Eure Meinung - Ist die PdH die bessere FDP?
Die Partei der Humanisten (PdH) vertritt wirtschaftsliberale Positionen, legt dabei aber großen Wert auf Wissenschaftlichkeit, Aufklärung und ein gesichertes soziales Fundament. Im Gegensatz zur FDP, die sich zunehmend in Richtung eines libertären Kurses bewegt und dabei auch soziale Absicherungen und staatliche Verantwortung eher abbaut, spricht sich die PdH für pragmatischere Sozialpolitik und einen modernen, aber stets verlässlichen Sozialstaat aus.
Während die FDP häufig Freiheit als Schlagwort nutzt, aber damit oft den Rückzug des Staates auf Kosten der gesellschaftlichen Teilhabe meint, scheint die PdH einen stärker rationalen und menschenzentrierten Liberalismus zu vertreten.
Was würdet ihr sagen: Ist die PdH im Kern eine Art „bessere FDP“ - also eine liberale Partei, die Fortschritt, Freiheit und Wissenschaft vereint, ohne soziale Verantwortung abzuschaffen?
4 Stimmen
2 Antworten
Die FDP vereint bereits Fortschritt, Freiheit und Wissenschaft, ohne soziale Verantwortung abzuschaffen, allerdings setzt sie in ihren Problemlösungsstrategien zumeist an der Wurzel des Problems an und versucht nicht bloß nachträglich, die Konsequenzen bestehender Missstände künstlich zu korrigieren. Zudem hält sie sich für gewöhnlich mit populistischen Versprechen und Forderungen zurück, die in der Realität wohl kaum bis gar nicht umsetzbar wären.
Da die FDP im Vergleich zu den meisten anderen Parteien eher unpopulistische und komplexere Lösungsstrategien verfolgt und die meisten Menschen nur dann nicht auf Populismus anspringen, wenn er ihren eigenen Denkmanövern widerspricht, werden sie auch weiterhin Parteien wählen, die ihnen das Gelbe vom Ei versprechen und am lautesten soziale Gerechtigkeit rufen.
[...] allerdings setzt sie in ihren Problemlösungsstrategien zumeist an der Wurzel des Problems an und versucht nicht bloß nachträglich, die Konsequenzen bestehender Missstände künstlich zu korrigieren.
Inwiefern?
Zudem hält sie sich für gewöhnlich mit populistischen Versprechen und Forderungen zurück.
Es geht. Das Einsparpotential durch "Bürokratieabbau" und "Sozialschmarotzertum" wird schon ganz schön überzogen, speziell von führenden Schlüsselfiguren in der Partei wie Lindner, Dürr oder Kubicki. Aber auch innerhalb des eigenen Wahlprogramms, was die IW-Berechnung vor der Bundestagswahl gezeigt hat: Bei der FDP bleibt mit -138 Mrd. Euro nach der AfD die zweitgrößte fiskalische Finanzierungslücke.
Das soll nicht heißen, dass die FDP nur mit populistischen Forderungen um sich wirft, aber deutlich über die anderen Parteien würde ich sie nicht stellen.
[...] die ihnen das Gelbe vom Ei versprechen und am lautesten soziale Gerechtigkeit rufen.
Valider Kritikpunkt. Gerade wenn man sich anschaut, was z.B. SPD in jahrelanger Regierungsbeteiligung wirklich an sozialer Gerechtigkeit verbessert hat.
Tatsächlich geht es in der Frage auch mehr um den Sozialliberalismus in der Partei. Die FDP hatte mal einen deutlich größeren sozialliberalen Flügel, entwickelte sich aber zuletzt zunehmend in eine libertäre Richtung... Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, zu der sich auch die FDP bekennt, werden zunehmend unterwandert. Sozialliberale Ideen wie Chancengleichheit und soziale Teilhabe verlieren an Bedeutung zugunsten rein fiskalischer Disziplin (insbesondere Festhalten an der Schuldenbremse und Steuersenkungen). Auch verfolgt die FDP nun eine Abwendung von liberaler Migrationspolitik.
Sicherlich ist das noch eine Form von liberaler Politik, aber eine Form, bei der man viele Menschen mit einer liberalen Grundhaltung verliert. Menschen die eben nicht nur freie Marktwirtschaft und wenig Staat wollen, sondern den Begriff persönlicher Freiheit auch daran festmachen, wie ein Staat in dieser Marktwirtschaft Chancengleichheit, Bedarfsgerechtigkeit und Egalität fördert.
Finde ich auch. Zudem könnte an sowieso mehr diese kleinen Parteien nehmen anstatt AfD, CDU, SPD und Grüne. Schlechter als diese Parteien selbst bei diesen Kernthemen werden es die kleineren Parteien mit denselben Kernthemen auch nicht machen. Die Politik in Deutschland war in dne letzten Jahrzehnten alles andere als gut. Warum so schrecklich konservativ beim Wählen und nicht mal kleineren Parteien eine Chance geben? Ich habe diesmal auch zwei kleineren Parteien eine Chance gegeben.