Zunächst muss man feststellen. Feminismus ist leider noch kein "Selbstzweck". Noch immer gibt es deutliche Lohnunterschiede und obwohl - nach meinem Wissensstand - die weiblichen Abiturenten in der Überzahl sind - sind Frauen in Führungspositionen immer noch stark unterrepräsentiert.
Das hat offenbar System!
Die freiwilligen Selbstverpflichtungen - von der Politik an die Wirtschaft - hinken seit Jahrzehnten den Erwartungen hinterher.
Wenn es also trotzdem keine Gleichberechtigung gibt, dann sind wohl Kräfte am Werk, die den alten Zustand bewusst konservieren wollen, weil sie davon profitieren.
Männer, die es auf Machtpositionen schaffen, fühlen sich damit potent gegenüber Frauen, die es nicht geschafft haben. Und sie setzen diese fragwürdige Überlegenheit als Druckmittel ein. Die Frau soll sich fügen, wird zum Objekt.
Aus ihrer Sicht ist eine Liaison mit einem großen Sprung im gesellschaftlichen Ansehen und Wohlstand verbunden - um den Preis weitgehender Abhängigkeit.
Das lässt sich auch noch 2025 immer wieder beobachten: Ein attraktives Aschenputtel verbindet sich mit dem erfolgreichen Prinzen.
Wie kann man das ändern? Die Mütter sind die erste und die wichtigste Bezugsperson für den zukünftigen potentiellen Prinzen. Sie setzt laut Entwicklungspsychologie Maßstäbe - wie imponiere ich einer Frau.
Auch in der Schule bzw. in der Ausbildung von Lehrkräften sollte eine Sensibilisierung für die Wahrnehmung von tradierten Geschlechterrollen gefördert werden. Beobachtete Auswüchse dazu sollten angesprochen und reflektiert werden.
Auch sollte mehr über die klischeehaften Vorbilder im Film und Popkultur gesprochen werden, die - denkt man an Gangsta-Rap - geradezu die sexuelle Frauenverfügbarkeit als Potenzgrad stilisieren.
Natürlich stehen Feministinnen ganz oben auf der Liste der Hassobjekte, weil sie sich von diesem System weg emanzipieren wollen.