Findet ihr es auch seltsam, wenn Mitarbeiter "wir" sagen?
Als Mitarbeiter ist man ja primär ein WERKZEUG vom Chef, um für diesen Geld zu verdienen. Ich will das gar nicht bewerten ,so ist es eben...aber dann "wir" sagen??? Eben sagt man noch "wir", im nächsten Moment kann man schon gekündigt sein.
Darum käme ich persönlich nie auf die Idee "Wir" zu sagen. Wie sehr ihr das?
Also was ich meine, wenn Leute z.B. im privaten Gespräch sagen "Wir stellen XYZ her". Ich sage auf sowas "XYZ stellt dieses und jenes her".
10 Antworten
Es ist ein Versuch, ein Team zu sein? Unabhängig von der Hierarchie? Wenn du es verlogen findest, hat das ggf. damit zu tun, dass Du Dich derzeit nicht sicher fühlst in dem Job. Vielleicht kannst Du das ändern? Das kannst nur du wissen. In bestimmten Branchen gilt HIre & Fire, aber trotzdem wünschen sich manche Vorgesetzte, dass der Angestellte bleibt, da es immer ein Risiko ist, den Mitarbeiter "auszutauschen". Man muss als Angestellter sich nicht immer als der "Untergebene/r" verhalten, sachlich bleiben hilft.
Ehrlich gesagt ist auch das eine Teamspirit Angelegenheit, ob man sich als "Wir" fühlt gegenüber dem "außerhalb der Firma". Selbst wenns nicht so gut läuft, stärkt es das Team. WEnn man nun schon mal da ist, kann man halt versuchen, sich vielleicht dort ein bisschen wohl zu fühlen. Man sagt ja auch "bei uns in der FirmaT oder "Wir als Zulieferer" etc. Ich würds mal ausprobieren, ob sichs so schlimm anfühlt.
Ich finde, die korrekte Formulierung des "Wir" wäre.:
Wir BEI der Firma BMW produzieren dieses und jenes.
Denn, wir DIE Firma BMW impliziert schon mehr. Man selber ist aber nicht "die Firma", man ist nur angestellt. Das ist schon ein großer Unterschied.
Als Mitarbeiter ist man ja primär ein WERKZEUG vom Chef, um für diesen Geld zu verdienen. Ich will das gar nicht bewerten ,so ist es eben
Ist es wirklich so?
Ich stelle meine kostbare Lebenszeit und Fähigkeiten zur Verfügung und bekomme dafür ein Gehalt, mit dem ich mir meine Wünsche erfüllen kann!
Wenn ich nicht "wir" sagen kann, fühle ich mich nicht zugehörig und mit dem Unternehmen identifiziert. Das ist eine schlechte Motivationsgrundlage.
Nein, ich finde das nicht seltsam, sondern völlig normal. Man sieht sich eben als Team und dann sagt man "wir". Man fühlt sich zugehörig. Ich finde das gut.
Wenn man sich so wenig mit dem eigenen Unternehmen identifizieren kann, dann sollte man es vielleicht besser verlassen. Und wenn man wirklich in der Angst lebt, nächsten Monat entlassen zu werden, dann sollte man sich rechtzeitig nach einer besseren Position umschauen. Derzeit herrscht ja Fachkräftemangel und Arbeitnehmer sind in einer sehr guten Verhandlungsposition.
Ich finde "wir" völlig OK und richtig.
Ja, der Gedanke kam mir auch. Echt traurig, wenn man noch nie ganz intuitiv so ein Wir-Gefühl hatte.
"Wenn man sich so wenig mit dem eigenen Unternehmen identifizieren kann"
Naaja, ich bin selbst Kapitalist und weiss, wie das Spiel läuft. Insofern bin ich da weniger naiv, als dass ich mich mit einem Unternehmen identifizieren würde ;)
Für mich ist es Geschäft.
Kapitalist?! Seltsamer Ausdruck.
Vielleicht interpretieren wir "identifizieren" anders, aber die allermeisten Mitarbeiter identifizieren sich schon in dem Sinne, als dass sie die gemeinsamen Ergebnisse als zum Teil zu ihnen gehörig empfinden.
"Wir" zeigt einfach sprachlich, dass man sich als Teil eines Teams empfindet. Nicht überinterpretieren.
Ach ja, und noch ein Punkt: Anderen unterschwellig Naivität vorzuwerfen und damit scheinbar die eigene Meinung zu untermauern, ist super mies und destruktiv. Es können durchaus verschiedenen Meinungen zu einem Thema gleichzeitig existieren, ohne dass alle Andersdenkenden naiv oder dumm sind. So wirst du keine bereichernden Diskussionen führen, sondern nur Leute verärgern.
Und das kommt für mich dann immer so rüber als würde er als Fließband-Mitarbeiter denken, ihm würde da ein Stückchen gehören ;)
Sicherlich kommt es auf das Thema an. Wenn ein Fließbandarbeiter sagen würde, "wir haben die Kreditlinien der Zulieferer verändert", dann würde das nicht passen, weil er nicht Teil des Teams ist, das solche Entscheidungen trifft. Da würde ich dir dann zustimmen.
Wenn der gleiche Fließbandmitarbeiter aber sagen würde, "wir lackieren den hinteren Kotflügel immer erst nach Umgreifen des Haltearms", dann empfinde ich das als völlig normal. Das ist Bestandteil seiner täglichen Arbeit. Das empfindet er als "wir".
Das ist ein sehr guter Einwand. Das Wir-Gefühl hat nicht primär mit Besitzverhältnissen zu tun, sondern mit Zusammenarbeit, gemeinsamer Leistung, Zugehörigkeit, Gemeinschaft.
Richtig. Das man eben Teil von etwas ist und nicht Besitzer von etwas.
Ich meine, in einer Partnerschaft redet man ja auch von "Wir" und das hat hoffentlich für die meisten nichts mit Besitz zu tun, sondern mit Team.
Die Besitzer sind leider oft genug kein Teil davon - und das ist oftmals ein großes Problem, in meinen Augen.
Puh, du willst wirklich eine Partnerschaft mit einer Anstellung in einer Firma vergleichen?
Du glaubst, dein Chef ist so etwas wie dein Partner?
Also wenn ich von meinem Partner ins Auto steige, dann winkt er mir zu. Wenn ich das bei meinem Chef mache, dann ruft er die Polizei und sagt "Das ist MEIN Besitz. Die Person gehört ins Gefängnis!"
Du hast wirklich ein romantisches Weltbild, was aber mit der Realität nicht viel übereinstimmt.
Das was du als wichtig und wesentlich betrachtest hat mit dem Berufsleben (außer wenn man Glück hat und in eine "Traum-Firma" kommt) bloß nichts zu tun.
Insofern argumentierst du am Thema vorbei.
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Du argumentierst unfair und kindisch. Guitschees Punkt war, dass man in vielen Bereichen "wir" sagt, obwohl kein Besitzverhältnis vorliegt. Das Beispiel der Partnerschaft war hier treffend und einschlägig.
Natürlich unterscheiden sich Partnerschaften und Firmen in vielen ANDEREN Aspekten. Das sollte auch dir klar sein.
Und nein, ein gutes Verhältnis am Arbeitsplatz ist kein über-romantisches Weltbild, sondern für viele Mitarbeiter in Deutschland durchaus Realität. Viele identifizieren sich mit ihrer Tätigkeit und dem Unternehmen.
Ich will es nochmal in aller Ruhe erklären:
Wenn bei der Feuerwehr ein Auto kaputt ist und du hilfst, es zu reparieren und wo hin zu fahren, du aber selber kein Feuerwehrler bist, dann kannst du zwar sagen "WIR haben das Auto dort und dort hingefahren", aber eben nicht "WIR, die Feuerwehr". Denn du gehörst nicht zur Feuerwehr.
Also nur weil man irgendwo "Wir" sagt heisst das nicht, dass man nun beliebig "Wir" sagen kann und das passend ist.
Die korrekte Formulierung des "Wir" wäre.:
Wir BEI der Firma BMW produzieren dieses und jenes.
Denn, wir DIE Firma BMW impliziert schon mehr. Man selber ist aber nicht "die Firma", man ist nur angestellt. Das ist schon ein großer Unterschied.
Und neUnd nein, ein gutes Verhältnis am Arbeitsplatz ist kein über-romantisches Weltbild,in, ein gutes Verhältnis am Arbeitsplatz ist kein über-romantisches Weltbild,
Ja. Ich kenne so einige, mich eingeschlossen, die lieber ein geringeres Gehalt und sogar schlechtere Arbeit in Kauf nehmen, solange man in der Firma das Gefühl der Zusammengehörigkeit bekommt und das Gefühl geschätzt zu werden - solange man sich in der Firma wohlfühlt - und das hat wenig mit der höchsten Chefetage/Besitzer zu tun in aller Regel, sondern mit Mitarbeitern und direkten Vorgesetzten.
Das ist die Frage, ob man wirklich TEIL der Firma ist. Les mal einen Arbeitsvertrag durch, da steht das ein bischen anders drin ;)
Nämlich dass man für die Firma arbeiten ausführt, ein paar Euro dafür bekommt und ansonsten ne Menge Pflichten hat.
Dein Gefühl sagt wenig darüber aus, was Fakt und Tatsache ist. Es gibt sogar Reichsbürger, die fühlen sich als Kanzler von Deutschland ;)
Ich finde das schon OK, weil man sich als Teil eines Teams begreift, auch wenn einem die Firma nicht gehört.
"Wir, meine Kollegen und ich, stellen Autoreifen her. Ein anderes Team stellt Motoren her und zusammen stellen wir Autos her."
Nichts davon impliziert einen Firmenbesitz.
Ja, wenn man es so sagt. Aber viele sagen es halt so:
"Wir, die Firma BMW machen dies und das"
Und das kommt für mich dann immer so rüber als würde er als Fließband-Mitarbeiter denken, ihm würde da ein Stückchen gehören ;)
Ja, wenn man 'wir' und die Firma kombiniert geht es schon etwas mehr in die Richtung. Trotzdem ist das kein Problem...'Wir, die BMWler, stellen Autos her...'
Ich finde, die korrekte Formulierung des "Wir" wäre.:
Wir BEI der Firma BMW produzieren dieses und jenes.
Denn, wir DIE Firma BMW impliziert schon mehr. Man selber ist aber nicht "die Firma", man ist nur angestellt. Das ist schon ein großer Unterschied.
Stimmt zwar, allerdings wird nicht jeder FabrikArbeiter auf diese Feinheit wert legen.
Seltsam ist das gar nicht. Klar - am Anfang, wenn man frisch in eine Firma reinkommt, dann sieht man die Firma / den Unternehmer als jemand fremden. Bist du aber mal richtig lange drin (in meinem Fall sind es mehr als 20 Jahre), dann kennst du praktisch jeden, jeder Ablauf ist dir vertraut - da wird das anders. Der Eine macht dann eben Buchhaltung, der Andere ist im Lager oder in der IT, aber jeder trägt zum Ergebnis sein Teilchen bei - wie jedes Zahnrad in einer Uhr. Dann kommt es dazu, dass man sagt "wir stellen ... her" oder "wir verkaufen ..".
Ich finde, die korrekte Formulierung des "Wir" wäre.:
Wir BEI der Firma BMW produzieren dieses und jenes.
Denn, wir DIE Firma BMW impliziert schon mehr. Man selber ist aber nicht "die Firma", man ist nur angestellt. Das ist schon ein großer Unterschied.
Wenn du von BMW oder so redest - das sind Riesen-Betriebe. Da kann das anders sein.
Ich rede hier aber von kleineren Mittelständlern - da ist das Klima ein anderes. (Deshalb bin ich explizit auch von einem anderen großen Betrieb in einen kleineren gewechselt - das ist aber persönliche Geschmackssache)
Fragst du dich auch gerade, wie beschissen das Arbeitsleben des FS sein muss, wenn er dieses "Wir" noch nie gefühlt hat? Schade, dass es offenbar so viele Firmen gibt, die das nicht vermitteln...