nicht flacher, wenn man Gott weglässt. Sie wird radikaler – weil sie nicht mehr auf ein metaphysisches Back-Up zurückgreifen kann. Sie wird existenzieller – weil sie uns zwingt, selbst Verantwortung zu übernehmen.

Und was bleibt dann? Die Thermodynamik bleibt. Die Entropie steigt weiter. Die Quantenfluktuationen tanzen weiter ihr unsichtbares Ballett. Die mathematischen Strukturen entfalten sich in unendlichen Varianten – nicht, weil jemand sie denkt, sondern weil sie in der Logik selbst angelegt sind. Der Satz des Pythagoras gilt – nicht, weil ein Gott ihn will, sondern weil die Geometrie des Raums ihn erzwingt.

Und wir? Wir bleiben als bewusste Entitäten in einem Universum, das uns nicht braucht, aber uns hervorgebracht hat. Das ist keine Entwürdigung, das ist die radikalste Form der Würde. Denn sie ist selbstverdient. Kein Vater, der auf uns wartet. Keine Strafe, keine Belohnung. Nur die Verantwortung, in einer Welt, die blind ist, sehend zu sein.

Man könnte meinen, das sei eine kalte Philosophie. Aber sie ist, wenn man sie zulässt, von überwältigender Wärme. Denn sie macht alles, was ist, zu etwas, das zählt. Wenn kein Gott die Dinge wertet, dann ist jede ethische Entscheidung, die wir treffen, radikal unser Werk. Dann ist jedes Leben, das wir retten, wirklich gerettet – und nicht bloß Teil eines göttlichen Plans.

Ein transzendenter Gott ist kein Teil der Wirklichkeit – er ist ein Konzept, das außerhalb von allem liegt. Doch wenn etwas außerhalb aller Wirkung liegt, dann liegt es auch außerhalb aller Relevanz. Es ist nicht „falsch“, an Gott zu glauben – es ist nur folgenlos. Naturwissenschaft fragt nicht: Gibt es Gott?, sondern: Was folgt aus seiner Existenz? Und wenn die Antwort lautet: Nichts, dann ist das, was bleibt, nicht Leere – sondern Freiheit.

Islam, Kirche, Christentum, Bibel, Dreieinigkeit, Gott, Heilige Schrift, Jesus Christus, Sinn des Lebens, Theologie

Ist der Islam in Wahrheit eh sehr sympathisch?

Hallo

ich war früher der größte vorstellbare islamophobe Hetzer überhaupt.

Aber inzwischen finde ich diese Religion echt sehr sympathisch. Ich habe auch ein paar Moslems kennen gelernt, mit denen ich mich gut verstehe.

Sympathisch finde ich es, dass diese keinerlei Alkohol trinken beispielsweise. (ich wäre generell für ein komplettes Alkoholverbot nach Vorbild des Irans oder von Saudi-Arabien) Was gesellschaftliche Vorstellungen angeht, finde ich sie ebenfalls sehr sympathisch, vor allem lehnen diese auch vehement Suchtmittel ab. Die Fragen die ich da so kenne sind finde ich nicht so leicht zu haben wie unsere Frauen und auch zurückhaltender indem sie nicht mit jedem x beliebigen Typen was anfangen, der sie in der Disko anlabert. Generell viele von den Frauen die ich da kenne wollen viele Kinder haben und nicht - wie viele Frauen hierzulande - einer Karriere nachgehen. Dieser Wunsch von Frauen, eine berufliche Karriere zu machen, statt viele Kinder zu haben, ist mir befremdlich.

Wo ich mir mit ihnen auch relativ einig bin ist die Frage über Israel. Während unsere Regierung diesen Massenmörder unterstützt und manche europäische Konservative das auch gut finden (meine Vorfahren würden sich im Grab umdrehen, wenn sie das wüssten) hört man von muslimischen Leuten eine starke Ablehnung dieser Kriegstreiberei.

Ein Punkt, den ich weniger gut finde (auch das muss ich dazu sagen) ist dass viele die ich hier kenne sehr pro-russisch eingestellt sind. Wenn Leute die hier leben unserem historischen Feind zujubeln, finde ich das nicht gut, wobei es auch viele deutsche "Konservative" und "Rechte" gibt, die offenbar vergessen haben, wie die Russen damals hier gewütet haben, und diesen KGB-Massenmörder der gerade die Ukraine unterwerfen bzw die Sowjetunion zurück will als "Helden" sehen. (dass unter Putin bereits im Sommer 2020 fleißig geimpft wurde, haben diese offenbar auch nicht mitgekriegt)

Ich finde ja Russland in Bezug auf moralische Verkommenheit noch um ein vielfaches schlimmer als den Westen (egal ob in Bezug auf Alkoholkonsum, auf Abtreibung, auf zerstörte Familien etc.)

Religion, Islam, Geopolitik, Iran, Russland, Saudi Arabien, Ukraine, Ideologie, konservativismus

Ist es haram Das Hijab abzulegen?

Hallo ich trage seit 2 Jahren ein hijab, doch seid einem Jahr ungefähr fühle ich mich sehr unwohl darin und kann den Gedanken nicht vergessen es auszuziehen.

Zurzeit bin ich 14 und habe es mit 12 angezogen ohne eine Nacht drüber zu schlafen und dann begann der Stress mit Mobbing und Rassismus, psychischen Problemen usw.

Nach 1 Monat habe ich dann die Klasse gewechselt und seitdem geht es mir viel besser. Doch seid einer langen Zeit habe ich so ein komisches Gefühl im Herzen und fühle mich einfach nicht mehr wohl es geht mir gar nicht ums Aussehen oder so. Es ist innerlich so und ich habe auch noch ganz viele andere Gründe, aber meine Familie ist sehr religiös, ich natürlich auch.

Sie waren alle sehr stolz, dass ich es getragen habe in so einem jungen Alter (meine Schwester auch mit 13) und jetzt hab auch Angst vor den Reaktionen meiner Freunde und am meisten meiner Familie, aber am allermeisten von Allah, da ich weiß, dass es ein großer Schritt und er mich an Jaumetel Qiyama (Weltuntergang) fragen wird, warum usw.

Könnt ihr mir bitte einen guten Rat geben, da ich niemanden verletzten will. Weil da meiner Mutter und meine Familie sehr enttäuscht wären, ich aber mich einfach nicht mehr wohl fühle und ich nicht mehr aufhören kann darüber nachzudenken. Ich tu alles um es abzulassen.

Aber nur wenn es vom Herzen kommt. Zur Zeit kommt es leider nicht vom Herzen und ich weiß nicht was ich tun soll. Soll ich es einfach an lassen und alles versuchen oder was soll ich tun? Ich würde mich sehr über einen guten Rat freuen.

Lg

Religion, Islam, Gefühle, haram, Hijabi

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