Das ist eine Frage, die ich mir schon öfter gestellt habe und ich komme zu dem Ergebnis: Ja, das wäre gut.

Hier ein paar Gedanken dazu:

1. Humanistische Werte beinhalten die Fähigkeit, Informationen zu prüfen, Argumente zu bewerten und Vorurteile zu hinterfragen. Gerade in einer Zeit von Fake News und Verschwörungserzählungen ist das ein Gegengift.
2. Humanismus stellt das Wohl aller Menschen in den Mittelpunkt, unabhängig von Herkunft, Religion oder Status. Das hilft, Diskriminierung vorzubeugen und fördert ein respektvolles Miteinander.
3. Humanistische Bildung vermittelt, dass Freiheit auch Verantwortung bedeutet - gegenüber Mitmenschen, Umwelt und künftigen Generationen.
4. Wo unterschiedliche Weltanschauungen aufeinandertreffen, braucht es gemeinsame Grundwerte: Menschenwürde, Gleichberechtigung, Gewaltfreiheit. Der Humanismus liefert dafür gute Grundsätze, die in der heutigen Gesellschaft oft viel zu kurz kommen.

Mich interessiert, welche konkreten Gründe für euch bei der Bundestagswahl (z.B.) dagegen gesprochen haben, die Grünen zu wählen. Sagt gerne mal, ob dir davor schon mal die Grünen gewählt habt oder welche Partei ihr stattdessen gewählt habt :)

Und bitte nicht "die haben die Wirtschaft kaputt gemacht", "Habeck hat Leute angezeigt / Kinderbücher geschrieben" oder "Radwege in Peru", ich möchte hier schon eine inhaltliche Diskussion mit fundierten Meinungen.

Es fällt immer wieder auf, dass die Grünen in Baden-Württemberg politisch deutlich konservativer auftreten als ihre Parteikollegen in anderen Bundesländern. Gerade unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann scheinen viele Positionen eher gemäßigt oder sogar wirtschaftsnah zu sein, statt klar progressiv.

Jetzt, wo Cem Özdemir MP werden möchte verhält sich das ganz ähnlich: Kaum hat der Wahlkampf begonnen, grenzt man sich von der eigenen Jugendorganisation ab, möchte die Bundessprecherin aus der Partei werfen und redet in der Öffentlichkeit von einem "Linksruck" bei den Grünen, der verhindert werden müsste.

Ich habe seit einiger Zeit den Eindruck, dass es hier (auf gutefrage) eine krasse Flut von Bot-Fragen und Antworten zu Politikthemen gibt.

Teilweise werden in regelmäßigen Abständen die gleichen Fragen von verschiedenen Accounts wieder und wieder gestellt und es gibt Accounts, die im 10-Minuten-Takt Fragen raushauen. Besonders krass bei LGBTQ- und Migrationsthemen und Parteipolitik, habe ich den Eindruck.

Was denkt ihr, wie viel Prozent der Beiträge und Antworten hier überhaupt noch von Menschen stammen?

Mir ist bekannt, dass die Letzte Generation letztes Jahr verkündet hat, die Proteste zu offiziell zu beenden und seither einige Splittergruppen aus ihr hervorgegangen sind.

Website und Social-Media-Accounts gibt es noch, jedoch weitgehend inaktiv.

Ich frage mich aber, was aus den zentralen Aktivist*innen und den Strukturen der Beweungen geworden ist? Hat man endgültig aufgegeben?

Der Parteivorsitzende der FDP - Christian Dürr - hat heute mit der folgenden Aussage über die Hitzewelle polarisiert.

Er bezichtigt vor allem die Grünen und Menschen, die einen Zusammenhang zum Klimawandel hergestellt haben, dem Populismus und beharrt darauf es handle sich lediglich um "schönes Wetter".

Mich interessiert eure Einschätzung: Ricarda Lang ist vor etwa acht Monaten als Bundesvorsitzende der Grünen zurückgetreten (November 2024), engagiert sich seither intensiver in ihrem Bundestagsbüro und positioniert sich neu - z. B. mit klarerem Ton und deutlichen Worten in Talks, Kritik an Alltagspolitik und AfD-Strategien.

Auch ihr Auftritt auf Social Media hat sich stark verändert: Viele haben das Gefühl, er wirkt jetzt deutlich authentischer, ehrlicher, geschickt und schlagfertig - eine wichtige Qualität heutzutage, die leider noch vielen Grünen-Politikern fehlt.

Glaubt ihr, dass sie kurzfristig (in den nächsten 1–2 Jahren) oder langfristig ein Comeback in der Spitzenpolitik schaffen könnte?

Oder glaubt ihr, dass es eher ruhig um sie werden wird in Zukunft?

Bei mir sind es Karl-Theodor zu Guttenberg und Joschka Fischer.

Karl-Theodor zu Guttenberg einerseits wegen seines schnellen Absturzes als einer der beliebtesten deutschen Politiker im Zusammenhang mit der Plagiatsaffäre, andererseits wegen der Art wie er heute sich selbst und seine Arbeit in der Politik kritisch reflektiert und öffentlich über seine Kindheit, Familie und Depressionen spricht.

Joschka Fischer, weil er von einem Aktivist/Straßenkämpfer zu einem der kompromissbereitesten Politiker geworden ist und die Ausrichtung seiner Partei damit massiv geprägt hat. Von den Turnschuhen bis zum Farbbeutelangriff eine faszinierende Entwicklung, die er und später seine Partei hinter sich haben.

Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft ist sauer. Im Hinblick auf das respektlose Verhalten und die fragwürdigen Aussagen von Grüne Jugend-Chefin Jette Nietzard ist das auch verständlich.

Der BILD sagte er jetzt in seiner Funktion als Chef der Polizeigewerkschaft nun:

Jette Nietzard agiert ja nicht alleine, sie wird für ihre Provokationen von ihrem Verband bejubelt. Die sogenannte Grüne Jugend ist leider nichts anderes als ein wohlstandsverwahrloster Haufen von Linksextremisten, dem alles Potenzial für demokratisches Bewusstsein fehlt.

Ist es - der Respektlosigkeit der Aktion zum Trotz - nicht unfassbar unprofessionell mit diesen Rundumschlag die komplette Grüne Jugend zu beleidigen und wortwörtlich "Linksextremisten" zu nennen?

Wir haben in Deutschlands Geschichte gesehen, was Linksextremismus anrichten kann und echten linksextremistischen Terror unter der RAF erlebt. Ist jetzt wegen einer Frau, die privat einen "ACAB"-Pullover getragen hat, eine ganze Jugendorganisation und Partei zu verunglimpfen und als politische Extremisten zu diffamieren nicht genau das Verhalten, was Rainer Wendt an Jette Nietzard kritisiert hat? Sprich: Alle über einen Kamm scheren, provozieren und diskreditieren?

Nach dem desaströsen Ergebnis der FDP bei der letzten Bundestagswahl stellt sich für viele die Frage, wie es mit der Partei weitergehen soll. Es ist offensichtlich, dass sich die FDP personell und inhaltlich neu und deutlich stärker aufstellen muss, wenn sie wieder eine relevante Rolle spielen will.

In diesem Zusammenhang wurde jetzt Christian Dürr als Nachfolger von Christian Lindner bestimmt. Dürr ist bisher Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag und gilt als wirtschaftsliberal, aber etwas weniger polarisierend als Lindner. Er hat in seiner vorherhigen Rolle jedoch auch den aktuellen Kurs der FDP wesentlich mitzuverantworten, weshalb ich etwas verwundert über diese Entscheidung war.

Was meint ihr:

Gelingt mit Christian Dürr ein glaubwürdiger Neuanfang/Comeback für die FDP? Oder braucht es eine radikalere personelle und inhaltliche Erneuerung, vielleicht mit anderen Gesichtern oder gar einem Kurswechsel?

Bin gespannt auf eure Meinungen - gerne mit Begründung!

Wenn man sich fragt, welche Partei heute wirklich christliche Werte wie Nächstenliebe, Bewahrung der Schöpfung, Gerechtigkeit und Fürsorge für Schwache vertritt - müsste man da nicht eher an die Grünen denken als an die CDU?

Die CDU beruft sich zwar auf das "C" im Namen, steht aber seit Jahrzehnten auch für eine neoliberale Politik, die eher Marktinteressen und wirtschaftliche Freiheit betont als soziale Verantwortung oder Umweltschutz. Dabei ist genau das doch eher "Ausbeutung der Schöpfung" als "Bewahrung der Schöpfung".

Die Grünen hingegen setzen sich stark für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, menschenwürdige Flüchtlingspolitik und den Schutz von Minderheiten ein - also für vieles, was auch im christlichen Menschenbild eine zentrale Rolle spielt.

Täuscht der Eindruck, oder sind die Grünen heute tatsächlich näher an gelebtem Christentum als die sogenannte „christliche“ Union?

1. Österreich
2. Norwegen
3. Niederlande
4. Deutschland
5. Portugal
6. Schweiz
7. Italien
8. Estland
9. Ukraine
10. Schweden

Gefühlt spielt Klimaschutz in der aktuellen Politik kaum noch eine Rolle - außer vielleicht als Feindbild.

Es scheint fast "in Mode" gekommen zu sein, sich offen gegen Klimaschutzmaßnahmen zu positionieren, sie lächerlich zu machen oder bewusst zu blockieren. Statt entschlossenem Handeln erleben wir Rückschritte, Symbolpolitik und einen Wettstreit darum, wer das grüne Feindbild am lautesten bekämpfen kann.

Gleichzeitig warnen Wissenschaftler immer eindringlicher, Kipppunkte rücken näher, Extremwetter wird zur Normalität, aber von ernsthaften politischen Maßnahmen fehlt jede Spur. Der Enthusiasmus und Hoffnungsschimmer, der noch 2021 in der Luft lag ist beinahe gänzlich verschwunden.

Wie geht ihr damit um? Habt ihr noch Hoffnung, dass sich etwas ändert - oder habt ihr innerlich schon resigniert?

Glaubt ihr, dass der nötige Wandel überhaupt noch rechtzeitig politisch möglich ist? Oder bleibt nur noch die Hoffnung auf individuelle Initiativen?

Welcher Teilnehmer war dieses Jahr euer Favorit beim Eurovision Song Contest? Gerne auch Teilnehmer des Halbfinales :)

Jette Nietzard hat kürzlich ein TikTok gepostet und Gregor Gysis Selbstbild als "Anwalt der Oppositionellen" in Frage gestellt: https://www.tiktok.com/@jetteniz/video/7501370456864312598

Sie nimmt Bezug auf Bahro-Prozess, der mit der Ausbürgerung Biermanns einer der bedeutsamsten Schläge des SED-Regimes gegen regime-kritische Intelektuelle war.

Nietzard geht auf die in diesem Zusammenhang aufgetauchten Tonband-Aufnahmen ein, aus denen klar hervorgeht, dass Gysi sich - als Bahros Verteidiger - im Prozess scharf von ihm distanziert hat, Anklagepunkte gänzlich anerkannt hat und das DDR-Rechtssystem gelobt hat. Er hat in einem inszenierten Prozess eine Rolle gespielt, die genau in das Narrativ der DDR-Regierung gepasst hat.

Gysi taucht auch positiv in Stasi-Akten auf, weshalb ihm vorgeworfen wird, IM der Stasi gewesen zu sein. Das erwähnt Nietzard auch in ihrem TikTok. Gregor Gysi selbst bestreitet das bis heute, hilft allerdings selbst wenig dabei seine SED-Vergangenheit öffentlich aufzuarbeiten und Fragen zu ihr zu klären.

Ich frage mich ernsthaft, wie lange wir der Springer-Presse noch dabei zusehen müssen, wie sie gegen jede Form von progressiver Politik hetzt.

Beispiel: Die WELT schreibt regelmäßig gegen Windkraft, unterstellt grüner Energiepolitik „Wohlstandsvernichtung“ und präsentiert selbst seriöse Klimaforschung oft mit einem zynischen Unterton. Die BILD bringt beinahe täglich reißerische Überschriften wie „Grüne wollen uns das Heizen verbieten“ oder „Klimafanatismus zerstört Deutschland“ obwohl es dabei nur um längst beschlossene, sinnvolle Maßnahmen wie das Heizungsgesetz oder die CO₂-Bepreisung geht.

Statt sachlich über Wärmepumpen, Stromnetze oder Klimaziele zu informieren, wird Angst geschürt: vor Blackouts, Stromarmut, „grüner Planwirtschaft“. Dabei ignorieren sie bewusst wissenschaftliche Fakten und die Empfehlungen des Weltklimarats - und geben lieber FDP-Kadern, Lobbyisten und Klima-Verharmlosern eine Bühne.

Das ist kein Journalismus mehr, das ist Propaganda im Dienst fossiler Interessen und mächtigen Lobbyverbänden im Hintergrund. Und sie wirkt: Die Stimmung in der Bevölkerung kippt, rechte Narrative setzen sich durch, die ganze Bevölkerung regt sich über die Grünen und "Radwege in Peru" auf und Klimapolitik wird zunehmend blockiert - mit realen Folgen für uns alle.

Und das alles passiert nicht einmal unterschwellig. Regelmäßig werden offensichtliche Lügen entlarvt: Den "Feuer-Frachter mit 500 brennenden E-Autos" gab's wohl doch nicht, E-Fuels sind immer noch scheiße teuer, ausgedachte Rechnungen von Kosten durch Wärmepumpen.

Außerdem gibt es hunderte geleakte Chatnachrichten, die meiner Meinung nach beweisen, dass besonders BILD eine parteipolitische Agenda verfolgt (so z.B. Weisungen, dass es gilt die FDP im Wahlkampf zu pushen) und zufällig deckt sich die politische Haltung der BILD in bestimmten Bereichen zeitlich und inhaltlich mit der ihrer Eigentümerstruktur (z.B. KKR und seine Lobbyarbeit).

Was sagt ihr: Ist sowas in den aktuellen Zeiten enormer politischer Spaltung nicht enorm gefährlich?

Sollte das größte Verlagshaus in Deutschland einfach weiterhin ungeschoren mit Falschaussagen, Meinungsmache und Lobbyismus davonkommen?

Eine aktuelle Analyse der Bertelsmann-Stiftung hat die Arbeit der Ampelkoalition bewertet. Obwohl die Ampel nur 52 Prozent ihrer 453 Vorhaben umsetzen konnte, übertraf sie innerhalb von drei Jahren die Leistungen der vorherigen GroKo. So realisierte die Ampel 236 Projekte, die GroKo realisierte in den vier Jahren davor 229 Projekte.

Laut den Forschenden sei die Ampel "erfolgreich gescheitert", weil sie sich zu hohe Ziele gesteckt habe. Während frühere Regierungen etwa 80 Prozent ihrer Versprechen umsetzten, liegt die Ampel deutlich darunter. Zudem wurde die öffentliche Wahrnehmung durch interne Konflikte und Streitigkeiten belastet, was das Vertrauen in die Regierung beeinträchtigte.

Die Studie äußert auch Skepsis gegenüber der neuen schwarz-roten Koalition unter dem designierten Kanzler Friedrich Merz. Der neue Koalitionsvertrag wird als weniger ambitioniert und klar bewertet, mit bereits vor Amtsantritt auftretenden Uneinigkeiten über zentrale Inhalte. Dies weckt Zweifel daran, ob die neue Regierung erfolgreicher agieren wird als die Ampel.

Was ist eure Meinung? Ist die Ampel "erfolgreich gescheitert"?

Quelle: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/new-democracy/projektnachrichten/schlussbilanz-zum-koalitionsvertrag-der-ampel-2021-25, https://www.instagram.com/p/DJRWvkFqWS-/

Die Grünen sind wieder Oppositionspartei. Und schon jetzt haben sie in dieser Position zwei Mal extrem verantwortungsvoll - und entgegen ihren eigenen politischen Interessen - den Regierungsparteien aus der Patsche geholfen.

Franziska Brantner fordert jetzt bei Markus Lanz:

Ich finde es wäre mal ein Moment für etwas mehr Demut, mal anzuerkennen: Vielleicht ist es doch sinnvoll, unter Deomkraten zusammenzuarbeiten. Vielleicht wäre es auch mal richtig miteinander in einem Ton umzugehen, dass nicht nur die Populisten davon gewinnen.

Hat sie damit nicht Recht? Sollte besonders die Union die Grünen nicht mehr respektieren und weniger diffamieren - gerade jetzt, wo sie zwei Mal massivst von ihren Stimmen profitiert haben.

Und generell Frage ich mich:

• Wird der Grünen-Hate (auch in der Bevölkerung) wieder abnehmen, jetzt wo wieder Oppositionsarbeit geleistet wird?
• Wird es weniger diffamierende Hetzkampagnen in der Springer-Presse geben, jetzt wo Robert Habeck und Annalena Baerbock das Feld räumen und die Grünen wieder in der Opposition sind?
• Werden die Grünen potentiell an Stimmen gewinnen oder tendenziell an Stimmen verlieren bis zur nächsten Bundestagswahl?

Ich bin auf eure Meinungen und Spekulationen gespannt :)

Die Partei der Humanisten (PdH) vertritt wirtschaftsliberale Positionen, legt dabei aber großen Wert auf Wissenschaftlichkeit, Aufklärung und ein gesichertes soziales Fundament. Im Gegensatz zur FDP, die sich zunehmend in Richtung eines libertären Kurses bewegt und dabei auch soziale Absicherungen und staatliche Verantwortung eher abbaut, spricht sich die PdH für pragmatischere Sozialpolitik und einen modernen, aber stets verlässlichen Sozialstaat aus.

Während die FDP häufig Freiheit als Schlagwort nutzt, aber damit oft den Rückzug des Staates auf Kosten der gesellschaftlichen Teilhabe meint, scheint die PdH einen stärker rationalen und menschenzentrierten Liberalismus zu vertreten.

Was würdet ihr sagen: Ist die PdH im Kern eine Art „bessere FDP“ - also eine liberale Partei, die Fortschritt, Freiheit und Wissenschaft vereint, ohne soziale Verantwortung abzuschaffen?

Wie lange dauert es in etwa, bis wir die Ergebnisse des zweiten Wahlgangs haben werden?