Meinung des Tages: Reform im Gesundheitswesen - haltet Ihr die Idee des Primärarztsystems für sinnvoll?

Ich denke nicht, dass das Vorhaben eine gute Idee ist, weil... 41%
Ich halte die Idee für durchaus gut, da... 32%
Andere Meinung und zwar... 27%

97 Stimmen

56 Antworten

Ich denke nicht, dass das Vorhaben eine gute Idee ist, weil...
Ist es Eurer Meinung nach sinnvoll, Patienten vor einem Facharztbesuch verpflichtend zum Hausarzt zu schicken?

Absolut nicht immer. Mit einem gebrochenen Zeh zum Orthopäden humpeln reicht. Da muss nicht noch ein anderer Arzttermin zuvor zusätzlich sein. Gleiches gilt bei Problemen für den Augenarzt.

Bei einigen Beschwerden weiß man als Patient klar selber welcher Facharzt dafür zuständig ist. Das muss der Hausarzt nicht vorher zusätzlich untersuchen. Häufig hat dieser dafür auch gar nicht die nötige Praxisausstattung.

Und für Privatpatienten soll diese unnötige Gängelung wahrscheinlich nicht gelten, was den Unterschied und die Zwei-Klassen-Medizin nochmal verschärft.

Ich möchte auf eigene Initiative weiterhin Fachärzte aufsuchen können.

P.S. 9 Stunden später hat DER SPIEGEL das Thema auch entdeckt und titelt folgendermaßen:

Debatte um Primärarztsystem Pflicht zum Hausarzt

Dürfen Kassenpatienten künftig nicht mehr direkt zum Fachmediziner gehen? Der Plan der Bundesregierung entzweit die Ärzteschaft.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/arzttermine-wird-der-zugang-zu-fachaerzten-fuer-kassenpatienten-eingeschraenkt-a-2f4661b3-aaa4-4091-bd3d-a44ce4b352ac?sara_ref=re-so-app-sh

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

LenaLiebtEis  27.05.2025, 16:28
Ich möchte auf eigene Initiative weiterhin Fachärzte aufsuchen können.

Das möchten viele und tun dies oft grundlos. Liest man auch hier immer wieder zum Beispiel beim Thema Augen. Einige rennen wegen häufiger Kopfschmerzen zum Augenarzt und sind dann ganz enttäuscht, wenn dort keine Ursache festgestellt wurde. Man könnte auf die Idee kommen, zuerst vom Hausarzt mögliche Auslöser abklären zu lassen, aber das wäre ja zu einfach. Stattdessen beansprucht man erst einmal eine ohnehin überlastete Facharztpraxis, verursacht damit der Krankenversicherung unnötige Kosten und blockiert Termine für Patienten, die tatsächlich Bedarf haben.

Darkrider280  27.05.2025, 17:22
@LenaLiebtEis
Einige rennen wegen häufiger Kopfschmerzen zum Augenarzt und sind dann ganz enttäuscht, wenn dort keine Ursache

Kopfschmerzen können auf ein Problem mit den Augen hinweisen.

LenaLiebtEis  27.05.2025, 17:32
@Darkrider280
Kopfschmerzen können auf ein Problem mit den Augen hinweisen.

Ja, können. Sie können aber ebenso auf Verspannungen, neurologische Ursachen, Kreislaufprobleme oder anderes hinweisen.

LenaLiebtEis  27.05.2025, 17:36
@Darkrider280
Dementsprechend ist es aber keineswegs abwegig, damit zum Augenarzt zu gehen.

Und zum Orthopäden, zum Neurologen usw. bevor man zum Allgemeinmediziner geht, der eiein Blutbild macht und ein Problem mit z.B. mit der Schilddrüse diagnostiziert, nachdem die Fachärzte nichts feststellen konnten. Ganz tolle Vorgehensweise.

sunnymarie32  27.05.2025, 18:43
@Darkrider280

Doch ist es vorerst. Wenn ich mit Kopfweh zum Hausarzt gehe und der stellt innerhalb von 30 Sekunden fest, das die Schultern und der Hals völlig verspannt sind, dann ist der Termin beim Augenarzt vollkommen verschwendete Zeit. Für mich als Patient und für den Augenarzt. Der Hausarzt kann durch ein paar gezielte Fragen auch klären, ob es nicht doch eher ein neurologisches Problem sein könnte und keins mit den Augen und mich dann gezielt zum Neurologen schicken.

Darkrider280  27.05.2025, 19:15
@sunnymarie32
dann ist der Termin beim Augenarzt vollkommen verschwendete Zeit.

Nicht unbedingt, denn die Verspannungen KÖNNEN der Grund sein oder nicht.

sunnymarie32  27.05.2025, 19:27
@Darkrider280

Doch, denn der Augenarzt ist nicht befugt die Diagnose "Verspannungen" zu stellen. Dafür ist erstmal der Hausarzt zuständig, der durch ein Gespräch und ggf. eine Untersuchung festzustellen versucht, ob eine Verspannung die Ursache ist oder etwas Neurologisches oder ein Problem mit den Augen. Und der HAUSARZT überweist dann den Patienten GEZIELT dahin, wo man die Ursache behandeln kann und darf.

sunnymarie32  27.05.2025, 11:43

Siehste, für nen gebrochenen Zeh ist der Orthopäde völlig überflüssig. Die Diagnose stellt auch der Hausarzt, der genau das gleiche macht wie der Orthopäde: der schickt dich zum Röntgen und verbindet entweder den Zeh oder überweist in die Chirurgie, wenn der Bruch chirurgisch versorgt werden muss. "Deinen" Termin beim Orthopäden hätte dann schon jemand haben können, der wirklich ein Problem hat, das ein Orthopäde behandelt und der jetzt warten muss, weil du unnötig den Termin blockiert hast.

Denk mal aus der Sicht eines Betroffenen darüber nach, wenn du z.Bsp. wegen des Verdachts auf Hautkrebs einen Termin beim Hautarzt brauchst, du aber keinen kriegst, weil ein Haufen Pubertierender mit ein paar harmlosen Pickelchen das Wartezimmer füllt, die der Meinung sind "das MUSS jetzt unbedingt der Doc behandeln" und die da einfach so hinrennen, obwohl das ein REIN KOSMETISCHES Problem ist und eine Kosmetikerin der richtige Ansprechpartner wäre?!

Darkrider280  27.05.2025, 13:25
@sunnymarie32
Siehste, für nen gebrochenen Zeh ist der Orthopäde völlig überflüssig. Die Diagnose stellt auch der Hausarzt, der genau das gleiche macht wie der Orthopäde: der schickt dich zum Röntgen

Der Orthopäde hat zumeist das Röntgengerät in der Praxis .

weil ein Haufen Pubertierender mit ein paar harmlosen Pickelchen das Wartezimmer füllt, die der Meinung sind "das MUSS jetzt unbedingt der Doc behandeln"

Und das ist eine maßlose Übertreibung.

sunnymarie32  27.05.2025, 17:55
@Darkrider280

Oder auch nicht. Und selbst wenn... Fürs Röntgen fahre ich in die Röntgenpraxis und komme da am gleichen Tag noch dran und bekomme auch am gleichen Tag noch die Bilder. Ist es ein verschobener Bruch oder sind Knochen gesplittert, ist das dann ein Fall für die Chirurgie und nicht den Orthopäden. Ist nur der Knochen durch und es reicht eine Ruhigstellung, dann kann das auch der Hausarzt, während sich der Orthopäde sich z.Bsp. um einen Patienten mit einer Frozen Shoulder oder einem Bandscheibenvorfall kümmert, die ein Hausarzt nicht behandeln kann.

Ja, das ist übertrieben, aber nicht übermäßig. Guck dich doch nur mal hier um, wie oft es heißt "geh damit zum HauTarzt", wegen ein paar Pickeln oder Flecken aufm Nagel, die die "Community-Ärzte" als Nagelpilz "diagnostizieren oder ähnlichem. Und so ist es mit Vielem - da hat jemand ein Problem, fragt "Dr. Google" nach einer Diagnose und rennt dann los zu dem Facharzt, den er dafür für passend hält, ohne auch nur ansatzweise in Betracht zu ziehen, das die Google-Diagnose falsch sein könnte und der Arzt dementsprechend auch.

mowo3001  27.05.2025, 16:30

In der Umfrage steht etwas von unklaren Beschwerden. Ein gebrochender Zeh ist doch keine unklare Ursache. Und der Augenarzt ist doch eine der ausgenommenen Fachrichtungen. Bei Zahnschmerzen kann ich doch auch direkt zum Zahnarzt gehen.

Geraldianer  27.05.2025, 12:14

Es ist vorgesehen, bei Unfällen sofort zum Unfallarzt zu gehen. Gynäkologen, Zahnärzte und Augenärzte sollen von der Regelung auch ausgeschlossen werden.

Gebrochene Zehen hat mein Karatetrainer immer selbst ausgerichtet. Danach ging das Training weiter.^^

notting  27.05.2025, 18:46
Absolut nicht immer. Mit einem gebrochenen Zeh zum Orthopäden humpeln reicht. Da muss nicht noch ein anderer Arzttermin zuvor zusätzlich sein. Gleiches gilt bei Problemen für den Augenarzt.

Wie jmd. schon geschrieben hat, rennen einige Leute zum falschen Facharzt und haben dann auch unnötige Termine.

Außerdem hoffe ich wie in meinem Posting geschrieben darauf, dass man als Stammpatient wenn man sagt "Ich habe wieder/immernoch Problem X weswegen ich wieder zu Facharzt Y" muss, dann die Überweisung nur noch abholen muss bzw. noch besser man sie quasi wie ein E-Rezept bekommt (jaja, aktuell Wunschdenken...).

notting

grandy52  27.05.2025, 15:58
Und für Privatpatienten soll diese unnötige Gängelung wahrscheinlich nicht gelten, was den Unterschied und die Zwei-Klassen-Medizin nochmal verschärft.

Das Primärarztprinzip ist seit Jahrzehnten Gang und Gäbe in vielen PKV Tarifen um die Kosten zu reduzieren.

vanOoijen  27.05.2025, 16:06
@grandy52

Das ist aber ein freiwilliges Angebot und in Wirklichkeit kümmert es keinen. Ich hatte auch mal das Hausarztmodell und bin trotzdem einfach direkt zu Fachärzten gegangen und das hat niemanden gekümmert, wurde also wohl nirgends vermerkt oder kontrolliert.

Aber mein Hausarzt bekam dabei wohl mehr Geld. Daher hat der mir das damals aufgeschwatzt bzw. mich dazu einfach angemeldet, was ich aus der Post erfuhr. Gespräch darüber gab es erst nachdem ich dagegen Widerspruch eingelegt hatte.

grandy52  27.05.2025, 16:13
@vanOoijen
Das ist aber ein freiwilliges Angebot

Ja, aber wenn man es einmal angenommen hat, muss man sich dran halten.

und in Wirklichkeit kümmert es keinen.

Das ist natürlich totaler Unsinn, in solchen Fällen wird dann nur ein Teil der Rechnung erstattet, so wie vertraglich vereinbart.

Aber mein Hausarzt bekam dabei wohl mehr Geld. Daher hat der mir das damals aufgeschwatzt bzw. mich dazu einfach angemeldet, was ich aus der Post erfuhr.

Keine Ahnung wovon du hier redest, aber augenscheinlich nicht von einem PKV Tarif mit Primärarztprinzip.

vanOoijen  27.05.2025, 16:14
@grandy52

Du willst mir also unterstellen ich würde lügen?

Ich habe es genauso erlebt.

vanOoijen  27.05.2025, 16:16
@grandy52

Ach so, nein ich rede nicht von PKV. Vielleicht schreibst Du es demnächst aus. Von privaten Krankenversicherungen habe ich keine Ahnung und das auch nirgends behauptet.

Solche Luxusprobleme kenne ich leider nicht.

PKV ist auch gar nicht das Thema dieser MdT.

grandy52  27.05.2025, 16:18
@vanOoijen

Du hast die PKV doch selber ins Spiel gebracht. Wenn du selbst zugibst davon keine Ahnung zu haben, solltest du dich vl. mit den Stammtischparolen etwas zurückhalten.

grandy52  27.05.2025, 16:23
@vanOoijen

Ja und das hast du natürlich gemeint, also du von "Privatpatienten" und der bösen "Zwei-Klassen-Medizin" gesprochen hast. Natürlich.

vanOoijen  27.05.2025, 16:25
@grandy52

Nein. Und diesen Eindruck vermittelt mein Text wohl nur Dir, den ihn absichtlich falsch verstehen will.

Na, Privatpatient?

Und ja, das finde ich böse und sehr ungerecht.

vanOoijen  27.05.2025, 16:26
@grandy52

P.S. Hast Du Deine Disliker gleich mitgebracht?

Willkommen auf meiner Ignorelist.

grandy52  27.05.2025, 16:29
@vanOoijen

Was sollen "meine Disliker" sein? Wegen einem Dislike pro Kommentar? Stell dir vor, die hab ich alle selbst vergeben, wie ein großer Junge.

Nein.

Nein, die hast du nicht gemeint? Also doch die PKV. Du scheinst selber nicht zu kapieren was du von dir gibst. Stellt deine vermeintliche Ahnung und somit deine gesamte Antwort in Frage. Doof wenn man mit einer Tatsache konfrontiert wird, die nicht ins Narrativ passt, was?

Andere Meinung und zwar...

Es wird die grundsätzlichen Probleme nicht lösen, sondern einfach nur anders verlagern.

Seit Jahren beobachtet man, dass immer mehr und mehr Hausarztpraxen schließen, da der Arbeits- und Bürokratieaufwand in keinem Verhältnis mehr steht.

Viele Hausärzte arbeiten 5 Tage die Woche täglich 10-12 Stunden, wenn man die "Notfallsprechstunden", die Bürokratie und auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst mit dazu rechnet. Damit kommt man bei einer einigermaßen gut besuchten Hausarztpraxis auf fast 60 Arbeitsstunden die Woche, davon nicht selten Nachtdienst im Bereitschaftsdienst und am nächsten Tag wird um 8 Uhr vor der Praxis schon wieder gewartet. Das Finanzielle ist meistens nicht so das Problem, aber wenn man es in Verhältnis zum Arbeitsaufwand stellt, ist es deutlich zu wenig. Hausärzte haben Geld, aber keine Zeit und Energie mehr dieses auszugeben.

Unbefriedigend ist auch die Abhandlung der Patienten. Der Großteil muss innerhalb 5-10 Minuten abgehandelt sein, ansonsten kommt es (wie fast täglich) wieder zu Überstunden. Patienten drängen bis 5 Minuten vor Schließung in die Praxis und wollen noch drangenommen werden, wenn eine Praxis formal um 16 Uhr schließt, sind meistens erstmal um 18 Uhr alle Patienten behandelt und die Praxis leer. Jeder Patient bringt einen Grundsatz an Geld für die Praxis. Dabei ist es nicht ausschlaggebend, ob man sich 1 Minute für den Patienten Zeit nimmt, oder deutlich mehr. Zeitaufwändige Patienten kosten die Praxis Geld. Daher kann nur ein kleiner Teil so behandelt werden, dass für beide ein befriedigendes Ergebnis vorliegt. Mehr Patienten innerhalb kurzer Zeit = mehr Geld. Das ist das Resultat der Abrechnungen mit unseren Krankenkassen.

Beide Faktoren führen dazu, dass niemand mehr so wirklich eine Hausarztpraxis betreiben will.

Jetzt noch mehr Patienten zu den überfüllten Hausarztpraxen zu schicken, ist dann sicherlich nicht zielführend. Vielmehr sollten bessere Anreize geschaffen werden, dass überhaupt Praxen eröffnet oder weiter betrieben werden.

Sollte dies so umgesetzt werden, sind wir wieder beim alten Verfahren wie davor - Patient ruft an, sagt er braucht eine Überweisung für den Hautarzt - Patient holt dies von der Praxis ab. Unnötiger Schritt. Was wäre die Alternative? 2 Stunden im Wartezimmer warten um dem Hausarzt persönlich zu bitten eine Überweisung auszustellen. Termine bei Fachärzten sind sowieso meistens nicht innerhalb 2 Wochen realisierbar. Wenn jemand was Akutes hat, muss er zwangsläufig ohnehin zum Hausarzt gehen, es bleibt einem ja auch heute schon nichts anderes übrig.

Für eine Psychotherapie betragen die Wartezeiten ohnehin 6 Monate bis zu einem Jahr. Ob man innerhalb dieses Zeitraums dann mal noch zum Hausarzt geht um sich die Überweisung zu holen, ist denke ich sowieso zu vernachlässigen. Innerhalb eines Jahres wird fast jeder mal zum Hausarzt müssen. Meistens stellen diese Verordnungen ja wenn überhaupt sowieso Psychiater aus und sollten in dem Quartal ausgestellt werden, in welchem die Therapie dann beginnt.

PS: ist es nicht etwas weltfremd, dass der Hausarzt entscheiden soll ob und welche Psychotherapie man braucht, wenn er "eigentlich" nur 5 Minuten pro Patient hat? Muss man dann als Patient hingehen, sagen dass man als Kind missbraucht worden ist, er stellt die Überweisung aus und dann wars das...? Wie soll man das entscheiden, wenn man mit dem Patienten nur wenige Minuten verbringen kann?


Darkrider280  27.05.2025, 13:36
PS: ist es nicht etwas weltfremd, dass der Hausarzt entscheiden soll ob und welche Psychotherapie man braucht, wenn er "eigentlich" nur 5 Minuten pro Patient hat? Muss man dann als Patient hingehen, sagen dass man als Kind missbraucht worden ist, er stellt die Überweisung aus und dann wars das...? Wie soll man das entscheiden, wenn man mit dem Patienten nur wenige Minuten verbringen kann?

Besonders diese Aussage ist gut.

Andere Meinung und zwar...

So in der Art läuft das bei uns schon eine ganze Weile. Die meisten Fachärzte wimmeln mich vorher schon mit der Begründung ab, dass ich die Notwendigkeit erst einmal mit einem Hausarzt absprechen soll.

Das Problem ist aber, dass der Hausarzt nur bis zu einem gewissen Punkt diese Notwendigkeit einschätzen kann, da er eben kein Spezialist ist.

Ansonsten ist es ja meines Wissens bei einigen Fachärzten immer noch so, dass ich die Überweisung vom Hausarzt benötige. Zumindest bekomme ich beim Radiologen oder beim MRT keinen Termin ohne Überweisung. Das ist also nichts neues.


vanOoijen  27.05.2025, 11:30

Zum Radiologen kann man momentan auch mit einer Überweisung vom Orthopäden. Hausarzt nicht nötig.

katgh16  27.05.2025, 17:45

Ich hab seit ein paar Tagen Unterbauchschmerzen. Urin auffällig. hausarzt gibt Überweisung zum Urologen wg. Ultraschall Nieren etc. Mehrere Praxen angeschrieben, sorry keine Neuen Patienten oder Termin in paar Monaten. Tja was macht man da? Ich hab kurzerhand einen Selbstzahler Termin für Abdomen Ultraschall gemacht in einer Radiologischen Praxis 2 Tage später. Selbstzahler deswegen, weil ich dafür keine Überweisung hatte. Kann man mal machen wenn es finanziell geht und die Gesundheit einem wichtig ist. Urologen brauch ich nun nicht mehr. Aber der Hausarzt hätte einfach eine Überweisung für die Untersuchung geben können statt zu einem Facharzt. Das geht oft viel schneller als irgendein Facharzttermin wenn es zum Ausschluss von Krankheiten reicht.

vanOoijen  27.05.2025, 19:21
@katgh16

Und in diese Richtung wird es gehen. Die Ärmsten sollen offenbar verrecken.

Darkrider280  27.05.2025, 13:28
Das Problem ist aber, dass der Hausarzt nur bis zu einem gewissen Punkt diese Notwendigkeit einschätzen kann, da er eben kein Spezialist ist.

Ganz genau.

Ich denke nicht, dass das Vorhaben eine gute Idee ist, weil...
  1. Wie soll das gehen, wenn es in ländlichen Gegenden alle 10-20 km einen Arzt gibt? Da wird der überrannt und macht dann schlechtere Untersuchungen weil er in einer Stunde schließt und 30 Leute in der Praxis stehen hat. Kann sich ja nicht für jeden nur 2 Minuten nehmen. Das ist nur gut für Leute in der Stadt
  2. Nein, wenn ich Beschwerden bei meiner Regelblutung bekomme, weiß ich dass ich zum Gynäkologen sollte. Hab ich Beschwerden mit meinen Ohren geh ich zum HNO. Hab ich ne Erkältung geh ich zum Hausarzt. Hab ich ne Warze geh ich zum Hautarzt.
  3. Das Fachärzte in der Stadt nicht überrannt werden und die Leute den Weg zum Hausarzt finden. Am Land schaut die Welt anders aus. Da gibt es dann ein big problem und zwar dass der Hausarzt dermaßen überrannt wird und kaum Zeit mehr hat und schlechte Untersuchungen machen wird.
  4. Zum Psychiater sollte jeder gehen dürfen

vanOoijen  27.05.2025, 11:27

Sehe ich genauso. Wenn dieses Modell käme und ich jedesmal zwei Arzttermine bräuchte würde ich lieber abends in die Notaufnahme unserer Uniklinik gehen. Da habe ich dann gleich alle Fachrichtungen verfügbar. Diese Möglichkeit haben natürlich nur Menschen in Großstädten.

VitaminaC  27.05.2025, 12:06
@vanOoijen

In Der Notaufnahme wartet man mehrere Stunden auf eine Behandlung, sofern man kein echter akuter Notfall ist. Teilweise wird man sogar unbehandelt nach 6 Stunden Wartezeit nach Hause geschickt. Die übermäßige Inanspruchnahme der Notaufnahme bei geringfügigen gesundheitlichen Beschwerden ist ein Problem geworden. Leider wartet man oft lange auf einen Facharzttermin, weshalb sich dann einige dafür entscheiden die Notaufnahme aufzusuchen.

vanOoijen  27.05.2025, 12:07
@VitaminaC

Ich weiß. Besser einmal 4 Stunden warten als zwei verschiedene Arzttermine mit ebenfalls Wartezeit. Zudem muss man beim neuen Modell noch Glück haben, dass der Hausarzt überhaupt findet, dass sich das ein Facharzt anschauen sollte.

Man wird entmündigt als Patient.

VitaminaC  27.05.2025, 12:09
@vanOoijen

Du gehst doch eh nicht zum Arzt, ganz gleich ob du freie Wahl hast oder nicht...

vanOoijen  27.05.2025, 12:21
@VitaminaC

Diese Unterhaltung ist beendet!

Soll ich hier mal über Deine Psychotherapie schreiben?

Seltsamerweise löscht die Moderation Deine unzutreffe Behauptung nicht.

VitaminaC  27.05.2025, 13:53
@vanOoijen

Ich habe übrigens beide Kommentare gemeldet, den von mir an dich und den von dir an mich. Offenbar löschen die Mods trotz mehrmaliger Bitte die Kommentare nicht...

mowo3001  27.05.2025, 16:38

Gynäkologen sind davon ausgenommen.

sunnymarie32  27.05.2025, 12:13

Der nächste Facharzt ist je nach Fachbereich aber nochmal deutlich weiter weg und für überproportional mehr Patienten zuständig.

Meine Mutter lebt aufm Dorf in dem es keine Ärzte gibt. IST sie krank oder hat ein Problem, dann fahren wir dort hin und werden auch drangenommen oder der Arzt macht spätestens am nächsten Tag einen Hausbesuch, wenn ich nicht zu meiner Mutter fahren kann. Und nö, die sind nicht überrannt, obwohl die für nen großen Einzugsbereich zuständig sind.

Wenn du zum Gyn willst, brauchst du auch KÜNFTIG keine Überweisung, die ist für spezielle Ärzte nicht vorgesehen. Bei einer simplen Warze zum HauTarzt zu rennen, ist vollkommen überflüssig, die ist ein Fall für die Apotheke!

Stell dir mal vor, du bist WIRKLICH krank und brauchst die Hilfe eines Pneumologen, weil du schlecht Luft bekommst, keine Kraft hast und dauernd hustet und dann heißt es "wir sind voll und du musst xxx Wochen warten", weil da ständig irgendwelche Leute mit nem simplen Husten da hinrennen, die einfach nur ein paar Hustentropfen bräuchten! Maulst du dann immernoch rum, das das ja sooo ungerecht ist, wenn du die nicht selber aussuchen darfst, wann und womit du zu welchem FACHarzt rennst?!

Andere Meinung und zwar...

Bei unklaren Symptomen geht man immer zum Hausarzt, aber auch die sind bereits am Limit.

Wenn man allerdings ein Problem mit den Augen hat, bringt einem das nichts und zaubert auch keine Augenärzte herbei. Das gilt für alle Fachbereiche. Und Allgemeinmediziner sind auch gar nicht entsprechend ausgebildet, schätzen Probleme teilweise falsch ein, am Ende ist niemandem geholfen.

Gesundheit gehört nicht in private Hände, das darf nicht auf Gewinn abzielen, sondern zum Wohl der Bevölkerung sein. Folglich gehört das in die Hände eines Staates oder muss entsprechend gefördert werden. Ohne Zweiklassensystem, mit fairer Bezahlung ALLER Ärzte.


vanOoijen  27.05.2025, 14:01
Gesundheit gehört nicht in private Hände, das darf nicht auf Gewinn abzielen, sondern zum Wohl der Bevölkerung sein. Folglich gehört das in die Hände eines Staates oder muss entsprechend gefördert werden. Ohne Zweiklassensystem, mit fairer Bezahlung ALLER Ärzte.

Richtig. Das Zwei-Klassen-System ist so derartig ungerecht und als Kassenpatient fühlt man sich immer mehr als Mensch zweiter Klasse. Eine Versicherung für alle Bürger muss her. Gesundheit darf keine Frage des Geldbeutels sein, wie in den USA.

Darkrider280  27.05.2025, 17:26
@vanOoijen

👌 Ähnlich verhält es sich mit der ePA. Wäre sie so sinnvoll, gäbe es sie auch für Privatpatienten. Es ist so ein unerträgliches Gelaber teilweise.

Darkrider280  27.05.2025, 19:36
@vanOoijen

Ich auch. Darüber hatten wir uns ja ausgetauscht. Eine Zustimmung gibt es dazu ganz bestimmt nicht. Man ärgert sich genug u.a.

vanOoijen  27.05.2025, 19:42
@Darkrider280

Schön wenn es hier noch nette Menschen gibt und nicht nur Verblendete oder Lobbyisten des neoliberalen Kapitalismus.

weingasi  27.05.2025, 20:38

...und dann, Tschüss Forschung, Tschüss Wissenschaft, Tschüss medizin. neue Errungenschaften, Tschüss Topmediziner ! Die gehen dann nämlich dahin, wo sich Geld verdienen lässt, so, wie das bereits geschieht. Ich weiss wirklich nicht, wo die irrwitzige Meinung herkommt, der Staat könne alles besser. Egal ob es sich um Wohnungsbau, Krankenhausbetrieb oder Stromversorgung handelt. Das sind sozialistische feuchte Träume, die noch nie etwas Gutes und Sinnvolles bewirkt haben. Siehe u.a. Planwirtschaft in der DDR. Wir haben doch den Murks, der dahintersteckt teilweise immer noch als Negativbeispiel vor Augen.