Warum erwarten manche Menschen gradezu dass man Partei für Gruppierungen ergreift mit denen man selbst einfach nichts zu tun hat?
Sagt man heute man toleriert xyz NUR. Wird man oft direkt angeprangert als wäre man ein unmensch der xyz eben aktiv angreift oder sonstwas.
Aber warum sollte ICH partei für jemanden ergreifen wenn ich nichtmal teil dieser community bin? Das ist aus meiner Sicht einfach nur heuchlerisch.
Gibt es soviele Gutsmenschen die es so dringend benötigen als heiliger angesehen zu werden oder woran liegt das?
Ich habe hier bewusst objektiv geschrieben ohne spezifisches thema. Weil das eben gefühlt bei allem vorkommt.
Man darf nicht einfach "nur" tolerieren... Man muss schon richtig akzeptieren und es quasi unterstützen....
Was ist falsch an toleranz?
3 Antworten
Gute Frage! Ich denke das Grundproblem ist eine Art negative Vermutung. Wenn jemand sagt, dass er die "die Russische Seite versteht", dann hört man da etwas anderes als das gesagte raus. Wenn jemand sagt "Deutschland ist nicht das Sozialamt für die ganze Welt", dann ist diese Aussage ja an sich richtig, aber er will eben etwas anderes damit sagen. Das ist quasi die Gegenseite zur solidarischen Scheinheiligkeit. Man geht so weit wie man es noch aussprechen darf aber hat im Hinterkopf ganz was anderes. Und dann entzünden sich die Menschen (mal zu Recht, mal zu Unrecht) an Aussagen die für sich genommen nicht schlimm wären.
Wenn du sagst du bist tolerant aber die bist kein Supporter mit xy, dann ist das an sich genau das was ca 50% der Menschen tun. Je nach dem wie du es jedoch ausdrückst hören Menschen dabei etwas anderes raus. Und Menschen die getriggert sind bei manchen Themen, die entzünden sich dann schnell daran und schießen übers Ziel hinaus oder sehen in dir etwas das du nicht bist. Ich habe festgestellt, dass man bei Reizthemen einfach nur ein paar mehr Worte benötigt und sich einfach nur abgrenzen muss von dem, was da andere für Negativbilder im Kopf haben. Vermutungen schaffen ein diffuses, unklares Feld und damit Unsicherheit. Wenn die Grenze gezogen ist lässt sich dann oftmals frei und freundschaftlich diskutieren.
Toleranz für die Feinde der Toleranz begünstigt Intoleranz.
Toleranz braucht andere nicht aufzubringen.
Wenn es aber darum geht, Gefahren abzuwehren, wird es kritisch. Natürlich bin ich gezwungen, Leute zu tolerieren, die den Klimawandel nicht ernst nehmen. Die sind gegenwärtig vermutlich in den meisten Staaten die überwältigende Mehrheit. Aber wenn das so bleibt, ist nicht nur unser Wohlstand und unsere Demokratie stark gefährdet, sondern das Überleben von Hunderten von Millionen, wenn nicht weit über eine Milliarde der gegenwärtig lebenden Menschen.
Das sollten wir besser nicht tolerieren, sondern wir sollten, so gut wir es können, dagegen anzugehen, auch wenn es die überwältigende Mehrheit ist; denn die gefährden schließlich das Überlebender eigenen Kinder und weiteren Nachkommen.
Entsprechend halten andere es für nötig, dass Russland besiegt wird. Gut und schön. Aber wenn man sich realistisch vorstellt, dass Russland besetzt werden soll und in Besatzungszonen aufgeteilt. Wer würde dann noch mitmachen? An einen Atomkrieg braucht man dabei gar nicht zu denken.
Moral ist zum Lifestyle geworden.
Mein Vorschlag:
Hänge die Moral so hoch, dass du bequem drunter her gehen kannst.
Gutefrage ist eine Plattform, auf der man ganz gut Werbung für eine Partei xy unterbringen kann. Wie ? Indem man rhetorische Fragen stellt, die nur formal - aber nicht inhaltlich Fragen sind sondern ein klares Statement für eine Partei enthalten. Ich finde diese Fragen aber durchsichtig genug, sodass ich mir überlegen kann ob ich darauf antworten will. Manchmal spreche ich den Verfasser auf diesen Stil an. Entweder bekomme ich dann eine pampige Antwort oder die Frage taucht mit nur leicht geändertem Wortlaut 5 Minuten später wieder neu auf.
Aber eine Frage so zu stellen, damit quasi NUR antworten kommen die man so haben will ist doch dämlich...
Ist doch völlig normal das nicht alle leute exakt gleich denken und antworten.
Wenn man da wirklich antworten will sollte man die frage dann nicht viel eher offen stellen?
Wozu Fragen, wenn man nur antworten annimmt die einem in den Kram passen?
Ich kann mir im Moment kaum eine Frage vorstellen, auf der mir der Fragesteller vorschreiben kann, was ich zu erwidern habe. Oft ist auch schon das in der "Frage" versteckte Statement komplett falsch. Wenn ich dafür von anderen Mitgliedern der Community Zuspruch erhalte, wird die Frage erneut aufgelegt. Ich finde gerade bei solch manipulativen Fragen sollte man dem Fragesteller durchaus einen Strich durch die Rechnung machen.
Ja okay. Aber warum ist es schwer einfach mal die Aussage so zu nehmen wie sie getätigt wurde?^^
An toleranz gibt es ansich kaum etwas misszuverstehen.
Ergo liegt das problem warum dann unter umständen stress ausbricht ja nur bei der person die da eben zuviel hineininterpretiert hat...
Ich finde das wirklich schwierig. Man kann das ausgesprochene auch einfach mal genau so nehmen... Manche Menschen wie ich z.b. meinen auch genau was sie sagen^^ Und eben nicht mehr oder weniger.