Nicht jeder macht das zum Beruf, doch jeder macht etwas, was irgendeinem gefällt, mag es auch noch so absurd sein. Manche finden essen unterhaltsam.
Nehmen wir mal ein paar Beispiele. Bob Dylan war an sich kein Entertainer, sondern Liedermacher, besonders bevor er für die sozialistisch geprägten Folk-Puristen wie die Seegers zum "Judas" wurde (siehe die E-Gitarre, zu "kapitalistisch" für seine Audienz). Dennoch, auch "Blowin In The Wind" kann man trotz der klaren Message einfach zur Unterhaltung am Lagerfeuer machen.
Der Betrachter spielt da schon eine Rolle. Wenn jemand in einen offenen Gullideckel fällt, kann man entweder "haha, so ein Idiot" oder "oh je, hoffentlich hat er sich nix getan" denken.
Oder als Beispiel Lichter und Lafer. Ihre Sendung habe ich früher gern geschaut, und der Unterschied könnte nicht klarer sein. Horst Lichter kann kochen, aber er ist mehr Entertainer, Johann Lafer jedoch ist klar Koch. Klar, dass die beiden privat tatsächlich keine Freunde sind. Aber auch ein Johann Lafer wurde als Profi durch diese Koch-Talkshow zum Entertainer. Warum auch nicht.
Natürlich ist nicht alles im Auge des Betrachters, man kann schon höhere Kunst machen. Genesis waren ja mit Gabriel und Hackett sehr experimentell, ohne sie wurden sie mehr zu einer Pop-Rock-Gruppe. Die Beatles hingegen wurden in ihren zweiten Hälfte experimenteller, man kann nicht zu allen Liedern tanzen, aber doch bei allen mitfühlen. Aber "Hey Jude" sollte intellektuell schon über "Drive My Car" stehen.
Auch ein Fensterputzer kann Entertainer werden, wenn auch unfreiwillig. Denke, es kommt auf den Fokus an. Aber dass jemand kein Entertainer sein kann, ist eig. unmöglich.