KONKRET ZU DEINER FRAGE
Wegen des unfassbar bescheuerten Mindsets -- vergleichbar mit extremen politischen Ansichten, übermäßig eifrig Religiösen, Verschwörungstheoretikern und all den anderen idiotischen Überzeugungen, die das Leben schwer machen und nicht mit dem Partner harmonieren.
Die Incel-Sache ist dabei so besonders ungünstig, weil das Thema ja auch noch konkret Partnerschaften und Sexualität betrifft. So einen Quatsch kann sich eigentlich niemand anhören, ohne das Würgen zu kriegen.
Der "Bodycount" (schrecklicher Ausdruck!) ist nicht entscheidend, allenfalls ein klein wenig die generelle sexuelle Erfahrung (erheblich besserer Ausdruck!) im Sinne des Gegenteils von völliger Unerfahrenheit.
ALLGEMEIN
"Incel" steht für "involuntarily celibate", also unfreiwillig zölibatär.
Dieser Modebegriff aus dem Amerikanischen beschreibt frustrierte Männer, die gerne Sex hätten, aber keine Partnerin finden, und ihre Unfähigkeit zur Beziehungsanbahnung nicht als ihr eigenes Problem erkennen, sondern auf "das System" oder "die Frauen" projizieren.
Im Kern geht es um Männer, deren Verhalten ungeeignet zur Beziehungsanbahnung ist und/oder deren Auftreten so unattraktiv für Frauen ist, dass keine anbeißt.
Im Detail kommen oft ähnliche Behauptungen, die allesamt völlig an der Wirklichkeit vorbeigehen, unter anderem dass es nur an Körpergröße, Kinnform, Haaren oder anderen phänotypischen Merkmalen läge und die Welt daher ungerecht sei. Sie erkennen typischerweise nicht, dass es weitaus mehr an ihrem eigenen Verhalten und Auftreten liegt.
Erstens glaube ich, dass Incels viel zu wenige neue Frauen überhaupt unter sozialadäquaten Bedingungen kennen lernen. Ansprechen wildfremder Frauen ist für kaum einen Normalo-Mann erfolgreich. Man muss eben viele neue passende Frauen kennen lernen, damit auch mal die richtige dabei sein kann, und zwar besonders erfolgsversprechend im Beruf, Verein, Hobby, Sport, Freundeskreis und das nach vorherigem Aufbau eines persönlichen Kontakts.
Zweitens bin ich sicher, dass ihr eigenes Verhalten einfach nicht attraktiv auf Frauen wirkt. Jammern, Selbstmitleid, Bedürftigkeit, Notgeilheit, plumpes Ansprechen, Unfähigkeit zu Flirten, wenig Maskulinität und eben die bescheuerten Annahmen bezüglich eigener mangelnder Attraktivität und den falschen Aussagen über weibliches Partnerwahlverhalten..
Beide Punkte könnten sie selbst optimieren. Nichts davon können "die anderen" oder "das System" optimieren.
Auch das Grundverständnis, dass in irgendeiner Form "die anderen" dafür zuständig sein könnten, dass man selbst einen Partner findet, ist doch absurd. Egal ob Mann oder Frau, jeder muss sich selbst um Kontakte bemühen und natürlich hat JEDER die freie Wahl, Frauen wie Männer.
Es gibt absolut Null seriöse Möglichkeiten, andere dazu zu zwingen, mit einem Sex zu haben oder gar eine Partnerschaft einzugehen. Wenn Incels in irgendeiner Art fordern, dass andere mit ihnen was machen müssten, haben sie ganz grundlegend nicht verstanden, wie die Welt funktioniert und was Selbstbestimmung und Freiheit bedeuten.
Wenn man sich unter älteren erwachsenen Paaren umschaut, dann stellt man leicht fest, dass quasi alle offensichtlich Partner finden, eben auch solche, die im Sinne der Incel-Ideologie als weniger attraktiv gelten.