Linksliberalismus erklärt?

2 Antworten

Hier wird der Begriff erklärt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Linksliberalismus

Zu deinen Schlussfragen: Das wäre dann - so es ihn denn gibt - der linke Flügel der FDP. Früher jedenfalls gab es ihn, zu Zeiten von Politikern wie Gerhard Baum und Burkhard Hirsch.

Gruß, earnest

Links und rechts sind politikwissenschaflich ein ökonomisches und Soziales Gebilde bzw Prinzip um Parteien einzuordnen

Deshalb einmal weiter ausgeholt um überhaupt links und rechts zu verstehen ( womit ein Teil der Frage abgearbeitet wäre und um den darin verankerten Standpunkt von Liberalismus ( außerhalb von einzelnen Positionen) zu verstehen

Während klassisch rechte an einem Wirtschaftlich überwiegend Marktorientierten verfahren interessiert sind in dem der Grundsatz von einer durch natürliche unterschiede gebildeten und damit ungleichen Gesellschaft gilt .

Rechts hält gewisse ungleichheit für gerechtfertigt und legt einen höheren Wert auf Wirtschaftliches und persönliches Privateigentum wie Erbe, erwirtschaftetes Geld, Betriebe , Immobilien und legt Wert darauf ( zumindest im großen und ganzen ) dass kein Dritter oder kein Staat Anrecht auf diese hat , solange sie klar dein Besitz sind .

Rechts geht davon aus, das basierend auf Natur, Gesellschaft, unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen - Menschen gleich zu machen oder gleicher zu machen weder für die Wirtschaft noch für die Einzelpersonen erstrebenswert ist. Eher sollte jeder nach seinen Möglichkeiten arbeiten und sich anstrengen können ohne dem utopischen Gedanken zu erliegen, am Ende stehe ich genauso dort wo Person x steht.

Klassisch links ist zb die Meinung, die Bevölkerung oder der Staat sollte mehr Einfluss auf Unternehmensführung haben, Privatwirtschaft solle begrenzt werden, da es zu wenig bedürftigeren teilen der Gesellschaft zu gute kommt oder dadurch einzelne Personen einen Vorteil haben den sie nutzen können um die politische Klasse zwischen ihnen und den Angestellten zu vergrößern.

Ein klassischer unterschied zwischen links und rechts ist zb das Prinzip des Marktes

Während linke sagen ( ich gehe jetzt vom pauschalen und klassischen Stereotypen beider Seiten aus ) , dass es der Gesellschaft nicht hilft wenn die einen ihr Vermögen verwalten anstatt davon mehr abzugeben im Sinne des kollektivs sagen klassisch rechte wie ich, dass es sein Recht ist und bleiben sollte sein Geld zu verwalten , dass reiche Menschen ein teureres Leben führen und dass diese Leute den kleinen durch ihr Investment in den Markt, das ankurbeln der Wirtschaft etc PP im Sinne eines dauerhaft funktionierenden Staates nützlicher sind, als wenn sie Almosen werfen.

Linke sind oftmals dafür, Märkte, private Möglichkeiten an Märkten etc PP zu beschneiden und zu versuchen , diese im Sinne von sozialer Gleichheit oder mehr ,, Fairness" zu regulieren oder dafür zu sorgen, dass automatisch jeder etwas vom braten hat ob nun aktiv beteiligt oder nicht . Achtung, ein Kommunist hat natürlich ein anderes Verständnis von Gleichheit oder egalitarismus wie ein Sozialliberaler oder ein Sozialdemokrat

Das Prinzip von links besagt zb dass Gelder statt sie für die. ,, Monopole " einzelner Menschen oder Firmen privat zu benutzen ein Teil davon zb den Sozialstaat finanzieren soll.

Das gewisse soziale und gesellschaftliche Punkte entweder stärker finanziert sind oder für alle möglichst gleich erreichbar sind ( zb Wohnraum) und dass das nur über Regulierung möglich ist - Liberale ( also rechts ) sagen zb, es gibt mehr Wohnraum der bezahlbar ist wenn man endlich aufhören würde die Vermieter an die Kasse zu bitten welche dann die mieten erhöhen um das Geld wieder reinzuholen

Rechts ist der Meinung, dass es Unsinnig ist anzunehmen, jeder könne zb gleichmaßen problemlos durchs Leben kommen.

Stramm Konservative sind sogar der Meinung, es gibt gewisse Hierarchien und Klassen die gar nicht aufgelöst werden sollten oder dass gewisse Änderungen gar nicht eintreten sollten , während klassisch liberale meistens davon ausgehen, dass Änderungen in Ordnung sind wenn sie Teil eines freien Prozesses der Gesellschaft und Wirtschaft sind

Vereinfacht: links sieht es als seine oberste Pflicht für mehr Gleichheit zu sorgen und geht von einer Gesellschaft aus die nur dann ungleichheit akzeptieren kann, wenn alles versucht wurde diesen Umstand oder diese ungleichheit zu ,,bessern "

Rechts ist der meinung, dass Ungleichheit der einem nicht durch Sanktionen der anderen ausgetrieben werden sollte oder kann und Teile von rechts sehen gewisse Unterschiede gar als notwendig für eine stabile Gesellschaft an.menschen sollen Anreize geboten werden um die Chance auf theoretische Gleichheit durch Arbeit oder Umstand zu erreichen

Aber wie gesagt, die Standpunkte sind unterschiedlich raidkal gesetzt , je nach dem ob du nun einen Sozialliberalen, Sozialdemokraten oder einen der verschiedenen Sozialisten Gruppen fragst oder auf der anderen Seite einen Liberalen, wirtschaftsliberalen, liberalkonservativen oder authoritär Konservativen

Also : klassisch rechte liberale sind dafür, dass der Staat so wenig wie möglich eingreift und die Wirtschaft frei von Regulierung ist. Soziale Absicherung soll für die meisten Liberalen durch eigene Vorsorge und Hilfe zur Selbsthilfe erfolgen oder über Prinzipien der freien Marktwirtschaft geschaffene sozialprogramme.

Sozialliberale müsste man in meinen Augen in zwei Gruppen unterscheiden

Einmal klassisch rechte Liberale welche aber den sozialpolitischen Grundsatz der Bedingungslos freien Marktwirtschaft so nicht vertreten

Und dann einmal im linken Lager als Menschen welche einmal den Grundsatz von so wenig Staat wie möglich hochhalten dies aber A zu meist auf die Gesellschaft und den privaten Bereich beziehen und im Gegensatz zu rechten liberalen die Wirtschaft stärker auf sozialen Ausgleich oder Möglichkeiten auslegen und B gelten Sozialliberale bzw linke liberale als progressiv treibender heißt sie forcieren gewisse gesellschaftliche Wandel und sozialpolitischen ,, Fortschritt" stärker bzw nehmen stärker darauf Einfluss während klassisch Liberale dies den Markt und die Gesellschaft als ganzes übernehmen lassen.

Obwohl sich grade in DE die Parteien allesamt auf einem Haufen des meist inhaltlich faden Mainstreams und Lifestyle themen tummeln würde ich grundsätzlich sagen, gibt es linke Liberale in beiden Parteien .

Wahrscheinlich stärker vertreten in realo Flügel der Grünen, da die FDP überwiegend von klassisch Liberalen bis libertären dominiert ist

Nationalliberale sind Liberale aller Art welche noch dazu als Hauptideologie klar nationalistische Standpunkte vertreten statt diese nur am Rand.

Die dürften in der FDP deutlich stärker vertreten sein als bei den grünen , gibt es aber dort sicherlich vereinzelt auch wie auch vereinzelt bei der SPD oder der Union

Hauptsächlich waren/ sind diese im ( kleiner werdenden ) Nationalliberalen bis nationalkonservativen Lager der AFD um Lucke, Adam, Petry und Meuthen zu Hause gewesen

Ebenfalls ansässig bei der LKR, den Republikanern oder den freien Wählern

earnest  25.02.2022, 15:02

Was genau ist "der Haufen des meist inhaltlich faden Mainstreams und Lifestyle(s)"?

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Outsideyourmlnd  25.02.2022, 15:19
@earnest

Nun das übliche auf das sich heute alle stürzen und worum sich alle balgen wenn man die Ränder von SED Nachfolgepartei und AFD bzw mittlerweile ja eher Hocke AFD mal ausnimmt .

Gendern , neumodische Geschlechtergerechtigkeit über die normale Gleichberechtigung hinaus , Einwanderung i.d.r bunt und offen , Identitätspolitik mit Einbahnstraße, befassen mit der heutigen Form von ,, Rassismus, Diskriminierung, Hass , Safe spaces etc auf der einen Seite

Und auf der anderen Seite sich am besten so zu positionieren, dass man einen Standpunkt so formuliert, dass man am Ende nirgendwo steht und man bloß nicht in die Situation kommt, inhaltlich dafür kämpfen zu müssen oder gar auf Konfrontation gehen zu müssen

Natürlich gibt es auch noch daneben einen Fokus auf Sachpolitik und klassische Themen ( vor allem seit der Pandemie logischerweise) dennoch überschattet der andere Kram des immer wieder

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earnest  25.02.2022, 15:21
@Outsideyourmlnd

Sorry, aber das halte ich für das übliche Jammern und Lamentieren bestimmter Kreise.

Siehe auch "SED-Nachfolgepartei", einen der gängigen politischen "Kampfbegriffe".

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Outsideyourmlnd  25.02.2022, 15:34
@earnest
Sorry, aber das halte ich für das übliche Jammern und Lamentieren bestimmter Kreise.

Das schöne an der Sache ist doch, dass das jeder anders empfindet und gewichten kann 🤷 Geschmäcker und Gefühle sind zum Glück verschieden - wäre sonst wahrscheinlich ziemlich langweilig. 🤔

SED-Nachfolgepartei

Nun DIE LINKE ist nunmal die Nachfolgepartei der SED .

Die PDS welche dieser Nachfolger war ist mit der WASG fusioniert und hat das gebildet, was heute DIE LINKE ist

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earnest  25.02.2022, 15:37
@Outsideyourmlnd

Nein, das ist der leider in manchen Kreisen übliche politische Kampfbegriff.

Du weißt aber, wann sich die SED auflöste? Und wann die Partei Die Linke entstand? Und was in der Zwischenzeit passierte?

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Outsideyourmlnd  25.02.2022, 16:33
@earnest

Die SED nannte sich um in SED-PDS bis 1990. Dann trat sie unter dem Namen PDS an

Mitte der 2000 er tat sich diese ,, PDS. die linke " wie sie zu diesem hieß dann mit der SPD Abspaltung WASG zusammen und nannte sich DIE LINKE

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earnest  25.02.2022, 16:35
@Outsideyourmlnd

Ich habe meiner Charakterisierung "politischer Kampfbegriff" nichts hinzuzufügen.

Ich denke, eine weitere Unterhaltung erübrigt sich.

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Kuestenflieger  25.02.2022, 15:08

wo kommt der text her ? produktion in arbeiterhand gab es ja bis 1990 !

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Outsideyourmlnd  25.02.2022, 15:20
@Kuestenflieger

Der kommt von mir und ist ( bis auf den Zusatz bezüglich Sozialliberal vs klassisch liberal und was dahinter kommt ) sicher in den Kopien und Notizen meines Handys verstaut

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Ayla0165 
Fragesteller
 25.02.2022, 19:06

Hab’s begriffen denke ich, danke für den ausführlichen Text. :)

Lg Ksyla

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