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Wie fandet ihr die letzte Staffel von Squid Game?

Ich weiß nicht, wie es euch ging, aber für mich war die letzte Staffel von Squid Game irgendwie ganz anders als die vorherigen. Sie hatte nicht mehr denselben wie früher – weniger Spannung, weniger emotionale Tiefe. Irgendetwas hat gefehlt.

Was mich besonders enttäuscht hat, war die Wendung rund um Spieler 333, auch bekannt als Myung-g. Anfangs dachte ich wirklich, er sei jemand, der alles für seine Tochter tun würde. Man hat ihm das total abgenommen – dieses Bild vom fürsorglichen Vater, der einfach nur überleben will, um für sie da zu sein. Aber dann entpuppt er sich als völliger Verräter. Das hat mich richtig schockiert. Statt Menschlichkeit hat er am Ende nur Kälte gezeigt, und das auf eine Art, die gar nicht zu dem Bild passte, das man sich von ihm gemacht hatte.

Und dass 456 gestorben ist – das war für mich der Tiefpunkt. Er war für mich das Herz der Serie, jemand, der trotz allem immer Mitgefühl gezeigt hat. Sein Tod fühlte sich nicht gerecht an, sondern einfach nur bitter :(

Ich komm einfach nicht mehr klar damit, dass Squid Game angeblich keine weitere Staffel bekommen soll. Diese Serie hat mich so gefesselt wie kaum eine andere – und jetzt soll einfach Schluss sein? Das fühlt sich total unfertig an.

Aber vielleicht gibt’s ja doch noch Hoffnung. In der letzten Staffel hat man doch diese Frau gesehen, die das Dachi-Spiel spielt – und das in Amerika. Das kann doch kein Zufall sein, oder? Für mich sah das schon ziemlich danach aus, als würde da etwas Größeres vorbereitet werden. Vielleicht ist das der Hinweis darauf, dass das Spiel auch international läuft – und dass es eine Fortsetzung geben muss.

Ich hoffe einfach, dass das noch nicht das Ende war. Die Welt von Squid Game hat so viel Potenzial, da wäre es echt schade, wenn das alles jetzt einfach so vorbei ist.

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Warum weigert Fern sich, Stark Frieren tragen zu lassen, als die bei der Wanderung durch den Schnee einschläft?

Okay, die Frage klingt wie Wortsalat, aber ich habe mir die Namen nicht ausgedacht...

In Folge 12 der Anime-Serie "Frieren - Nach dem Ende der Reise" wandern Frieren, Fern und Stark im Winter durch den Schnee. Als Frieren plötzlich einschläft(?! Synchonfehler?), bietet Stark an, sie zu tragen, aber Fern lehnt das vehement ab und trägt sie lieber selbst.

Sie sagt nicht explizit, warum, aber es ist klar, daß sie nach Ausreden sucht und ihre wahren Gründe nicht nennen will. Die ganze Szene scheint mir eine spezifische Relevanz zu haben, aber ich bin nicht sicher, welche. Hat das etwas mit der japanischen Kultur zu tun?

Ich habe ChatGPT gefragt, aber angesichts seiner Gefallsucht und seinem Hang zum Halluzinieren hätte ich mit den entsprechenden Nachfragen wohl jede beliebige Erklärung aus dem Ding rausbekommen können. Es ist offensichtlich, daß eine Kurzbeschreibung der Serie zu den Trainingsdaten von 4o gehört hat, aber eine Menge Details hat es sich merklich zusammengereimt...

Ich habe zwei Arbeitshypothesen:

Einerseits könnte es mit dem Mentor-Schüler-Verhältnis zwischen Frieren und Fern zu tun haben. Fern fühlt sich als Schülerin verpflichtet, ihrer langjährigen Lehrerin zu helfen, und das nicht jemand anderem zu überlassen. Nur verstehe ich dann nicht, warum sie das Stark nicht einfach klar sagt. Er hatte doch auch einen Meister, müßte er das nicht verstehen?

Außerdem verstehe ich nicht, warum (jedenfalls meiner Wahrnehmung nach) die Animation nicht wirklich deutlich werden läßt, daß das Tragen von Frieren doch anstrengend für Fern sein muß. Auch hier würde ich wieder einen kulturellen Hintergrund raten, aber wieso fragt sie dann, nachdem Frieren aufgewacht ist, ganz offen, ob die nicht wieder selbst laufen könne, weil sie doch ziemlich schwer sei?

Meine andere Hypothese ist, daß es mehr mit Stark zu tun hat. In der nächsten Folge (an seinem 18. Geburtstag) beschimpft sie ihn ja mehrmals als "pervers", es wäre also plausibel, daß sie deshalb nicht will, daß er ihre Lehrerin in seinen Armen trägt. Oder gibt es auch hier einen kulturellen Aspekt; ist es in Japan generell tabu, daß ein Mann eine Frau trägt?

Vielleicht liege ich aber auch total daneben; gibt es hier Kenner der japanischen Kultur und dieser Serie?

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Andor - Wenn die Macht fehlt, bleibt Bürokratie

Einleitung: Der Ernstfall Galaxis

Andor will anders sein. Keine Jedi. Keine Macht. Keine Dualität aus Licht und Dunkel, sondern Grau, Politik, Machtkalkül. Es geht um die Rebellion – aber nicht als romantische Heldensaga, sondern als strukturierte Gegenbewegung, geboren aus Angst, Kontrolle und Ohnmacht.

Das klingt auf dem Papier mutig. Und viel davon ist es auch. Doch der Preis dieser Ambition ist hoch: Statt Star Wars erleben wir eine Serie, die oft eher an dystopische Regierungsdramen erinnert als an die weit entfernte Galaxis.

Ein treffender Vergleich dazu ist die US-Serie Paradise (2023) ebenfalls auf Disney+: Nach einem tödlichen Attentat auf den US-Präsidenten entfaltet sich eine politische Intrige, die moralische Abgründe, versteckte Netzwerke und ideologische Fronten zeigt – brillant gespielt, straff erzählt, hochspannend. Ganz ohne Jedi, ganz ohne Franchise. Und genau das macht die Serie ehrlich: Sie hat keine galaktische Bürde, die sie ignorieren oder vermeiden muss.

Andor hingegen trägt das Star-Wars-Label aber behandelt es wie ein lästiges Relikt.

Cassian Andor: Der Protagonist, der sich nicht erinnert, einer zu sein

Cassian ist ein Mann in Bewegung – aber keine Figur in Entwicklung. Zwei Staffeln lang reagiert er auf Ereignisse, wird verschleppt, ausgenutzt, gedrängt. Dass er der „Held“ sein soll, erfährt man vor allem aus dem Titelbildschirm.

Wo Revan in Kotor durch Erinnerung, Verrat und moralische Entscheidungen zu einer Ikone wird, bleibt Cassian emotional statisch. Es ist egal, ob er auf Ferrix ist oder in einem Gefängnis: Sein innerer Kompass bleibt unsichtbar. Keine Zweifel, keine Läuterung, keine klare Motivation.

Seine Rebellion ist das Ergebnis narrativer Notwendigkeit, nicht emotionaler Entscheidung.

Wenn Gespräche Handlung ersetzen

Ein zentraler Kritikpunkt an Andor sind für mich Dialoge – und nein, sie sind nicht „substanziell“. Sie wirken bedeutungsvoll, weil sie lang sind, weil sie flüstern, weil sie in dunklen Räumen geführt werden. Aber häufig sagen sie schlicht: nichts.

Beispiel: Mon Mothmas Auftritt bei einer Dekadenzveranstaltung auf Coruscant – unter einer Diskokugel (!) – wirkt, als hätte man aus einer House of Cards - Szene das Drama entfernt und nur den Textblock behalten. Statt Spannung entsteht Symbolinszenierung. Statt Figurenentwicklung: politisches Murmeln in Designerroben.

Paradise zeigt, dass politische Dramen klug und packend sein können – mit Dialogen, die zugleich Handlung, Figurenprofil und Konflikt transportieren. Dort sprechen Menschen mit Agenda. In _Andor_ sprechen sie in Kurznachrichten, die niemand abschickt.

Visueller Stilbruch: Wenn Star Wars aussieht wie Regierungsfernsehen

Einer der auffälligsten Kritikpunkte für mich an Andor ist seine Ästhetik – weil sie das Franchise praktisch negiert.

Wo früher LED-Blinken, Röhrenequipment und mechanische Konsolen prägten, finden wir Glasplatten, Headsets und Touchdisplays.

Statt vibrierender Cantinas oder maroder Rebellenschlupfwinkel betreten wir sterile ISB-Büros, deren Architektur eher an das Verteidigungsministerium erinnert als an einen Ort, an dem der Tod eines Planeten geplant wird.

Waffen wirken wie reale Prototypen. Blaster sind modernisierte Kalaschnikows. Und Raumstationen wie Hightech-Großraumbüros mit Betonlamellen.

Was fehlt, ist der „Used Universe“-Zauber, der einst dafür sorgte, dass sich selbst Tatooine echter anfühlte als unsere eigene Welt.

Struktur: Dramaturgie als Warteschleife

Man lobt Andor oft für seine „Erzähltiefe“. Aber was heißt das in der Praxis?

Drei Folgen Aufbau, eine Episode Spannung, zwei weitere Vorbereitung.

Dazwischen: Besprechungen, Flurfunk, Verhöre.

Wenn dann doch ein Ausbruch oder ein Überfall geschieht, ist das Momentum bereits durch Verlangsamung entkernt.

Natürlich braucht Politik Zeit. Aber Serie ist kein Whitepaper. Eine gute Geschichte lebt von Spannungen, Auflösungen, Reibung – nicht von narrativem Stillstand mit Nebelmaschine.

KOTOR und Paradise: Zwei Sterne am Dramaturgie-Horizont

Was Andor fehlt, beweisen zwei Werke, die das Gegenteil liefern:

KOTOR: politische Komplexität, moralische Dilemmata, spiritueller Tiefgang. Der Spieler entscheidet. Der Spieler leidet. Und jede Handlung verändert nicht nur den Charakter, sondern das Gefühl für die Welt. All das in einem Videospiel.

Paradise. eine Serie, die Macht als Konflikt, nicht als Kulisse erzählt. Figuren kämpfen nicht um Position, sondern um Wahrheit – mit Spannungsbögen, die wirklich biegen. Und das, obwohl die Serie sich kein Laserschwert ausleihen kann.

Fazit: Und wenn man das Star Wars abzieht, bleibt…?

Andor ist ein gut inszeniertes Politdrama – aber kein Star Wars.

Es gibt kein Staunen. Kein Mythos. Keine Gravitation.

Nur sterile Ästhetik, langatmige Gespräche und einen Protagonisten, der mehr beobachtet als handelt.

"Rebellion beginnt mit Hoffnung“ hieß es einmal.

Andor beginnt mit Lichtdimmung – und bleibt in der Dunkelkammer.

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Squidgame: Justice for Nr. 333

Spoiler-Alarm für Squidgame Staffel 3!

Im Finale von Squidgame 3 soll Nr. 333 ja dieser absolut böse Mensch sein, der sogar bereit ist sein einiges Baby für den Sieg bzw. das Geld zu töten. Quasi das Manifest von allem, was mit der Menschheit falsch läuft. Ich finde diese Entwicklung für ihn aber absolut unpassend, aus dem Nichts kommend und schlecht geschrieben. Gibts da wen, der das anders sieht bzw. es anders versteht? Ich fände es echt spannend, da eine andere Meinung zu hören.

Also zur Erklärung: In S2E6 will 333 ja zusammen mit 222 neu anfangen. Er sagt "Wir bekommen dieses Kind und starten neu durch". Bei der Abstimmung danach wählte er dann auch X, da ihm das Geld reichte und er eigentlich nur noch mit 222 und dem Baby raus wollte. Er verteidigt dann am Klo sogar 125 vor Thanos. Der ganze Fight im Klo bricht ja auch nur aus, weil Thanos 222 "bedroht" und 333 das nicht auf sich sitzen lässt. Aus Notwehr tötet er Thanos dann. 222 sorgt sich aber weiterhin sehr um ihn, sagt er soll sich beim nächtlichen Angriff verstecken usw. (Bis hierher war 333 eigentlich ein ganz klarer Goodguy.)

Auch in S3E1 sagte 333 noch "Ich werde dich und das Baby beschützen". Im 4. Spiel bricht dann aber alles zusammen. Er tut sich mit 124 (Thanos´ Freund) zusammen??? Wieso würde er das tun??? Am Tag zuvor waren sie noch Todfeinde. Und nicht nur das, er folgt seinem Vorschlag, jeden den er sieht, für das zu Geld töten. Das passt überhaupt nicht! Er sollte nach Erfüllung der Aufgabe einzig und alleine nach 222 suchen und schon gar nicht auf irgendetwas hören, das von 124 kommt. Wie gesagt, am Vortag wollten sie sich noch umbringen. Und so kommt es schließlich zum Mord an 120. (Dazu hätte es einfach nicht kommen dürfen, wenn man seine Figur bis hierhin betrachtet).

Aber auch danach sorgt er sich immer noch um 222 und das Baby, obwohl sie ihn nun natürlich hasst. Er schämt sich sichtlich für seine Tat. Er bietet ihr auch Hilfe beim Seilspringen an, was sie aber ablehnt. (Auch hier ist er noch kein wirklicher Badguy, er schämt sich für den Mord an 120 und kümmert sich weiterhin um 222 und das Baby. Beim 5. Spiel wäre eigentlich eine Redemption für 333 angebracht gewesen, in der er das wieder gut macht. Z.B. er trägt 222 über die Brücke und im auf den letzten Metern, wirft er sie mit seiner verbleibenden Kraft auf die andere Seite und fällt selbst hinunter. Er opfert sich und stirbt den Heldentod. Ich finde, das passt sehr viel mehr zu seinem Charakter, als dieses Abdriften ins Böse).

Aber nein, nach dem Tod von 222, der ihn sichtlich mitgenommen hat, wird er plötzlich zum skrupellosesten Badguy der ganzen Serie, der sein eigenes Baby für Geld töten würde. Plötzlich ist 333 auf einer Ebene mit 100 und Thanos. Er wählt bei der letzten Abstimmung auch wieder O aus irgendeinem Grund. Ich meine nach dem Tod von 222 und mit seinem Baby im Spiel, sollte er mehr Grund denn je haben, die Spiele zu beenden (vor allem nachdem er eigentlich schon nach Game 3 raus wollte). Aber nein, irgendwie nicht... Beim letzten Spiel setzt er sich vorerst ja auch für das Baby ein. Er will als erstes 125 töten und schubbst dann den Random auf dem Dreieck hinunter, alles nur um sein Baby am Leben zu halten. Aber dann, nachdem alle außer er, Gi-Hun und das Baby tot sind, kommt das Unlogischste der ganzen Serie. Er befiehlt Gi-Hun auf dem Dreieck zu bleiben, damit er dann sein Baby töten kann und als alleiniger Gewinner da steht??? Was??? Wieso nimmt er nicht das Baby, lässt Gi-Hun hinüber und wirft ihn hinunter? Boom. 333 und das Baby gewinnen, alles perfekt für ihn. Außerdem, wann wurde 333 so böse??? Ich würde ihm nie zutrauen, dass er jemals sein eigenes Kind töten würde. Aller höchstens vielleicht, wenn nur noch er und das Baby übrig geblieben wären. Aber sonst hätte er immer nach irgendeiner Möglichkeit gesucht, dass er UND das Kind es hinaus schaffen. Aber so wie es ist, wirkt es fast so, als wollte er unbedingt das Baby umbringen.

Ich verstehe es einfach nicht... Die Entwicklung von 333 ist komplett Banane und absolut unsinnig in S3. Er war nie böse, er hat sich immer um 222 und das Baby gekümmert, aber dann ist er ganz plötzlich der Böseste von allen. Ich finde das macht einfach überhaupt keinen Sinn. Ich habe das Gefühl er soll ein Sang-Woo 2.0 sein, aber bei Sang-Woo in S1 war das anders und lässt sich absolut nicht vergleichen. Seit Game 2 hat dieser seine Freunde betrogen, um zu gewinnen, es wurde lange aufgebaut und glaubhaft vermittelt. Aber 333 war immer einer von den Guten (anhand der Squidgame-Standards zumindest), er war bis zum 4. Spiel ganz klar ein Goodguy, der sich um seine Ex-Freundin und ihr Baby gesorgt hat. Wie wurde aus diesem Typen so schnell das absolute Böse? Das passt einfach nicht... Wenn man für das Finale dieses Manifest der menschlichen Bosheit wollte, hätte man eher 100 als "letztes Hindernis" nehmen sollen.

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